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U9: Warum kein Bahnhof Zoologischer Garten (Kurfürstendamm)
geschrieben von Lehrter Bahnhof 
Hallo,

auf der sonst schnellen U9 gibt es ja in der City-West die beiden direkt aufeinander folgenden Haltestellen "Zoologischer Garten" und "Kurfüstendamm". Ursprünglich war wohl geplant, zwischen diesen beiden heutigen einen einzigen Bahnhof zu bauen, mit Abgängen zum Bahnhof Zoo und zum Ku'damm. Warum ist man davon abgewichen?

Die Folge davon ist eine langsamere Durchschnittsgeschwindigkeit, und, vor allem, zu wenige Zugänge zu den Gleisen der U9. Die Treppe von der U9 zur U2 ist häufig verstopft, weil es neben der (später hinzugefügten) Rolltreppe der einzige Umsteigezugang ist. Und durch die Rolltreppe ist die folgende Verteilung auf dem Bahnsteig auch noch erschwert.
Bei einem gemeinsamen Bahnhof wäre der Zugang von der U2 in der Mitte des U9-Bahnsteiges. Man könnte von beiden Seiten von der U2 zur U9 gelangen, und die Fahrgäste verteilten sich besser.

Warum ist man von dieser Planung abgerückt, und könnte und sollte man das später nochmal ändern?

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 12:28 von Lehrter Bahnhof.
Es hilft auch überhaupt nicht, dass man am U-Bhf Zoo ein Fahrstühl direkt vor der Treppe hingeklascht hat. Vielleicht könnte der Zwischengeschoss weiter nach Norden erweitert werden, um eine zweite Treppe zu ermöglichen?

Ich denke es gibt zwei Bahnhöfe 'nur', weil man damals unbedingt einen U-Bhf mit dem Namen Kurfürstendamm haben wollte. Die Hintereingänge an beiden Bahnhöfen wirken sehr unbeliebt und daher werden seltener benutzt.

IsarSteve
Hätte man einen "Gemeinschaftsbahnhof" gebaut, wären die Umsteigewege zum S- und Fernbahnhof zu lang geworden. Zudem hätte der gesamte Umsteigeverkehr (U2, S-Bahn und Fernbahn) über das nördliche Verteilergeschoss erfolgen müssen. Daher entschied man sich für die Lösung mit zwei Bahnhöfen. Heute gehören beide U-Bahnhöfe zu den am stärksten frequentierten Umsteigebahnhöfen. Ein Gemeinschaftsbahnhof wäre völlig überlastet.
Die geringe Reisegeschwindigkeit wird durch den anschließenden langen Bahnhofsabstand bis Hansaplatz ausreichend kompensiert.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Hallo,

auf der sonst schnellen U9 gibt es ja in der City-West die beiden direkt aufeinander folgenden Haltestellen "Zoologischer Garten" und "Kurfüstendamm". Ursprünglich war wohl geplant, zwischen diesen beiden heutigen einen einzigen Bahnhof zu bauen, mit Abgängen zum Bahnhof Zoo und zum Ku'damm. Warum ist man davon abgewichen?

Da die Strecke der heutigen U1 (der Bhf Kurfürstendamm ist schon vorbereitet) ja eine wichtige Verbindung im Großprofil werden sollte, wäre eine solche Planung spätestens 1955 - da wurde begoennen die heutige U9 zu bauen - hinfällig.

Zitat
Lehrter Bahnhof
Bei einem gemeinsamen Bahnhof wäre der Zugang von der U2 in der Mitte des U9-Bahnsteiges. Man könnte von beiden Seiten von der U2 zur U9 gelangen, und die Fahrgäste verteilten sich besser.

Dann gäbe es die gleiche Situation statt wie heute am Südende eben am Nordende des Bahnhofs. Und nein, es wäre bei einem Gemeinschaftsbauwerk kein Bahnhof mittig unter der U2 möglich gewesen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 13:03 von B-V 3313.
Zitat
IsarSteve
Ich denke es gibt zwei Bahnhöfe 'nur', weil man damals unbedingt einen U-Bhf mit dem Namen Kurfürstendamm haben wollte.

Ja nee, ist klar...

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Hm, derzeit erfolgt doch auch der gesamte Umsteigeverkehr über das südliche Geschoss, und das ist ziemlich eng. Ein Gemeinschaftsbahnhof wäre großzügiger. Und das wäre mM sinnvoller, als ein paar Meter weniger zu laufen.

@485er-Liebhaber: Der Bahnhof läge unter der Joachimsthaler Straße, also praktisch einfach umgeklappt. Die Umsteigewege zur U1 dürften sich um ca. 10 - 15 Meter verlängern.

Zitat
B-V 3313
Zitat
IsarSteve
Ich denke es gibt zwei Bahnhöfe 'nur', weil man damals unbedingt einen U-Bhf mit dem Namen Kurfürstendamm haben wollte.

