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Volksentscheid zum Flughafen Tegel
geschrieben von Marienfelde 
Und täglich grüßt das Murmeltier. Jeden Tag müssen die Waßmannsdorfer zu sehen, wie einmal pro Richtung ihre lang erwartete S-Bahn ohne Halt den Bahnhof durchquert ...
Zitat
Flexist
Und täglich grüßt das Murmeltier. Jeden Tag müssen die Waßmannsdorfer zu sehen, wie einmal pro Richtung ihre lang erwartete S-Bahn ohne Halt den Bahnhof durchquert ...

Eigentlich würde auch ich gerne einmal eine S-Bahn in Waßmannsdorf sehen. Gibt es denn einen Fahrplan für dieses Zugpaar?
Die Waßmannsdorfer haben Mut zum Risiko gezeigt. Das ist zu loben. Eines Tages werden sie die Früchte ihrer Entscheidung aber auch ernten.

Sämtliche Planungsinstanzen hingegen stellen sich doch nur als hasenfüßig heraus. Die ganze Diskussion zeigt, wie kurzsichtig ständig geplant wird und wie wenig reel. Da macht man riesen Pläne und Versprechungen für Beuth-Schule und Co. aber sieht nicht wie unrealistisch das alles ist. Man träumt sich einen kleinen Marmorpalast schön und glaubt damit sind die Bedürfnisse für den Flugverkehr gedeckt. Tempelhof, Tegel und Schönefeld kann man alles dicht machen. Die Realität zeigt, dass derlei Pläne hinterherhinken und eins nach dem anderen der schönen Ziele wird aufgegeben weil man klotzen muss und nicht kleckern.

Was also ist Politik? Dilettantismus.
Zitat
Heidekraut
Die Waßmannsdorfer haben Mut zum Risiko gezeigt. Das ist zu loben. Eines Tages werden sie die Früchte ihrer Entscheidung aber auch ernten.

Sämtliche Planungsinstanzen hingegen stellen sich doch nur als hasenfüßig heraus. Die ganze Diskussion zeigt, wie kurzsichtig ständig geplant wird und wie wenig reel. Da macht man riesen Pläne und Versprechungen für Beuth-Schule und Co. aber sieht nicht wie unrealistisch das alles ist. Man träumt sich einen kleinen Marmorpalast schön und glaubt damit sind die Bedürfnisse für den Flugverkehr gedeckt. Tempelhof, Tegel und Schönefeld kann man alles dicht machen. Die Realität zeigt, dass derlei Pläne hinterherhinken und eins nach dem anderen der schönen Ziele wird aufgegeben weil man klotzen muss und nicht kleckern.

Was also ist Politik? Dilettantismus.

Warum soll der spätere Umzug der Beuth-Schule auf das jetzige Flugfeld Tegel unrealistisch sein?

Und wo ist in Tempelhof ein Ziel wegen Dilettantismus aufgegeben worden? Der Flughafen wurde wie geplant geschlossen, und dass die zunächst vorgesehene Rand-Bebauung nicht zustande kam, war das Ergebnis eines Volksbegehrens. Wenn die Mehrheit der Abstimmenden eine andere Meinung zum Ausdruck bringt, kann "das Volk" hinterher natürlich genauso falsch oder richtig liegen wie die "etablierte" Politik.
Im (hier nicht verlinkten) Straßenbahn-Forum von "Drehscheibe online" gibt es im Thread über die "U7 zum BER" einen Beitrag eines Foristen, in dem dieser auf eine von Ost und West betriebene Planung der U-Bahn nach Schönefeld hinweist, die im (nach dem Bau der Mauer eingezogenen) Heft vom August 1961 der Zeitschrift "Signal und Schiene" nachzulesen sei.

Vielleicht weiß ja jemand in diesem Forum etwas darüber, das Wissen über "historische" Planungen würde der aktuellen Debatte sicher nicht schaden.

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Marienfelde
Im (hier nicht verlinkten) Straßenbahn-Forum von "Drehscheibe online" gibt es im Thread über die "U7 zum BER" einen Beitrag eines Foristen, in dem dieser auf eine von Ost und West betriebene Planung der U-Bahn nach Schönefeld hinweist [...]

