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"Wie fahr ich?" Straßen- und Verkehrsplan Stand Juli 1936 im Web bei Zentral- und Landesbibliothek Berlin
geschrieben von L.Willms 
Zitat
Trittbrettfahrer
Gibt es etwas Besonderes an der Linie "T" im Westteil der Stadt?

Es gibt nicht nur die Linie "T" sondern noch weitere Buchstabenlinien. Damit wurden "ständige Vorortlinien" bezeichnet. Im Gegensatz zu den Nummernlinien überquerten die Buchstabenlinien die Berliner Stadtgrenze. Die Linienbezeichnung entspricht dem ersten Buchstaben des Ziel-Vororts, also T für Teltow, H für Hönow oder F für Falkensee. Auf den Linien galt daher ein Sondertarif. Ähnliche Unterscheidungen gab es bis zur Inflation auch bei der Straßenbahn.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2016 11:30 von Florian Schulz.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Das Problem ist eher, dass man damals nur das Personal bezahlen musste, und nicht die ganzen Pensionäre, wie heute. Viele Alte gab es nicht, sind viele im Krieg gestorben. Auch gab es damals noch keine drei Türme mit lauter Marketing etc. Personal. Braucht man wirklich so viele? Wäre mal interessant, wie viele Leute in den 1930er Jahren bei der BVG in der Verwaltung gearbeitet haben.

Da hast du recht. Das ist sicherlich erschwerend hinzugekommen. Die Unternehmenskultur hat sich eben massiv verändert. Woran früher drei Leute gearbeitet haben, ist es heute nur noch einer. Wer schon einmal in Schwellenländern Südostasiens unterwegs war, hat so etwas sicher schon einmal gemerkt. Dort ist die Situation noch heute in etwa vergleichbar.
Dafür hat man sich bei uns in allen Unternehmen neue Abteilungen geleistet. Aber durch die ganze Arbeitsverdichtung fällt das kaum ins Gewicht. Wird doch eh heute wieder alles geoutsourced.

Zitat
Lehrter Bahnhof
Es geht vor allem um Interessen. Früher fuhren auch vermögende Menschen mit der U-Bahn (1. Klasse), die hatten Ansprüche, und machten Druck, wenn ihnen etwas nicht gefiel.
Heute will man U-Bahnfahrer einfach nicht gut bezahlen, oder Personal auf den Stationen. In den BER pumpt man dagegen lustig die Milliarden. Auch gab es in den 1930er Jahren noch keinen Bankenskandal um Landowsky. Das müssen wir alles bezahlen, wird nur nicht mehr drüber gesprochen. Aber die Schulden sind noch da.

Also finanzielle Verbrechen an der Gesellschaften gab es immer. Der neue Flughafen Berlins ist nur ein weiteres Kapitel. Und solche Geschichten musste immer die gesamte Bevölkerung bezahlen.
Eine Posse wie mit dem Flughafen wäre vermutlich jedem Politiker in Amt und Würden passiert. Denn diese hatten den wenigsten Einfluss auf die Geschehnisse selbst. Das Problem war die Abwicklung. Die Politik hat Dinge bei einem fertigen Gesamtkonzept nachgefordert, die von wechselnden Verantwortlichen umgesetzt worden waren. Kriminelle Handlungen und eine desaströse Kommunikation führten dazu, dass Geld veruntreut wurde und man am Ende am Punkt war, dass man nichts sicher sein konnte, was überhaupt gebaut wurde! Nun sitzen dort neue Verantwortliche am Flughafen, die jedes einzelne Bauvorhaben auf Vorhandensein und Richtigkeit überprüfen.
...Aber das ist eh eine ganz andere Geschichte

Wir hatten übrigens auch mal Könige und Kaiser, deren Schlösser und Residenzen auch nicht aus dem Nichts kamen.

@ Florian Schulz: Danke! :)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.08.2016 12:39 von Trittbrettfahrer.
Zitat
Florian Schulz
Im Gegensatz zu den Nummernlinien überquerten die Buchstabenlinien die Berliner Stadtgrenze. Die Linienbezeichnung entspricht dem ersten Buchstaben des Ziel-Vororts, also T für Teltow, H für Hönow oder F für Falkensee.

Hm, mir fällt gerade überhaupt nicht ein, in welchen Vorort wohl die berühmte Straßenbahnlinie Q gefahren sein könnte?
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Florian Schulz
Im Gegensatz zu den Nummernlinien überquerten die Buchstabenlinien die Berliner Stadtgrenze. Die Linienbezeichnung entspricht dem ersten Buchstaben des Ziel-Vororts, also T für Teltow, H für Hönow oder F für Falkensee.

