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Masterarbeit Berliner U-Bahn
geschrieben von Laralou 
Liebe Alle,

Ich schreibe dieses Semester meine Masterarbeit zum Überthema „Verhalten der Berliner U-Bahnnutzer*innen“ im Fach Ethnologie für die Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin. Die Arbeit soll zum Ziel haben, durch Erkenntnisse darüber, wie sich die Menschen im Alltag in der Berliner U-Bahn verhalten, Einblicke in ihr Sicherheits- und Katastrophenverständnis zu erlangen.

Zurzeit bin ich auf der Suche nach folgenden Interviewpartner*innen:
- U-Bahnnutzer*innen
- BVG Sicherheitskräften
- Kontrolleur*innen (U-Bahn)
- Zugführer*innen (U-Bahn)
- andere Menschen, die sich mit der Planung und Umsetzung des Warn- und Sicherheitssystems der Berliner U-Bahn beschäftigen/sich damit auskennen
- Nicht-Expert*innen, die das Thema spannend finden.

Da sich hier viele sehr gut mit dem Berliner Nahverkehr auszukennen scheinen, wollte ich es mal hier versuchen. Klar, direkt ansprechen kann man die Menschen natürlich auch (Hab ich auch bereits viel gemacht).
Gerne nehme ich Hinweise oder Tipps bzw. Literaturtipps betreffend meines Themas an.

Vielen DANK!
Laralou
Bedenke dass dein Sample gleich drei Gruppen von Mitarbeitern enthält, die natürlich ein anderes Sicherheits- und Katastrophenverständnis haben als der reguläre Nutzer. Das könnte Relevanz bekommen, sobald du quantitative Erkenntnisse zu erlangen versuchst.
Wie sehen denn die Interviewitems aus? Und wieviele Teilnehmer pro Gruppe hättest du denn gerne?

Is ein interessantes Thema! Viel Glück
Naja, also am interessantesten wäre es wohl mal bei einer Übung in der Feurerwehrübungsanlage am U-Bahnhof Jungfernheide dabei zu sein - am besten als Fahrgast-dafür brauchst du keine Vorkentnisse. Dann weißt du, wie groß die Überlebenschancen, mit und ohne Panik sind. Ich weiß aber nicht, wer da der geeignete Ansprechpartner ist. Im Zweifel mal bei der U-Bahn nachfragen...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Hallo Laralou,

es gab vor einigen Jahren ein Forschungsprojekt im U-Bahnhof Alexanderplatz zum Thema Fluchtverhalten. Dort wurde untersucht, wie sich Probanden im Gefahrenfall den schnellsten Weg nach draußen suchen und auf welche Reize sie dabei achten. Ich kann mich daran erinnern, dass dazu der U-Bahnhof über ein Wochenende zum "Parcour-Kurs" umgenutzt wurde. Obwohl ich als Proband anwesend war, ist mir leider entfallen, wer der Initiator des Forschungsprojekts war. Aber vielleicht bekommst du die Infos (und auch das Forschungsergebnis) über die BVG heraus.

Viel Glück bei der MA! Und nicht von den Trollen und Rechtschreibn*zis ärgern lassen :-)

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Laralou
Ich schreibe dieses Semester meine Masterarbeit zum Überthema „Verhalten der Berliner U-Bahnnutzer*innen“ im Fach Ethnologie für die Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin. Die Arbeit soll zum Ziel haben, durch Erkenntnisse darüber, wie sich die Menschen im Alltag in der Berliner U-Bahn verhalten, Einblicke in ihr Sicherheits- und Katastrophenverständnis zu erlangen.

Hallo Laralou,
deine Arbeit wird sich also vor allem um die gefühlte Sicherheit der Fahrgäste im U-Bahnnetz drehen. Die Betriebsprofis wissen natürlich, dass der U-Bahnbetrieb zu den sichersten Orten der Stadt gehört, gemessen an der Zahl der Nutzer.
Die größte Katastrophe außerhalb von Kriegsereignissen war ein Bahnbetriebsunfall am 26. September 1908, der leider 18 Todesopfer und 20 erheblich Verletzte forderte. Daraus wurde umgehend Konsequenzen gezogen, so dass sich seither kein auch nur entfernt vergleichbares Unglück mehr ereignete. Inzwischen ist ein hoher Sicherheitsstand dauerhaft hergestellt worden.
Ganz im Gegensatz dazu stehen viele mehr oder weniger abstrakte Ängste vor der Höhe (Hochbahn), der Dunkelheit (in den Tunneln) sowie vor Angriffen durch andere Menschen. Am gefährlichsten ist die U-Bahn offenbar für Personen mit Selbsttötungsabsicht, aus guten Gründen wird keine Statistik veröffentlicht. Die Zahl der tatsächlich erfassten Straftaten und die Fahrgastzahl kann jeder selbst herausfinden und dividieren. Man erhält eine verschwindend kleine Zahl. Das minimale Risiko steht in keinem Verhältnis zur gefühlten Unsicherheit vieler Nutzer. Und das Risiko eines terroristischen Anschlags ist nie ganz auszuschließen. Viel schlimmer ist die Angst davor.

