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Reaktivierung Panorama-S-Bahn
geschrieben von Arnd Hellinger 
Nachdem ich heute in Erkner das Trauerspiel gesehen habe, fühle ich mich genötigt, mittels einer Online-Petition wieder Bewegung in die Sache zu bringen...

[www.change.org]

Viele Grüße
Arnd
Meine Unterschrift hast Du gleich, bin dabei.
Meine ebenfalls. Habe heute mit meinem Sohn dringesessen und mich maßlos geärgert, dass der Zug in der Abstellung vollstaubt, statt endlich wieder als touristisches Highlight genutzt zu werden...
Problem ist Aktuell der Aufwand für eine neue HU, und das das Fahrzeug auch mit der ZBS ausgerüstet werden muss, und die Kosten rechnen sich wohl nicht mit den zu erwartenden Einnahmen, weshalb aktuell wohl eine Reaktivierung des Fahrzeuges nicht geplant ist.

Unterschreibe aber auch die Petition, da das Fahrzeug selbst wenn es nicht Fahren kann, besser vor einer Verschrottung bewahrt wird.
Zitat
Sasukefan86
Problem ist Aktuell der Aufwand für eine neue HU, und das das Fahrzeug auch mit der ZBS ausgerüstet werden muss, und die Kosten rechnen sich wohl nicht mit den zu erwartenden Einnahmen, weshalb aktuell wohl eine Reaktivierung des Fahrzeuges nicht geplant ist.

All das ist ja schön und gut (und trifft ja auch zu), aber mal ehrlich: In wieviele Projekte wird Geld reingesteckt, die ebenfalls nicht zwingend auf Profitorientierung ausgerichtet sind, wieviel wird subventioniert... Häufig auch Sachen, die einen geringeren Nutzen für die Allgemeinheit und (!) die Attraktivität der Stadt mit sich bringen.

Und die Summe von zwei Millionen für die Reaktivierung des Zuges, die bereits mehrfach genannt worden ist, klingt für den Einzelnen natürlich hoch (wat könnte ick damit allet anstellen...), angesichts der Gesamtvolumina von Zahlungen für Verkehrsleistungen, Landeshaushalt (und und und) relativiert sich das.
Wieviel Gewinn musste die GmbH zuletzt an den Konzern doch noch gleich abführen???
.
Zitat
Sasukefan86
Problem ist Aktuell der Aufwand für eine neue HU, und das das Fahrzeug auch mit der ZBS ausgerüstet werden muss, und die Kosten rechnen sich wohl nicht mit den zu erwartenden Einnahmen, weshalb aktuell wohl eine Reaktivierung des Fahrzeuges nicht geplant ist.

Der Aufwand für den Einbau von ZBS kann so groß auch nicht sein, weil das System seinerzeit explizit auch mit Blick auf die Anwendung in den damals noch vorhandenen Altbauzügen (sowie den 485) konzipiert worden war. Gleiches gilt für eine HU, zumal Schöneweide nach Abschluss der jetzigen Ertüchtigungsprogramme für 480 und 485 wieder Kapazitäten hätte, die in 2009 aus bekannten - unschönen - Gründen nicht verfügbar waren, und den Azubis sowie jüngeren Facharbeitern dort solch eine Aktion sicherlich auch Motivation verliehe.

Angesichts der jüngst veröffentlichten Geschäftszahlen der S-Bahn Berlin GmbH sehe ich nicht, dass die hier relevanten Beträge zur Insolvenz des Unternehmens führen könnten. Parallel zur HU müsste allerdings an einem Vermarktungskonzept gearbeitet werden...

Viele Grüße
Arnd
Wenn die 480er und 485er in Schöneweide durch sind, dann geht es nahtlos mit den 481/482 weiter.

Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn die Panorama-S-Bahn wieder einsatzbereit wäre. Die Rundfahrten waren immer gut nachgefragt. Angesichts der inzwischen deutlich gestiegenen Touristenzahlen dürfte es nicht sehr schwer fallen Fahrten zu füllen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Sasukefan86
Problem ist Aktuell der Aufwand für eine neue HU, und das das Fahrzeug auch mit der ZBS ausgerüstet werden muss, und die Kosten rechnen sich wohl nicht mit den zu erwartenden Einnahmen, weshalb aktuell wohl eine Reaktivierung des Fahrzeuges nicht geplant ist.

Unterschreibe aber auch die Petition, da das Fahrzeug selbst wenn es nicht Fahren kann, besser vor einer Verschrottung bewahrt wird.
Ich habe zwar nicht BWL studiert, allerdings verstehe ich Deine Rechnung nicht. Wenn ich in etwas Kosten stecke so sind diese doch durch fortlaufende Einnahmen irgendwann gedeckt, oder?
Ich mein, wie kann man denn Einnahmen zuverlässig erwarte bzw. für welchen Zeitraum? ZBS wir doch nur ein Mal eingebaut. HU fällt wie oft an?
Wenn mann mir jetzt sagt die jährlichen Einnahmen decken die HU-Kosten, sage ich o.k.
Aber ansonsten verstehe ich nicht was an dem Zug nur Minus verursachen sollte.
Zitat
GraphXBerlin
Zitat
Sasukefan86
Problem ist Aktuell der Aufwand für eine neue HU, und das das Fahrzeug auch mit der ZBS ausgerüstet werden muss, und die Kosten rechnen sich wohl nicht mit den zu erwartenden Einnahmen, weshalb aktuell wohl eine Reaktivierung des Fahrzeuges nicht geplant ist.

Unterschreibe aber auch die Petition, da das Fahrzeug selbst wenn es nicht Fahren kann, besser vor einer Verschrottung bewahrt wird.
Ich habe zwar nicht BWL studiert, allerdings verstehe ich Deine Rechnung nicht. Wenn ich in etwas Kosten stecke so sind diese doch durch fortlaufende Einnahmen irgendwann gedeckt, oder?
Ich mein, wie kann man denn Einnahmen zuverlässig erwarte bzw. für welchen Zeitraum? ZBS wir doch nur ein Mal eingebaut. HU fällt wie oft an?
Wenn mann mir jetzt sagt die jährlichen Einnahmen decken die HU-Kosten, sage ich o.k.
Aber ansonsten verstehe ich nicht was an dem Zug nur Minus verursachen sollte.

Wir reden hier von eine Eisenbahn. Jede einzelne Fahrt erzeugt Trassen- und beim Einstieg auch Stationskosten. Sofern die Energiekosten separat erfasst werden, fallen die auch noch oben drauf, ansonsten vermutlich anteilig. Die HU alle 6+2 Jahre ist ein recht großer Brocken, hinzu kommen aber auch noch die Fristen und Zwischenuntersuchungen. Als Sonderling hat die Panorama-S-Bahn ein Klo, das irgendwo abgepumt und nachgefüllt werden muss. Und ein echter Betriebswirt sieht natürlich auch noch die Personalkosten für mindestens zwei Personale (Tf + Reiseleiter). Bei "nur" 65 Sitzplätzen sind die Möglichkeiten begrenzt.

Hab gerade mal spaßenshalber die Rundfahrt Ostbahnhof - Ostbahnhof über den Südring im Trassenpreisportal eingegeben. Kostet 2018 an einem Sonntag 166,87 Euro (inklusive Einstieg am Ostbahnhof). Macht also 2,57€ "Maut" pro Nase, wenn der Zug voll gebucht ist. Die Zu- und Abführungsfahrten kommen natürlich noch oben drauf, verteilen sich aber ggf. auf mehrere Fahrten, wenn der Zug nicht zwischendurch weggefahren wird.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
@Jay
Du hast Recht.
Ich habe diese kranken unverständlichen Trassen- und Stationskosten nicht berücksichtigt. Nach wie vor unverständlich wie in einem Betrieb alles extra aufgedliedert wird und extra bezahlt werden muß. Wieder ein Grund für die komplette Verstaatlichung der Bahn. Dann gäbe es solche Kindergartenprobleme nicht.
Zitat
Jay

