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[BLZ] Wartung der Züge: Bei der Berliner S-Bahn wird wieder gespart
geschrieben von Tradibahner 
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JeDi
Zitat
drstar
Das Strecken auf 1,35 Mio km geschah unter der Prämisse, während dieses Intervalls von 250T km eben 2 Untersuchungen durchzuführen. Und nun sollen sie entfallen
Unsinn. Die Intervalle sind bereits auf 1,35 Mio km gestreckt, und um nachweisen zu können, dass das Problemlos möglich ist, gibts eben die Untersuchungen. Der Nachweis ist offensichtlich erfolgt, es kam zu keinen Unauffälligkeiten, also können die Untersuchungen entfallen.

Wo schrieb ich, daß das Strecken nicht längst erfolgte?

Dennis
Danke für die gefälschten Prüfprotokolle, das hatte ich ganz vergessen :-D

Ansonsten bleibe ich bei meinem Standpunkt: Der jetzt in Frage stehende Sachverhalt hat mit der Entstehung der S-Bahn-Krise nichts zu tun.

Ab 2005 wurden im Zuge von OSB die Wartungsintervalle verlängert. Das heißt, die Züge kamen seltener zur betriebsnahen Instandhaltung in die Werke. Die "Hauptuntersuchungen" der BR 481 wurden aber dennoch wie vom Hersteller empfohlen alle 110.000 km oder sechs/acht Jahre durchgeführt.

2009, auf dem Höhepunkt der Krise, als die Fahrzeuge wegen der Ultraschallprüfungen sehr, sehr häufig zur "betriebsnahen Instandhaltung" in die Werke mussten, fragte man sich, wie man die Einsatzquote mittelfristig wieder erhöhen kann. Man kam auf die Idee, die Maximallaufleistung zwischen zwei "Hauptuntersuchungen" - die nichts mit der betriebsnahen Instandhaltung zu tun haben - auf 1.350.000 km zu erhöhen. Dazu wurden zunächst von 2009 bis jetzt nach Erreichen der 1.100.000 km und vor Erreichen der 1.350.000 km zwei zusätzliche Durchsichten (unter Einbezug des EBA, das für solche Fristen zuständig ist und die globale Erhöhung der Obergrenze ja genehmigen musste) durchgeführt. Das waren allerdings Durchsichten, eben keine "Wartungen" in dem Sinne. Wären Schäden aufgefallen, wäre das Fahrzeug eben doch unverzüglich in die Hauptuntersuchung gekommen. Aber offensichtlich war das selten oder sogar nie erforderlich.
Nun haben sich demnach beide Parteien entschieden, dass eine Heraufsetzung der Laufleistungsobergrenze auf 1.350.000 km regelmäßig als sicher betrachtet werden kann. Das heißt, bei den in den letzten sieben Jahren stets erfolgten zwei zusätzlichen Durchschauen sind wohl keine nennenswerten zusätzlichen Schäden aufgetreten. Demnach entfallen diese mutmaßlich recht aufwendigen Durchschauen nun.
Zugleich wird jedes im Einsatz befindliche Fahrzeug ja aber weiterhin in regelmäßigen Abständen in der betriebsnahen Instandhaltung behandelt. Daran verändert sich überhaupt nichts, und das ist auch sehr gut so. Wenn hier angesetzt würde, ja, dann müsste der Aufschrei kommen.

Natürlich wird insgesamt der Umfang der Arbeiten am Fahrzeug reduziert, aber da es sich um rein diagnostische Arbeiten handelte, ohne jeden Mehrwert, wenn regelmäßig keine Probleme auftreten, ist das aus meiner Sicht wirklich verschmerzbar. Schäden aus dem laufenden Betrieb werden weiterhin im Rahmen der unverändert stattfindenden betriebsnahen Instandhaltung beseitigt, schwere Schäden dann nun eben 250.000 km später im Rahmen der nächsten "Hauptuntersuchung".

Dass die 481er nicht jünger werden und angesichts dessen die Tendenz nicht richtig ist, sehe ich natürlich auch so. Aber ich habe auch Vertrauen zu unseren Ingenieuren. Binnen sieben Jahren wurde nun vermutlich die gesamte Flotte einmal dem temporären Procedere unterzogen und "für gut befunden". Wie bereits gesagt haben die Fahrzeuge im täglichen Betrieb sehr hohe Laufleistungen, die es zu erfüllen gilt. Wir wollen ja auch befördert werden. Zwischen den "Hauptuntersuchungen" gibt es auch noch weitere Fristarbeiten, bei denen schwere Schäden detektiert werden können. Zudem ist bei der Größe der Flotte vermutlich immer irgendein 481er mit vergleichsweise sehr hoher Gesamtlaufleistung in der Hauptuntersuchung. Wenn ein neuer Serienschaden auftreten sollte, sagen wir Risse im Wagenkasten, wird das früh genug auffallen und sich entsprechend niederschlagen, da bin ich sicher. Wie gesagt, es wird jetzt gut aufgepasst, dass bei der S-Bahn alles halbwegs sauber läuft. Und keiner der zulassenden Ingenieure beim EBA oder bei der Bahn will ins Gefängnis.

