Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Grafitti führt zu Zugausfällen [Thema beendet]
geschrieben von GraphXBerlin 
Zitat
Bäderbahn
Komisch. Erst wehren sich alle gegen die Videoüberwachung und nun wird sie lautstark gefordert. Aber egal.
Um in den Tunnel zu kommen muss man keinen Notausstieg benutzen. Einfach am Bahnsteigende in den Tunnel hinein und fertig. Seit es keine Zugabfertiger auf den Bahnhöfen mehr gibt kann da auch niemand aufpassen. Jeder Bewegungsmelder hätte sicherlich das Problem, dass er bei großen Zügen nicht reagieren soll, bei (im Gegensatz zu den Zügen) kleinen Menschen hingegen schon.
Die Videoüberwachung ist ja für Betriebsgelände und nicht im öffentlichen Raum. Weiterhin geht es nicht um Gesichtserkennung sondern, dass in der Leitzentrale gesehen wird, dass sich Personen in der Abstellanlage befinden und die Polizei schneller gerufen werden kann.
Wie ich bereits schrieb kommt man auch über den Bahnhof zu den Abstellanlagen. Ein Zugabfertiger hätte dies auch damals nicht bemerkt. Und der Bewegungsmelder soll ja nur die Kamera aktivieren damit nicht alle Abstellanlagen gleichzeitig auf den Bildschirmen gezeigt werden.

Zitat
Bauart Bernau
Oft gilt im Tunnel allerdings der erste Strahl aus der Sprühdose gerade dem Auge der Kamera.
Sehe ich nicht als Problem. Die Kamera mu einfach an der Decke installiert werden und die Bewegungsmelder in Reichweite der Kamera. Der Bewegungsmelder löst die Kamera aus und in der Leitstelle sollte zu sehen sein wenn sie in diesem Moment zugesprüht wird. Wie gesagt, es geht nicht um Personenerkennung sondern, dass Personen in der Abstellanlage sind.

Zitat
Jay
Selbstverständlich ergibt das Sinn. Die Retter müssen ja auch irgendwie in den Tunnel kommen können.

Eine automatische Meldung nutzt wenig, wenn kein Personal in der Nähe ist, das in maximal 5, besser 3 Minuten zu Einsatzort kommt. Gegen Vermummte sind Kameras selbst als Beweissicherung weitgehend wertlos.
Tun sie das wirklich von der Straße aus und nicht doch über den nächsten Bahnhof in den Tunnel? Doch auch hier (bei den Notausstiegen) kann es technische Möglichkeiten geben, dass beim Öffnen der Gitter ein Signal auf dem Bildschirm der Leitstelle erscheint. Ohne Unfall / Meldung gibt es ja kein Grund, dass der Notausstieg geöffnet wird. Hier kann man umgehend die Security o.ä. anfordern um nachzusehen.
Und, für die automatische Meldung bzgl.der Abstellanlagen nutzt es u.U. schon. Bisher wurden Grafittis erst Stunden später entdeckt. Bei einer technischen Meldung kann die Leitzentrale die Polizei anfordern die einen Bestimmten Bereich einkesselt um an der Flucht zu hindern. Grafittis sind nun auch nicht zwangsläufig in fünf Minuten fertig.
Und, die Kameras sollen keine Beweissicherung sein sondern nur eine Meldung mit Bild abgeben.

------

Ich weiß, dass eine Videoüberwachung mit Bewegungsmeldern Geld kostet und nicht eben in einem Monat installiert ist, selbst mit Funkübertragung. Dennoch ist jede Abstellanlage die nach und nach so eine Anlage hätte ein wenig geschützter bzw. könnte eine Meldung zur Polizei schneller erfolgen.

Die Nulltoleranz wie in New York ist nun als Gedanke auch nicht gänzlich unattraktiv. Immerhin fahren die Züge in NY nach meinem Wissen seither ohne Grafitti herum.

