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Volksentscheid zum Flughafen Tegel
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
Lopi2000
Wie Jay schon schrieb, spielt es für Ryanair sicher eine Rolle, dass sie bevorzugt mehrere Flughäfen gegeneinander ausspielen, um möglichst kostengünstig bis kostenlos starten und landen zu können. Da läuft das Konzept eines Singleairports mit knappen und somit teuren Kapazitäten natürlich deutlich in die entgegengesetzte Richtung. Deren Interesse könnte sogar weniger TXL an sich sein als das Aufbrechen des landesplanerischen Flughafenkompromisses mit dem Ziel, ab einem Provinzflughafen oder einem Acker mit Buswartehäuschen zu fliegen.

Das wäre auch meine Vermutung. Sieht ein bisschen nach "Greifen nach jedem Strohhalm" aus, da das Geschäftsmodell "hochsubventionierter Provinzflughafen" zum Erliegen gekommen ist. Und der Werbeeffekt darf auch nicht unterschätzt werden. Wer hat denn Ryanair bisher als ernstzunehmende Alternative für Inlandsflüge wahrgenommen?

Das nur eingeschränkte Intereresse an tatsächlicher Auseinandersetzung zeigt sich doch auch bei der Insolvenz von Air Berlin: Erst groß die (gar nicht mal so unberechtigte) Nummer vom abgekarterten Spiel pro Lufthansa abziehen und dann Germania die juristische Klage allein überlassen.
Zitat
Jay
Der Tunnel wurde aus Kostengründen eingespart.
Ja, das hatte ich mitbekommen - wobei ich das so verstanden hatte, dass man nur die Vorleistung einspart und später dann, wenn Satelliten-Gebäude kommen, den Tunnel dann doch einbaut.
Was sich mir nicht erschließt ist, wieso man jetzt auf die Idee kommt, das Vorfeld zu teilen für einen Verbindungsgang - soviel teurer kanns dann doch eigentlich auch nicht sein, den Tunnel nachträglich zu bauen?

Zitat
Jay
Die Bahn hatte extra noch mal angefragt, denn die Vorleistung wäre ja zusammen mit dem Bahntunnel problemlos herstellbar gewesen.
Diesen Schwachsinn sehen wir ja nicht zum ersten mal, das leistet man sich in Berlin ja leider öfters...

~ Mariosch
Moin!

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hvhasel
Hätte man gestern im Zuge der Bombenentschärfung in Haselhorst und der daraus folgenden Umleitung der Flugzeuge von TXL nach SXF am BER-Terminal die Gangways in Betrieb genommen, man hätte das vermutlich auch als Inbetriebsetzung werten können. Damit verbunden ist die Auflage, TXL spätestens sechs Monate später zu schließen (zumal derzeit auch die Landebahn Süd genutzt wird).

Es geht nicht um die Brücken etc, sondern um die Startbahnen. Sobald die 2. eröffnet wird, beginnt die Zeit zu laufen. Aber mindestens abwechselnd waren die ja schon im Betrieb.

iGEL
Zitat
iGEL
Sobald die 2. eröffnet wird, beginnt die Zeit zu laufen. Aber mindestens abwechselnd waren die ja schon im Betrieb.
Ja, aber nur mittels kleinem Trick - die neue Südbahn ist 4000m lang. Sobald sie vollständig in Betrieb geht, beginnt die Uhr für TXL zu ticken.
Als vor einiger Zeit die Nordbahn (= einzige Bahn für SFX) saniert werden musste, hat man die Südbahn zeitweilig eröffnet - aber nur auf 3600m, also in der Länge der Nordbahn.
Damit war die Südbahn eben nicht vollständig eröffnet, das blieb daher ohne Auswirkungen auf TXL.
(Ich vermute aber mal stark, das ging nur, weil zeitweilig befristet. Sonst hätte bestimmt schon jemand vorgeschlagen, die Südbahn einfach erstmal nicht auf voller Länge zu eröffnen...)

~ Mariosch
Zitat
hvhasel
Zitat
Lopi2000
Wie Jay schon schrieb, spielt es für Ryanair sicher eine Rolle, dass sie bevorzugt mehrere Flughäfen gegeneinander ausspielen, um möglichst kostengünstig bis kostenlos starten und landen zu können.

Das wäre auch meine Vermutung. Sieht ein bisschen nach "Greifen nach jedem Strohhalm" aus, da das Geschäftsmodell "hochsubventionierter Provinzflughafen" zum Erliegen gekommen ist.

