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Studium und Beruf im Bereich "Stadt- und Regionalplanung": Erfahrungen gesucht
geschrieben von J. aus Hakenfelde 
Da meine Frage zu diesem Thema im aktuellen Fragethread regelrecht untergegangen ist, wollte ich mein Anliegen nun in einem eigenen Diskussionsfaden nochmals schildern und gesondert zur Diskussion freigeben, mit der Hoffnung, mehr Leute damit erreichen zu können und vielleicht sogar die eine oder andere brauchbare Antwort zu erhalten.

Hier ist der ursprüngliche Beitrag:
Zitat
J. aus Hakenfelde
Gibt es hier jemanden, der im Bereich der Stadtplanung beruflich tätig ist bzw. diese Fachrichtung studiert hat?

Da ich zum Ende des aktuellen Semesters den Studiengang wecheln werde (bzw. muss), weil ich mich mittlerweile zu sehr festgefahren habe und nichts mehr geht, schaue mich somit nach Alternativen um, die zu mir auch wirklich passen würden.

Dabei bin ich auf den Studiengang "Stadt- und Regionalplanung" gestoßen und habe definitiv ein Interesse daran.

Allerdings würde ich gerne den einen oder anderen Erfahrungsbereicht aus erster Hand dazu lesen. Würden die betreffenden Personen dieses Studium ohne Einschränkungen weiterempfehlen?
Mir sind in diesem Forum namentlich zwei Personen bekannt, die SRP studiert haben oder noch studieren: Florian Schulz und meine Wenigkeit. Es gibt sicherlich noch ein paar weitere.

Ich schließe derzeit meinen Master ab und arbeite seit etwas über zweieinhalb Jahren in der Berliner Verwaltung. Ob das Studium etwas für Dich ist, hängt von Deiner Interessenslage ab. Einen ersten Überblick könntest Du Dir am 21. Juli ab 9:00 zum "Offenen Haus der Stadt- und Regionalplanung" (Erweiterungsbau, Räume EB 223 und 224) verschaffen – da werden die Ergebnisse der Studienprojekte des letzten (und im Bachelor vorletzten) Semesters präsentiert. Studienprojekte sind ein elementarer Bestandteil des Studiums (im Bachelor zwei einjährige und ein halbjähriges, im Master drei halbjährige). Mehr Infos dazu hier.

Ansonsten lohnt es sich, mal in die folgende Publikation rein zu schauen: Berufsfeldanalyse Stadt- und Raumplanung oder die Studienberatung des Instituts aufzusuchen oder bei der Fachschaft vorbeizuschauen (immer Montags 18:00 Uhr, Raum B 001). An die Studienberatung sollest Du Dich wegen des Fachwechsels (Anerkennungen!) ohnehin wenden.

Beste Grüße

Edit:
- Ich kann das Studium uneingeschränkt weiterempfehlen, ist aber – wie gesagt – stark abhängig vom persönlichen Interesse.
- Die Berufsaussichten sind im Moment sehr gut.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.07.2017 00:09 von Tyalis.
Danke für die aufschlussreichen Informationen. An dieser Stelle möchte ich mich ebenso für die PN bedanken, die ich von einem User, dessen Anonymität ich wahren möchte, als erstes erhielt.

Zur Studienberatung wollte ich kommende Woche ja sowieso hin, mir war schon klar, dass ich wegen des Fachrichtungswechsels dort ohnehin erscheinen sollte/müsste.

Den Tag des Offenenen Hauses beim ISR habe ich bereits im Kalender vermerkt, auch wenn ich in der Zwischenzeit meine Bewerbung schon fertig haben sollte.

Ich habe ein großes Interesse an der Stadtplanung, ansonsten hätte ich diesen Studiengang ja nicht zum absoluten Favoriten unter den infrage kommenden Fachrichtungen gewählt :-)

Nichtsdestotrotz habe ich noch einige Alternativen im Petto, falls ich an der Zulassungsbeschränkung (NC) scheitern sollte. Hoffentlich wird es aber nicht so weit kommen.

Die Existenz von Semesterprojekten war mir bereits aus dem Forum bekannt, als ein User (dessen Name ich leider nicht mehr im Kopf habe) im S21-Thread etwas zu seinem Projekt geschrieben hat, welches sich mit einem Teilaspekt dieses Bauvorhabens befasste.
Ich müsste den betreffenden Post mal ausgraben :-)

Danke außerdem für die uneingeschränkte Empfehlung, das bestätigt meine Überzeugung, es auch anzugehen.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Nichtsdestotrotz habe ich noch einige Alternativen im Petto, falls ich an der Zulassungsbeschränkung (NC) scheitern sollte. Hoffentlich wird es aber nicht so weit kommen.

