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Volksentscheid zum Flughafen Tegel
geschrieben von Marienfelde 
Zitat
peterl
Ich bin direkt im Anflugsbereich zur Schule gegangen und muss sagen: Bei uns hat das niemanden interessiert, weder die Lehrer noch die Schüler. Es war schlicht gar kein Gesprächsthema.

Wann war das und wie viele Maschienen landeten da täglich im Vergleich zu heute?

Zitat
peterl
Im Übrigen: Das ist auch einfach kein Ort für ein Einfamilienhaus. Für die gibt es aber in der Stadt genügend Orte. Anders gesagt: Man muss nicht in einer Weltstadt wie Berlin überall ein "Häuschen im Grünen" bauen können. Freilich ist es unglücklich, dass die Anwohner (und Bauherren) damit rechnen durften, dass der Flughafen geschlossen wird. Insofern würde ich eine finanzielle Entschädigung für den Fall eines Weiterbetriebs angemessen finden.

Genau, die Gesundheit der Leute dort ist völlig egal...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@peterl
Die Reihenhäuser gab es sicherlich schon vor dem Flughafen ;-)
@BV3313: Laut den offiziellen Daten gab es ihm im Juli 2017 am TXL 17000 Flugbewegungen, damals waren es rund 13000-14000 Flugbewegungen. Übrigens sind die Flugzeuge an der Stelle ca. 250m hoch.

Was die Gesundheit angeht: Das Leben in der Zivilisation - und insb. in einer Großstadt - bringt es mit sich, dass es Orte gibt in denen es mehr Immissionen gibt als im Urzustand und auch mehr als im Durchschnitt der Stadt. Die Anwohner von ca. 40.000 deutschen Schienenkilometern können ein Lied davon singen. Jetzt kann man natürlich die Zivilisation einstellen und wieder Jagen und Sammeln gehen. Wenn du in diesem Forum angemeldet bist nehme ich an, dass du nicht solchen Schwärmereien nachhängst. Na ja... ich erspare es mir jetzt das weiter auszuführen, aber eine Frage am Rande:

Du scheinst ein Fan von Autobussen zu sein. Wie kannst Du es - Deiner Logik folgend - mit Deinem Gewissen vereinbaren, dass die Gesundheit der Anwohner der Bushaltestellen (und Straßen) - von denen es ja sehr viele in Berlin gibt - durch Lärm und Erschütterungen (!) beeinträchtigt werden? Und das ohne Nachtbusverbot... Übrigens war das Haus vielerorts vorm Omnibus dort. (@ GraphitX)



5 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 10:27 von peterl.
Also ich bin aufgewachsen im Falkenhagener Feld, zur Schule gegangen in Hakenfelde und wohne jetzt in Haselhorst. Ich glaube, ich kann ganz gut einschätzen, wie sehr sich der Fluglärm (insbesondere durch die dichteren Intervalle) verschärft hat. Nach der Wende gab es sogar eine Zeit, in der es (kleine) Proteste der Anwohner gegeben hat. Da das mit Bürgerinitiativen aber damals generell alles eine Nummer kleiner war und sich eben alle auf den Konsensbeschluss verlassen haben, ist das Ganze dann ziemlich schnell eingeschlafen.

Vor der Wende war wohl allen bewusst, dass es für Tegel kaum eine Alternative geben könne, wenn man nicht gänzlich auf den Luftverkehr verzichten wollte und sich damit abhängiger von der DDR gemacht hätte. Danach war es doch vor allem eine Frage der Zeit, denn Tegel galt ja nie als wettbewerbsfähig zu den üblichen Flughafenbauten in Deutschland. Wenn das Konzept so revolutionär ist, wie heute von den Befürwortern behauptet wird, warum hat sich das Konzept dann so überhaupt nicht durchgesetzt? Die Antwort steht ja schon mehrfach in diesem Thread.

Ich bin aber doch erstaunt, wie viele hier mittlerweile entweder gleichgültig sind oder sich sogar für eine Offenhaltung positionieren. Bei vielen Taxifahrern kann ich es noch nachvollziehen, aber selbst die Besitzer von Eigentum sind alles andere als aktiv. Ohne die Initiativen aus Pankow und deren Vernetzung mit der Politik wäre hier das Schweigen im Walde.