Bzgl.dem Thema Grafitti. Nun für mich ist es auch Kunst und es sieht gut aus. Man muß hier aber zwischen "Bildern" und reinen "Schriftzügen" unterscheiden. Reine Schriftzüge mögen hier und da egal sein und evtl. ein wenig Farbe hineinbringen. Auf Zügen ist es spätestens dann nicht mehr zu tollerieren wenn alle Fenster dicht sind und man nicht mehr hinaussehen kann.
Das lustige (oder viel eher traurige) ist ja, das gerade die "Steuern runter"-Fraktion sich jetzt am lautesten über die Folgen beklagt. Die Graffiti-Schmierfinken sind nämlich nicht anders als andere Gesetzesbrecher. Die interessieren sich eher für die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden als für die Höhe der Strafe. Wo war die Schwarzfahrerquote wohl niedriger - Bei einer Strafe von 20 DM und einem Schaffner in jedem Wagen oder bei 60 Euro und sporadischen Kontrollen?
Dementsprechend wird man auch das Graffiti-Problem nur in den Griff bekommen, wenn man wieder mehr Personal einsetzt und das so anständig bezahlt und behandelt, dass es motiviert ist. Wenn man das nicht will, weil es ja Geld kostet, dann darf man sich nicht über beschmierte Züge beschweren.
Zitat
VvJ-Ente
Das lustige (oder viel eher traurige) ist ja, das gerade die "Steuern runter"-Fraktion sich jetzt am lautesten über die Folgen beklagt. Die Graffiti-Schmierfinken sind nämlich nicht anders als andere Gesetzesbrecher. Die interessieren sich eher für die Wahrscheinlichkeit erwischt zu werden als für die Höhe der Strafe. Wo war die Schwarzfahrerquote wohl niedriger - Bei einer Strafe von 20 DM und einem Schaffner in jedem Wagen oder bei 60 Euro und sporadischen Kontrollen?

Nun waren allerdings zu den Zeiten, als es in jedem Wagen einen Schaffner gab, 20 DM für viele sicher ähnlich hoch wie heute 60 EUR.

Zitat
VvJ-Ente
Dementsprechend wird man auch das Graffiti-Problem nur in den Griff bekommen, wenn man wieder mehr Personal einsetzt und das so anständig bezahlt und behandelt, dass es motiviert ist. Wenn man das nicht will, weil es ja Geld kostet, dann darf man sich nicht über beschmierte Züge beschweren.

Letztlich dürfte das am meisten bringen. Hilft ja nichts, wenn eine Person sämtliche Abstellanlagen des U-Bahnnetzes mittels Kamera überwacht, um die Polizei anzufordern, wenn er zufällig im richtigen Moment auf den richtigen Bildschirm schaut.
Zitat
der weiße bim
In New York erwies sich eine Null-Toleranz-Strategie und massiver Einsatz von Sicherheitskräften mit entsprechenden Befugnissen als zielführend. Beides ist unter der gegenwärtig in Berlin herrschenden Koalition eher nicht zu erwarten.

Was sind die genauen Probleme in Berlin, so dass dies hier nicht machbar ist?
Zitat
Wollankstraße
Zitat
Henning
In Singapur sind schon zweimal Leute aus Europa wegen Graffitisprühens an U-Bahnwagen zur Prügelstrafe verurteilt worden. So hart soll die Strafe zwar nicht sein, .....

Ich wäre dafür Strafen wie in Singapur für diese Schmierfinken anzuwenden.
Die Sprayer-Szene weltweit hat ja in Berlin ihr Touristen-Ziel.
Anti-Schmierfink-Gesetze würden diesen Personenkreis abschrecken. Genauso wie die hiesigen Schmierfinken.

Es ist eine Zumutung, daß die Berliner Bevölkerung diesen Spray-Terrror ertragen soll.