Bei den drei Flughäfen BER, SXF und TXL handelt es sich aber quasi um einen Flughafen, da sie ja von derselben Firma betrieben werden. Bleibt also nur die Nummer mit dem Provinzflughafen.

Zitat
hvhasel
Wer hat denn Ryanair bisher als ernstzunehmende Alternative für Inlandsflüge wahrgenommen?

Also Namen kann ich jetzt nicht nennen.
Die einzige Inlandsverbindung, die Ryanair (FR) ab SXF anbietet, ist die nach CGN. Diese Verbindung erfuhr einen Passagierzuwachs von über 200 Prozent, stellt man die Jahre 2015 und 2016 gegenüber. Wäre diese Destination nicht lukrativ genug, würde sie wohl kaum von FR fünfmal am Tag angeflogen werden. Und gerade FR ist auch dafür bekannt, Verbindungen schnell zu streichen, wenn nichts bei rumkommt.

Im Übrigen sehe ich diese Verbindung gerade auch preislich als Alternative zur Bahn, da auch relativ kurzfristig noch günstige Angebote erhältlich sind. Habe gerade mal nachgesehen: Nächsten Mittwoch für 36,88 Euro. Da werden nicht viele nein sagen, wenn sie sich vorher bei der Bahn mit Preisen zwischen 60 und 100 Euro verschrecken lassen haben.
Zitat
Mariosch
Zitat
iGEL
Sobald die 2. eröffnet wird, beginnt die Zeit zu laufen. Aber mindestens abwechselnd waren die ja schon im Betrieb.
Ja, aber nur mittels kleinem Trick - die neue Südbahn ist 4000m lang. Sobald sie vollständig in Betrieb geht, beginnt die Uhr für TXL zu ticken.
Als vor einiger Zeit die Nordbahn (= einzige Bahn für SFX) saniert werden musste, hat man die Südbahn zeitweilig eröffnet - aber nur auf 3600m, also in der Länge der Nordbahn.
Damit war die Südbahn eben nicht vollständig eröffnet, das blieb daher ohne Auswirkungen auf TXL.
(Ich vermute aber mal stark, das ging nur, weil zeitweilig befristet. Sonst hätte bestimmt schon jemand vorgeschlagen, die Südbahn einfach erstmal nicht auf voller Länge zu eröffnen...)

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sowas dauerhaft funktioniert. Selbst 3600m sind deutlich länger als Tegel, nur weil man ein paar Meter Landebahn, ein Gepäckband oder einen Nebeneingang nicht in Betrieb nimmt, wird man den Planfeststellungsbeschluss nicht unterlaufen können.

Ich würde sogar sagen, wenn der Betreiber nun plant, dauerhaft einen Teil des Flughafens gar nicht erst in Betrieb zu nehmen, ist der Flughafen damit vollständig in Betrieb, da für den Betreiber der Zielzustand erreicht ist.
Zitat
Alter Köpenicker
Bei den drei Flughäfen BER, SXF und TXL handelt es sich aber quasi um einen Flughafen, da sie ja von derselben Firma betrieben werden. Bleibt also nur die Nummer mit dem Provinzflughafen.

Das dürfte ein wichtiger Aspekt sein, aber auch die Frage, ob es knappe oder großzügige Kapazitäten und veraltete Standards oder nur Neubauterminals gibt, dürfte sich auf die Preisverhandlungen auswirken.

Zitat
Alter Köpenicker
Im Übrigen sehe ich diese Verbindung gerade auch preislich als Alternative zur Bahn, da auch relativ kurzfristig noch günstige Angebote erhältlich sind. Habe gerade mal nachgesehen: Nächsten Mittwoch für 36,88 Euro. Da werden nicht viele nein sagen, wenn sie sich vorher bei der Bahn mit Preisen zwischen 60 und 100 Euro verschrecken lassen haben.

Ja, das ist eine erschreckende verkehrspolitische Fehlentwicklung, der es gegenzusteuern gilt. Wenn man einen Verkehrsträger durch Steuerbefreiungen und andere Subventionen begünstigt, einen immerhin von der Finanzierung seiner Fahrwege entlastet und den eigentlich am besten geeigneten seine Infrastruktur selbst bezahlen und noch Gewinne in den Bundeshaushalt abführen lässt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das dabei raus kommt.

