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Straßenbahnunfall Prenzlauer Allee/Danziger
geschrieben von Bahnstern -2- 
Ich hab das bisher noch nicht gefunden, hier...

[www.morgenpost.de]

Inzwischen wurde revidiert, dass es sich um eine M 10 und eine M 2 gehandelt haben sollte. Das sind zwei M 10
Die Nummern sind zu erkennen.

Und nein ich war nicht im Dienst....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2017 14:03 von Bahnstern -2-.
Tja, da hat dann wohl irgendwas an der Weiche versagt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Moin!

Den Verletzten alles Gute!

Verstehe ich das richtig, dass die M10 die Kehrschleife am Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportplatz mit 2 Richtungswechseln, also quasi rückwärts benutzt hat? Ziemlich klever. Dass die M2 hingegen in weiten Teilen außer Betrieb genommen werden musste…

iGEL
^^

Das kann ich mir ja kaum vorstellen... Moment, ich geh mal rasch vor die Tür und schau mir das an ;)
@Bahnstern: Anlaufstelle Nummer 1 hier im Forum ist eigentlich immer der Thread "Kurzmeldungen" des aktuellen Monats. Da hat es auch schon jemand reingesetzt. ;)

Inzwischen ist die Unfallstelle beräumt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
M10 ist unregelmäßig, fährt aber bereits wieder durch.
Die LSA/LZA ist derzeit noch immer außer Betrieb, die Polizei regelt den Verkehr (oder versucht es zumindest). Kein schöner Job bei den sturzbachartigen Regenfällen (gibt es eigentlich nicht mehr diese langen Regenumhänge? Die Beamten trugen zu ihrer normalen Uniform nichts als eine Warnweste, die taten mir ziemlich leid). Außerdem zeigt sich, wie wichtig dort eine gescheite Ampelsteuerung ist: ausnahmslos jede kreuzende M10 oder M2 geriet mit Linksabbiegenden Kfz in Konflikt.
Die Weichenanlage war samt der Richtungsanzeiger in Betrieb. Ein Turmwagen kontrollierte die Oberleitung im laufenden Betrieb, stellte aber offensichtlich keine Schäden fest.
Der Verkehr war entsprechend chaotisch, ich war zwar nur kurz vor Ort, doch hat es nur wenige Minuten gedauert, bis es wieder 'krachte'. Diesmal Auffahrunfall zweier PKW, nichts ernstes, aber der Auffahrende zog eine hübsch gefaltete Motorhaube davon.

Zum Unfallhergang: Unfall'verursacher' war 4018, die von Eberswalder Straße kommend nördlich Richtung S-Bahnhof Prenzlauer Allee abbog und dort mit 4025 frontal kollidierte, die von Winsstraße kommen die Kreuzung geradeausfahrend gerade passiert hatte. Das sieht man auch sehr gut in dem Morgenpost-Video, das weiter oben verlinkt wurde.
Neben dem abzweigenden Strang (Husemannstraße > Fröbelstraße) sind deutlich (doppelte) Riefen zu erkennen, und zwar rechts vom Abzweig, dann ihn kreuzend und auf der linken Seite endend. Diese stammen auf jeden Fall von den Spurkränzen des (mit beiden Achsen) entgleisten ersten Drehgestells von 4018, das zweite Drehgestell hatte die Weiche noch nicht erreicht und stand noch in der Geraden.
Das spricht gegen eine Entgleisung infolge des Aufpralls, sondern vielmehr dafür, dass das führende Drehgestell von 4018 schon vorher, bei Überfahrt der ersten Weiche, entgleiste, und so die Flankenfahrt nicht mehr geführt erfolgte, sondern das Kopfmodul unkontrolliert auf dem Asphalt gefahren ist.
Das spricht gegen eine falsch gestellte aber in Endlage befindliche Weiche, das hätte ein anderes Schadensbild ergeben. Eine Entgleisung infolge Fremdkörper halte ich für möglich, eine nicht verriegelte oder unter dem Fahrzeug gestellte Weiche ebenso.
Allerdings - ich war nicht bei der Bergung dabei, deswegen kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob die Spuren tatsächlich von dem Unfall herrühren, oder ob sie erst bei der Bergung und dem Versuch des Wiedereingleisens entstanden sind.
Das halte ich aber für unwahrscheinlich, denn irgendwie muss das Drehgestell ja in die Endlage gekommen sein. Einerseits glaube ich nicht, dass die Aufprallenergie groß genug war um das Kopfmodul aus den Schienen zu heben und es über einen Meter entlang der geradeaus führenden Gleise zu verschieben, andererseits hätte das aber auch massive Spuren im Asphalt parallel zum Gleis, auf dem 4025 unterwegs war, verursacht. Solche sind aber nicht erkennbar.

