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Straßenbahn Typ Flexity
geschrieben von Ille 
Straßenbahn Typ Flexity
01.11.2016 17:01
Hallo,
vielleicht weiß hier jemand, warum es in den Niederflurstraßenbahn-Fahrzeugen Typ Flexity in Berlin meistens immer kühl bis sehr kalt ist, egal zu welcher Jahreszeit. Es kommt ständig sehr kalte Luft aus dem Klimagebläse der Deckenabhängung. Diese strömt dann permanent auf den Fahrgast herunter, im Herbst / Winter sowie im Frühling / Sommer. In den Tatra-Straßenbahnfahrzeugen Typ KT / 4 D war es zu jeder Herbst / Winterzeit immer angenehm geheizt. Da musste man während der Fahrt nicht frieren. Ebenso immer gut temperiert in der kalten Jahreszeit sind immer die Niederflur-Fahrzeuge vom Typ GT6N. Vielleicht gibt s ja hier Experten / Fachleute die wissen warum es in den Flexity-Fahrzeugen permanent kühl bis sehr kalt ist. Was wurden da nur Fahrzeuge angeschafft! Da erinnere ich mich doch immer sehr gerne an Fahrten mit den robusten Tatra-Straßenbahnen, diese hatten auch eine größere Platzkapazität als die Flexity-Fahzeuge.
Vielen Dank!
Es wurde hier irgendwann erzählt/behauptet, die Klimaanlagen seien in allen Flexity-Zügen der BVG auf dieselben Werte eingestellt und für die Fahrpersonale gäbe es - für den Fahrgastraum - keine Möglichkeit, das zu ändern...

Die hier mitlesenden Fahrer und/oder Techniker mögen diese Aussage bitte beurteilen... :-)

Viele Grüße
Arnd
Das ist richtig. Die Temperatur ist auf einen Festwert eingestellt (18°), der vom Fahrer nicht verändert werden kann. Er hat nur die Möglichkeit, die Anlage abzuschalten. Bei den GT's ist das genauso, bloß das dort eine höhere Temperatur voreingestellt ist. Nur die KT-Wagenheizung lässt sich halbwegs regulieren, es gibt 2 Heizstufen, auf Stufe 1 erwärmen sich die Glühwendeln auf der rechten Seite durchgängig und auf der linken nur teilweise im B-Teil, Stufe 2 dann vollständig. Wer es also in der Übergangszeit stets schön warm am Bein haben möchte, sucht sich besser einen Einzelsitzplatz. ;-)
Zitat
Tatra77
Das ist richtig. Die Temperatur ist auf einen Festwert eingestellt (18°), der vom Fahrer nicht verändert werden kann. Er hat nur die Möglichkeit, die Anlage abzuschalten. Bei den GT's ist das genauso, bloß das dort eine höhere Temperatur voreingestellt ist. Nur die KT-Wagenheizung lässt sich halbwegs regulieren, es gibt 2 Heizstufen, auf Stufe 1 erwärmen sich die Glühwendeln auf der rechten Seite durchgängig und auf der linken nur teilweise im B-Teil, Stufe 2 dann vollständig. Wer es also in der Übergangszeit stets schön warm am Bein haben möchte, sucht sich besser einen Einzelsitzplatz. ;-)

So ist das in der heutigen Zeit, der Fahrer darf das nicht mehr selber entscheiden. Wer weiß, ob es nicht irgendwelche EU-Richtlinien gibt, die als Vorgabe für die 18° dienen. Das unangenehme dazu ist ja, das die kalte Luft auch noch durch ein Gebläse das Empfinden verstärkt. Beschwerden gibt es von Fahrgästen reichlich. Ist auch logisch, wer zuvor mit einem KT gefahren ist, beschwert sich im Flex beim Fahrer, dass er nicht die Heizung an hat. Durch die niedrige Temperatur, wird auch die feuchte Luft im Fahrgastraum nicht beseitigt. Da hilft auch keine Klimaanlage.
So lange sich die Fahrgäste nur beim Fahrer beschweren, wird sich an dem Zustand auch nichts ändern.
Vorsprung durch schöne neue und vor allem teure Technik...
Zitat
Triebfahrzeugführer
So ist das in der heutigen Zeit, der Fahrer darf das nicht mehr selber entscheiden.