Noch einen Nachtrag zu Ryanair: der RBB meldet gerade, dass diese kein Angebot für AirBerlin abgeben will.
Am Freitag, dem 1. September 2017 wollen sich die Tegel-Gegner im Rahmen einer Kundgebung auf dem Kurt-Schumacher-Platz ab 15 Uhr Gehör verschaffen.

In den folgenden Tagen soll die Nein-Kampagne verstärkt werden. "Viele Anwohner in Pankow sind jetzt richtig aufgewacht", sagte (Tilman) Heuser der Berliner Zeitung.

Am Freitag, dem 8. September 2017 veranstaltet der BUND ab 11 Uhr eine Diskussion mit den Rechtsexperten der Fraktionen von FDP, CDU, SPD, Grünen und Linken im Abgeordnetenhaus zum Thema.

Dies ergibt sich aus einem heute unter der Überschrift: "Lärmschutz geht vor" in der Berliner Zeitung erschienenen Artikel (S. 12), der sich mit dem BUND-Gutachten gegen die Offenhaltung Tegels beschäftigt.

Hier noch ein Link zur Online-Fassung des Artikels: [www.berliner-zeitung.de]

Nochmals - endgültig - gute Nacht,
Marienfelde
Zitat
Lopi2000
Ja, das ist eine erschreckende verkehrspolitische Fehlentwicklung, der es gegenzusteuern gilt. Wenn man einen Verkehrsträger durch Steuerbefreiungen und andere Subventionen begünstigt, einen immerhin von der Finanzierung seiner Fahrwege entlastet und den eigentlich am besten geeigneten seine Infrastruktur selbst bezahlen und noch Gewinne in den Bundeshaushalt abführen lässt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das dabei raus kommt.
Moment. Es gibt keinerlei Subventionen im Luftverkehr und jede Fluggesellschaft zahlt alles, von Sicherheitskontrollen, Landegebühren bis hin zu den Fluglotsen. Und das ist auch die sinnvolle der finanziellen Heranziehung des Luftverkehrs.
Die immer wieder geforderte Kerosinsteuer für den gewerblichen Luftverkehr ist praktisch nicht gut umsetzbar, da Flugzeuge in Europa während eines Tages mehrfach die Staatsgrenzen überfliegen (nicht umsonst gibt es diese Befreiung schon ewig...).

Mit privaten Flugzeuge zahlt man übrigens die gleichen Steuern wie jeder Autofahrer auf Flugbenzin, Kerosin und Mogas.


Zitat
Alter Köpenicker
Im Übrigen sehe ich diese Verbindung gerade auch preislich als Alternative zur Bahn, da auch relativ kurzfristig noch günstige Angebote erhältlich sind. Habe gerade mal nachgesehen: Nächsten Mittwoch für 36,88 Euro. Da werden nicht viele nein sagen, wenn sie sich vorher bei der Bahn mit Preisen zwischen 60 und 100 Euro verschrecken lassen haben.
Das ist aber ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich. Die zweite Klasse der Bahn ist meist bequemer und komfortabler als die Kurzstrecken-Business-Class der Lufthansa. Bei Ryanair ist der Unterschied zum Viehtransport auch nicht mehr groß.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2017 17:00 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Moment. Es gibt keinerlei Subventionen im Luftverkehr und jede Fluggesellschaft zahlt alles, von Sicherheitskontrollen, Landegebühren bis hin zu den Fluglotsen. Und das ist auch die sinnvolle der finanziellen Heranziehung des Luftverkehrs.
Die immer wieder geforderte Kerosinsteuer für den gewerblichen Luftverkehr ist praktisch nicht gut umsetzbar, da Flugzeuge in Europa während eines Tages mehrfach die Staatsgrenzen überfliegen (nicht umsonst gibt es diese Befreiung schon ewig...).

Wie jetzt? Es gibt keine Subventionen und die Subventionen in Form von Steuervorteilen, die es doch gibt, muss es halt geben, weil es nicht anders geht?

Regionalflughäfen werden massiv durch öffentliche Mittel gefördert, sei es durch direkte Zuschüsse oder Verlustübernahmen als öffentlicher Eigentümer. Auch bei den großen, vermeindlich wirtschaftlich erfolgreichen Flughäfen findet man in den Geschäftsberichten reichlich hinweise auf öffentliche Förderungen. Nicht zuletzt basiert ihre Finanzierung zum Teil massiv auf subventionierten Förderdarlehen.

