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Straßenbahn Bauarbeiten 2017
geschrieben von der weiße bim 
Auch zum Durcheinander trägt Fahrpersonal bei, dass nach eigenem Ermessen die Anzeiger "manipuliert". Die Resultate mögen zuweilen sinnvoller als ursprüngliche Vorgaben sein, aber auch das ist wenig zielführend.

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der weiße bim
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Philipp Borchert
Nun handhabt man es mal so, mal so. Jetzt weiß man gar nicht mehr, was Sache ist.

Dabei ist es völlig egal wie man es macht, es gibt immer jemanden, der unzufrieden ist und sich beschwert.

Wer sollte denn über die wahrheitsgetreue Beschilderung einer Straßenbahn unzufrieden sein? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß es Zeitgenossen gibt, die sich darüber beschweren, am Bf. Schöneweide zu landen, weil sie in eine Straßenbahn gestiegen sind, die behauptete, genau dort hinzufahren.
Ganz einfach - jene, die sich wenig auskennen und einen Zug, der etwas anderes als gewohnt schildert entweder wegfahren lassen - obwohl sie hätten einsteigen müssen, um ihr Ziel zu erreichen - oder sehr zögerlich agieren, was die Haltezeiten erhöhen könnte. Oder sie klopfen beim Fahrer und fragen - nach der dritten Haltestelle dürfte das dann nicht mehr allzu amüsant für das Personal sein, zudem erhöhen sich auch dann die Durchfahrzeiten. Einsteigen lassen und am "Falschabzweig" auf den SEV hinweisen, so bleiben weniger Leute auf der Strecke, auch wenn dabei Leute auf einen zeitlich längeren Weg geschickt werden als nötig ist. Menschen, die sich besser auskennen planen eher im Voraus und kennen ihre alternativen Wege, auch unter gezielter Zuhilfenahme umgeleiteter Züge.

Es ist eine ewiger Konflikt, was geschildert wird. Und wenn aus Köpenick zehnmal der Tenor kommt, dass nur die Ist-Beschilderung die korrekte sein kann - genauso kommen die Argumente für die Sollzielschilderung. Richtig blöd wird's aber jetzt, da die BVG es mal den einen, mal den anderen Recht machen will. Eine die Experimentierfreude begleitende Fahrgastbefragung fand aber bislang nicht statt - oder doch?

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@Philipp: Bloß wie soll man als "auskennender Mensch" planen, wenn man dem Zug nicht ansieht, welche Variante der "abweichenden Linienführung" er fährt? Ist wirklich toll, wenn ein 10er-Takt bei der Weiterfahrt in zwei Linien aufgespaltet wird und je nach Tageszeit zu 3-4 verschiedenen Endstellen fährt.

Und ob die "Deppen" nun klopfen, weil kein Zug in die gewünschte Richtung fährt, am Beginn der Umleitung rumkeifen, dass ihnen vorher keiner was gesagt hat, irgendwo unterwegs entdecken, dass sie falsch sind und klopfen oder sich an der Endstelle echauffieren, dass ihnen ja keiner was gesagt habe und auch gar nichts angesagt worden sei, ist doch Jacke wie Hose. Die paar Prozent sind immer da und es ist wirklich völlig egal, wo die sich im Regen stehengelassen fühlen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
(...) "Deppen" (...) am Beginn der Umleitung rumkeifen (...) echauffieren (...)

Liebe Güte, was ist dir denn passiert? Dann ist ja kein Wunder, dass der IGEB da offenbar sehr, sehr nachdrücklich war...

:p

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2017 19:29 von Philipp Borchert.
Zitat
Ostkreuzi
Wen die Pläne zur Bölschestraße interessieren, hier zum Anschauen:
[www.berlin.de]

Also, die Haltestelle: Drachholzstr. bekommt eine art Kap Haltestelle. Mache mal kommende Woche ein Bild von dieser. Gleis in Richtung Brauerei bereits leicht Verschwenkt.

