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Arnd Hellinger
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Harald Tschirner
Trotz aller schönen Begründungen, Ausreden und Schönrednerei: der Name Schilda ist damit unausweichlich und Berlin ist um eine Baublamage reicher.

Ach Harald, wenn Du das alles so genau beurteilen kannst, warum arbeitest Du dann nicht als Projektleiter bei SenUVK oder DB Netz? Dein inhaltleeres Bashing nervt, sorry... :-(

Jeder, der schon bei Bau oder Renovierung eines Hauses bzw. einer Wohnung mitgeholfen hat, weiß doch um die diversen Unwägbarkeiten.

Hallo Arnd,

so sehr ich deinen Ausführungen gern folgen mag, mir gefallen die pauschalisierten Negativ-Haltungen auch nicht, aber hier am Bahnhof Warschauer Straße kann man einfach nicht mehr von Unwägbarkeiten sprechen.
Der Bahnhof ist so wie er jetzt errichtet wird wohl am Bedarf vorbei geplant und lässt keine Skalierung zu. Weder auf der Bahn- noch auf der Straßenebene.

Kleinteiligste Ausschreibungen und mehrfache Umplanungen führten zu den enormen Zeitverzögerungen.
Im Jahr 2018 eröffnen die nun aus dem Boden wachsenden Gebäude rund um die MB-Arena. Dort sind dann 20.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Zahlreiche Besucher werden durch die neuen Freizeit und Shoppingmöglichkeiten angelockt.

Und diesen Mehrbedarf zu der heute ohnehin starken Frequentierung und dem Jährlich um 3-4% wachsenden ÖPNV soll dann ein einziger 4 Meter breiter Gehweg bewältigen?
Ob der Steg dann auch wirklich im Mai 2019 kommt? Ich bin mir bei dem bisherigen Bauablauf sehr unsicher.

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
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Arnd Hellinger
Jeder, der schon bei Bau oder Renovierung eines Hauses bzw. einer Wohnung mitgeholfen hat, weiß doch um die diversen Unwägbarkeiten.

Ja, aber hier sind Profis am Werk. Sollte man meinen. Oder doch nicht?
Also knapp 2 Jahre Hühneraugen. Es ist doch schon ewig bekannt, dass der Steg benötigt wird. also war es auch möglich ihn rechtzeitig in die Bauplanung mit einzubeziehen und Geld dafür bereitzustellen. Es bleibt ein Skandal und es ist nicht zu begreifen.
Übrigens ist im Stadtentwicklungsplan Verkehr, beschlossen vom Berliner Senat am 29. März 2011, im Maßnahmenkatalog bis 2025 im Punkt 13.9 (2.) nicht dieser Alibi-Steg, sondern die Verschiebung des U-Bahnhofs Warschauer Straße für ca. 13 Mio Euro im Zeitraum "nach 2012" enthalten.
Quelle: [www.stadtentwicklung.berlin.de] (Seite 130)

Nach dem Zünden der Nebelkerze "Verlängerung der U1 nach Ostkreuz" ist es um diese vergleichsweise günstig realisierbare Maßnahme sehr still geworden. Dabei sollte die Verbesserung der vorhandenen Verknüpfungen zwischen R-, S-, U-, Straßenbahn und Bus sowie die Verkürzung der Umsteigewege durch bauliche und organisatorische Maßnahmen doch unter dem erheblich besseren Finanzrahmen der neuen Koalition mit Nachdruck verfolgt werden.

so long

Mario
Nein, die Mehrheit will ja Fahrradstraßen. Das hat Priorität!
@Mario

Ist von dem ganzen Plan (Wunschliste) bis auf die vom Bund finanzierte A100-Verlängerung überhaupt irgendwas umgesetzt worden?
Nach schnellem überfliegen der Punkte kann man doch fast durchweg nein sagen.

Wie deprimierend, dabei ist doch gerade die Investition in Infrastruktur ein Schlüssel zum Wirtschaftlichen Erfolg.

Ahhh....Moment mal....wir haben vor den Toren Berlins ja 6 Milliarden Euro auf der grünen Wiese geparkt....das tut's ja auch.

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
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Heidekraut
Also knapp 2 Jahre Hühneraugen. Es ist doch schon ewig bekannt, dass der Steg benötigt wird. also war es auch möglich ihn rechtzeitig in die Bauplanung mit einzubeziehen und Geld dafür bereitzustellen. Es bleibt ein Skandal und es ist nicht zu begreifen.