Edit: eine Null bei den Laufleistungswerten ergänzt, danke Jay für den Hinweis



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.11.2016 00:14 von les_jeux.
Zitat
JeDi
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drstar
Das Strecken auf 1,35 Mio km geschah unter der Prämisse, während dieses Intervalls von 250T km eben 2 Untersuchungen durchzuführen. Und nun sollen sie entfallen
Unsinn. Die Intervalle sind bereits auf 1,35 Mio km gestreckt, und um nachweisen zu können, dass das Problemlos möglich ist, gibts eben die Untersuchungen. Der Nachweis ist offensichtlich erfolgt, es kam zu keinen Unauffälligkeiten, also können die Untersuchungen entfallen.

Oder man spart sich mein ausführliches Gequatsche und sagt es einfach kurz und schmerzlos wie JeDi. Danke.
@les_jeux: In deinem letzten Beitrag hast du mehrfach ne Null unterschlagen. Für 110.000 km braucht man keine 6 oder 8 Jahre, die sind deutlich schneller bereits nach 1-2 Jahren erreicht.

Nach BOStrab sind es übrigens generell 500.000 km oder maximal 8 Jahre. Soweit mir bekannt, hat auch die BVG eine Vereinbarung mit der TAB, um bei der U-Bahn über die 500.000 km hinaus gehen zu dürfen.

Erwähenswert ist außerdem noch, dass die HU für Wagenkasten und Drehgestelle separat erfolgt. Nach einer HU bekommt ein Fahrzeug nomalerweise auch frisch untersuchte Drehgestelle, die meist nicht jene sind, die vorher drunter waren. In den Werken werden Tauschdrehgestelle vorgehalten.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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les_jeux
Und keiner der zulassenden Ingenieure beim EBA oder bei der Bahn will ins Gefängnis.

Urkundenfälschung (in dem Fall Prüfprotokolle) ist u. U. ein Straftatbestand dafür. Wenn man gewollt hätte, wären die
Konsequenzen fast bis runter zum Fußvolk fatal gewesen.
Zitat
Jay
Für 110.000 km braucht man keine 6 oder 8 Jahre, die sind deutlich schneller bereits nach 1-2 Jahren erreicht.

Manche brauchen dafür auch nur 4 Monate. Meines Wissens fahren die KISS der ODEG im Schnitt >300.000km pro Jahr. Und auch die S-Bahn schafft je Fahrzeug (deutlich) mehr als 110.000km p.a.
Zitat
Jay
Nach BOStrab sind es übrigens generell 500.000 km oder maximal 8 Jahre. Soweit mir bekannt, hat auch die BVG eine Vereinbarung mit der TAB, um bei der U-Bahn über die 500.000 km hinaus gehen zu dürfen.

Das hat mit dem Thema Eisenbahnwagen nichts zu tun.
Alle U-Bahnfahrzeuge werden nach wie vor jeweils nach 480.000 km (in Ausnahmefällen bis knapp 500.000 km) den vorgeschriebenen Prüfungen unterzogen, nachdem typische Verschleissteile erneuert oder aufgearbeitet wurden. Allerdings wird nur noch jede zweite Inspektion in der Hauptwerkstatt mit einer kompletten Aufarbeitung vollzogen, also nach etwa 960.000 km, und als Frist 96 bezeichnet. Dazwischen werden die Betriebswerkstätten selbst aktiv.
Die Achtjahresfrist greift schon lange nur noch bei Betriebsfahrzeugen.

so long

Mario
Zitat
JeDi
Unsinn. Die Intervalle sind bereits auf 1,35 Mio km gestreckt, und um nachweisen zu können, dass das Problemlos möglich ist, gibts eben die Untersuchungen. Der Nachweis ist offensichtlich erfolgt, es kam zu keinen Unauffälligkeiten, also können die Untersuchungen entfallen.

"Es kam zu keinen Unauffälligkeiten". Der war richtig gut, danke!
Es soll nicht nur bei der Berliner S-Bahn in der Wartung gespart werden, nein, es soll im gesamten DB Konzern gespart werden, Stichwort "Opex": [www.n-tv.de], ich glaub, das kann noch heiter werden, die Bahn schafft sich wohl so langsam selbst ab.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Wenn sich daran nichts ändert, wird man die neue S Bahn auch in die Grütze reiten, aber davon will man ja nichts wissen.
Zitat
Tradibahner
Es soll nicht nur bei der Berliner S-Bahn in der Wartung gespart werden, nein, es soll im gesamten DB Konzern gespart werden, Stichwort "Opex": [www.n-tv.de], ich glaub, das kann noch heiter werden, die Bahn schafft sich wohl so langsam selbst ab.

Möglicherweise schafft man auch nur einigen derzeit herrschenden Irrsinn (Teile, die über Zeit x nicht verwendet wurden, werden Verschrottet - und im schlimmsten Fall ne Woche später dann neu gekauft zum einbauen) ab.
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