GLG.................Tramy1
Da mich das Thema immer wieder reizt, gebe ich auch nochmal meinen Senf dazu.

1. Korrektheit: Für mich ist klar, "dass nur die Ist-Beschilderung die korrekte sein kann" (Zitat von Phillipp Borchert), denn nur wie es ist, ist es auch korrekt. Wer meint, dass es sich anders verhält, hält auch die aktuelle Ansage "Übergang zur S-Bahn mit Verbindung zum Hauptbahnhof" in der U5 in Lichtenberg für korrekte Fahrgastinformation. Ja, ich weiß, die alte Technik, vor 20 Jahren gab es noch keine Bauarbeiten, trotzdem ist noch jeder zu Hause angekommen usw. Die S-Bahn hat es übrigens geschafft, bereits am Bahnhof Frankfurter Allee per Ansage auf die Ostkreuz-Bauarbeiten und die U5 hinzuweisen. Na ja, gibt's halt bei der BVG eben einen Monat Kokolores. (Dazu ein unpassender Witz zu einem anderen Reizthema: Was sagt ein S-/U-Bahn-Mitarbeiter, wenn in einem Monat mal seine Gehaltsabrechnung nicht stimmt? Na ja, besser ein halbes Gehalt als gar keins.)

2. Unbekannte Ziele: Um bei der U5 zu bleiben - immerhin traut die BVG ja den Fahrgästen zu, mit den Zwischenzielen Friedrichsfelde und Kaulsdorf-Nord umgehen zu können. Hätten das BVG-Bauarbeiten erfordert, hätte DAISY bestimmt wieder alle Züge nach Hönow geschickt... S-Bahn, U-Bahn und Bus machen es also der Straßenbahn vor, dass unbekannte Ziele kein großes Ding sind.

3. Verwirrte Fahrgäste: Die Fakten zu verdrehen, um Leute mit schlichtem Gemüt oder wenig Sachkenntnis nicht zu beunruhigen - da bin ich vermutlich im Jahr 2017 nicht der einzige, dem das sauer aufstößt. Dazu fällt mir eigentlich nur das hier ein (der Unternehmensbereich Straßenbahn als wahrer Erfinder der alternativen Fakten?). Ich bin da für eine klare Linie: Die Straßenbahn hat ein Ziel, das steht vorne dran und da fährt sie hin - so einfach ist Straßenbahnfahren, so funktioniert das, kein verstecktes Lama.
Wie Jay schon schrieb, hat man die Verwirrung entweder vor oder nach der berüchtigten letzten Haltestelle auf der Stammstrecke. Und ja, ich verstehe die Argumente der Sollziel-Befürworter. Um pro Istziel zu argumentieren: Die Person, die gutgläubig in die Bahn mit dem Wohlfühlziel gestiegen ist, ist beim plötzlichen Rausschmiss aber richtig vor den Kopf gestoßen. (Um die U5 wieder ins Spiel zu bringen: Fast so ein Imagegewinn, als würde man sonntagmittags eine Station vor der IGA an die hundert Besucher aus der U-Bahn werfen. ;-)) Umgekehrt habe ich, wenn ich bereits am Beginn der Reise mit Abweichungen konfrontiert bin, noch mehr Zeit zum Reagieren: Leute fragen, App aufrufen, eventuell anderen Weg nehmen. Übrigens stelle ich mir das Fragen beim Fahrer auch ein bisschen lustig vor: S-Bahnhof Adlershof, jemand steigt in die 61 und fragt "Fährt der nach Rahnsdorf?" Sind gerade Bauarbeiten (so wie aktuell), sagt der Fahrer vielleicht "Nee!" und der Fahrgast steigt aus - sind keine, sagt er eher "Dit steht vorne dran. Könnse nich lesen?"