Danke außerdem für die uneingeschränkte Empfehlung, das bestätigt meine Überzeugung, es auch anzugehen.

Ich habe mein Studium am ISR der TU Berlin schon 2001 abgeschlossen und bin seitdem angestellt, freiberuflich und seit einem halben Jahr als Teilhaber eines Büros tätig. Was den Spaß am Studium und am Job angeht, kann ich das Studium auch sehr empfehlen. Wie vermutlich in jedem Job ist später dann ein Großteil des Jobs "Alltagsgeschäft", d.h. es ist natürlich nicht jedes einzelne Projekt so spannend wie das erste und man geht mehr Kompromisse mit der Realität ein als man im Studium vielleicht denkt.

Je nach Tätigkeitsschwerpunkt ist die Bezahlung allerdings - verglichen mit manch einem anderen akademischen Beruf - nicht allzu doll. Je näher man ans "große Geld" kommt (z.B. Investoren für Großprojekte), desto mehr bleibt auch für Büros und Mitarbeiter hängen, je näher man in schlecht bezahlte Bereiche (z.B. sozialer Sektor) kommt, desto schlechter kann die Bezahlung und die Beschäftigungssituation aussehen. Außerdem sollte man in Praktika möglichst mal in verschiedene Tätigkeitsfelder reinschnuppern, um zu sehen, ob einem die Arbeit in einer Verwaltung, einem Quartiermanagement, einem privaten Planungsbüro oder einem Projektentwickler (um mal ein paar Beispiele zu nennen) am ehesten liegt und welche Abstriche man ggf. bereit ist, später im Leben dafür zu machen.
Ich grabe diesen Thread nach langer Zeit wieder aus, da ich berichten will, was daraus geworden ist.

Ich habe mich lediglich an der TU Berlin beworben. Ja, ich hätte mich vorsichtshalber durch die Bewerbung an anderen Standorten (z.B. Cottbus) absichern sollen/können, allerdings wollte ich einerseits den Berliner Raum nicht verlassen und andererseits habe ich mir als Ausweichmöglichkeit ein alternatives Studienfach herausgesucht, welches mich ebenfalls sehr interessiert hat.

Letztendlich ist aus dem Stadtplanungs-Studium nichts geworden; wurde nicht angenommen (zu viele Mitbewerber bzw. entsprechend hoher NC) und ich wollte keine weitere Zeit mit Wartesemestern verlieren, schließlich sind mit meinem vorherigen, erfolgreich abgebrochenen Studium bereits zwei Jahre ins Land gegangen. Die Zusage für das alternative Studienfach ist deutlich schneller angekommen als die Absage von der TU.

Nun studiere ich als einer von ca. 35 Studenten in meinem Jahrgang Archivwesen im Fachbereich Informationswissenschaften an der Fachhochschule Potsdam (der einzige Hochschulstandort in Deutschland, wo dieses Fach frei zugänglich studiert werden kann). Ich bin echt glücklich, dass es so gekommen ist, bin mit dem Studium sehr zufrieden, es deckt sich gut mit meinen Interessen (schließlich ist der ÖPNV nicht das einzige Interessengebiet von mir ;-)) und ich merke, dass ich dadurch so richtig aufblühe.

In diesem Sommer werde ich ein achtwöchiges Pflichtpraktikum an einem bekannten Berliner Archiv absolvieren, alle Zusagen und erledigte Formalia habe ich nun in der Tasche. Jetzt bleibt mir nur abzuwarten, bis ich meine ersten ernsthaften Erfahrungen mit der archivischen Berufspraxis sammeln kann. Vorgestern bin ich zudem auf einer Exkursion des Studienganges zu einer Fachtagung der Archivbranche im schönen Fürstenwalde gewesen, sodass ich auch die erste Gelegenheit hatte, über den akademischen Tellerrand hinaus zu schauen.

Das Thema wäre somit, zumindest von meiner Seite, erledigt. Danke nochmals für Eure Gedanken, Eindrücke, Hinweise und Vorschläge :-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.04.2018 19:28 von J. aus Hakenfelde.
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