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S3-Sperrung geht in die Verlängerung
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
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Florian Schulz
Zitat
Harald Tschirner
Besonders perfide ist ja das hier "Dienstag, 15-19 Uhr: 
Kein Zugverkehr zwischen Ostkreuz und Köpenick, planmäßig alle 10 Minuten zwischen Köpenick und Erkner"

Morgens gibt es Pendelverkehr, nachmittags gibt es Ok - Kp nur SEV? Wer kommt auf solche Verarschung? Sowas setzt ja wohl allem die Krone auf, um nicht schlimmere Ausdrücke zu verwenden!

Ich sehe darin keine Verarschung, sondern den Versuch die Auswirkungen den Umständen entsprechend so gering wie möglich zu halten. Man hätte natürlich auch den SEV wie in der letzten Woche entsprechend weiterführen könne. Das wäre organisatorisch wohl am einfachsten gewesen. Weißt du denn was die Vier-Stunden-Sperrung notwendig macht? Ich nicht, deswegen werde ich niemanden Böswilligkeit unterstellen.

Viele Grüße
Florian Schulz

Jetzt findet die eigentliche Abnahme statt.

Ich war gerade zufällig im letzten Pendel nach Ostkreuz. Der Bahnsteig war voll, obwohl vorher bei der S-Bahn bekannt war, dass kein Zug mehr fahren wird. Der Anzeiger verwies korrekt auf den SEV, aber da ich im Zug war, weiß ich natürlich nicht, wann der umgeschaltet wurde. Die Leute auf dem Bahnsteig waren deutlich verärgert, als sie dann vom Tf auf den SEV verwiesen wurden. Am Bahnsteigzugang war auch nichts, die Rotkäppchen kamen erst später daher geschlendert, setzten aber das mitgeführte Flatterband nicht sofort ein.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Jay
[

Jetzt findet die eigentliche Abnahme statt.

Ich war gerade zufällig im letzten Pendel nach Ostkreuz. Der Bahnsteig war voll, obwohl vorher bei der S-Bahn bekannt war, dass kein Zug mehr fahren wird. Der Anzeiger verwies korrekt auf den SEV, aber da ich im Zug war, weiß ich natürlich nicht, wann der umgeschaltet wurde. Die Leute auf dem Bahnsteig waren deutlich verärgert, als sie dann vom Tf auf den SEV verwiesen wurden. Am Bahnsteigzugang war auch nichts, die Rotkäppchen kamen erst später daher geschlendert, setzten aber das mitgeführte Flatterband nicht sofort ein.

Genau das meine ich: morgens bietet man den Leuten Pendelverkehr an, der besser als jeder SEV ist, nachmittags zwingt man die Leute in den SEV. Vielen wird das nicht klar sein, denn m. W. hat es so einen Mist noch nicht gegeben und ich bleibe dabei: das ist Verarschung!
Und dass nur einer die Prüfung unterzeichnen darf ändert nichts an dem Armutszeugnis, das sich Netz da mal wieder ausstellt. Nachdem dort der oberste Kopf gerollt ist, scheint es nur noch schlimmer zu werden.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ja, genau was ein Mist den Leuten solange wie möglich besseren Service als SEV anzubieten. Manchmal kann man hier echt nur den Kopf schütteln.

Meine Aussage bezieht sich explizit nicht auf die krankheitsbedingte Verzögerung und das nicht Vorhalten von Ersatzingieneuren.
Zitat
hacklberry
Ja, genau was ein Mist den Leuten solange wie möglich besseren Service als SEV anzubieten. Manchmal kann man hier echt nur den Kopf schütteln.

Den kannste gerne schütteln. Das ändert nichts an der Tatsache dass man in dieser Form nicht mit Fahgästen umspringen sollte, morgens Zuckerbrot und nachmittags Peitsche, ohne dass man zuvor ausreichend vor der Peitsche gewarnt hat.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald01
Das interessante ist, das die S3 schon seit gestern morgen alle 30 Minuten zwischen Ostkreuz und Erkner fuhr mit mehrmaligen umsteigen. Nur kurios, dass das nicht gesagt wurde.

Zumindest am Sonnabend habe ich auf mehreren Stationen mehrfach Durchsagen gehört, die auf die Bauzeitüberschreitung und die Verkehrsabwicklung hinwiesen.

