Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 20.01.2017 16:44 |
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Incentro
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schallundrausch
Ich check's immer noch nicht so ganz.
- wieviel % des Netzes haben durch Um- oder Neubauten denn den Gleismittenabstand von 3,0 m? Wieviel fehlen? (Köpenick mal nicht betrachtet)
- Und wo befinden sich die Engstellen?
- Welcher Gleismittenabstand wäre nötig für einen Einsatz von 2,65 m breiten Wagen? Reichen 3,0 m nicht? Gibt es außer den Haltestellen noch andere Probleme? Wird es evtl. in den Kurven zu eng?
Wenn man nach "Gleismittenabstand Straßenbahn" googlet, findet man eine recht ausführliche Beschreibung der Dresdner Verkehrsbetriebe: Gleisnetz für breitere Straßenbahnen vorbereiten
Demnach ist es durchaus möglich, bei einem Gleismittenabstand von 3,0 m, Wagen mit einer Breite von 2,65m einzusetzen. Rechnerisch ergibt sich auf gerader Strecke ein Abstand von 0,35m zwischen den Bahnen. In Kurven ist der Gleismittenabstand zu erhöhen, aber das gilt, egal welchen Abstand man in der Geraden verwendet.
Wie in der Beschreibung der DVB zu lesen ist, plant man wie in Rostock Fahrzeuge mit 2,65m breite zu beschaffen, die in Höhe der Bahnsteigkanten auf 2,30m breite eingezogen sind, damit nicht je nach Fahrzeugtyp der Spalt an der Bahnsteigkante unterschiedlich breit ausfällt.
Das sollte doch auch in Berlin machbar sein, Fahrzeuge mit 2,65m breite zu beschaffen, die in Höhe der Bahnsteigkanten auf 2,40m breite eingezogen sind, damit (wenn wir mal von den Tatras absehen) nicht (auf Höhe der Bahnsteigkanten) drei verschiedene Wagenbreiten (GT6N 2,30 m / Flexity 2,40 m / neuer Typ 2,50 m) eingesetzt werden.
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andre_de
Wenn die Straßenbahn nicht auf eigenem Gleiskörper fährt, sondern auf einer "normalen" Fahrbahn, dann müsste bei 2,65m breiten Wagen an vielen Stellen auch die Fahrbahn entsprechend verbreitert werden. Und hier greift es dann eben auch in den Gesamt-Straßenraum und dessen Aufteilung ein, unabhängig vom Gleismittenabstand. Von daher sehe ich hier auch vorwiegend Nachteile und kaum Vorteile.
Viele Grüße
André
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manuelberlin
Die Antwort lautete folgendermaßen: Alle Neubauten und Planungen in Berlin [seit wann? seit der Wiedervereinigung?] sind für eine maximale Wagenkastenbreite von 2,50 Meter ausgelegt. Im Vorfeld der Flexity-Beschaffung habe man festgestellt, dass die angebotenen 2,50-Meter-Varianten (mit entsprechend stärkerer Bombierung) im Innenraum nur vier Zentimeter mehr Breite gegenüber der 2,40-Meter-Variante geboten hätten, sodass man sich dann für diese entschieden habe.
Ich vermute, dass hier die Mehrkosten und das Mehrgewicht in keinem guten Verhältnis zu den lediglich vier Zentimeter Gewinn im Innenraum gestanden haben. Prinzipiell halte ich es aber für denkbar, dass zukünftig Hersteller hier ein besseres Verhältnis anbieten können und man 2,50 Meter breite Bahnen beschaffen könnte.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 01:02 |
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 11:36 |
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 15:34 |
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Rekowagen
Ich muß ja sagen, ich persönlich sehe Fahrzeugbeschaffungen, bei denen man sich zum Beispiel durch Überbreiten künstlich einschränkt, eher skeptisch. Das Problem haben wir ja jetzt schon mit den Flexitys, ist es denn irgendwie realistisch, daß diese im Laufe ihres Lebens mal nach Köpenick vorstoßen können? Meiner Meinung nach sollte man Fahrzeuge beschaffen, die zu hundert Prozent ins Netz passen, also gegebenenfalls zuerst das Netz ausbauen.
LG Rekowagen
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 16:30 |
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manuelberlin
Im Gegensatz zur Infrastruktur hat man fahrzeugseitig das Thema breiterer Wagen in Rostock lange nicht nachhaltig verfolgt.