Wir reden hier von eine Eisenbahn. Jede einzelne Fahrt erzeugt Trassen- und beim Einstieg auch Stationskosten. Sofern die Energiekosten separat erfasst werden, fallen die auch noch oben drauf, ansonsten vermutlich anteilig. Die HU alle 6+2 Jahre ist ein recht großer Brocken, hinzu kommen aber auch noch die Fristen und Zwischenuntersuchungen. Als Sonderling hat die Panorama-S-Bahn ein Klo, das irgendwo abgepumt und nachgefüllt werden muss. Und ein echter Betriebswirt sieht natürlich auch noch die Personalkosten für mindestens zwei Personale (Tf + Reiseleiter). Bei "nur" 65 Sitzplätzen sind die Möglichkeiten begrenzt.

Hab gerade mal spaßenshalber die Rundfahrt Ostbahnhof - Ostbahnhof über den Südring im Trassenpreisportal eingegeben. Kostet 2018 an einem Sonntag 166,87 Euro (inklusive Einstieg am Ostbahnhof). Macht also 2,57€ "Maut" pro Nase, wenn der Zug voll gebucht ist. Die Zu- und Abführungsfahrten kommen natürlich noch oben drauf, verteilen sich aber ggf. auf mehrere Fahrten, wenn der Zug nicht zwischendurch weggefahren wird.

14,50€ war damals der Preis für ca. eine Stunde Fahrt. Dazu gab es noch etliche Sonderfahrten auf den Außenstrecken mit höheren Preisen.
Man stelle sich ähnliche Trassenpreise auf deutschen Fernstraßen vor.
Für eine Fahrt auf dem Berliner Ring (wesentlich längere Strecke als Südring) wird an einem Sonntag im Jahre 2018 die Summe von 271,90 Euro fällig.
Es wäre schön, aber die S-Bahn weiß mit ihren Störungen selber, dass der Betrieb nicht funktionieren würde und alle Gäste ihr Geld zurück bekommen müssen.
Zitat
GraphXBerlin
Wieder ein Grund für die komplette Verstaatlichung der Bahn. Dann gäbe es solche Kindergartenprobleme nicht.
Selbstverständlich gäbe es die auch dann, schließlich müssten Dinge wie die Einfahrt der NEB in den Bahnhof Karow auch dann abgegolten werden.
Zitat
GraphXBerlin
@Jay
Du hast Recht.
Ich habe diese kranken unverständlichen Trassen- und Stationskosten nicht berücksichtigt. Nach wie vor unverständlich wie in einem Betrieb alles extra aufgedliedert wird und extra bezahlt werden muß. Wieder ein Grund für die komplette Verstaatlichung der Bahn. Dann gäbe es solche Kindergartenprobleme nicht.

Bei einer verstaatlichten Bahn entstehen keine Kosten für die Nutzung von Schienen und Stationen?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Mal unabhängig vom Hintergrund dieser Petition: Sie ist leider zu unkonkret gestellt.
Ganz konkret muss gefordert werden, wer für die fehlende Hauptuntersuchung aufkommen soll und wie und wo die Panorama-S-Bahn dann verkehren soll.
Denn im Falle eines überwältigenden Erfolges, fehlen die Forderungen. So ist am Ende niemand zuständig.
Leider ist in der Petition der Text nicht korrekt.

Die Panorama-S-Bahn hat im März 2007 eine neue Hauptuntersuchung erhalten und wäre danach noch bis max. März 2015 einsetzbar gewesen.

Sie wurde mit Beginn der großen S-Bahn-Krise außer Betrieb genommen – Touristikfahrten wären kaum darstellbar gewesen, während große Teile des Fuhrparks abgestellt sind und Teilstrecken nicht mehr bedient werden.

Einen sachlich/technischen Grund gab es zunächst nicht, allerdings wäre die weitere Instandhaltung im Rahmen der kleinen Fristen kaum mehr möglich gewesen.