Das ist nicht nur in Berlin der Fall. In den meisten europäischen Hauptstädten ist Graffitis an den Zügen fast schon Alltag.
@Henning

dann sieh mal, wer hier an der Regierung sitzt. Hier ist es eben so, Probleme aussitzen und bei Straftaten eher mit den Tätern kuscheln...

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Jay
Zitat
GraphXBerlin
Bei der U-Bahn muß es doch die die mechanische Möglichkeit geben, dass Notausgänge zum Straßenbereich nur von unten aber nicht von außen zu öffnen sind. Letzteres macht ja auch keinen Sinn.

Selbstverständlich ergibt das Sinn. Die Retter müssen ja auch irgendwie in den Tunnel kommen können.

Eine automatische Meldung nutzt wenig, wenn kein Personal in der Nähe ist, das in maximal 5, besser 3 Minuten zu Einsatzort kommt. Gegen Vermummte sind Kameras selbst als Beweissicherung weitgehend wertlos.

Immerhin konnten ja auch mehrere Täter gestellt werden.

Kann man die vermummten Täter mit den Bildern nicht identifizieren?
Zitat
Henning
Zitat
der weiße bim
In New York erwies sich eine Null-Toleranz-Strategie und massiver Einsatz von Sicherheitskräften mit entsprechenden Befugnissen als zielführend. Beides ist unter der gegenwärtig in Berlin herrschenden Koalition eher nicht zu erwarten.

Was sind die genauen Probleme in Berlin, so dass dies hier nicht machbar ist?
Ist das so schwer zu begreifen? Die Durchsetzungskraft und Härte scheitern am ständige n Gegenwind innerhalb der Koalition. Weiterhin hat die BVG-Chefin ja leider keine Eier in der Hose um beiden Politikern mal die Faust auf den Tisch zu hauen um auf das Problem aufmerksam zu machen, welches nicht neu ist. Es muß ja immer alles betucht formuliert werden damit es Pressekonform ist. Schließlich sieht man sich ja wieder alljährlich beim Bundespresseball bei der Bussi-Bussi-Gesellschaft. Kurzum: Keiner traut sich die Schnauze aufzureißen....
Zitat
Henning
Zitat
Jay
Zitat
GraphXBerlin
Bei der U-Bahn muß es doch die die mechanische Möglichkeit geben, dass Notausgänge zum Straßenbereich nur von unten aber nicht von außen zu öffnen sind. Letzteres macht ja auch keinen Sinn.

Selbstverständlich ergibt das Sinn. Die Retter müssen ja auch irgendwie in den Tunnel kommen können.

Eine automatische Meldung nutzt wenig, wenn kein Personal in der Nähe ist, das in maximal 5, besser 3 Minuten zu Einsatzort kommt. Gegen Vermummte sind Kameras selbst als Beweissicherung weitgehend wertlos.

Immerhin konnten ja auch mehrere Täter gestellt werden.

Kann man die vermummten Täter mit den Bildern nicht identifizieren?
Nein, und darum geht es doch gar nicht. Esgeht eher darum die Täter eventuell zu fassen. Im schummrigen Tunnel kannst Du wohl kaum erkennbare Bilder erzeugen, zumal die Sprayer oftmals Atemschutzmasken oder Tücher vor dem Mund tragen.
Zitat
GraphXBerlin
Tun sie das wirklich von der Straße aus und nicht doch über den nächsten Bahnhof in den Tunnel? Doch auch hier (bei den Notausstiegen) kann es technische Möglichkeiten geben, dass beim Öffnen der Gitter ein Signal auf dem Bildschirm der Leitstelle erscheint. Ohne Unfall / Meldung gibt es ja kein Grund, dass der Notausstieg geöffnet wird. Hier kann man umgehend die Security o.ä. anfordern um nachzusehen.
Und, für die automatische Meldung bzgl.der Abstellanlagen nutzt es u.U. schon. Bisher wurden Grafittis erst Stunden später entdeckt. Bei einer technischen Meldung kann die Leitzentrale die Polizei anfordern die einen Bestimmten Bereich einkesselt um an der Flucht zu hindern. Grafittis sind nun auch nicht zwangsläufig in fünf Minuten fertig.
Und, die Kameras sollen keine Beweissicherung sein sondern nur eine Meldung mit Bild abgeben.