Auf jeden Fall gab es die Durchsagen in Hohenschönhausen. Dort habe ich mich noch gewundert, wieso bei einer Stellwerksabnahme Pendelverkehr möglich ist, wo man doch während der Abnahme sicher an Signalen und Weichen rumstellt. Die Signale darf das Fahrpersonal beim Pendelverkehr ja noch ignorieren, aber die Weichen doch eher nicht.

Aber da ich nicht vorhatte, gestern oder heute auf der S3 zu fahren, habe ich woanders diesen Durchsagen keine Beachtung mehr geschenkt und kann daher nicht mit Bestimmtheit sagen, wo ich die noch gehört habe.
Zitat
Jumbo
Zitat
Harald01
Das interessante ist, das die S3 schon seit gestern morgen alle 30 Minuten zwischen Ostkreuz und Erkner fuhr mit mehrmaligen umsteigen. Nur kurios, dass das nicht gesagt wurde.

Zumindest am Sonnabend habe ich auf mehreren Stationen mehrfach Durchsagen gehört, die auf die Bauzeitüberschreitung und die Verkehrsabwicklung hinwiesen.

Auf jeden Fall gab es die Durchsagen in Hohenschönhausen. Dort habe ich mich noch gewundert, wieso bei einer Stellwerksabnahme Pendelverkehr möglich ist, wo man doch während der Abnahme sicher an Signalen und Weichen rumstellt. Die Signale darf das Fahrpersonal beim Pendelverkehr ja noch ignorieren, aber die Weichen doch eher nicht.

Aber da ich nicht vorhatte, gestern oder heute auf der S3 zu fahren, habe ich woanders diesen Durchsagen keine Beachtung mehr geschenkt und kann daher nicht mit Bestimmtheit sagen, wo ich die noch gehört habe.

Ja war gleich dreifach betroffen. Am vorletzten Wochenende mit dem 20er-Takt zwischen Köpenick und Friedrichshagen, am Freitag mit der "regulären" Sperrung - da wäre meine Reisekette fast schief gegangen, weil auf den beim Umstieg knapp verpassten Bus nicht nach 3-4, sondern erst nach 8 Minuten folgte - und heute, in der Verlängerung.

Bereits letzte Woche gab es eine Pressemitteilung, die die genaue Betriebsabwicklung bekannt gab. Auf der S-Bahn-Homepage leider unter "Bauarbeiten" versteckt und nicht als "aktuelle Betriebslage" gemeldet. Twitter vermeldete vorhin sogar die genauen Übergangsfahrplan, aus dem ich mir dann auch gleich meine Pendelzeiten davor hergeleitet habe. In den Zügen bemerkte ich aber auch so einige uninformierte Menschen, die sich z.B. darüber aufregten, dass in Köpenick 10 Minuten Umsteigezeit zwischen den Pendelzügen bestand. In Karlshorst waren es 5 Minuten.

Die Verlängerung der Maßnahme finde ich natürlich unschön und der Grund ist eben banal. Die Informationslage ist aber teilweise grottig. Im RIS wird die S3 gar nicht nachgepflegt, sondern erscheint als "pünktlich". Da muss man dann die Fußnote beachten. In der Mobilvariante ist die versteckt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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manuelberlin
Verstehe ich nicht. Dass bei einem so komplexen Ablauf ein krankheitsbedingter Ausfall einer zentralen Person mehrere Tage kosten kann, finde ich weder bizarr noch peinlich. Es ist einfach nur menschlich.

Auch wenn es einige vielleicht schon angedeutet haben, sei nochmal deutlich gesagt: dem erkrankten Prüfingenieur macht sicher niemand einen Vorwurf; seiner Vertretung, die sich erst einarbeiten muss, auch nicht. Schuld ist einzig und allein DB Netz, die anscheinend weder willens noch in der Lage sind, einen funktionierenden Bahnbetrieb am Laufen zu halten.

Schon der geplante Termin war ja an Dreistigkeit kaum zu überbieten - kurz vor den Weihnachtsferien statt während der Ferien (zwischen den Jahren, nicht an Weihnachten selbst). Und nun noch die Verlängerung. Der DB scheint völlig egal zu sein, wie sehr sie damit ins Leben zehntausender Menschen eingreift. (Das ist ja auch nicht das erste Mal - vor nicht allzu langer Zeit kamen die Planer ja schon auf die Idee, gleichzeitig die S3 und die S-Bahn im Raum Schöneweide zu sperren. Allein dafür hätten Köpfe rollen müssen. Aber in bestimmten Ebenen der Bahn kann man sich halt alles erlauben.)