Also ich finde es deutlich angenehmer, wenn es eine verlässliche nicht zu warme Temperatur gibt, die auch berücksichtigt, dass die meisten Fahrgäste für die "Außenwelt" gekleidet sind. Älteren Bahnen (auch 485er bei der S-Bahn) sind gern so überhitzt, dass man es nur im T-Shirt aushalten könnte, aber dann 2 Minuten später dann bei Minusgraden wieder draußen steht. Eine solche Temperierung mag bei Fernzügen sinnvoll sein, wo man Kleidungsstücke bequem ablegen kann, aber im Stadtverkehr ist eine Einheitstemperatur eine sinnvolle Sache. Allen wird man es ohnehin nicht recht machen können.
Zitat
Lopi2000

Also ich finde es deutlich angenehmer, wenn es eine verlässliche nicht zu warme Temperatur gibt, die auch berücksichtigt, dass die meisten Fahrgäste für die "Außenwelt" gekleidet sind. Älteren Bahnen (auch 485er bei der S-Bahn) sind gern so überhitzt, dass man es nur im T-Shirt aushalten könnte, aber dann 2 Minuten später dann bei Minusgraden wieder draußen steht. Eine solche Temperierung mag bei Fernzügen sinnvoll sein, wo man Kleidungsstücke bequem ablegen kann, aber im Stadtverkehr ist eine Einheitstemperatur eine sinnvolle Sache. Allen wird man es ohnehin nicht recht machen können.

Das sehe ich auch so. Mußte letzte Woche mehrere Stationen mit der S-Bahn in einem 485 zubringen, völlig überheizt das Ding. Die ersten Fenster waren bereits offen, was leider etwas wehleidige Fahrgäste gleich zu beenden wußten.
Ich finde kühlere Fahrzeuge, wo man in Winterkleidung nicht gleich einen Schweißausbruch bekommt, wesentlich angenehmer.
18°C sind nun wirklich alles andere als kalt!

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
Tatra77
Das ist richtig. Die Temperatur ist auf einen Festwert eingestellt (18°), der vom Fahrer nicht verändert werden kann. Er hat nur die Möglichkeit, die Anlage abzuschalten. Bei den GT's ist das genauso, bloß das dort eine höhere Temperatur voreingestellt ist. Nur die KT-Wagenheizung lässt sich halbwegs regulieren, es gibt 2 Heizstufen, auf Stufe 1 erwärmen sich die Glühwendeln auf der rechten Seite durchgängig und auf der linken nur teilweise im B-Teil, Stufe 2 dann vollständig. Wer es also in der Übergangszeit stets schön warm am Bein haben möchte, sucht sich besser einen Einzelsitzplatz. ;-)

Das würde mich dann doch sehr wundern, da es bedeuten würden, dass die Klimaanlage auch bei 35°C außen eine Innentemperatur von 18°C anstreben würde. Aus meiner Erfahrung tut sie das nicht und es würde die Klimaanlage auch überlasten und wäre verdammt unangenehm.

Die generelle Auslegung von Klimanlagen unterliegt bestimmten Normen, nehmen wir hier mal die VDV 236 (Klasse 1, für Linienbusse im Stadtverkehr) als Beispiel (Stützpunkte der Sollkurve):

Taußen Tinnen
<-12°C 14 °C
-10°C 17 °C
+22°C 18°C
>35°C 31°C
(dazwischen Linear interpolieren)

In machen Fahrzeugen darf der Fahrer die Temperatur im Vergleich zur Sollkurve um 3 °C nach unten und 2 °C nach oben verstellen, im Flexity vielleicht nicht. Die Auslegung dürfte aber ungefähr dieser Kurve folgen.

Gruß
Johannes
Zitat
Johannes S.
Das würde mich dann doch sehr wundern, da es bedeuten würden, dass die Klimaanlage auch bei 35°C außen eine Innentemperatur von 18°C anstreben würde. Aus meiner Erfahrung tut sie das nicht und es würde die Klimaanlage auch überlasten und wäre verdammt unangenehm.

Die generelle Auslegung von Klimanlagen unterliegt bestimmten Normen, nehmen wir hier mal die VDV 236 (Klasse 1, für Linienbusse im Stadtverkehr) als Beispiel (Stützpunkte der Sollkurve):

Taußen Tinnen
<-12°C 14 °C
-10°C 17 °C
+22°C 18°C
>35°C 31°C
(dazwischen Linear interpolieren)

In machen Fahrzeugen darf der Fahrer die Temperatur im Vergleich zur Sollkurve um 3 °C nach unten und 2 °C nach oben verstellen, im Flexity vielleicht nicht. Die Auslegung dürfte aber ungefähr dieser Kurve folgen.

Gruß
Johannes

Die Klimakompressoren laufen bei entsprechenden Außentemperaturen ja auch ständig, deswegen müssen wir in den Sommermonaten die Klimageräte an den Endstellen wegen Anwohnerbeschwerden ausschalten. Bin nun kein Klimatechniker, aber ich könnte mir vorstellen dass die Solltemperatur deshalb so niedrig gewählt ist, weil die warmen Luftmassen die an jeder Haltestelle reinströmen, sonst gar nicht ausreichend heruntergekühlt werden können. In einem permanent geschlossenen Raum kann die Solltemperatur dagegen etwas höher gewählt werden, weil ja dort ein viel konstanteres Klima herrscht.
Zitat
Tatra77
Die Klimakompressoren laufen bei entsprechenden Außentemperaturen ja auch ständig, deswegen müssen wir in den Sommermonaten die Klimageräte an den Endstellen wegen Anwohnerbeschwerden ausschalten. Bin nun kein Klimatechniker, aber ich könnte mir vorstellen dass die Solltemperatur deshalb so niedrig gewählt ist, weil die warmen Luftmassen die an jeder Haltestelle reinströmen, sonst gar nicht ausreichend heruntergekühlt werden können. In einem permanent geschlossenen Raum kann die Solltemperatur dagegen etwas höher gewählt werden, weil ja dort ein viel konstanteres Klima herrscht.