(Vom Bahnsteig Richtung Warschauer Straße aufgenommen, vorne der Abzweig Richtung Marienburger Straße, das geradeaus führende Gleis und der Abzweig Richtung Fröbelstraße mit den Spurkranzriefen. Man erkennt deutlich die Wege, die beide Achsen jeweils zurückgelegt haben.)
Respekt nach so kurzer Zeit schon genau zu wissen was genau geschah und wer schuldig ist.
Ciao Micha,

ich weiß jetzt nicht recht, ob du das ironisch meinst oder nicht?

Wissen tut niemand irgendwas. Über die Schuldfrage habe ich bewusst nichts geschrieben. Alles andere sind Indizien, Schlussfolgerungen und ein bisschen common sense.
Allen Betroffenen gute Genesung. Die Ampelregelung ist ja jetzt schon blöd genug, dass jeder Zug, der bei Freigabe nicht sofort Vollgas gibt (falls sowas bei der Elektrischen existiert), binnen Sekunden von linksabbiegenden und StVO ignorierenden MIV-Menschen blockiert wird. Wenn es als Reaktion auf den Unfall ein Begegnungsverbot auf der Kreuzung gibt, dann haben die Bahnen ja noch weniger Chancen über die Kreuzung zu kommen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2017 21:22 von KT4.
Gab's denn eine planmäßig abbiegende Fahrt des 4018? Normalerweise ist dort doch kein abbiegender Verkehr. Ich meine auch außerplanmässig, war die Abbiegung beabsichtigt?
Zitat
Heidekraut
Gab's denn eine planmäßig abbiegende Fahrt des 4018? Normalerweise ist dort doch kein abbiegender Verkehr. Ich meine auch außerplanmässig, war die Abbiegung beabsichtigt?

Ist die Frage ernst gemeint? Glaubst du etwa, der Fahrer von 4018 wollte sich eine Vorfahrt erzwingen?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.06.2017 21:32 von B-V 3313.
Ich weiß ja nicht, was passiert ist. Das bedeutet doch, dass die Weiche unabsichtlich verstellt wurde, oder sich verstellt hat.
Zitat
Heidekraut
Das bedeutet doch, dass die Weiche unabsichtlich verstellt wurde, oder sich verstellt hat.

Natürlich. Oder die Falschstellung nicht bemerkt wurde.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
schallundrausch
Zum Unfallhergang: Unfall'verursacher' war 4018, die von Eberswalder Straße kommend nördlich Richtung S-Bahnhof Prenzlauer Allee abbog und dort mit 4025 frontal kollidierte, die von Winsstraße kommen die Kreuzung geradeausfahrend gerade passiert hatte.

Dieser Satz ist wohl richtig. Die weiteren Spekulationen sind genauso weit dahergeholt wie Drehgestelle oder Achsen bei Flexityfahrzeugen.

Unfallverhindernd ist stets der Verzicht auf die Weiterfahrt über die spitz befahrene Weiche, wenn bei Falschgleisung die Gefahr einer Berührung besteht. So haben es Generationen von Straßenbahnfahrern gelernt und verinnerlicht. Und trotzdem die Fahrpläne eingehalten.
Ja, und die Fahrzeiten waren damals länger. Höhere Reisegeschwindigkeit auf Kosten der Sicherheit ist jedoch nicht der richtige Weg. Die inzwischen übliche Verriegelung von Straßenbahnweichen ist auch bei vorhandener Leuchtanzeige signaltechnisch nicht sicher. Die Verantwortung für die Weichenstellung hat beim Fahren auf Sicht immer der Fahrer.

so long

Mario
Zitat
B-V 3313
Zitat
Heidekraut
Das bedeutet doch, dass die Weiche unabsichtlich verstellt wurde, oder sich verstellt hat.

Natürlich. Oder die Falschstellung nicht bemerkt wurde.

Oder? Ich könnte mir sogar vorstellen, dass beides zutrifft!