------

Ich weiß, dass eine Videoüberwachung mit Bewegungsmeldern Geld kostet und nicht eben in einem Monat installiert ist, selbst mit Funkübertragung. Dennoch ist jede Abstellanlage die nach und nach so eine Anlage hätte ein wenig geschützter bzw. könnte eine Meldung zur Polizei schneller erfolgen.

Die Nulltoleranz wie in New York ist nun als Gedanke auch nicht gänzlich unattraktiv. Immerhin fahren die Züge in NY nach meinem Wissen seither ohne Grafitti herum.

Hab ich doch oben schon geschrieben. Alle Aufstellgleise, auf denen regelmäßig Züge übernachten, sind längst mit Bewegungsmeldern, Infrarotscheinwerfern und Kameras ausgerüstet. Die meisten Notausstiege haben Kontaktschalter. Um die mehr als 50 Abstellanlagen auch nur mit jeweils zwei Mitarbeitern zu besetzen, brachte man über 150 zusätzliche Stellen, dazu den entsprechenden Verwaltungsaufwand, sozialen Stellen vom medizinischen Dienst bis zur Dienstkleidung. Den finanziellen Aufwand allein für die Aufstellgleisbewachung würde ich mit deutlich mehr als 10 Mio Euro im Jahr schätzen, also das Mehrfache der Schadenssumme.
Das frühe Erkennen von Sachbeschädigungen hilft nur wenig gegen Ausfälle, denn in den Betriebspausen können normale Züge nicht fahren, da überall Wartungsarbeiten mit Fahrstromabschaltung stattfinden und Arbeitsfahrzeuge sowie Kleinwagen unterwegs sind. Erst nach Betriebsbeginn können nicht einsatzfähige Fahrzeuge statt in den Liniendienst zu gehen, in die Werkstätten gebracht werden. Das bringt Beschwerden über den Ausfall der ersten Bahnen des Tages. Ist in der Betriebswerkstatt trotz des inzwischen eingeführten Dreischichtbetriebes keine Tauschreserve vorhanden, sind längere Ausfälle die Folge.

Natürlich müssten auch die 150 Bahnhöfe rund um die Uhr besetzt werden, am besten mit mehreren Dienstkräften, um auch die Bahnsteigbereiche und Zwischengeschosse manuell zu überwachen. Das ging früher das alles, als die BVG noch 28.000 statt 12.000 Mitarbeiter bei insgesamt geringerer Verkehrsleistung hatte.

Da hat Ingolf völlig recht, die konsequente und schnelle Entfernung aller Verunreinigungen ist unter heutigen Rahmenbedingungen der einzige Weg.

so long

Mario
Hat nichts direkt damit zu tun, aber ich finde es absurd, dass es Millionen Arbeitslose in Deutschland gibt, die zum Nichtstun verdammt sind, aber den Staat extrem viel kosten, und auf der anderen Seite gibt es so viel zu erledigende Arbeit, die aber nicht bezahlt werden soll.

Das kann irgendwie kein Modell für die Zukunft sein, das muss sich ändern.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Henning
Zitat
der weiße bim
In New York erwies sich eine Null-Toleranz-Strategie und massiver Einsatz von Sicherheitskräften mit entsprechenden Befugnissen als zielführend. Beides ist unter der gegenwärtig in Berlin herrschenden Koalition eher nicht zu erwarten.