Bei der dem S-Bahnchaos folgenden Durchfilzung der S-Bahn Berlin durch die Aufsichtsbehörden wurden ja bekanntermaßen grobe, zum Teil vorsätzliche Pfuschereien und Fälschungen festgestellt.

Auch bei der Panorama-S-Bahn wurden dabei Unstimmigkeiten festgestellt, welche die bestehende Zulassung des Fahrzeuges in Frage stellte.

Stichworte für eine erneute Zulassung wären da auf die Schnelle Bremsanlage, Räder und ZBS-Anlage.

Die Panorama-S-Bahn wurde zu Zeiten geboren, als die S-Bahn über einen auskömmlichen Verkehrsvertrag verfügte, wo man neben dem puren S-Bahnbetrieb noch das eine oder andere Extra machen konnte. Diese Zeiten endeten mit dem Wechsel des DB-Vorstandes Sarrazin als Finanzsenator nach Berlin. Die Folgen seitdem sind bestbekannt, auch wenn manche Ursachen sicher schon länger im Unternehmen wirkten.

Die S-Bahn hat sich aus dem historischen S-Bahnbetrieb völlig verabschiedet, der ET167 wird wenn er wieder in Betrieb geht vom EVU HISB eigenwirtschaftlich betrieben.

Die S-Bahn sieht sich nach eigener Aussage nicht als Betreiber von Stadtrundfahrtzügen, zumal der Betrieb damals auch nicht kostendeckend war.

Ich kann mir keine Konstellation vorstellen, bei der die S-Bahn Berlin die genannten Summen in die Hand nimmt (die Höhe sehe ich durchaus als realistisch) und anschließend wieder einen nicht kostendeckenden Betrieb aufnimmt, welcher auch nicht Bestandteil des Verkehrsvertrages ist.

Zu Zeiten der Instandhaltung des Panoramazuges fuhr die Historische S-Bahn oft "Ersatzverkehr" für die Pano-S-Bahn, die Fahrten fanden m.E. nach guten Anklang, die Vereinsmitglieder wissen wie das geht.

Von daher sollte die Historische S-Bahn jetzt schauen, dass sie genau in dieses brachliegende Gebiet der Stadtrundfahrten (die Stadtbahn fehlt leider bereits) einsteigt - der Ring steht noch bis 2023 zur Verfügung und bis dahin soll der ET167 auch eine ZBS-Anlage erhalten haben. Mit solchen Fahrten kann und muss der Verein die enormen finanziellen Lasten der Aufarbeitung, des Betriebes und des EVU HISB refinanzieren. Der Verein ist zum Erfolg verdammt.

Auch wenn ich die Panorama-S-Bahn sicher auch gerne wieder fahren sehen würde, aber die gesicherte Abstellung in Erkner sehe ich in der derzeitigen Konstellation als sinnvoller an.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat

Der Aufwand für den Einbau von ZBS kann so groß auch nicht sein, weil das System seinerzeit explizit auch mit Blick auf die Anwendung in den damals noch vorhandenen Altbauzügen (sowie den 485) konzipiert worden war.

Der Einbau der ZBS dürfte der geringere Kostenfaktor sein, entscheidender ist vermutlich eher die dann erforderliche (Teil-)Zulassung...
Zitat
JeDi
Zitat
GraphXBerlin
Wieder ein Grund für die komplette Verstaatlichung der Bahn. Dann gäbe es solche Kindergartenprobleme nicht.

Selbstverständlich gäbe es die auch dann, schließlich müssten Dinge wie die Einfahrt der NEB in den Bahnhof Karow auch dann abgegolten werden.

Das schon. Allerdings wurden zu Bundesbahnzeiten mit anschließenden NE ("Privatbahnen") jeweils individuelle Verträge über die Nutzung von Übergabebahnhöfen etc. geschlossen, die meist jährliche Pauschalzahlungen vorsahen. Es wurde also NICHT jede Zugfahrt oder jeder Verkehrshalt einzeln abgerechnet...

Viele Grüße
Arnd
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