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Zitat
der weiße bim
Zitat
schallundrausch
Zum Unfallhergang: Unfall'verursacher' war 4018, die von Eberswalder Straße kommend nördlich Richtung S-Bahnhof Prenzlauer Allee abbog und dort mit 4025 frontal kollidierte, die von Winsstraße kommen die Kreuzung geradeausfahrend gerade passiert hatte.

Dieser Satz ist wohl richtig. Die weiteren Spekulationen sind genauso weit dahergeholt wie Drehgestelle oder Achsen bei Flexityfahrzeugen.

Unfallverhindernd ist stets der Verzicht auf die Weiterfahrt über die spitz befahrene Weiche, wenn bei Falschgleisung die Gefahr einer Berührung besteht. So haben es Generationen von Straßenbahnfahrern gelernt und verinnerlicht. Und trotzdem die Fahrpläne eingehalten.
Ja, und die Fahrzeiten waren damals länger. Höhere Reisegeschwindigkeit auf Kosten der Sicherheit ist jedoch nicht der richtige Weg. Die inzwischen übliche Verriegelung von Straßenbahnweichen ist auch bei vorhandener Leuchtanzeige signaltechnisch nicht sicher. Die Verantwortung für die Weichenstellung hat beim Fahren auf Sicht immer der Fahrer.

In der Abendschau war zu sehen, wie einer der Züge zurückgezogen wurde, insofern können die gezeigten Spuren genau daher stammen. Dein letzter Satz sei allen Kollegen ins Stammbuch geschrieben. Ich bin immer wieder überrascht, mit welcher Sicherheit einige Fahrer spitz über Weichen brettern. Mir ist es nur ein einziges Mal passiert, dass ich über der nicht korrekt anliegenden Weichenzunge saß. Da war zwar noch die gesamte Breite der Tür 1 bis zum Drehgestell, trotzdem war das ein knapper Meter zu weit. Seitdem stand ich immer rechtzeitig vor einer gestörten oder falsch gestellten Weiche. Korrekt ist allerdings auch, dass das Weichensignal nicht leuchten darf, wenn eine fehlerhafte Stellung vorliegt.

Nicht ohne Grund verlangt die TAB inzwischen, dass die LSA nur dann auf Fahrt geht, wenn die Weiche eine Endlange erreicht hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Also genau an der der Weiche gäbe es in diesem Jahr schon mal ein Problem. Leider kann ich gerade das Datum nicht ermitteln.

Ich stand an der Haltestelle Husemannstr, und wartete auf die M10 Richtung Hauptbahnhof. Planmäßig treffen sich die M10 zwischen Husemannstr. und Prenzlauer Allee / Danziger Str.

Der Zug der M10 Richtung Warschauer Str, stand an der Haltestelle Prenzlauer Allee / Danziger Str. und wollte bei grün losfahren und ich konnte sehen, wie der Zug auf einmal Richtung S Prenzlauer Allee abbog. Da der Fahrer nur sehr langsam angefahren ist stoppte er sofort den Zug. Die M10 in der Gegenrichtung fuhr ebenfalls in die Kreuzung ein und stoppte.
Der Fahrer der falsch abbiegenden M10 wechselte kurz den Führerstand und setzte seinen Zug wieder zurück in die Haltestelle und fuhr dann weiter Richtung Warschauer Str.

Ich tippe daher an einen Fehler an der Weiche bzw. an der Anlage inkl. Lichtsignalanlage.
Zitat
Jay
In der Abendschau war zu sehen, wie einer der Züge zurückgezogen wurde, insofern können die gezeigten Spuren genau daher stammen.

Hallo Jay, hallo zusammen,

nein, definitiv nicht. In der Abendschau wurde kurz hineingeschnitten, wie 4025 zurückgezogen wurde. Die Darstellung von schallundrausch ist nach meiner eigenen Beobachtung vor Ort völlig korrekt.

Viele Grüße
Manuel
Die Berliner Zeitung hatte nochmal berichtet. Ist aber schon 14 Stunden her. Meine Frage zielte auch darauf, ob vorher eine Bahn abgebogen war. Weil dann die Wahrscheinlichkeit, dass es an der Weiche lag, eher gegeben ist. Laut Berliner steht noch nicht fest, ob es die Weiche war, oder eine Entgleisung aus anderem Grund. Aber dei BVG sagte selbst, dass selten aber manchmal die Lichtsignale übersehen werden.
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