Was sind die genauen Probleme in Berlin, so dass dies hier nicht machbar ist?
Ist das so schwer zu begreifen? Die Durchsetzungskraft und Härte scheitern am ständige n Gegenwind innerhalb der Koalition. Weiterhin hat die BVG-Chefin ja leider keine Eier in der Hose um beiden Politikern mal die Faust auf den Tisch zu hauen um auf das Problem aufmerksam zu machen, welches nicht neu ist. Es muß ja immer alles betucht formuliert werden damit es Pressekonform ist. Schließlich sieht man sich ja wieder alljährlich beim Bundespresseball bei der Bussi-Bussi-Gesellschaft. Kurzum: Keiner traut sich die Schnauze aufzureißen....

Schade eigentlich, sie müsste inzwischen wahrlich genug verdient haben, um von Zinsen / Dividenden leben zu können. Da könnte man auch mal etwas für eine gute Sache riskieren.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Erschreckend, wie viele hier direkt wieder härtere Strafen (bis hin zu öffentlicher Demütigung und körperlichen Qualen) fordern. Als ob härtere Strafen irgendetwas bringen würden.

Sicher. Härtere Strafen schrecken ungemein ab. Die USA haben ja allein deswegen so sichere Großstädte, weil die so schön abschreckende Strafen haben. Also manchmal fragt man sich...

Was helfen würde - neben dem sofortigen Beseitigen dieser "Werke" - ist die konsequente Ahndung und Verfolgung bei entsprechendem Überwachungsdruck (vulgo: Mehr Personal, das aufpasst). That's it.
Zitat
Ronny_Sommer
Illegales Gesprühe kann niemals Kunst sein und wer das zur Kunst hochstilisieren will ist Mittäter und keinen Deut besser!

Doch natürlich ist es anerkannterweise Kunst, da gibt es gar nichts zu stilisieren. Ebenso ist es illegal und dadurch oft vergänglich.
Zitat
Lopi2000
Doch natürlich ist es anerkannterweise Kunst....

Von wem anerkannt ? Von irgendwelchen Spinnern die sogar Hundehaufen als Kunst betrachten ?
Dann will ich auch mal meinen Mostrich zu dem Thema dazugeben:

Also was nun Kunst ist und was nicht, darüber läßt sich ja nun trefflich streiten. Es liegt eben im Auge des Betrachters. Ich habe auch schon Kunst gesehen, über die ich nur mit dem Kopf schütteln konnte (da stand u. a. einfach ein Paar dreckiger Schuhe in der Ecke, die ebenso auch ein Bauarbeiter dort vergessen haben konnte), während andere hellauf begeistert waren.
Aber warum soll den nun ein gut gemachtes Graffito keine Kunst sein? Nur, weil es illegal angebracht wurde? Freilich halte auch ich das unerlaubte Anbringen von Graffiti für eine Straftat, vertrete aber die Auffassung, dass Kunst und Vandalismus einander nicht ausschließen. Mit "gut gemachtem Graffito" meine ich allerdings nicht dieses unsägliche Gekritzel, sondern ein umfangreicheres Gemälde, das allein schon ob seiner Farbenpracht durchaus ein Erlebnis für das Auge sein kann.

Zum Thema Absicherung von Kehranlagen:
Wie wäre es mit einer einfachen Lichtschranke, die immer dann aktiv ist, wenn niemand etwas in der Kehranlage zu suchen hat?
Zitat
Wollankstraße
Zitat
Lopi2000
Doch natürlich ist es anerkannterweise Kunst....

Von wem anerkannt ? Von irgendwelchen Spinnern die sogar Hundehaufen als Kunst betrachten ?

Das ist doch ganz egal. Wenn es für jemanden Kunst ist, dann ist das eben so. Es gibt doch keine Behörde, die darüber befindet, was Kunst ist und was nicht. Das wäre ja auch noch schöner, obgleich sich mir bei der ganzen Diskussion hier der Eindruck aufdrängt, dass einige Foristen genau so eine Behörde bitter benötigen.
Zitat
Wollankstraße
Zitat
Lopi2000
Doch natürlich ist es anerkannterweise Kunst....

Von wem anerkannt ? Von irgendwelchen Spinnern die sogar Hundehaufen als Kunst betrachten ?