4. Ökonomie: So ein Zielanzeiger ist bestimmt nicht billig, bestimmt weitaus mehr als 5.000 Euro. Alleine für die Flexitys also über 1 Mio. Euro. Wenn die Anzeiger immer nur das Sollziel schildern, bietet das keinen Mehrwert gegenüber den Beschilderungen an den Haltestellen und innen im Fahrzeug. Wenn mir der Anzeiger sowieso nicht verrät, wo das Fahrzeug hinfährt, sollte ich besser auch nicht darauf achten. Die können also weg (Rechnungshof!). Man kann sie ebenso gut durch Blechschilder mit dem Text "Frohe Weihnachten" ersetzen. Das ist genauso wenig Blockdammweg wie "Falkenberg". Ob ich mich nun verwundert frage, ob die Anzeige nicht funktioniert, weil der Zug woanders hinfährt oder ob denn heut scho Weihnachten ist - der Ätsch-Effekt bleibt dabei wenigstens erhalten. Die Liniennummer ist ja immer noch da.

5. Widersprüchlichkeit: Fahrgastinformation muss stimmig sein. Wenn mir die Haltestelle Falkenberg, der Zug Gehrenseestr. und das Bauzettelchen fährt "weiter als 21 Richtung S+U Lichtenberg/Gudrunstr." sagt, ich aber am S-Bahnhof Rummelsburg plötzlich laufen muss - woher soll ich dann vorab wissen, wo der Zug wirklich hinfährt. Bei der S-Bahn/DB hat man als Fahrgast gelernt, dass man im Zweifelsfall der Beschilderung am Zug vertrauen sollte (und ja, auch heutzutage werden z. B. in Fulda öfter mal Züge Richtung Frankfurt als Richtung München am Bahnsteig geschildert - da tut's richtig weh...). Bei der BVG muss ich mich entscheiden, ob ich der oberen "M17 Falkenberg" oder der unteren "Wegen Bauarbeiten ..." DAISY-Zeile Glauben schenke oder der Beschilderung am und im Zug oder den Bauinfos. Nicht gut.

6. Das nicht richtig gebildete Gegenteil: Bevor der weiße bim wieder fordert, dass es bei einer Baustellenlinie Alexanderplatz - M2 - Prenzlauer Allee/Ostseestr. - 12 - Kupfergraben bescheuert wäre, das Istziel zu schildern: Ja, da hat er Recht. Das Gegenteil von "immer das Sollziel" ist aber "nicht immer das Sollziel" und nicht "immer das Istziel". Also mal so, mal so - wie es die Situation erfordert. Beispielsweise habe ich bei der aktuellen Unterbrechung der M10 gar kein Problem mit den Sollzielen. Wenn der Zug aber nur ein paar Stationen fährt und dann bereits die Linie wechselt (beispielsweise von Schöneweide aus, wenn in der Treskowallee gebaut wird), ist das Sollziel hanebüchen.

Also zusammenfassend: Das Zielschild einer Straßenbahn sollte aussagekräftig sein. Insbesondere sollte stets eine korrekte, verlässliche und widerspruchsfreie Fahrgastinformation gewährleistet sein. Es sollte nur in wenigen begründeten Fällen ein Ziel geschildert werden, das vom Zug nicht erreicht wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2017 19:56 von Periculator.
Zitat
Ostkreuzi
Ab 04.09.2017 werden die M10 und M13 in Friedrichshain voll gesperrt (voraussichtlich bis Mitte November).
Welche Arbeiten sollen dabei genau ausgeführt werden?

Bekannt ist hier seit einiger Zeit:
[1] Verlängerung Haltestelle S+U Warschauer Straße
[2] Verbreiterung Haltestelle S+U Frankfurter Allee

Gibts schon nähere Infos, in welchen Phasen diese Bauarbeiten erfolgen? Gibt es mehrere Teilsperrungen? Oder ist alles zwischen Bersarinplatz und S+U Warschauer zweieinhalb Monate komplett dicht?
Zitat
Slighter
Zitat
Ostkreuzi
Ab 04.09.2017 werden die M10 und M13 in Friedrichshain voll gesperrt (voraussichtlich bis Mitte November).
Welche Arbeiten sollen dabei genau ausgeführt werden?