In Spandau sieht man aber sehr gut, was so eine Einflug-/Abflugschneise städtebaulich bewirken kann. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, einer der Hauptaspekte, warum die Wasserstadt Ende der 90er Jahre scheitern musste, war der noch offene Flughafen. Natürlich haben viele Menschen jetzt Angst wegen steigender Mieten. Nur die sind auch in Spandau nicht aufzuhalten, auch trotz des Fluglärms ist die Lage in Havelnähe nicht so schlecht, dass nicht doch etliche trotz Fluglärms dort wohnen wollen.

Wobei das auch recht einmalig sein dürfte: Eine Stadt mit relativ wenig Wasserlage verschenkt lieber das Potenzial eines Großteils für Naherholung und besserer Wohnlage am Spandauer- und Tegeler See (inklusive Wasserschutzgebiet) für einen "citynahen Flughafen" und manifestiert zugleich eine tote Brache im Herzen, um sich auch dort jeglicher Entwicklungsmöglichkeiten zu berauben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 10:41 von hvhasel.
Zitat
peterl
(...) Was die Gesundheit angeht: Das Leben in der Zivilisation - und insb. in einer Großstadt - bringt es mit sich, dass es Orte gibt in denen es mehr Immissionen gibt als im Urzustand und auch mehr als im Durchschnitt der Stadt. Die Anwohner von ca. 40.000 deutschen Schienenkilometern können ein Lied davon singen. Jetzt kann man natürlich die Zivilisation einstellen und wieder Jagen und Sammeln gehen. Wenn du in diesem Forum angemeldet bist nehme ich an, dass du nicht solchen Schwärmereien nachhängst. Na ja... ich erspare es mir jetzt das weiter auszuführen, aber eine Frage am Rande:

Du scheinst ein Fan von Autobussen zu sein. Wie kannst Du es - Deiner Logik folgend - mit Deinem Gewissen vereinbaren, dass die Gesundheit der Anwohner der Bushaltestellen (und Straßen) - von denen es ja sehr viele in Berlin gibt - durch Lärm und Erschütterungen (!) beeinträchtigt werden? Und das ohne Nachtbusverbot... Übrigens war das Haus vielerorts vorm Omnibus dort. (@ GraphitX)

Das stimmt. Allerdings sollte man sich immer darum bemühen, auf dem jeweiligen Stand der Technik für Erleichterungen zu sorgen. Dank zeitgemäßerer Bremsen werden Güterzüge in absehbarer Zeit weniger laut sein, hinzu kommen Lärmschutzmaßnahmen an Bahnstrecken (leider verbunden mit teilweise unverträglich hohen Lärmschutzwänden). Bei der Bahn werden also immerhin Schritte zur Entlastung der Bevölkerung unternommen.

Das Thema Straßenverkehr lasse ich hier mal weg, also direkt zum TXL: Die Offenhaltung dieses innerstädtischen Flughafens ist nicht zwingend erforderlich, sondern der Berliner Flugverkehr kann sehr wohl auch durch einen Flughafen außerhalb der Stadt sichergestellt werden. Zu "Mauerzeiten" war mir die Existenz mindestens eines innerstädtischen "Westberliner" Flughafens einsichtig - aber jetzt besteht keine Notwendigkeit mehr, hunderttausende Menschen den mit ihm verbundenen Belastungen auszusetzen.

Der Autobus ist unverzichtbarer Bestandteil des öffentlichen Verkehrs. Natürlich ließe sich hier wieder einmal die Frage nach dem leiseren O-Bus aufwerfen. Aber auch beim Dieselbus gab es schon lautere Motoren, und die technische Entwicklung wird im Laufe der Zeit sicher zu Entlastungen führen.

Noch einen schönen Dienstag wünscht Euch
Marienfelde
Moin!

@Peterl: Würdest du denn zustimmen, dass relativ einfach vermeidbarer Lärm eher vermieden werden sollte als solcher, welcher nur mit großen Anstrengungen oder Einschränkungen verbunden ist (bei gleicher Intensität des Lärms)?

iGEL
@hvhasel: Du hast nicht ganz zufällig den nächsten Absatz unterschlagen, oder? ;)

"Da es sich um eine Querschnittsstudie handelt, können keine Aussagen über Ursache-Wirkungszusammenhänge getroffen werden. "Denkbar ist," kommentiert Prof. Dr. Manfred Beutel, dass Lärmbelästigung Stress hervorruft, der zu Depression und Angst führt. Es ist aber auch möglich, dass Depression und Angst zu erhöhter Lärmempfindlichkeit führen beziehungsweise dass eine starke Lärmbelästigung eine psychische Erkrankung verschlimmert."