Dabei sind gerade auf der S3 Sperrungen besonders folgenschwer: Zum einen gibt es kaum Alternativen, und diese verkehren selten - sperrt man die südliche S1, können die Fahrgäste auf Regios im 15-min-Takt, die S7 im 10-min-Takt, die U3 im 5-min-Takt und die U9 im 4-min-Takt ausweichen; für Fahrgäste aus dem Raum Köpenick gibt es die S47 alle 20 min und die Regios ab Karlshorst alle 30 min. Noch schlechter sieht es in Friedrichshagen oder gar dahinter aus...

Zum anderen gibt es hier keine parallele Straße, die die Bedienung aller Unterwegshalte ohne deutliche Umwege erlaubt. Wahrscheinlich sollte man parallel zur S3 einfach eine Schnellstraße bauen, so inkompetent und desinteressiert, wie die Bahn ist. Oder man ersetzt die S3 durch eine Schnellstraße, dürfte auf jeden Fall besser funktionieren als der derzeitige S-Bahn-Betrieb...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2016 18:36 von def.
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Harald Tschirner
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hacklberry
Ja, genau was ein Mist den Leuten solange wie möglich besseren Service als SEV anzubieten. Manchmal kann man hier echt nur den Kopf schütteln.

Den kannste gerne schütteln. Das ändert nichts an der Tatsache dass man in dieser Form nicht mit Fahgästen umspringen sollte, morgens Zuckerbrot und nachmittags Peitsche, ohne dass man zuvor ausreichend vor der Peitsche gewarnt hat.

Es wurde informiert, dass der Pendelverkehr um ca 15:00 eingestellt wird. Ob ausreichend kann man diskutieren. Da können noch so viele Schilder dortstehen, seit 2 Tagen Durchsagen gemacht werden und offensichtlich bekommts doch keiner mit.

Lieber ein bisschen Zuckerbrot als gar keines. Jeder der in den letzten 11 Tagen vom SEV betroffen war wird verstehen weshalb.

Wenn man sieht wie leer der zweite Zug nach Wiederaufnahme ist hat sich wohl auch das nicht wirklich rumgesprochen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2016 19:07 von hacklberry.
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hacklberry
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Harald Tschirner
Zitat
hacklberry
Ja, genau was ein Mist den Leuten solange wie möglich besseren Service als SEV anzubieten. Manchmal kann man hier echt nur den Kopf schütteln.

Den kannste gerne schütteln. Das ändert nichts an der Tatsache dass man in dieser Form nicht mit Fahgästen umspringen sollte, morgens Zuckerbrot und nachmittags Peitsche, ohne dass man zuvor ausreichend vor der Peitsche gewarnt hat.

Es wurde informiert, dass der Pendelverkehr um ca 15:00 eingestellt wird. Ob ausreichend kann man diskutieren. Da können noch so viele Schilder dortstehen, seit 2 Tagen Durchsagen gemacht werden und offensichtlich bekommts doch keiner mit.

Lieber ein bisschen Zuckerbrot als gar keines. Jeder der in den letzten 11 Tagen vom SEV betroffen war wird verstehen weshalb.

Wenn man sieht wie leer der zweite Zug nach Wiederaufnahme ist hat sich wohl auch das nicht wirklich rumgesprochen.

Die Informationen waren wirklich gut. Zugzielanzeiger, Twitter, Bauinfo und viele Durchsagen.
Aber die meisten Leute bekommen trotzdem nichts mit und meckern anschließend.
Zudem hielt der RE1 heute sogar in Karlshorst.

Warum man die vierstündige Sperrung nicht nachts machen kann, ist hingegen eine andere Frage.
Technische Störung am Signal. 15 Min Fahrzeit und noch nichtmal in Rummelsburg Betriebsbahnhof.

Inzwischen gehts gar nicht mehr voran. Tesfahrt im Fahrgastbetrieb ;)

EDIT: Zugverkehr laut Twitter wieder komplett eingestellt. Ersatzverkehr wird eingerichtet.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2016 19:33 von hacklberry.
Tja, da hilft alles Schönreden nichts, das Netz ist ein unfähiger Sauhaufen.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
hacklberry
Technische Störung am Signal. 15 Min Fahrzeit und noch nichtmal in Rummelsburg Betriebsbahnhof.