Ja nee, ist klar...

Das könnte durchaus ein Argument gewesen sein, man wollte sich halt weltstädtisch zeigen. Genauso absurd war es doch, dann in der Gropiusstadt und Richtung Spandau die U7 unterirdisch zu bauen.

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Nicht-dynamische Signatur



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 13:12 von Lehrter Bahnhof.
Zitat
B-V 3313
Zitat
IsarSteve
Ich denke es gibt zwei Bahnhöfe 'nur', weil man damals unbedingt einen U-Bhf mit dem Namen Kurfürstendamm haben wollte.

Ja nee, ist klar...

Warum sonst..? Es gab vorher (1910 - 1945) kein Bedarf.

IsarSteve
Zitat
IsarSteve
Zitat
B-V 3313
Zitat
IsarSteve
Ich denke es gibt zwei Bahnhöfe 'nur', weil man damals unbedingt einen U-Bhf mit dem Namen Kurfürstendamm haben wollte.

Ja nee, ist klar...

Warum sonst..? Es gab vorher (1910 - 1945) kein Bedarf.

Es gab aber bis in die 60er die Straßenbahn.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Hm, derzeit erfolgt doch auch der gesamte Umsteigeverkehr über das südliche Geschoss, und das ist ziemlich eng. Ein Gemeinschaftsbahnhof wäre großzügiger. Und das wäre mM sinnvoller, als ein paar Meter weniger zu laufen.

Richtig, aber die Umsteigewege wären im Gesamten deutlich länger. Die jetzige Anlage liegt neben dem Fernbahnhof, sodass man entlang des gesamten U-Bahnhofs theoretisch die gleiche Entfernung zurücklegen muss, um zur Fernbahn zu gelangen. Läge der Bahnhof südlich der U2, hätte man nur von einer Stelle aus einen kurzen Weg, nämlich von Nordende. Die Folge wäre, dass sich alle Umsteiger in den ersten (bzw. für die Gegenreichtung letzten) Wagen zwängen würden.

Sicherlich entspricht die heutige Umsteigebeziehung nicht dem Optimum, im Vergleich ist sie aber zweckmäßiger als die verworfene Gemeinschaftslösung.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Hm, derzeit erfolgt doch auch der gesamte Umsteigeverkehr über das südliche Geschoss, und das ist ziemlich eng. Ein Gemeinschaftsbahnhof wäre großzügiger. Und das wäre mM sinnvoller, als ein paar Meter weniger zu laufen.

@485er-Liebhaber: Der Bahnhof läge unter der Joachimsthaler Straße, also praktisch einfach umgeklappt. Die Umsteigewege zur U1 dürften sich um ca. 10 - 15 Meter verlängern.


Bitte? Der Bahnhofsabstand beträgt 441m. Da ja immer von Bahnsteigmitte zu Bahnsteigmitte gerechnet wird, dürfte der Tunnelbereich 330m lang sein. Das macht dann bei 110m Bahnsteiglänge stolze 110m Luftlinie (!) zur U1 (Rchtg. Uhlandstraße) und zur U2 (Rchtg. Pankow).

Zitat
Lehrter Bahnhof
Das könnte durchaus ein Argument gewesen sein, man wollte sich halt weltstädtisch zeigen. Genauso absurd war es doch, dann in der Gropiusstadt und Richtung Spandau, unterirdisch zu bauen.

Was haben die Namen mit einer Weltstadt zu tun? Immerhin haben die Tunnelanlagen auch ihre Vorteile.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 13:17 von B-V 3313.
Das Argument, dass ein Gemeinschaftsbahnhof überlastet wäre, halte ich für sehr plausibel. Und den kurzen Stationsabstand finde ich vor dem Hintergrund des Lage (MITTEN im Stadtzentrum des damaligen West-Berlins) auch verschmerzbar.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Lehrter Bahnhof
Hm, derzeit erfolgt doch auch der gesamte Umsteigeverkehr über das südliche Geschoss, und das ist ziemlich eng. Ein Gemeinschaftsbahnhof wäre großzügiger. Und das wäre mM sinnvoller, als ein paar Meter weniger zu laufen.

Richtig, aber die Umsteigewege wären im Gesamten deutlich länger. Die jetzige Anlage liegt neben dem Fernbahnhof, sodass man entlang des gesamten U-Bahnhofs theoretisch die gleiche Entfernung zurücklegen muss, um zur Fernbahn zu gelangen. Läge der Bahnhof südlich der U2, hätte man nur von einer Stelle aus einen kurzen Weg, nämlich von Nordende. Die Folge wäre, dass sich alle Umsteiger in den ersten (bzw. für die Gegenreichtung letzten) Wagen zwängen würden.

Sicherlich entspricht die heutige Umsteigebeziehung nicht dem Optimum, im Vergleich ist sie aber zweckmäßiger als die verworfene Gemeinschaftslösung.