Bekannt ist hier seit einiger Zeit:
[1] Verlängerung Haltestelle S+U Warschauer Straße
[2] Verbreiterung Haltestelle S+U Frankfurter Allee

Gibts schon nähere Infos, in welchen Phasen diese Bauarbeiten erfolgen? Gibt es mehrere Teilsperrungen? Oder ist alles zwischen Bersarinplatz und S+U Warschauer zweieinhalb Monate komplett dicht?

Wegen Gleisbauarbeiten und Haltestellenumbau sind die Warschauer Straße/Kopernikusstraße und die Straßenbahnhalte- stelle S+U Frankfurter Allee gesperrt:
Von Mo, 04.09. bis Mitte November

Die Linien fahren:
M10 S+U Hauptbahnhof <> Bersarinplatz
M13 Wedding, Virchow-Klinikum <> Betriebshof Lichtenberg bzw. S+U Lichtenberg/Gudrunstraße
16 Ahrensfelde <> Betriebshof Lichtenberg bzw. S+U Lichtenberg/Gudrunstraße

Besteht Ersatzverkehr?
Es fahren Busse zwischen
M10 Bersarinplatz <> S Warschauer Straße
M13 Roederplatz <> S Warschauer Straße
16 Roederplatz <> S+U Frankfurter Allee (Müggelstr)

Quelle: Navi August 2017
Aktuell gibt es ja auf den Friedrichshagener Linien wieder das Durcheinander, wo die 60 und 51 ihre Endstationen getauscht haben. Da lassen die Gelegenheitsfahrer öfter mal in Köpenick die richtige Bahn mit dem falschen Ziel fahren, um dann in Friedrichshagen festzustellen, dass sie zusätzlich zu den 10 Minuten in Köpenick nochmal 10 am Hirschgartendreieck warten dürfen. So kann man auch Werbung für das Auto machen.
Zitat
VvJ-Ente
Aktuell gibt es ja auf den Friedrichshagener Linien wieder das Durcheinander, wo die 60 und 51 ihre Endstationen getauscht haben.

Das ist doch schon seit dem 22. Mai so, sollte man sich langsam dran gewöhnt haben. Dafür wird der Tausch etwas länger dauern, im Navi wird noch der 24. September als Endtermin genannt, derzeit ist es der 16. Oktober (laut BVG Verkehrsmeldungen).

so long

Mario
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Jay
(...) "Deppen" (...) am Beginn der Umleitung rumkeifen (...) echauffieren (...)

Liebe Güte, was ist dir denn passiert? Dann ist ja kein Wunder, dass der die IGEB da offenbar sehr, sehr nachdrücklich war...

:p

Was mir passiert ist? Ich bin diesen lautstarken, aber glücklicherweise weniger als 10% Fahrgastanteil ausmachenden Personen schon mehrfach als Fahrgast begegnet und konnte einfach nur den Kopf schütteln. Insbesondere die Standardaussagen "Es wird nichts angesagt!" (kurz nachdem deutlich hörbar eine passende Ansage kam) oder "Hier steht nirgendwo etwas" (direkt vor dem großen Bauinfo-Schild stehend) sind da wirklich die absoluten Highlights. Achja, wage es nicht selbst als ganz normaler Fahrgast diese Leute anzusprechen und Hilfe anzubieten. Da ticken die teilweise richtig aus!