Inzwischen gehts gar nicht mehr voran. Tesfahrt im Fahrgastbetrieb ;)

EDIT: Zugverkehr laut Twitter wieder komplett eingestellt. Ersatzverkehr wird eingerichtet.

HAHA!
Das stärkt ja total mein Vertrauen in die Qualität der Prüfung.
Das kann doch niemals funktioniert haben.
Keiner kann mir erzählen, daß ein fabrikneues Signal so kurz
nach der Überprüfung kaputt gegangen ist.
Ja ich kenne das Wort Frühausfälle. Trotzdem.
Zitat
Harald Tschirner
Tja, da hilft alles Schönreden nichts, das Netz ist ein unfähiger Sauhaufen.
Eher herrscht ein unglaublicher Fachkräftemangel vor... Und der wird in den nächsten Jahren noch viel größer werden.
Es geht auch anders:
1. Letztes Jahr ist bei uns bei Niles ein Personenzug in eine Schlammlawine gefahren, entgleist und der erste Wagen eine Boeschung hinunter in einen Bach gestuerzt. Union Pacific hatte den Zug innerhalb eines Tages (trotz schwierigem Zugang zu der Ungluecksstelle) innerhalb eines Tages geraeumt, die Lawine beseitigt und das Gleis repariert. Am naechsten Tag fuhren wieder Zuege. UP hatte naemlich Angst, dass bei einer laengeren Zugpause Kunden (speziell im Gueterverkehr) abspringen.

2. Beispiel. Ich war viele Jahre in der Halbleiterequipment-Industrie taetig. Die Kunden (Samsung, Intel etc.) wollen Stoerungen an diesen hochkomplizierten Maschinen (die die Chips fuer eure Handys herstellen) sehr schnell beseitigt haben. Falls kein Techniker vor Ort ist und/oder Ersatzteile fehlen, wird sofort gehandelt. Das zentrale Ersatzteillager ist 24/7 in Betrieb und kann Teile innerhalb 2 Stunden weltweit disponieren. Wenn kein Techniker erreichbar ist, muessen die Chefs (Ausbildung als Techniker/Wissenschaftler mit Zusatzkenntnissen in BWL) selbst eingreifen. Die Arbeit selbst ist sehr anspruchsvoll, da viele Geraete mit gefaehrlichen Chemikalien oder hohen Spannungen arbeiten.
Mit einer Entschuldigung, ein Mitarbeiter wurde krank, waere die Geschaeftsbeziehung mit dem Kunden erledigt gewesen und wir haetten unsere Maschinen nach kurzer Zeit auf der Rampe abholen koennen.

Mir scheint, dass die fehlende Konkurrenz und ein Denken, das die Belange des Zahlviehs nicht beruecksichtigt, zu einer solchen laxen Haltung beitraegt.
Henner
Zitat
Chep87
Zitat
Harald Tschirner
Tja, da hilft alles Schönreden nichts, das Netz ist ein unfähiger Sauhaufen.
Eher herrscht ein unglaublicher Fachkräftemangel vor... Und der wird in den nächsten Jahren noch viel größer werden.

Zu dem Thema fällt mir nur der alte Spruch ein: Für Geld da kann man alles kaufen,
auch Männer die dem Ball nach laufen.
Möglicherweise nicht sofort. In den nächsten Jahren aber bestimmt.
So lange die Einkommen für Fachkräfte nicht ansteigen glaube ich nur
an einen Mangel für billige Fachkräfte. Sonst wäre ja der Arbeitsmarkt
kein Markt.
Selber bemerke ich nur die Fachkräftemangel und nicht den Fachkräftemangel.
Die S-Bahn zahlte sogar Entschädigung wie ich einem Beitrag bei mydealz.de entnahm:
[www.mydealz.de]
Zitat
Ronny_Sommer
Wenn diese letzte, maßgebliche Person krankheitsbedingt plötzlich ausfällt, dann ist das eben so.