Viele Grüße
Florian Schulz

Und wie erklärst du denn der lange Umsteigeweg U1 > Stadtbahn am Alex..? Natürlich wäre nur einen Bahnhof sinvoller gewesen. Schau mal nach Paris, Chatlet-Les Halles oder nach London, King's Cross St Pancras.. Warum soll alles in Berlin immer so piefig sein..?

IsarSteve
Wo ist zu einem Gemeinschaftsbahnhof hinsichtlich der Umsteigesituation der Unterschied? Gegenwärtig sind die Treppen jeweils am Ende der Bahnsteige. Bei einer Entwernung von ca. 260m zwischen Hardenbergstr. und Kurfürstendamm wären die Treppen bei einem Gemeinschaftsbahnhof auch jeweils am Ende, zusätzlich hätte man natürlich noch einen langen Weg zum Bahnhof Zoo.

Edit: Entfernung geändert

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 13:30 von Nemo.
Zitat
Lehrter Bahnhof
Hm, derzeit erfolgt doch auch der gesamte Umsteigeverkehr über das südliche Geschoss.

Also, wenn ich von der U9 zur Regionalbahn will und es eilig habe, nutze ich immer den nördlichen Ausgang.

Und wie schon gesagt: es wäre nicht nur ein Umklappen gewesen. Der Abstand zwischen U2 und U1 ist deutlich mehr als eine Bahnsteiglänge.
Zitat
IsarSteve
Und wie erklärst du denn der lange Umsteigeweg U1 > Stadtbahn am Alex..?

Wenn Du die U2 meinst: damit, dass die ein gutes halbes Jahrhundert vor der U9 entstanden ist. Der kluge Gedanke, dass man Umsteigewege möglichst kurz halten sollte, kam leider erst nach dem 1. Weltkrieg auf.

Zitat
IsarSteve
Natürlich wäre nur einen Bahnhof sinvoller gewesen. Schau mal nach Paris, Chatlet-Les Halles oder nach London, King's Cross St Pancras.. Warum soll alles in Berlin immer so piefig sein..?

Echt jetzt - ausgerechnet London soll in dieser Hinsicht vorbildlich sein? Die Stadt, in der man zu jedem und zwischen Bahnsteigen grundsätzlich einen halben Kilometer durch ein enges und verwinkeltes Tunnelsystem läuft? Und King's Cross St. Pancras ist ja wohl einer der schlimmsten Bahnhöfe. Nein, da bin ich mit den Berliner Standards schon zufrieden.
Zitat
IsarSteve
Und wie erklärst du denn der lange Umsteigeweg [U2] > Stadtbahn am Alex..?

Mit der Historie und dem damals noch fehlendem Bewusstsein, das alle Verkehrssysteme im Ganzen zu betrachten sind. Im Gegensatz zur Nachkriegszeit wo das Bedürfnis nach kurzen Umsteigewegen deutlich präsenter war.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Nemo
Wo ist zu einem Gemeinschaftsbahnhof hinsichtlich der Umsteigesituation der Unterschied? Gegenwärtig sind die Treppen jeweils am Ende der Bahnsteige. Bei einer Entwernung von ca. 260m zwischen Hardenbergstr. und Kurfürstendamm wären die Treppen bei einem Gemeinschaftsbahnhof auch jeweils am Ende, zusätzlich hätte man natürlich noch einen langen Weg zum Bahnhof Zoo.

Und letztgenanntes Problem konnte man mit dem Bau zwei separater Bahnhöfe beikommen.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.09.2016 13:45 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
IsarSteve
Und wie erklärst du denn der lange Umsteigeweg [U2] > Stadtbahn am Alex..?

Mit der Historie und dem damals noch fehlendem Bewusstsein, das alle Verkehrssysteme im Ganzen zu betrachten sind. Im Gegensatz zur Nachkriegszeit wo das Bedürfnis nach kurzen Umsteigewegen deutlich präsenter war.

Viele Grüße
Florian Schulz

Es ist natürlich 'tosh'**.

Niemand steigt von der U1 Richtung Stadtbahn am Kurfürstendamm um, eher am Wittenbergplatz.

Alexanderplatz zeigt klar und deutlich wie es gut funktionieren kann und tut.




**[de.bab.la]

IsarSteve
Zitat
IsarSteve


Niemand steigt von der U1 Richtung Stadtbahn am Kurfürstendamm um, eher am Wittenbergplatz.


**[de.bab.la]

Naja, also wenn ich in der U1 in Richtung Uhlandstraße sitze und die U2 fährt am Wittenbergplatz gerade weg, der nächste Zug kommt in 7 oder mehr Minuten und ich will zur S-Bahn in Richtung Spandau oder Wannsee - was mache ich dann?
Sitzen bleiben bis Kurfüstendamm und dann laufen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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