Alle deutschen Verkehrsunternehmen haben konkrete Notfallpläne in den Schubladen. Trainiert wird sowas nur selten und nur mit Profis, also Rettungskräften, Technischem Hilfswerk, Polizei u.s.w., nie mit Unbeteiligten. Daher ist deren Verhalten so schwer vorherzusagen, das dürfte deine Arbeit interessant machen, auch für Verkehrsunternehmen wie die BVG. Damit würde ich mich an die Presseabteilung wenden.

so long

Mario
Zehn themenfremde Beiträge entfernt.
Zitat
der weiße bim
Die größte Katastrophe außerhalb von Kriegsereignissen war ein Bahnbetriebsunfall am 26. September 1908, der leider 18 Todesopfer und 20 erheblich Verletzte forderte. Daraus wurde umgehend Konsequenzen gezogen, so dass sich seither kein auch nur entfernt vergleichbares Unglück mehr ereignete. Inzwischen ist ein hoher Sicherheitsstand dauerhaft hergestellt worden.

Dieser Artikel [www.berliner-untergrundbahn.de] sagt in einem Text, dass es 16 Todesopfer waren und in einem anderen Text 21.
Zitat
Henning
Zitat
der weiße bim
18 Todesopfer

Dieser Artikel [www.berliner-untergrundbahn.de] sagt in einem Text, dass es 16 Todesopfer waren und in einem anderen Text 21.

Na, da hat doch Mario ein gutes Mittelmaß gefunden.
Zitat
Slighter
Bedenke dass dein Sample gleich drei Gruppen von Mitarbeitern enthält, die natürlich ein anderes Sicherheits- und Katastrophenverständnis haben als der reguläre Nutzer. Das könnte Relevanz bekommen, sobald du quantitative Erkenntnisse zu erlangen versuchst.
Wie sehen denn die Interviewitems aus? Und wieviele Teilnehmer pro Gruppe hättest du denn gerne?

Is ein interessantes Thema! Viel Glück

Hallo, und danke für's Mutmachen!
Also meine größte Gruppe sind und bleiben natürlich die U-Bahnnutzer (also, Menschen, welche die U-Bahn primär als Transportmittel nutzen) vor allem von U2 und U8, denn ich werde in meiner Arbeit diese beiden Linien gegenüberstellen. Da meine Leitfaden-gestützten Interviews ca. 1 Stunde dauern, werde ich mich auf ca. 12 Interviews mit U-Bahnnutzern beschränken. In jedem Fall wird es eine qualitative Arbeit, auch wenn ich sie durch mehrere kurze Gespräche direkt in der U-Bahn, sowie teilnehmende Beobachtung, ergänze.
Wie viele Gruppen hinzukommen, kann ich noch nicht sagen. Ich denke, das wird sich mit der Zeit herauskristallisieren. Je nachdem wie leicht/schwer sich der Zugang zu den oben genannten Gruppen herausstellt. Toll wäre es jeweils mindestens 1-2 Interviewpartner in den Berufsbereichen Kontrolleur, Sicherheitskraft und U-Bahnfahrer zu haben. In der Ethnologie arbeiten induktiv, d.h. wir gehen erst ins Forschungsfeld und stellen dann eine Theorie auf. Kurzum, ich denke mein Themenkomplex wird sich "von selbst" noch klarer herausbilden ;-)
Zitat
Nemo
Naja, also am interessantesten wäre es wohl mal bei einer Übung in der Feurerwehrübungsanlage am U-Bahnhof Jungfernheide dabei zu sein - am besten als Fahrgast-dafür brauchst du keine Vorkentnisse. Dann weißt du, wie groß die Überlebenschancen, mit und ohne Panik sind. Ich weiß aber nicht, wer da der geeignete Ansprechpartner ist. Im Zweifel mal bei der U-Bahn nachfragen...

Danke für den Tipp! Ich werde mich mal schlau machen!
Zitat
Florian Schulz
es gab vor einigen Jahren ein Forschungsprojekt im U-Bahnhof Alexanderplatz zum Thema Fluchtverhalten. Dort wurde untersucht, wie sich Probanden im Gefahrenfall den schnellsten Weg nach draußen suchen und auf welche Reize sie dabei achten. Ich kann mich daran erinnern, dass dazu der U-Bahnhof über ein Wochenende zum "Parcour-Kurs" umgenutzt wurde. Obwohl ich als Proband anwesend war, ist mir leider entfallen, wer der Initiator des Forschungsprojekts war. Aber vielleicht bekommst du die Infos (und auch das Forschungsergebnis) über die BVG heraus.

Hi Laralou,

ich habe bis vor kurzem als studentischer Mitarbeiter an der Katastrophenforschungsstelle gearbeitet. Dr. Gesine Hofinger war 2012 die Projektleitung des Drittmittelprojektes OrGaMir_plus, es handelte sich um eine Entfluchtungsübung. Diese wurde von einer Projektgruppe der Professur für Interkulturelle Kommunikation an der Friedrich-Schiller Universität Jena gemeinsam mit der BVG durchgeführt. Es sollte aber kein konkretes Produkt für die BVG entwickelt werden. Deine Fokus liegt da ehe wohl woanders.

An der KFS selber gab es ein Projekt ZIM SecuRail an dem ich mitgearbeitet habe. Von den Kolleg*innen ist nur noch Andrea an der KFS. Hier das Fact Sheet: [www.polsoz.fu-berlin.de]

Ein neues Drittmittelprojekt ist SenSE4Metro, ist noch in den Startlöchern. Die Ergebnisse des Arbeitspakets 6 könnten interessante Ergebnisse bringen und konkret auch zu dem Thema Deiner MA Arbeit passe: [www.sense4metro.org]

Ich finde Dein Thema sehr interessant, wenn Du möchtest können wir uns gerne mal zusammensetzen.

Gruß,

Ben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2017 01:05 von bensberg.
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