2 Jahre für 20m...die wo man weiss schon seit 10 Jahren(?!) im Vorraus planbar gewesen wären...
Räschpäkt dem deutschen Verwaltungswahnsinn...das toppt sogar die 25km Umgehungsstrasse von Celle(NS) die seit 1929(!) gefordert und geplant werden und zur Zeit wegen "signifikanter erhöhter, nicht auszuschliessender Gefährdung von Fledermäusen" auf Eis liegt.

Das ist einfach nur lächerlich und traurig zugleich.
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Stefan
Wie deprimierend, dabei ist doch gerade die Investition in Infrastruktur ein Schlüssel zum Wirtschaftlichen Erfolg.

Wenn ich das so mitverfolge was in den einschlägigen Medien von wegen Rekordsteuereinnahmen und prosperierender Stadt so verbreitet wird, erschleicht sich mir die These, dass es auch so funktioniert.

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Stefan Metze
Ist von dem ganzen Plan (Wunschliste) bis auf die vom Bund finanzierte A100-Verlängerung überhaupt irgendwas umgesetzt worden?
Nach schnellem überfliegen der Punkte kann man doch fast durchweg nein sagen.

Dazu wurden zwei "Fortschrittsberichte" am 23.09.2014 und 22.11.2016 veröffentlicht:
[www.stadtentwicklung.berlin.de]
[www.stadtentwicklung.berlin.de]

Leider ist die im 2. Bericht auf Seite 6 erwähnte als Anlage beigefügte Übersicht (Stand: Juni 2016) online nicht zu finden.

so long

Mario
Zitat
Arnd Hellinger
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Harald Tschirner
Trotz aller schönen Begründungen, Ausreden und Schönrednerei: der Name Schilda ist damit unausweichlich und Berlin ist um eine Baublamage reicher.

Ach Harald, wenn Du das alles so genau beurteilen kannst, warum arbeitest Du dann nicht als Projektleiter bei SenUVK oder DB Netz? Dein inhaltleeres Bashing nervt, sorry... :-(

Jeder, der schon bei Bau oder Renovierung eines Hauses bzw. einer Wohnung mitgeholfen hat, weiß doch um die diversen Unwägbarkeiten.

Nervig ist hier nur, dass ein seit Jahren bekanntes dringendes Problem immer wieder mit Ausflüchten auf die lange Bank geschoben wird. Offensichtlich benutzt nie ein Entscheidungsträger diesen einer Groß- und gar Hauptstadt nicht würdigen Umsteigeweg oder er liegt für sie zu weit im Osten.

Wer ihn ständig nutzt. dem ist es egal wer dafür verantwortlich ist, der ballt nur jedesmal die Faust in der Tasche, wenn er sieht dass die private O2 World in der Lage war innerhalb kurzer Zeit eine brauchbare Brücke für ihre Zwecke zu bauen, die öffentliche Hand aber offensichtlich noch immer nicht erkannt hat was nötig ist. Das Ganze ist in meinen Augen mindestens ebenso ein Skandal wie der BER, denn hier sind auch täglich Tausende von den Auswirkungen der Ignoranz und Inkompetenz der zuständigen Stellen betroffen.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Dem kann ich nur zustimmen.
Das ganze derzeitige System ist so hohl, dass es nicht hinterherkommt, um die dringend notwendigen Bauprojekte überhaupt zeitnah anzugehen. Wie soll die Straßenbahn ausgebaut werden, wenn die Planung und Planfeststellung 5 Jahre benötigt? Das muss in einem Jahr abgeschlossen sein.
Zitat
Ostkreuzi
Dem kann ich nur zustimmen.
Das ganze derzeitige System ist so hohl, dass es nicht hinterherkommt, um die dringend notwendigen Bauprojekte überhaupt zeitnah anzugehen. Wie soll die Straßenbahn ausgebaut werden, wenn die Planung und Planfeststellung 5 Jahre benötigt? Das muss in einem Jahr abgeschlossen sein.

Gut, dann sollen Deiner Meinung nach aber auch Atomkraftwerke, Müllverbrennungsanlagen, Militärflughäfen, Autobahnen etc, nach diesem verkürzten Verfahren gebaut und in Betrieb genommen werden dürfen, oder...?

Diese PFV wurden eingeführt, weil sich in den 197ßer Jahren herausgestellt hatte, dass etwa Bundesbahndirektionen oder Autobahnämter eben auch die planerische Weisheit nicht mit Löffeln gegessen oder gepachtet haben, sondern eine Einbindung aller von einem öffentlichen Bauvorhaben Betroffenen im Endeffekt zu besseren Ergebnissen führt, auch wenn das Projekt dadurch länger dauert und die Ursprungsplanung ggf. mehrfach überarbeitet werden muss.