Ich denke, dass deutlich mehr als 50% der Fahrgäste mit dem tatsächlichen Ziel mehr anfangen können, als mit dem vorgegaukelten Normalziel. Und für die ist es einfach nur nervig darunter zu leiden, dass man anderen Menschen das Denken abnehmen will und sie deswegen mit voller Absicht vereimert. Insofern freut es mich, dass der Unternehmensbereich U-Bahn da inzwischen umgeschwenkt ist und nun in der Regel bei Bauarbeiten das tatsächliche Ziel schildern will. Jetzt muss das eben nur noch die Straßenbahn auf die Reihe bekommen und sich für jede Maßnahme überlegen, was die sinnvollste Zielbeschilderung ist. Bei der mangels Kehrkapazitäten "notgeschlachteten" M2 hat es ja mit "Prenzlauer Allee/Ostseestraße" und dem dortigen Umschildern auf die 12 ganz gut geklappt.

60 und 61 aktuell oder gerne auch M6 und M8 sind doch nun wirklich die absoluten Anti-Beispiele für die Sollziel-Schilderung.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Ostkreuzi
Wen die Pläne zur Bölschestraße interessieren, hier zum Anschauen:
[www.berlin.de]

Oh verdammt. Im PFB regiert das Dogma 'Ruhender vor fließendem Verkehr". Und das steht dann auch noch ganz explizit im Text: ein vorhandener besonderer Bahnkörper, der die Straßenbahn unabhängig macht von Einflüssen des MIV wird aufgegeben, um Parkplätze erhalten zu können. Straßenbahn auf Eigentrasse ist verzichtbar, Stellplätze für privat-PKW (die hier übrigens kostenfei zur Verfügung gestellt werden) sind es nicht. Im Originaltext liest sich das so:

Zitat
PFB
Die Aufgabe des Parkstreifens [...] stellt aus Sicht des Aufgabenträgers aufgrund des hohen Parkdrucks keine Alternative dar und wird von vornherein ausgeschlossen.

Klar, dass die Variantenuntersuchung dann zu dem Ergebnis kommt, 'der eigene Gleiskörper muss weg!'. Wenn die Alternative 'Verlust des Parkstreifens' noch nichtmal untersucht werden durfte. Wie war das nochmal mit den Denkverboten...?
Hallo!

Mit der Zielbeschilderung ist es wirklich so eine Sache. Die Ist-Ziele zu schildern ist für jemanden der sich nicht auskennt im Streckennetz nicht sehr sinnvoll! Deswegen sollte man einfach immer das letzte Ziel auf der Stammstrecke schildern. Daran erkennt der Fahrgast, dass etwas anders sein muss und bereitet sich schon mal darauf vor, dass ab dort etwas passiert.

Und die Argumentation, dass die Leute dann nicht einsteigen ist auch Quatsch. Spätestens wenn der 3. Zug mit diesem Ziel vorbeifährt werden die Leute stutzig und informieren sich. bzw steigen sie ein
Zitat
Jay
Insbesondere die Standardaussagen "Es wird nichts angesagt!" (kurz nachdem deutlich hörbar eine passende Ansage kam) oder "Hier steht nirgendwo etwas" (direkt vor dem großen Bauinfo-Schild stehend) sind da wirklich die absoluten Highlights. Achja, wage es nicht selbst als ganz normaler Fahrgast diese Leute anzusprechen und Hilfe anzubieten. Da ticken die teilweise richtig aus!

Ich erinnere mich dunkel an den Artikel einer dieser kostenlosen Briefkastenzeitungen, in dem sich empört wurde, dass völlig ohne Ankündigung von heute auf morgen die Strecke vom Prerower Platz zur Zingster Straße wegen Grundsanierung gesperrt worden sei. Obwohl wie üblich Tage vorher die SEV-Haltestellen und Bauarbeiten-Tafeln aufgestellt waren, Aushänge hingen und das mittels navi (bzw. Vorläufer) kommuniziert wurde.

Andererseits: wenn ich im Supermarkt nach zehnminütiger Suche nach Produkt X eine/n Mitarbeiter/in frage, steht diese/r grundsätzlich vor dem großen Schild "Produkt X". Allerdings fiele es mir im Traum nicht ein, dann auszuticken oder ihn/sie für meine Blindheit verantwortlich zu machen.