Wie gut, daß diese Person nicht zwischenzeitlich verstorben ist, dann wäre ja der ganze schöne Umbau für die Katz' gewesen.
aktuell hat sich zu den nicht funktionierenden Signalen noch eine nichtfunktionierende Weiche gesellt:

Sehr geehrte Fahrgäste,

wegen einer Weichenstörung in Rummelsburg ist der Zugbetrieb der Linie S3 zwischen Ostkreuz und Karlshorst unterbrochen.

Wir bitten um Entschuldigung.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
aktuell hat sich zu den nicht funktionierenden Signalen noch eine nichtfunktionierende Weiche gesellt:

Sehr geehrte Fahrgäste,

wegen einer Weichenstörung in Rummelsburg ist der Zugbetrieb der Linie S3 zwischen Ostkreuz und Karlshorst unterbrochen.

Wir bitten um Entschuldigung.

Diese Trauerspiel nimmt absurde Züge an.
Zitat
md95129
Mir scheint, dass die fehlende Konkurrenz und ein Denken, das die Belange des Zahlviehs nicht beruecksichtigt, zu einer solchen laxen Haltung beitraegt.

Damit hast Du vermutlich den Kern der Misere benannt. Das zeigt sich ja auch bei anderen DB-Unternehmen, z.B. durch über Monate und z.T. wiederholt stillliegende Aufzüge und Rolltreppen. Oder Dinge wie die Weichenstörung am Ostkreuz vor einigen Wochen, deren Behebung einen ganzen Tag dauerte, an dem die Regionalzüge nicht verkehren konnte. (Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen - anderswo stellt man in diesem Zeitraum die Bahnanlagen nach einem Schlammrutsch und Unfall wieder her.)

Das mit der Konkurrenz stimmt aber nur halb: natürlich gibt es eine Konkurrenz, eine sehr starke sogar - den Pkw. Das gilt jedoch nur für das Verkehrssystem Bahn, nicht für DB Netz als daran beteiligtes Unternehmen, denn die hat keinerlei Kontakt zum Endkunden; sie hat noch nicht mal einen Anreiz, für einen funktionierenden Bahnbetrieb zu sorgen, da ihre Hauptaufgabe das Geldverdienen ist - sie wird belohnt, wenn sie ein möglichst gutes Ergebnis hat, aber für Ausfälle nicht bestraft.

Und genau das ist ein Problem der Bahnreform, die ich inzwischen als weitgehend gescheitert betrachten würde. Man muss sich entscheiden: entweder man verfolgt das Wettbewerbsprinzip noch konsequenter, dann müsste man allerdings DB Netz und DB StuS vom DB-Konzern trennen, oder man kehrt zurück zur Einheitsbahn, die dann allerdings als Vorgabe eine schwarze Null bei gleichzeitig höchst möglichem Anteil am Modal Split haben sollte. So oder so darf beim Netz der Gewinn keine politische Vorgabe sein, allenfalls wirtschaftliches Agieren.

Die derzeitige Struktur des Bahnverkehrs aus möglichst vielen Akteuren (Aufgabenträger, Netzbetreiber, Eisenbahnbetriebsunternehmen usw.) scheint im Nachhinein vor allem eine Auswirkung zu haben: möglichst viele Leute verdienen bei möglichst wenig Verantwortung möglichst viel Geld. Und ob durch den (sich auch nicht kostenlos verwaltendenden) Geldkreislauf Bund > Länder > Aufgabenträger > Eisenbahnbetriebsunternehmen > DB Netz > Bund überhaupt ein einziger Euro gegenüber der früheren Situation eingespart wird?

Ein anderes Problem kommt hingegen hinzu: die gefährliche Grundregel, dass mit zunehmendem Gehalt die Verantwortung fürs eigene Tun immer weiter sinkt (während zugleich im - vermeintlichen - Erfolgsfall Boni versprochen werden), ist auch außerhalb der Bahnwelt inzwischen Standard. Siehe Bankenkrise, siehe VW.

Die Politik erkennt wiederum nicht, wie potentiell gefährlich die Probleme bei der Bahn für den Standort Deutschland sein können. Was sagt das eigentlich über deutsche Technologie aus, wenn man noch nicht mal in der Lage ist, unter relativ günstigen klimatischen Bedingungen einen einfachen Bahnbetrieb zu organisieren? (Es geht nicht um eine Mondlandung oder die Weltformel, es geht einfach nur um Bahnbetrieb!)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2016 07:41 von def.
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