Gut, dass die Zeiten von Adolf und Erich überwunden sind...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger

Gut, dann sollen Deiner Meinung nach aber auch Atomkraftwerke, Müllverbrennungsanlagen, Militärflughäfen, Autobahnen etc, nach diesem verkürzten Verfahren gebaut und in Betrieb genommen werden dürfen, oder...?

Diese PFV wurden eingeführt, weil sich in den 197ßer Jahren herausgestellt hatte, dass etwa Bundesbahndirektionen oder Autobahnämter eben auch die planerische Weisheit nicht mit Löffeln gegessen oder gepachtet haben, sondern eine Einbindung aller von einem öffentlichen Bauvorhaben Betroffenen im Endeffekt zu besseren Ergebnissen führt, auch wenn das Projekt dadurch länger dauert und die Ursprungsplanung ggf. mehrfach überarbeitet werden muss.

Gut, dass die Zeiten von Adolf und Erich überwunden sind...

man kann Kernkraftwerke nicht mit einer Strassenbahnlinie vergleichen...hätte es zwischen 1900 und 1945 schon PFV nach heutigem Muster gegeben würde wahrscheinlich in Berlin nicht eine Hochbahnlinie existieren.
Eine Strassenbahnlinie liegt im Interesse der Allgemeinheit und es da ist völlig Banane ob die Haltestelle XY nun 80cm weiter links oder rechts liegt...wichtig ist das sie da ist. Nur kann leider heutezutage jedes Leerrohr irgendwelche Einwände geltend machen und nach deren Ablehnung sogar klagen.

Was Adolf und Erich betrifft...die hätten auch Justin und Jon-Pierre heissen können...entscheident ist die Kompetenz der zuständigen Planer und Entscheidungsträger...und die ist mitnichten besser geworden
Zitat
angus_67
hätte es zwischen 1900 und 1945 schon PFV nach heutigem Muster gegeben würde wahrscheinlich in Berlin nicht eine Hochbahnlinie existieren.

Stimmt, was wäre der Berliner Nahverkehr ohne die U-Bahnäste nach Krumme Lanke, Ruhleben und die U4? Die Linienführung der U2 zwischen Potsdamer Platz und Alexanderplatz wäre bestimmt nicht so gut durchdacht worden und derlei "kurze Umsteigewege" wie Stadtmitte oder eben an der Warschauer Straße gäbe es auch nicht...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Wie kommt Berlin zu einem schnelleren Straßenbahnausbau? Selbst an der Warschauer Straße geht es dazu nicht voran.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2017 07:36 von Ostkreuzi.
Hallo zusammen,

nach den letzten Beiträgen und OT-Ausflügen etwa zum Thema "Verkehrspolitik und Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur für den ÖPNV Berlins im Spiegel der Jahrhunderte unter besonderer Berücksichtigung der U- und Straßenbahn" wäre es schön, wenn wir an dieser Stelle wieder zum Thema zurückfinden könnten...

Aktuell stellt sich für mich der Stand so dar:
- Ein knappes Viertel des Bahnsteiges A ist inzwischen mit Belag versehen.
- Die Unterkonstruktion für das Dach auf Bahsteig A scheint komplett aufgebaut zu sein.
- In den östliche Treppenhäusern und auf der Zwischendecke über dem Mc wurden Gerüste gestellt, um die Dachbinder in diesem Bereich montieren zu können. Auch die anderen Zwischendecken wurden beräumt, um entsprechende Baufreiheit zu schaffen.

Weiß jemand, ob sich in den Treppenhäusern inzwischen etwas getan hat? Sind die Betonierarbeiten dort über die Zwischenpfeiler und die westlichen Abschlusswände hinausgekommen?

Gruß
Die Ferkeltaxe
Zitat
angus_67
...hätte es zwischen 1900 und 1945 schon PFV nach heutigem Muster gegeben würde wahrscheinlich in Berlin nicht eine Hochbahnlinie existieren.

Ach wo.
Auch im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden Genehmigungen erst nach sorgfältiger, jahrelanger Prüfung durch die zuständigen Behörden erteilt. Die Hochbahn ist dafür ein gutes Beispiel. Kein geringerer als der deutsche Elektro-Pionier Siemens beantragte schon 1880 (also im Folgejahr der Gewerbeausstellung, auf der er erstmals eine funktionsfähige Elektrolok zeigte) eine aufgeständerte Bahn zwischen Halleschem Thor und Wedding entlang der Friedrichstraße.