Meinst du eine gemeinsam ausgearbeitete Planung? Mir sind ein paar sehr vage gehaltene Planungen von DDR-Seite für einen U-Bahn-Anschluss aus Richtung Adlershof/Altglienicke. Genaueres dazu ist mir nicht bekannt.
Zitat
Platte
Zitat
Marienfelde
Im (hier nicht verlinkten) Straßenbahn-Forum von "Drehscheibe online" gibt es im Thread über die "U7 zum BER" einen Beitrag eines Foristen, in dem dieser auf eine von Ost und West betriebene Planung der U-Bahn nach Schönefeld hinweist [...]

Meinst du eine gemeinsam ausgearbeitete Planung? Mir sind ein paar sehr vage gehaltene Planungen von DDR-Seite für einen U-Bahn-Anschluss aus Richtung Adlershof/Altglienicke. Genaueres dazu ist mir nicht bekannt.

Ob es sich um eine gemeinsame "Ost-West-Planung" handelte, weiß ich nicht, daher die obige Formulierung. Der Forist bei "Drehscheibe online" geht aber offensichtlich von einer gemeinsamen Planung aus. Ich verlinke den Thread zu "Drehscheibe online" bewußt nicht, weil ich mir nicht sicher bin, ob dies zulässig ist. Er ist dort aber sehr leicht zu finden.
Ein Link ist erlaubt.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Ein Link ist erlaubt.

Gut, dann also doch ein Link: [www.drehscheibe-online.de]

Der Beitrag von "bolusch" befindet sich weiter unten.
@Bovist, es hat keinen Sinn meine allgemeine Aussage an Einzelentscheidungen fest zu machen, das greift viel zu kurz. Es ist doch offensichtlich, dass man sich vollkommen verplant hat, wenn man die Sache mal global betrachtet. Man hat immer wieder Rechnungen ohne den Wirt gemacht. Die Vorraussetzung für die Tegel Erschließung ist, dass der Flughafen nicht mehr gebraucht wird. Voreilig wurde Tempelhof geschlossen, weil man glaubte der BER würde alle Flugprobleme in kürze lösen. Es ist ja nicht nur, dass der BER nie fertig wird, er ist auch viel zu klein.
Zitat
Heidekraut
@Bovist, es hat keinen Sinn meine allgemeine Aussage an Einzelentscheidungen fest zu machen, das greift viel zu kurz. Es ist doch offensichtlich, dass man sich vollkommen verplant hat, wenn man die Sache mal global betrachtet. Man hat immer wieder Rechnungen ohne den Wirt gemacht. Die Vorraussetzung für die Tegel Erschließung ist, dass der Flughafen nicht mehr gebraucht wird. Voreilig wurde Tempelhof geschlossen, weil man glaubte der BER würde alle Flugprobleme in kürze lösen. Es ist ja nicht nur, dass der BER nie fertig wird, er ist auch viel zu klein.

Dass die Flughafen-Planung in Berlin in weiten Teilen schief gelaufen ist, lässt nicht natürlich nicht bestreiten. Nur bringt es jetzt nichts, zu sinnieren, was man den den Jahren 1996ff hätte besser machen können. Der Flughafen Tegel jedenfalls ist juristisch nach meiner Auffassung nicht zu halten - der Bescheid zur Schließung der Anlage ist nicht nur rechtskräftig, sondern wurde durch Gerichtsentscheidungen (OVG) bestätigt, wenn ich mich jetzt nicht sehr irre.

Ebenso wenig ist inzwischen eine Sachlage eingetreten, die eine andere Bewertung der Entscheidung zur Schließung der Anlage rechtfertigen würde. Wäre m.E. nur im Falle höherer Gewalt oder bei einem vollständigen politischen Umbruch denkbar. Dass der BER evtl. zu klein ist, fällt hierbei nicht entscheidend ins Gewicht. Denn 1. lassen sich Flugverkehre bis zu einem gewissen Grade auch auf die Schiene verlagern (NBS Berlin-München steht ab Ende 2017 zur Verfügung), 2. sind die Kapazitäten des BER noch erweiterbar und 3. könnte zur Not auch auf Berlin umgebende Flughäfen ausgewichen werden (Leipzig). Weil eben diese Möglichkeiten bestehen, wäre hier die Rechtssicherheit der bestehenden Entscheidung höher zu gewichten als die eher begrenzten Nachteile eines "zu kleinen" BER. Abgesehen davon, dass bisher auch niemand ein finanziell tragbares Konzept vorgelegt oder auch nur skizziert hat, wie sich ein Flughafen Tegel auch künftig wirtschaftlich betreiben ließe (die Zahlenspielchen der FDP o.a. sind mit Verlaub das Papier nicht wert auf dem sie stehen, solange der Aufsichtsrat im BER keine Beschlüsse fasst, Tegel weiterzubetreiben und zu finanzieren).