Kunst liegt im Auge des Betrachters. Nicht jedem muss alles gefallen. Wir sollten uns aber aus guten Gründen hüten, diejenigen mit anderem Kunstgeschmack gleich als "Spinner" zu diffamieren. Zur "entarteten Kunst" ist es dann nämlich nicht mehr weit...

Edit: Der Alte Köpenicker hat es noch etwas besser ausgedrückt, und das ganz ohne Godwin's Law.

Zitat
Tyalis
Erschreckend, wie viele hier direkt wieder härtere Strafen (bis hin zu öffentlicher Demütigung und körperlichen Qualen) fordern. Als ob härtere Strafen irgendetwas bringen würden.

Sicher. Härtere Strafen schrecken ungemein ab. Die USA haben ja allein deswegen so sichere Großstädte, weil die so schön abschreckende Strafen haben. Also manchmal fragt man sich...

Was helfen würde - neben dem sofortigen Beseitigen dieser "Werke" - ist die konsequente Ahndung und Verfolgung bei entsprechendem Überwachungsdruck (vulgo: Mehr Personal, das aufpasst). That's it.

Richtig, vielen Dank. Die zivilisatorische Decke scheint zuweilen verdammt dünn zu sein. Man kann übrigens auch in der deutschen Geschichte Beispiele dafür finden, dass harte Strafen eben nicht von schweren Taten abhalten: Paul Ogorzow hat die seinerzeit übliche (und letztlich an ihm angewandte) Todesstrafe auch nicht von acht Morden, sechs Mordversuchen und 32 Vergewaltigungen abgehalten.

Aus meiner Sicht sinnvoll:

1. Eine schnelle Verurteilung, wenn die Tat bewiesen ist (also z.B. der Täter auf frischer Tat ertappt wurde).

2. Urteile nach Augenmaß, das meint weder Laissez faire noch Law and Order. Natürlich muss ein Intensiv- oder Wiederholungstäter weitaus härter bestraft werden als ein etwas naiver Teenager, der mal auf die schiefe Bahn gekommen ist (und bei dem vielleicht Hilfeangebote das Mittel der Wahl sind). Und natürlich sind Taten, bei denen Menschen bewusst körperlich zu Schaden gekommen sind oder dies beabsichtigt war, härter zu bestrafen als Sachbeschädigungen oder Diebstahl. (In beiden Fällen gibt es selbstverständlich zwischen den beiden Extremen noch zahlreiche Abstufungen.)

3. Mehr in Bezug auf Gewalttaten als auf Graffiti: Prävention. Jugendliche, die ihr ganzes Leben Ablehnung erfahren, in der Schule, im Elternhaus, von der Gesellschaft, bauen natürlich gewisse Aggressionen auf. Da können z.B. Theater- oder Musikprojekte Wunder wirken, weil sie den Frust in kreative Bahnen lenken und - ganz wichtig - Erfolgserlebnisse bescheren. Denn gerade aufgestaute Aggression führt zu Affekttaten, gegen die wiederum harte Strafen erstmal wenig bewirken - weil im Affekt eben die Folgen des eigenen Tuns nicht betrachtet werden und der (vermeintliche?) Abschreckungseffekt härterer Strafen demzufolge auch nicht wirkt. (Das heißt übrigens nicht, dass ich harte Strafen in solchen Fällen dann prinzipiell ablehne. Aber ich halte es für sinnvoller, diesen Taten vorzubeugen statt zu reagieren, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.)

Ich hoffe, niemanden überfordert zu haben, indem ich Lösungen vorgeschlagen habe, die mehr als eine Parole umfassen...

Edit Forummaster: Ich denke das war ein gutes Schlusswort. Die anschließende Debatte drehte sich im Kreis und wurde daher komplett (inklusive der sachlichen Beiträge)entfernt.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.01.2017 23:14 von Forummaster Berlin.
Dieses Thema wurde beendet.