Dieses Projekt wurde nicht genehmigt, so dass zur Gewinnung praktischer Erfahrungen eine vorhandene Trasse außerhalb Berlins in Lichterfelde aufgekauft und dort am 16. Mai 1881 eine meterspurige Versuchsbahn eröffnet wurde, die heute als erste elektrische Straßenbahn der Welt gilt. In den folgenden Jahren reichte er immer wieder Anträge auf Bau und Betrieb von Hochbahnstrecken ein. Erst die Planung von 1893 (die heutige U1/U2 von Warschauer Brücke über das Gleisdreieck und den Nollendorfplatz nach Charlottenburg wurde am 22. Mai 1893 nach dem 1892 erlassenen Preußischen Kleinbahngesetz von allerhöchster Stelle genehmigt, also 13 Jahre nach dem ersten Antrag!
Bis zur Inbetriebnahme des ersten Teilstücks vergingen weitere neun Jahre.

Andere privat initiierte Verkehrsprojekte wurden von den Behörden überhaupt nicht genehmigt, sondern ignoriert und ausgesessen. Das muss nicht immer schlecht sein. So wurden die 1896 eingereichten Anträge der "Continentalen Gesellschaft für Electrische Unternehmen" auf Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Schwebebahn von Gesundbrunnen über Alexanderplatz nach Rixdorf (heute Neukölln) zunächst mit allerlei Einwänden abgelehnt und erst 1908 dem Bau eines Probestücks am Rosenthaler Platz zugestimmt. Das endgültige Ende dieser Planung war dann die Genehmigung des konkurrierenden Projekts der AEG-Schnellbahn auf Bau einer Untergrundbahn in derselben Relation, die im Jahre 1913 erteilt wurde. Die vollständige Inbetriebnahme dieser Strecke war dann erst 1930. Aus heutiger Sicht wäre eine Schwebebahnstrecke wie in Wuppertal ähnlich teuer im Betrieb aber längst nicht so leistungsfähig und störungsarm wie die heutige U8.

Der Bau von Straßenbahnstrecken nach heutigem Standard ist genauso aufwändig wie damals der Schnellbahnbau, insofern sind die Planungs- und Bauzeiten nicht überraschend.
Die als klassische Straßenbahn ausgeführte Fortsetzung der Kreuzberger Hochbahnstrecke von Warschauer Brücke über Warschauer, Petersburger Straße, Baltenplatz und Thaerstraße zum Zentralviehhof konnte seinerzeit schon knapp ein Jahr vor der Hochbahn in Betrieb genommen werden. Dieses Foto zeigt den ersten Wagenschuppen der Flachbahn im Jahre 1901 schon in Betrieb, während der noch heute existierende Hochbahnhof noch im Bau ist. [de.wikipedia.org]

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.04.2017 14:06 von der weiße bim.
Zitat
Ostkreuzi
Wie kommt Berlin zu einem schnelleren Straßenbahnausbau? Selbst an der Warschauer Straße geht es dazu nicht voran.

Ich möchte gerne in Erinnerung rufen, dass es hier eigentlich weder um Straßenbahnen noch um den Ablauf von PFV oder früherer behördlicher Genehmigungsprozesse im 19. und frühen 20. Jahrhundert n- Chr. geht.

Sowohl das Empfangsgebäude S Warschauer Straße als auch der hier gegenständliche Fußgängersteg - letzterer bereits seit mehreren Jahren teilweise in Betrieb - sind rechtskräftig planfestgestellt und im Bau. Worum es geht, ist "nur" das Einheben und Nutzbarmachen des letzten bereits hergestellten Steg-Überbausegments sowie die dazugehörigen Vor- und Nacharbeiten, die dem Anschein nach (bisher) nicht sauber abgestimmt wurden.

Das hat aber nichts mit dem Planverfahrensrecht zu tun, sondern mit der Abwesenheit einer trägerübergreifenden Projektsteuerung - sehen wir ja auch in Karlshorst oder Ostkreuz... :-(

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
...
Worum es geht, ist "nur" das Einheben und Nutzbarmachen des letzten bereits hergestellten Steg-Überbausegments ...

Hallo Arnd,

verstehe ich dich richtig, das noch fehlende Segment des Steges ist bereits vorgefertigt und könnte, alles andere mal vorausgesetzt, schon eingebaut werden???

Gruß
Die Ferkeltaxe
Dieses Thema wurde beendet.