Was die Fluggesellschaften angeht: hier gibt es umfangreiche Steuerbefreiungen, die man mindestens auf EU-Ebene vermeiden könnte und ein erheblicher Teil der Flüge findet innerhalb der EU statt, bei weiteren müsste man eben darauf reagieren, dass man den Rückweg möglicherweise nicht besteuern kann, indem man den Hinweg doppelt besteuert.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Bei Ryanair ist der Unterschied zum Viehtransport auch nicht mehr groß.

Diese Bewertung sei dir Ungenommen, allerdings bestuhlen die meisten Airlines, die in Einklassenkonfiguration fliegen, die 737-800 mit 189 PAX. Der Sitzabstand beträgt dabei 30 Zoll auf den normalen Sitzen, auf den "Premiumsitzen" sogar 32-34 Zoll - bei der Lufthansa hingegen gibt es auch in der Business Class der Mittelstreckenflieger nur 30 Zoll, wo dann sogar Eurowings in BEST tlw. mehr bietet.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Moment. Es gibt keinerlei Subventionen im Luftverkehr und jede Fluggesellschaft zahlt alles, von Sicherheitskontrollen, Landegebühren bis hin zu den Fluglotsen. Und das ist auch die sinnvolle der finanziellen Heranziehung des Luftverkehrs.
Es gibt genügend Regionalflughäfen in Deutschland, die stark bezuschusst werden. Davon hat Ryanair auch lange profitiert.
Zitat

Die immer wieder geforderte Kerosinsteuer für den gewerblichen Luftverkehr ist praktisch nicht gut umsetzbar, da Flugzeuge in Europa während eines Tages mehrfach die Staatsgrenzen überfliegen (nicht umsonst gibt es diese Befreiung schon ewig...).
Es ist trotzdem nicht einzusehen, dass umweltschädliche Verkehrsmittel steuerlich bevorzugt werden. Wenn die Kerosinsteuer und Mehrwertsteuer bei internationalen Verbindungen nicht eingeführt werden kann, sollte die Bahn davon auch von Stromsteuer (mit Abstand 2. höchste in der EU) und Mehrwertsteuer befreit werden.

iGEL



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2017 19:33 von iGEL.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Alter Köpenicker
Im Übrigen sehe ich diese Verbindung gerade auch preislich als Alternative zur Bahn, da auch relativ kurzfristig noch günstige Angebote erhältlich sind. Habe gerade mal nachgesehen: Nächsten Mittwoch für 36,88 Euro. Da werden nicht viele nein sagen, wenn sie sich vorher bei der Bahn mit Preisen zwischen 60 und 100 Euro verschrecken lassen haben.
Das ist aber ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich. Die zweite Klasse der Bahn ist meist bequemer und komfortabler als die Kurzstrecken-Business-Class der Lufthansa.

Warum sollte das ein Äpfel-Birnen-Vergleich sein? Gerade preissensible Kundschaft achtet überhaupt nicht auf Komfort, sondern lediglich darauf, daß sie für einen möglichst schmalen Taler von A nach B kommen. Und gerade bei der Bahn kommt es ja sehr auf das eingesetzte Zugmaterial an, auf das man weder beim Buchen noch beim Reisen Einfluß hat. Im konkreten Fall Berlin - Köln muß ich Dir aber Recht geben, da ist die Bahn tatsächlich bequemer, was allerdings kein Grund für den höheren Preis ist. Ich bin mir sicher, daß es auch Konstellationen gibt, wo die Bahn bei uneingeschränktem Komfort wieder günstiger ist, als der Flieger.

Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Bei Ryanair ist der Unterschied zum Viehtransport auch nicht mehr groß.

Also ich konnte mich bislang nicht beklagen, kam immer pünktlich und ohne Probleme von A nach B. Einziges Manko ist die 3+3-Bestuhlung, die aber kein Alleinstellungsmerkmal von Ryanair ist. Wenn da alle drei Plätze belegt sind, sitzt man besonders in der Mitte und auch am Fenster etwas eingeklemmt, aber das ist in der vollen 2. Klasse der Bahn ja nicht anders. Andererseits benötige ich auf so kurzen Flügen (Ryanair fliegt ja nur innerhalb Europas, also maximal knapp drei Stunden) auch keinen Liegesessel mit Vollpension.

Übrigens: Wer auf einen hohen Sitzkomfort bedacht ist, dem sei die 1. Wagenklasse im IC 2 empfohlen.
Heute hat sich eine unüberschaubare Menschenmenge - o.k., ich schreibe mal: haben sich einige hundert - von TXL-Gegnern zur Kundgebung für die Schließung des Flughafens auf dem Kurt-Schumacher-Platz versammelt.