@iGEL: Ich würde es so sagen: Es ist wie mit allen Sachen eine Frage der Abwägung der Vor- und Nachteile gegeneinander. Und hier scheinen mir die Vorteile einfach zu überwiegen bzw. ich bewerte die Nachteile als nicht so gravierend (siehe auch meine Erfahrungen als Schüler in der Einflugsschneise).

Die Vorteile sind klar und m. E. unumstritten: Ohne TXL können mittelfristig weniger Menschen nach Berlin fliegen als wollen, da die Kapazitäten am BER mindestens mittelfristig nicht reichen. Zudem ist die Anfahrt für gewichtige Teile der Stadt zum SXF deutlich länger (insb. der Norden und Westen der Stadt). (Man kann sicher auch noch die Störanfälligkeit von einem Flughafen anführen, wenns um Bahninfrastruktur geht wollen doch einige hier am liebsten immer 2 Ausweichstrecke, 10 zusätzliche Weichen und und... Spannend dürfte auch werden wie die Autobahn zum BER das ganze schafft...)

Kommen wir zu den Nachteilen: Diese sind doch vor allem, dass man, wenn man keine erhöhten Geräusche wahrnehmen möchte, die Fenster schließen sollte (bzw. schalldichte Fenster einbauen lassen muss) und die Aufenthaltsqualität im Freien zwangsläufig beeinträchtigt ist.

Kommen wir zur Aufenthaltsqualität in den Räumen: Zum einen sind in Deutschland eigentlich en nur die Sommermonate die Außentemperaturen so, dass man das Fenster längere Zeit offen lassen möchte. Zum anderen ist das doch ein Zustand der an jeder größeren Straße (allein durch anfahrende Omnibusse ;)) der Fall ist. Insofern sehe ich hier keine massive Beeinträchtigung. Was die Aufenhaltsqualität im Freien angeht: Klar, da würde man sich kein Einfamilienhaus mit Garten hinbauen. Jetzt ist es aber in einer so großen Stadt wie Berlin so, dass es genügend Menschen gibt die keinen gesteigerten Wert auf einen langen Aufenthalt im Freien legen und für die stellt das auch keine Beeinträchtigung dar. Oder anders betrachtet: Wer gerne im Grünen in aller Ruhe sein Feierabendbier zischt, für den gibt es sehr viele andere geeignete Wohnorte in Berlin. Das muss in einer Großstadt einfach nicht an jedem Ort möglich sein.

Ferner scheint mir die Quantität der Betroffenen überschätzt zu werden. Aus meiner Erfahrung gehen die Fluggeräusche nur wenige hundert Meter von der "Hauptstrecke" der Flugzeuge im sonstigen Stadtlärm mehr oder weniger unter. Dieser Eindruck kann natürlich auch daran liegen, dass an der Stelle meiner Schule die Flugzeuge mit ca 250m Höhe relativ niedrig sind, sodass die "Streuwirkung" vermutlich auch niedriger ist. Auf der anderen Seite ist dafür in anderen Gebieten auch der Abstand zum Flugzeug größer... wie dem auch so: Nach meiner Erfahrung ist die Beeinträchtigung örtlich stark begrenzt und geht örtlich betrachtet relativ schnell im "Stadtlärm" unter. Meine Spontanhyptohese ist - was diese "Lärmstudien" angeht - dass dort der isolierte Schall durch Flugzeuge betrachtet wird, aber nicht was für einen Unterschied dieser eigentlich im Stadtlärm macht. Und so kommt man dann zu sehr großen Zahlen sog. "Betroffener". Letzteres ist aus der Hüfte geschossen, insofern würde mich interessieren ob Euch dazu Studien und Ähnliches bekannt sind die meine Überlegungen widerlegen / stützen.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 18:13 von peterl.
Zitat
hvhasel
Wenn das Konzept so revolutionär ist, wie heute von den Befürwortern behauptet wird, warum hat sich das Konzept dann so überhaupt nicht durchgesetzt?
Das Konzept des Flughafengebäudes hat sich deshalb nicht durchgesetzt, weil mit einem Flughafen der langen Wege mehr Reibach gemacht werden kann. In Tegel kommt man ja bis zum Gate nicht wirklich an vielen Geschäften vorbei, woanders wird man direkt hinter der Sicherheitskontrolle direkt in einen Duty-Free-Shop geleitet.