Ende der 1980er Jahre konnte Rostock erstmals Tatrawagen bestellen, die erst nach der Wende geliefert wurden. Warum diese in 2,20 Meter Breite ausgeführt wurden (T6A2), und nicht wie für Prag (T6A5) mit 2,50 Meter Breite, kann ich vielleicht recherchieren. Ab 1994 kamen dann die Düwag MGT6D (heute in Rostock als 6N1 bezeichnet), die nur zehn Zentimeter breiter, also 2,30 Meter breit waren. Ebenso wie bei den Tatras könnte dafür das damals verfügbare Fahrzeugangebot ausschlaggebend gewesen sein.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 21:54 |
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 22:18 |
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Lepus
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Münchner S Wagen auch mit einer 2+2 Bestuhlung ausgestattet. Diese haben nur 2.30m Breite. Der Gang ist sehr, sehr sehr eng.
Und die Maße vom Flexity sind 2,30 Wagenbreite bei ca 30cm (sozusagen Bodenunterkante), bei 1,2m Höhe 2,4m und nach oben hinlaufendauf 2.2m. Kann man den PDF entnehmen
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 22:30 |
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Incentro
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manuelberlin
Im Gegensatz zur Infrastruktur hat man fahrzeugseitig das Thema breiterer Wagen in Rostock lange nicht nachhaltig verfolgt.
Ende der 1980er Jahre konnte Rostock erstmals Tatrawagen bestellen, die erst nach der Wende geliefert wurden. Warum diese in 2,20 Meter Breite ausgeführt wurden (T6A2), und nicht wie für Prag (T6A5) mit 2,50 Meter Breite, kann ich vielleicht recherchieren. Ab 1994 kamen dann die Düwag MGT6D (heute in Rostock als 6N1 bezeichnet), die nur zehn Zentimeter breiter, also 2,30 Meter breit waren. Ebenso wie bei den Tatras könnte dafür das damals verfügbare Fahrzeugangebot ausschlaggebend gewesen sein.
Die DDR hatte schon ewig auf den T6 gewartet und als der dann endlich in Serie ging, wurde er zuerst als T6A2 (2,20m Breite) geliefert. Die wenigen Betriebe, die bereits auf 2,50m breite Fahrzeuge ausgelegt waren, hatten vorerst das Nachsehen. So wurden auch T6A2 nach Schwerin geliefert, jedoch ohne Einsatz im Fahrgastverkehr nach Magdeburg weitergereicht.
Erst nachdem die Sowjetunion keine Tatrawagen in großen Mengen mehr bezog, konnte sich CKD auf die Produktion neuer Wagen(-typen) für das eigene Land konzentrieren: Die T6A5 wurden erst ab 1991 für die Slowakei gefertigt und ab 1994 für Tschechien.
In der DDR hatte man bis dahin kein Interesse mehr an diesen Wagentypen.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 21.01.2017 23:45 |
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Henning
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Lepus
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Münchner S Wagen auch mit einer 2+2 Bestuhlung ausgestattet. Diese haben nur 2.30m Breite. Der Gang ist sehr, sehr sehr eng.
Und die Maße vom Flexity sind 2,30 Wagenbreite bei ca 30cm (sozusagen Bodenunterkante), bei 1,2m Höhe 2,4m und nach oben hinlaufendauf 2.2m. Kann man den PDF entnehmen
Alle Kölner Stadtbahnen sind auch mit Längs- und Quersitzen ausgestattet, ähnlich wie die Baureihe F. Der Gang ist aber nicht schmal.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 00:04 |
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Nemo
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Henning
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Lepus
Wenn ich mich recht erinnere, ist der Münchner S Wagen auch mit einer 2+2 Bestuhlung ausgestattet. Diese haben nur 2.30m Breite. Der Gang ist sehr, sehr sehr eng.
Und die Maße vom Flexity sind 2,30 Wagenbreite bei ca 30cm (sozusagen Bodenunterkante), bei 1,2m Höhe 2,4m und nach oben hinlaufendauf 2.2m. Kann man den PDF entnehmen
Alle Kölner Stadtbahnen sind auch mit Längs- und Quersitzen ausgestattet, ähnlich wie die Baureihe F. Der Gang ist aber nicht schmal.
Die Kölner Straßenbahnen waren aber schon immer relativ breit.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 00:10 |
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Ronny_Sommer
Aber erst mit dem DUEWAG Typ B und 2,65m Breite, davor waren es auch nur 2,20 - 2,30m und 1+2 Bestuhlung.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 00:40 |
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B-V 3313
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Ronny_Sommer
Aber erst mit dem DUEWAG Typ B und 2,65m Breite, davor waren es auch nur 2,20 - 2,30m und 1+2 Bestuhlung.
Nö! Der A5 war schon 2,50m breit.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 00:44 |
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Ronny_Sommer
Da kann man sich jetzt zanken ob die Vorortbahnen zur Kölner Strassenbahn dazu gehören oder nicht.
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 11:08 |
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 15:16 |
Re: Fahrzeugbreiten/Sitzaufteilung bei der Straßenbahn 22.01.2017 23:26 |