Aus diesen Gründen sind Klimaanlagen in öffentlichen Nahverkehrsfahrzeuge auch völlig überflüssig.
Zitat
Triebfahrzeugführer
Aus diesen Gründen sind Klimaanlagen in öffentlichen Nahverkehrsfahrzeuge auch völlig überflüssig.

Nein, sind sie nicht. Die Flexities sind im Sommer eine Wohltat und ein Qualitätssprung im Fahrkomfort. Ich habe bei Wahlmöglichkeit des öfteren extra Tram statt U-Bahn/S-Bahn gewählt, um angenehm klimatisiert zu fahren.
Ich kann mich der Meinung vom Triebfahrzeugführer mit gutem Gewissen anschließen. Klimaanlagen sind für die Gesundheit sehr schädlich! Wenn es im Sommer sehr heiß ist, und man kommt in eine sehr überkühlte Straßenbahn hinein, dann ist das für den Körper schädlich und auch anstrengend sich der Klimatemperatur anzupassen.
Ille
Ich hatte ja schon eine Beschwerde an die BVG geschrieben. Es wurde mir auch nur geantwortet, das der Straßenbahnfahrer nicht ausrichten kann. Ein Armutszeugniss ist das, der, der es eigentlich regeln könnte, der kann es selber auch nicht. Man kennt doch vor dem Bestellen der Fahrzeuge die Technischen Details, was wurde da nur bestellt oder ist das bewusst so in Auftrag gegeben worden? Die Piktogramme für Schwerbehinderte Menschen sind auch so hoch am Fenster angebracht, dass sie eben für diese Personengruppe entweder gar nicht oder nur schwer sichtbar ist und für Sehbehinderte Menschen schon gar nicht. In dieser Angelegenheit kann die BVG getrost von den "Wiener Linien" viel lernen. Dort gibt es nämlich während Fahrt !extra! eine Ansage, dass man Schwerbehinderten Menschen in der Straßenbahn einen Platz frei halten möge. Das ist ja hier in Berlin mit der BVG wohl gar nicht möglich. Ganz im Gegenteil, da bleiben junge Menschen ganz frech sitzen !!!
Ille
... und ein Einstieg in eine "sehr überhitzte" Straßenbahn ist gesünder als ebensolcher in eine "sehr überkühlte"? Wohl kaum.
Dass die Gesundheit im Zusammenhang mit den Temperaturen steht, ist ein weitverbreiteter Irrglaube, der sich hartnäckig hält.
Zitat
Ille
Ganz im Gegenteil, da bleiben junge Menschen ganz frech sitzen !!!

Wofür die BVG jetzt was genau kann?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ich habe in diesbezüglich in Wien, in der Straßenbahn mehrmals eine ganz andere Erfahrung sammeln können. Die BVG kann dafür nichts. Aber vielleicht könnte sie ja auch von den Wiener Linien profitieren und sich ein Beispiel nehmen.
Zitat
Ille
Die BVG kann dafür nichts. Aber vielleicht könnte sie ja auch von den Wiener Linien profitieren und sich ein Beispiel nehmen.

Und die Fahrgäste mit noch mehr Müll aus den Lautsprechern zunölen? Wien ist da ein ganz schlechtes Beispiel!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Sie nennen es "Müll" wenn man andere Fahrgäste anhält, älteren Mitmenschen den Platz anzubieten? Sehe ich nun ganz anders. Wien ist da ein sehr gutes Beispiel! Es wird ja nicht dauerhaft eine Durchsage in der Wiener Bim gemacht. Achso, ich mache sogar gerne und freiwillig Platz und Sie? ;-)
Zitat
Ille
Ich hatte ja schon eine Beschwerde an die BVG geschrieben. Es wurde mir auch nur geantwortet, das der Straßenbahnfahrer nicht ausrichten kann.

Und das ist auch gut so! Du bist nicht der einzige Fahrgast im Zug. Nur weil einer nörgelt dass ihm zu kalt ist, sollen 100 andere Leute schwitzen? Dann kommt der nächste vor und sagt ihm ist zu warm? Der Beruf heißt bewusst "Straßenbahnfahrer" und nicht "Klimaanlagenhochundrunterdreher".
Na dann, ich wünsche ihnen eine gute Fahrt ;-)
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