Daher ist das Ganze für mich eine einzige Phantom-Debatte, die aber durchaus geeignet ist, ordentliches Chaos in die Investitionsplanungen im Bereich des ÖPNV zu bringen.
Du hast ja vollkommen Recht. Ich kann das nur nicht so seriös betrachten, wie Du. Es sind schon Emotionen, wenn man sich das so betrachtet, was da schief lief. Natürlich werden wir Tegel nicht behalten. Aber es wäre vermutlich das bessere Konzept gewesen von vornherein großzügiger zu denken. Nun ja verschüttete Milch ist mit dem Kind in den Brunnen gefallen.
Das bessere Konzept wäre von Anfang an Sperenberg gewesen. Aber das wollten die Bundeswessis ja nicht..
Nun sollte man für Schönefeld von der Zwischennutzung als Flughafen abrücken und ein Einkaufszentrum daraus machen;-)

T6JP
[www.berliner-zeitung.de]

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) weiß, dass viele West-Berliner immer noch mit dem BER fremdeln und deshalb an Tegel festhalten. Auch wenn schon seit einigen Jahren Regionalzüge in knapp einer halben Stunde von der City West nach Schönefeld fahren, die Kritik ist unverändert: Schönefeld liegt doch viel zu weit draußen. Wie sollen wir denn da hinkommen?

Angesichts dieser Debatte kam der Senat darauf, eine Idee, die man bereits zu den Akten gelegt hatte, aus der Schublade zu holen: die Verlängerung der U 7 im Südosten. Wenn die U-Bahn über Rudow hinaus zum neuen Flughafenstandort fahren würde, könnte dies vielen Berlinern den Verzicht auf Tegel schmackhaft machen, hieß es. Dann bekäme der Süden der Stadt eine schnelle Direktverbindung nach Schönefeld.
– Quelle: [www.berliner-zeitung.de] ©2017
Ganz genau, der Vorteil einer U-Bahn liegt ja auch darin, man muss den Osten nicht sehen und kann gleich von Wilmersdorf in den Flieger steigen. Dabei wird übersehen, dass diese U-Bahn-Verlängerung wohl den geringeren Teil unter der Erde fahren wird. ;-) Wieviel Platz ist eigentlich für einen Einschnitt? Ich würde dann die U-Bahn-Verlängerung weitestgehend oberirdisch aufgeständert und per Brücke über den Ring konzipieren. Das dürfte die kostengünstigste Variante sein. Entweder quer zum S-Bahnhof Schönefeld oder längs eines der Bahnsteige nutzen und dann im großen Bogen vor dem Altterminal Schönefeld ein Haltepunkt. Weiter gehts entlang der Autobahn. Ein Hochbahnhof zwischen Nordpier und Südpier BER genügt. Das ist eine Schlängellösung mit Charme.

Das böse Wort vom Parallelverkehr. Was nicht kapiert wird, der Westberliner steigt in keine S-Bahn und auch der FEX wird nicht gemocht. S-Bahn nach Grünau zum BER? Mit der Dresdner Bahn als vordringlich zu argumentieren ist doch lächerlich. Die ist doch schon gebaut, was soll denn da noch den Senat beschäftigen? Außerdem baut die die DB. 15 Jahre? Ich fasse es nicht. Natürlich, die Straßenbahn ist schon Zumutung genug für den gemeinen Wessi, da können wir ihn nicht noch mit einer U-Bahn verwöhnen. Brandenburg zahlt nicht? Dann müssen halt andere Töpfe her.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.07.2017 10:14 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
Ganz genau, der Vorteil einer U-Bahn liegt ja auch darin, man muss den Osten nicht sehen und kann gleich von Wilmersdorf in den Flieger steigen. Dabei wird übersehen, dass diese U-Bahn-Verlängerung wohl den geringeren Teil unter der Erde fahren wird. ;-) Wieviel Platz ist eigentlich für einen Einschnitt? Ich würde dann die U-Bahn-Verlängerung weitestgehend oberirdisch aufgeständert und per Brücke über den Ring konzipieren. Das dürfte die kostengünstigste Variante sein. Entweder quer zum S-Bahnhof Schönefeld oder längs eines der Bahnsteige nutzen und dann im großen Bogen vor dem Altterminal Schönefeld ein Haltepunkt. Weiter gehts entlang der Autobahn. Ein Hochbahnhof zwischen Nordpier und Südpier BER genügt. Das ist eine Schlängellösung mit Charme.