Als Marienfelder fand ich die vermutlich extra bestellte "akustische Kulisse" durch landende Flieger schon recht eindrucksvoll - die Redner drangen mit ihren gesprochenen Wörtern denn auch nicht immer bis zu mir durch.

Mit am interessantesten waren für mich die zum Teil "selbstgemachten" Plakate: "Gesundheit First - Profit Second" war beispielsweise zu lesen, "Ich kann nicht schlafen", "Wohnort statt Airport", "Nostalgie ist keine Strategie!" waren andere Äußerungen. Etwas ultimativer: "Erst Tegel zu dann geb ich Ruh" - allerdings ohne Ausrufezeichen.

Die Stimmung war ganz gut - die verbesserten Umfrageergebnisse haben wohl auch die "Tegelschließer" inzwischen erreicht.

So, ich glaube, jetzt ist es genug - man soll es ja auch nicht übertreiben mit der "Parteilinie".

Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Marienfelde



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2017 20:14 von Marienfelde.
Vielleicht sollte man als Tegelgegner mal eine Befürworter-Demo in der Einflugschneise anmelden...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Lopi2000
Wie jetzt? Es gibt keine Subventionen und die Subventionen in Form von Steuervorteilen, die es doch gibt, muss es halt geben, weil es nicht anders geht?
Man hat damals sich eben Gedanken gemacht und eine praktikable Regelung gefunden.

Daneben halte ich eine generelle Nichtbesteuerung einer Sache nicht für Subventionen. Das wäre realitätsferne Beamtenlogik (nach der man übrigens auch Internet mit Rundfunk gleichgesetzt wird und unsichere Kommunikation über De-Mail mittels Gesetz als sicher deklariert wird).
Auf Alkohol wird in vielen Fällen übrigens auch keine Branntweinsteuer erhoben - Und damit nach Deiner Logik die Chemieindustrie subventioniert.

Zitat
Lopi2000
Regionalflughäfen werden massiv durch öffentliche Mittel gefördert, sei es durch direkte Zuschüsse oder Verlustübernahmen als öffentlicher Eigentümer. Auch bei den großen, vermeindlich wirtschaftlich erfolgreichen Flughäfen findet man in den Geschäftsberichten reichlich hinweise auf öffentliche Förderungen. Nicht zuletzt basiert ihre Finanzierung zum Teil massiv auf subventionierten Förderdarlehen.
Regionalflughäfen sind doch praktisch irrelevant. Und mit Verlaub: Bei jeder Großorganisation kommt man Trickreich an diverse Fördermittel.

Zitat
Lopi2000
Was die Fluggesellschaften angeht: hier gibt es umfangreiche Steuerbefreiungen, die man mindestens auf EU-Ebene vermeiden könnte und ein erheblicher Teil der Flüge findet innerhalb der EU statt, [...]
Welche Steuerbefreiungen außer der Kerosinsteuer gibt es denn dort? Darf ich auch daran erinnern, dass mit Großbritannien bald ein Nicht-EU-Staat innerhalb der EU existiert?

Zitat
Lopi2000
[...]bei weiteren müsste man eben darauf reagieren, dass man den Rückweg möglicherweise nicht besteuern kann, indem man den Hinweg doppelt besteuert.
Und wenn man den Rückweg dann doch als weiteren Hinweg besteuert, dann existiert keine Steuergerechtigkeit mehr. Zudem: Was ist Hinweg?

Daher gibt es auch Streckengebühren und Landeentgelte mit denen man tatsächlich Gebühren von jedem anfliegenden, abfliegenden und überfliegendem Flugzeug zuverlässig bekommt. Damit hast Du die Gebührenpflicht auf Hin- und Rückflug, selbst bei Flugzeugen, die auf dem Weg von der Türkei nach Kanada Deutschland überfliegen.

Zitat
eiterfugel
Diese Bewertung sei dir Ungenommen, allerdings bestuhlen die meisten Airlines, die in Einklassenkonfiguration fliegen, die 737-800 mit 189 PAX.
Darum geht es mir nicht. Eher um den ganzen Service bzw. dem kompletten Fehlen desselben. Bei Ryanair fühlt man sich nicht mehr als Mensch.