Zitat
Jay
Ich denke, dass deutlich mehr als 50% der Fahrgäste mit dem tatsächlichen Ziel mehr anfangen können, als mit dem vorgegaukelten Normalziel. Und für die ist es einfach nur nervig darunter zu leiden, dass man anderen Menschen das Denken abnehmen will und sie deswegen mit voller Absicht vereimert.

Ja, vor allem, wenn man dadurch in die Falle fährt - also z.B. in Falkenberg in die M4 steigt, um zum Alex zu fahren, und sich nach Passieren der S75 in Hohenschönhausen in einem im Stau stehenden SEV-Bus in Weißensee wiederfindet.

Außerdem besteht die Gefahr, dass man für sich passende Bahnen wegfahren lässt. Der Klassiker bei Bauarbeiten im Raum Schöneweide: Fahrgäste vom Tierpark Richtung Köpenick warten brav auf die 27 und lassen mehrere M17/37 passieren, die ab dem Königsplatz ebenfalls Richtung Köpenick weiterfahren. (@ baracuda: Diesen Nachteil würde leider auch die Nennung der letzten Haltestelle auf dem regulären Linienweg nicht beheben.)

Deshalb ist der Berliner Weg auch außerhalb Berlins völlig unüblich. Mir fällt auch nach längerem Überlegen kein anderer Betrieb ein, bei dem stur und ohne weitere Hinweise das Soll-Ziel angezeigt wird.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.2017 09:31 von def.
Mit den LED-Anzeigen hat die BVG bei der Zielbeschilderung bei Bauarbeiten doch viel mehr Möglichkeiten. Anders als bei einem Rollband kann so ein LED-Zielschild wechselnde Anzeigen, zweizeilige Anzeigen, diverse Symbole, invertierte Farben etc darstellen, warum wird das nicht genutzt?
Mit einer wechselnden oder zweizeiligen Anzeige könnte man doch z.B.

M1 U Eberswalder Str.
SEV Schillerstraße

im Wechsel oder untereinander anzeigen lassen, das SEV dann vielleicht noch als umgekehrte Farbe oder ein Baustellensymbol um die Aufmerksamkeit zu erhöhen.
Leider bekommt die BVG ja aber mit ihren Anzeigen oder den Leuten, die an deren Programmierung arbeiten, nicht mal Sachen hin wie 'Im Spektefeld' oder 'Am Kupfergraben' in der zweiten Zeile am Anfang groß zu schreiben. Dazu muss man natürlich auch sagen, dass der Vorschlag
M1 U Eberswalder Str.
SEV Schillerstr.
durchaus sinnvoll ist.

Das Problem bei der Sache ist, dass die BVG-Außenanzeigen schon seit ANNAX-Zeiten nur 16 Zeichen erlauben, was sich bis zu den heutigen LED-Anzeigen nicht geändert hat. Ob damit ohne größeren programmiertechnischen Aufwand seitens der BVG so dann wirklich invertierte Ziele, Wechselziele oder sogar nur teilinvertierte Ziele möglich sind, würde ich hier jetzt mal anzweifeln. Ich bin schon erstaunt, dass man sich bei der BVG dazu besonnen hat, als Liniennummer/-symbol einen Fußball oder ein Brandenburger Tor anzuzeigen. Diese Dinge werden jedoch leider eher selten genutzt.
Und Signalfarben oder ähnliches sind mit den m.W. monochromen LED-Matrizen der BVG-Straßenbahnen und Busse ja eh nicht möglich.

Das mit den 16 Zeichen habe ich erwähnt, da dann bei manchen (End-)Haltestellen eine für den normalen Fahrgast möglicherweise unentwirrbare Abkürzungs-Kombi ergibt.
Mit M1 als Liniennummer und dann als Ziel
U Eberswalder S.
SEV Schillerstr.
würde das bei den jetzigen Bauarbeiten ja noch gehen.