Das böse Wort vom Parallelverkehr. Was nicht kapiert wird, der Westberliner steigt in keine S-Bahn und auch der FEX wird nicht gemocht. S-Bahn nach Grünau zum BER? Mit der Dresdner Bahn als vordringlich zu argumentieren ist doch lächerlich. Die ist doch schon gebaut, was soll denn da noch den Senat beschäftigen? Außerdem baut die die DB. 15 Jahre? Ich fasse es nicht. Natürlich, die Straßenbahn ist schon Zumutung genug für den gemeinen Wessi, da können wir ihn nicht noch mit einer U-Bahn verwöhnen. Brandenburg zahlt nicht? Dann müssen halt andere Töpfe her.

Was genau möchte Tratschtante Heidi Kraut mit seinem vor Polemik nur so strotzdendem Beitrag dem geneigten Leser mitteilen? Wo liegt der Mehrwert für die Diskussion?
Zitat
Wutzkman
Wo liegt der Mehrwert für die Diskussion?

Ähnliche Gedanken hat sich auch die Bundesregierung über die jüngsten Äußerungen von Herrn Dobrindt gemacht und diese jetzt durch den Regierungssprecher als "einen persönlichen Debattenbeitrag des Ministers" einordnen lassen, der nichts daran ändere, dass die Bundesregierung zum Konsensbeschluss steht, wonach Tegel nach der Eröffnung des BER geschlossen wird.
Aber da Costa hat in meine Glaskugel geschaut:

Mottenpost
Auch in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung (S. 9) wird der Flughafenexperte Faulenbach da Costa zitiert. "Wenn wir nach dem planerischen, baulichen und finanziellen Desaster am BER ein betriebliches Desaster verhindern wollen, werden wir Tegel offenhalten müssen", sagte er in einem Fachgespräch im Sonderausschuss BER des Brandenburger Landtags.

Hinsichtlich des Lärmschutzes in Tegel schlägt er vor, den dortigen Flugbetrieb auf die Zeit zwischen 7 und 21 Uhr zu begrenzen und nur noch kleine und mittlere Flugzeuge zuzulassen. Die Zahl der Fluggäste in Tegel würde sich demnach von derzeit etwa 21 Mio. auf etwa 10 Mio. verringern.

Hier noch ein Link zur Online-Version des Artikels: [www.berliner-zeitung.de]

Noch einen schönen Abend wünscht Euch
Marienfelde
Tratsch- u. Plaudertasche Heidi Kraut meint: Wenn die Politik eine Sache so in den Sand gesetzt hat, wie den BER, dann ist ihrer Meinung nach ein Angriff nach vorne nötig. Was jetzt passiert ist doch ständiges Hinterherhinken hinter der realen Entwicklung mit beträchtlichen Folgen für weitere Pläne. Alles hofft nun, dass der BER eines Tages öffnet. Wann das ist, weiß keiner, also schiebt und hofft man weiter. Aber auch die Beuth-Schule muss planen, sie schiebt und hofft weiter. Das kann man so fortsetzen und es ensteht am Ende Stillstand. Besser wäre jetzt mit der Wissenschaftstadt anzufangen und sie gleich an einem andere Ort planen. Wenn der BER dann offen ist, ist er zu klein, also hofft man ihn erweitern zu können. Die Wirklichkeit holt die Politik dabei immer ein. Und man steht nachher so da wie vorher. Was also dagegen tun? Die Realität anerkennen und mit einem Paukenschlag umsteuern.
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