Hm, mir fällt gerade überhaupt nicht ein, in welchen Vorort wohl die berühmte Straßenbahnlinie Q gefahren sein könnte?

Nach gar keinem. Dennoch gab es bei der Straßenbahn einzelne Linien, die nach ihrer geografischen Ausrichtung bezeichnet wurden. Wie die Linie NO der Großen Berliner Straßenbahn nach Hohenschönhausen. Der überwiegende Teil wurde einfach durchbuchstabiert.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.08.2016 09:58 von Florian Schulz.
4 Beiträge eines Geplänkels entfernt. Ich rate dringend dazu, die geäußerte Kritik (auch in Hinsicht auf die Forumregeln) anzunehmen.
Noch eine interessante Karte aus dieser Sammlung:

Schaffmann und Kluges Stadtplan Berlin von ca. 1951

Bemerkenswert einerseits, weil der Plan praktisch nur Westberlin zeigt, und die DDR-Seite der Stadt nur dort, wo die rechteckige Form des Planes eben auch Ostbezirke zeigt. Obwohl 10 Jahre vor dem Bau der Mauer nichts einem Ausflug über die innerberlinische Grenze entgegenstand.

Zweitens, weil der Plan die Erweiterungen des Stromschienen-Netzes der S-Bahn zeigt, mit denen die DDR ihren Bürgern in z.B. Falkensee, Staaken und Dallgow-Döberitz, in Kleinmachnow u.ä., eine Fahrt nach Mitte ermöglicht hatte, ohne Westberliner Verkehrsmittel benutzen zu müssen.


Dann hab ich noch eine Frage hierzu:

In dem Plan ist das Gelände des Potsdamer Bahnhofs nördlich vom Landwehrkanal als Teil des Ostsektors eingezeichnet. Spätere Pläne hingegen zeigen die Sektorengrenze entlang der Saarlandstraße oder Stresemannstraße, wie die jeweils geheißen hat. Da gab es doch wohl auch irgendwann mal einen Gebietsaustausch zwischen Ost und West? Wann war das, und was war dabei das andere Tauschobjekt?


immer noch keine richtige sig
Wow, 3 Sekunden Google mit "Gebietsaustausch Berlin" waren nicht drin?:

Link

"In einer ergänzenden, zweiten Vereinbarung schlossen Senat und DDR-Regierung am 21. Juli 1972 ein 8,5 ha großes, zu Ost-Berlin gehörendes Gelände am ehemaligen Potsdamer Bahnhof in den am 21. Dezember 1971 vereinbarten Gebietsaustausch ein. Die DDR erhielt 31 Mio. DM für dieses Areal."

Zitat

Bemerkenswert einerseits, weil der Plan praktisch nur Westberlin zeigt, und die DDR-Seite der Stadt nur dort, wo die rechteckige Form des Planes eben auch Ostbezirke zeigt. Obwohl 10 Jahre vor dem Bau der Mauer nichts einem Ausflug über die innerberlinische Grenze entgegenstand.

Ich kann auch ungehindert nach Polen reisen. Trotzdem ist Polen auf einer Karte von deutschland nicht komplett drauf. Mit der Gründung der beiden Staaten 1949 war der Status schon mehr oder weniger einzementiert. Hauptsache aber mal wieder was zum Wettern haben.
Zitat
L.Willms

Zweitens, weil der Plan die Erweiterungen des Stromschienen-Netzes der S-Bahn zeigt, mit denen die DDR ihren Bürgern in z.B. Falkensee, Staaken und Dallgow-Döberitz, in Kleinmachnow u.ä., eine Fahrt nach Mitte ermöglicht hatte, ohne Westberliner Verkehrsmittel benutzen zu müssen.

Das war auch vorher schon möglich. Die Erweiterung lag mehr im Auflassen der Fernbahnhöfe begründet und der daraufhin einfacheren Bedienung der Abschnitte über die elektrische S-Bahn, als über einzelne Inselbetriebe mit Dampfzügen.
Zitat
Forummaster Berlin
4 Beiträge eines Geplänkels entfernt. Ich rate dringend dazu, die geäußerte Kritik (auch in Hinsicht auf die Forumregeln) anzunehmen.

Es reicht nicht, die persönlichen Angriffe auf meine Person nur zu löschen, sie müssen endgültig unterbunden werden. Sie sollten die Täter mit 1 Monat Sperre belegen. Man kommt sich ja allmählich wie in einem @#$%&-Forum vor.

Auch solche geradezu mordlustigen Beiträge, wo jemand Radfahrer auf einem Bahnsteig "vom Rad holen" will, und damit aller Wahrscheinlichkeit nach vor eine fahrende Bahn stößt. Sowas sollte auch nicht geduldet werden.


immer noch keine richtige sig
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