Zitat
iGEL
Es ist trotzdem nicht einzusehen, dass umweltschädliche Verkehrsmittel steuerlich bevorzugt werden.
Wie gesagt: Da wird nichts bevorzugt. Zumal der Flieger nun mal bei mittleren bis großen Entfernungen alternativlos ist.

Und man sollte auch nicht vergessen, dass die Luftfahrtbranche extrem viel in die Senkung des Spritverbrauchs (ganz eigennützig, weil steigert den Gewinn) und die Lärmvermeidung steckt - Siehe z.B. A320neo.
Im Gegensatz zum Auto sinkt der Ressourcenverbrauch beim Flugzeug von Jahr zu Jahr und jede Fluglinie sehnt sich den E-Antrieb herbei.

Zitat
iGEL
Wenn die Kerosinsteuer und Mehrwertsteuer bei internationalen Verbindungen nicht eingeführt werden kann, sollte die Bahn davon auch von Stromsteuer (mit Abstand 2. höchste in der EU) und Mehrwertsteuer befreit werden.
Da bin ich ganz bei Dir. Allerdings ist die Deutsche Bahn ein reines Staatsunternehmen, daher ist das dann wiederum im Fernverkehr für den Staat recht attraktiv, zusätzlich zum Fahrpreis Mehrwertsteuer zu erheben.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.09.2017 21:44 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Daneben halte ich eine generelle Nichtbesteuerung einer Sache nicht für Subventionen.

Wenn die Konkurrenz diese Steuer bezahlen muss, ist es nicht nur Subvention, sondern auch Wettbewerbsverzerrung.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
dubito ergo sum
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Daneben halte ich eine generelle Nichtbesteuerung einer Sache nicht für Subventionen.

Wenn die Konkurrenz diese Steuer bezahlen muss, ist es nicht nur Subvention, sondern auch Wettbewerbsverzerrung.

Vorallem wirft man der Bahn dann vor, dass sie unwirtschaftlich ist...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Zitat
Lopi2000
Ja, das ist eine erschreckende verkehrspolitische Fehlentwicklung, der es gegenzusteuern gilt. Wenn man einen Verkehrsträger durch Steuerbefreiungen und andere Subventionen begünstigt, einen immerhin von der Finanzierung seiner Fahrwege entlastet und den eigentlich am besten geeigneten seine Infrastruktur selbst bezahlen und noch Gewinne in den Bundeshaushalt abführen lässt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn das dabei raus kommt.
[…]
Die immer wieder geforderte Kerosinsteuer für den gewerblichen Luftverkehr ist praktisch nicht gut umsetzbar, da Flugzeuge in Europa während eines Tages mehrfach die Staatsgrenzen überfliegen (nicht umsonst gibt es diese Befreiung schon ewig...).

Es wäre ein leichtes, die in Deutschland oder Europa geflogene Strecke zu besteuern in Abhängigkeit des Flugzeugtyps.
Stichwort Besteuerung: Mit der Luftverkehrabgabe gibt es das doch. Diese beträgt für Kurzstreckenflüge 7,40€ pro Passagier. Gleichzeitig gibt es das für Bahnreisen nicht.

Wenn ich es richtig verstehe, dann wünschen sich hier einige eine Besteuerung von Kerosin. Ich versuche mal auszurechnen wie hoch der fiktiven Steuersatz auf Kerosin durch die Luftverkehrsgabe circa für einen innendeutschen Flug ist.

Los gehts: Ich unterstellen, dass der typische innerdeutsche Flug 500km hat. Ferner unterstelle ich einen einen Verbrauch pro Passagier und 100 Kilometer von 5l {1}. Damit werden 25l pro Person und Flug verbraucht. Das Gallon Kerosin liegt derzeit bei 1,60$ {2}, also 1,35€. Ein Gallon sind 3,79l, womit sich ein Literpreis von 0,36€ ergibt. Damit kommen wir auf Kerosinkosten von 9€ pro Passagier. Wenn wir die Luftverkehrsgabe nun also aufs Kerosin beziehen haben wir einen Steuersatz von ca. 80%.

Ich bin selbst etwas überrascht von den Zahlen. Habe ich mich irgendwo verrechnet, ist der Rechenweg unplausibel oder sonst ein Fehler gegeben?

Noch ein Hinweis: Man kann sicher auch 600km annehmen und 6l pro Passagier. Dann kommt man auf 36l, also 13€ pro Passagier, und einen Steuersatz von 60%.


1 [www.flugrevue.de]
2 [www.indexmundi.com], siehe auch [www.iata.org]



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.2017 04:28 von peterl.
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