Ich fühle mich hier gerade ein wenig wie DonChaos - missverstanden.
Dass sich die entsprechenden Weichen nicht problemlos einbauen ließen, ist ja bereits seit der Antwort vom Bim klar. Insofern waren die Ansätze sowieso nur rein hypothetisch.
Um die Hypothese aber noch kurz zum Ende zu bringen: Wenn auf der U2 am Zoo ein PU ist, dann ist schienenseitig ausschließlich die U2 betroffen. Bei der U9 ist maximal die Zugänglichkeit eingeschränkt, weil ggf. eine Treppe gesperrt wird. An der Oberfläche werden aber irgendwo die Einsatzfahrzeuge aufgestellt und dafür ggf. eine der Straßen gesperrt, so dass es entweder zur teilweisen Einstellung oder zumindest zu Verspätungen beim Bus kommt. Und für einen Betriebsplaner ließen sich eben wunderbar Zugtausche durch Linienübergänge planen ohne dafür groß Leerfahrten veranstalten zu müssen. Die S-Bahn ist ja wegen des Fahrzeugmangels genötigt dieses Prinzip eher schlecht als Recht am Anhalter Bahnhof zwischen S1 und S2 durchführen zu müssen, wenn ein Zug der S2 der Werkstatt in Wannsee zugeführt werden soll. Steht der Reservezug (samt Tf) am Potsdamer Platz zur Verfügung, dann funktioniert das auch mit Zugtausch am Potsdamer Platz und Leerfahrt. Wenn nicht, dann steigen Tf und Fahrgäste am Anhalter Bahnhof um und die S2 wird zur S1 (bzw. andersrum) und der Zug wird dann direkt in Wanssee getauscht oder in der Wendezeit bearbeitet. Nun ist das System der S-Bahn natürlich durch die Linienverzweigungen und eingleisigen Abschnitte instabiler als die U-Bahn. Insofern wäre es "nice to have" gewesen, aber geht nicht.
Zitat
Arec
Falls man Geld für mehr Flexibilität ausgeben möchte, halte ich bessere Umleitungsmöglichkeiten für die Straßenbahn im Bereich der inneren Stadt für deutlich wichtiger, dort sind die Störungen auch weniger hypothetisch und dort ist eher planbar, welche Strecke im Umleitungsfall definitiv noch befahrbar sind. Bei der U-Bahn sehe ich ehrlich gesagt wenig regelmäßig auftretenden Szenarien, bei denen nicht heute schon ein gutes Ersatzkonzept mit der Infrastruktur möglich ist.
Dem möchte ich bedingt widersprechen. Richtig ist, dass wir bei der Straßenbahn deutlich mehr Gleiswechsel bräuchten und auch so einige zusätzliche Verbindungskurven toll wären. Bei der U-Bahn ist die Lage aber auch eher Bronze als Gold.
Die U2 ist im Mittelteil mit der Kehranlage Zoo, der Ableit- und Kehrmöglichkeiten am Wittenbergplatz, dem Gleiswechsel am Gleisdreieck, der Kehranlage am Potsdam Platz, dem Weichenkreuz zwischen Mohrenstraße und Stadtmitte, dem Kehrgleis am Spittelmarkt, dem Gleiswechsel zwischen Märkisches Museum und Klosterstraße, den Kehranlagen Alex und Rosa-Luxemburg-Platz und dem Gleiskreuz nördlich von Senefelderplatz ganz gut ausgestattet. Aber selbst da wäre es sinnvoll nachzubessern. Der Gleiswechsel am Gleisdreieck liegt südlich und ist damit nur aus Richtung Ruhleben sinnvoll nutzbar. An der Stelle der Bauweichen südlich von Mendelssohn-Bartholdy-Park wäre ein fester Gleiswechsel sehr sinnvoll, um Züge aus Pankow bis Gleisdreieck (statt nur bis Potsdamer Platz) fahren zu können. Und im Norden wäre ein Gleiswechsel an der Schönhauser Allee (südlich) ganz praktisch.
Wirklich dünn ist es aber auf der U8. Lange Jahre bestand zwischen Kottbusser Tor und Bernauer Straße keine Kehrmöglichkeit. Das wurde mit der Stellwerkumrüstung und dem Umbau des Abzweigs Waisentunnel schon deutlich verbessert, aber die früheren Kehranlagen Alex und Rosenthaler Platz fehlen. Zumindest eine davon sollte wieder aufgebaut werden.
Ähnlich unschön sieht es auf der U5 aus. Zwischen Alex und Friedrichsfelde gibt es nur die beiden Kehranlagen an der Frankfurter Allee. Das Gleiskreuz Schillingstraße ist in Vorbereitung. Sinnvoll wären auch Gleiswechsel am Frankfurter Tor und westlich von Lichtenberg. Der östliche Abschnitt ist dagegen ganz gut ausgestattet. Die Ergänzung des Gleiswechsels Wuhletal zum Trapez wäre allerdings wünschenswert. Im Neubauabschnitt ist es auch etwas dünn. Schillingstraße - Alex, Alex - Rathaus und Rathaus - Museumsinsel sind gleich drei Gleiskreuze in direkter Nachbarschaft, die hier einen sehr flexiblen Störungsbetrieb ermöglichen. Auf der Schildstrecke wurde dann aus Kostengründen darauf verzichtet und erst zwischen Bundestag und Hbf gibt es wieder ein Trapez. Da wäre noch eine Überleitmöglichkeit östlich vom Brandenburger Tor sinnvoll gewesen.
Auch für die anderen Linien lassen sich ebenfalls solche Aufstellungen machen. Klar ist das auch ein Philosophiefrage ob man maximale Flexibilität ermöglicht, die Kostenschiene reitet oder einen Mittelweg versucht. Ich hoffen wir können diesen Diskurs damit beenden, denn vom eigentlichen Thema sind wir nun doch schon recht weit entfernt. Wir können das aber gerne mal für jeden Linie in einem eigenen Thread (also einem für alle Linien) durchspielen.
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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!