Einer Lösung mit dem Fahren lassen der Straßenbahnen wäre hier natürlich trotzdem noch Sorge zu tragen, denn es wird ja nur die letzte Haltestelle auf der Stammstrecke und der Umstieg zum SEV angegeben, nicht jedoch das tatsächliche Endziel. Der eher an den Betriebsabläufen uninteressierte Fahrgast würde bei dem Ziel
(M17/37)
Wilh.-/Edisons.
SEV S Schönew.
nicht auf die Idee kommen darüber nachzudenken, ob es an der Haltestelle denn eine Wendemöglichkeit gibt, und wenn könnte er immer noch denken, dass der Zug zum Betriebshof Schöneweide fährt und nicht Richtung Köpenick. Hier wären Wechselziele wirklich sinnvoll, also mit einer wechselnden zweiten Zeile.
Beispielsweise wechselnd mit dem o.g. Ziel:
(M17/37)
Wilh.-/Edisons.
-> S Köpenick
oder
Wilh.-/Edisons.
-> Krhs.Köpenick

bzw. beim Linienwechsel 37/67
(37)
Wilh.-/Edisons.
-> 67 KH Köpen.

(67)
Wilh.-/Edisons.
->37 S+U Lichtb.

So könnte die fahrzeugseitige Fahrgastinformation schon deutlich aufgewertet werden.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.2017 09:56 von VBB/HVV.
Zitat
def
Deshalb ist der Berliner Weg auch außerhalb Berlins völlig unüblich. Mir fällt auch nach längerem Überlegen kein anderer Betrieb ein, bei dem stur und ohne weitere Hinweise das Soll-Ziel angezeigt wird.

In Bremen wurde jahrelang Falkenberg geschildert obwohl dort noch keine Schienen lagen. Man wollte damit auf den Busanschluss dorthin aufmerksam machen.

Die Frage nach dem Zielschild ist doch bei jeder Baustelle anders zu bewerten. Fährt die M6 nur bis Betrebshof Marzahn weil dahinter gebaut wird, sollten die Züge mit SEV-Anschuss zur Riesaer Straße das auch schildern. Sonst wartet noch jemand länger als nötig weil er denkt, die nächsten Bahnen setzen aus. Bei der M1 ist es komplizierter. Nehmen wir einmal an der Ast nach Rosenthal ist dicht, alle Züge fahren bis zur Schillerstraße. Schildert man an allen Zügen nur Schillerstraße warten Fahrgäste auf den Zug nach Rosenthal. Schildert man Rosenthal lassen Fahrgäste zur Schillerstraße die Bahn unnötigerweise fahren. Schildert man "die letzte Haltestelle auf der Stammstrecke" würde also "M1 P.-Niemöller-Pl. weiter SEV" an der Bahn stehen. Auch das ist nicht sinnvoll. "M1 Schillerstr. - SEV Rosenthal" wäre wohl noch die sinnvollste Variante.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
baracuda
Die Ist-Ziele zu schildern ist für jemanden der sich nicht auskennt im Streckennetz nicht sehr sinnvoll!

Also ich finde gerade für ortsunkundige Personen ist die Schilderung des Ist-Ziels essentiell. Ich selbst orientiere mich oft in fremden Städten daran.
Stell Dir vor, Du bist völlig fremd, stehst am U-Bhf. Tierpark und möchtest zum Bf. Schöneweide. Da kommt eine Straßenbahn, die genau das zwar anzeigt, jedoch zum S-Bf. Rummelsburg fährt. Da bist Du doch erst recht angeschissen, da Du ja unter Umständen zunächst gar nicht merkst, daß die Bahn gar nicht nach Schöneweide fährt.
Zitat
Alter Köpenicker
Da bist Du doch erst recht angeschissen, da Du ja unter Umständen zunächst gar nicht merkst, daß die Bahn gar nicht nach Schöneweide fährt.

Dann kommt die Ansage an der Ehrlichstraße zum SEV und gut ist. So ist man zumindest schon einmal unterwegs und wartet nicht ewig an der Haltestelle auf die passende Bahn.

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