Was die Lage angeht, so sind eigentlich nur die großen Drehkreuze außerhalb der Städte, während in Metropolen rund um den Globus die Flughäfen, die primär den in der jeweiligen Stadt an- und abreisenden Gästen bzw. dem reinen Kurzstreckenverkehr dienen, immer eher in Tegellage sind. Sydney, New York, Adelaide, Barcelona, Düsseldorf, Paris-Orly, Hamburg. Sogar bei den größeren Drehkreuzen liegen einige so wie Tegel, bspw. Paris CDG.

Als Gegenbeispiel kann immer München taugen. Solange man dort nur umsteigt, ist das ein toller Flughafen. Sofern man nach München will, ist es die Katastrophe. Ohne eigenen Mietwagen dauert die Fahrt vom Flughafen zum Ziel länger als der Flug an sich.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821


Als Gegenbeispiel kann immer München taugen. Solange man dort nur umsteigt, ist das ein toller Flughafen. Sofern man nach München will, ist es die Katastrophe. Ohne eigenen Mietwagen dauert die Fahrt vom Flughafen zum Ziel länger als der Flug an sich.

Über den Bahnanschluss wird man sich bei Schönefeld neu nun wirklich nicht beschweren können. Gerade bei der ÖPNV-Anbindung, da kackt Tegel trotz seiner innerstädtischen Lage gegenüber Schönefeld neu so richtig ab.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 18:29 von Nemo.
Nemo, die Leute außerhalb dieses Forums interessiert nicht wie der Bahnanschluss ist, sondern wie schnell und wie zuverlässig man von ihrem Wohn- bzw. Arbeitsort am Flughafen ist. Und da "kackt" - um in Deiner Diktion zu bleiben - SXF/BER von sehr vielen Orten massiv ab. Und das berücksichtigt noch nicht, dass ich in TXL von der Ankunft am Flughafen es in 5-10 Minunten in den Flieger (!) schaffe, während ich am BER im Zweifel nicht mal durch die Sicherheit bin.

PS: Das grandiose am tollen Bahnanschluss zum BER ist, dass ich mindestens 30 Minuten warte wenn der Zug ausfällt. Und wir wissen beide, dass das keine Seltenheit ist. Insofern muss man zum BER wohl mindestens einen Zug, also 30 Minuten früher, losfahren was du auf die "ach so tolle Fahrzeit" draufschlagen musst. Zum TXL fährt alle 4 (?) Minuten ein Bus, da ist es mir egal wenn einer ausfällt. Und Signalstörungen gibts beim Bus auch keine. Und selbst wenn die ganze Linie nicht mehr wollte, dann komm ich mit dem Taxi immer noch pünktlich.



8 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 18:51 von peterl.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Sogar bei den größeren Drehkreuzen liegen einige so wie Tegel, bspw. Paris CDG.

Dieser liegt von der Île de la Cité ziemlich genau 20 km Luftlinie entfernt, von der Museumsinsel zum TXL sind es 8 km, von dort zum BER 18 km.
Zitat
peterl
Zum TXL fährt alle 4 (?) Minuten ein Bus, da ist es mir egal wenn einer ausfällt. Und Signalstörungen gibts beim Bus auch keine. Und selbst wenn die ganze Linie nicht mehr wollte, dann kann ich immer noch mit dem Taxi rechtzeitig hinkommen.

Stimmt, die Linie TXL ist als staufreieste und pünktlichste Linie Berlins bekannt und nutzt einen eigenen, von zwei Richtungen anfahrbaren eigenen Tunnel, der direkt unter das Terminalgebäude führt, so dass gemeinsame Störungen der drei möglichen Verkehrsträger Taxi, Bus und PKW vollkommen ausgeschlossen sind. ;-)
Und, wie oft kommt es vor, dass der eine Tunnel gesperrt ist? Sehr selten. (Worst case: Ich laufe den letzten km.) Wie oft kommt eine Signalstörung, "Polizeieinsatz", "Störung im Betriebsablauf", "Störung am Triebfahrzeug" usw. bei der Bahn vor? Wir wissen es beide. Ob der einzelne TXL-Bus pünktlich ist, interessiert mich nicht, solange der Bus innerhalb von 15 Minuten kommt. Aber auch danach wird es durch das Backup Taxi in jedem Fall nicht kritisch.

Im Übrigen ist es für den Wirtschaftsstandort vor allem wichtig wie lange man mit dem Taxi vom Arbeitsort in den Flieger braucht. Und da ist TXL unschlagbar.



4 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 19:00 von peterl.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821

Das Konzept des Flughafengebäudes hat sich deshalb nicht durchgesetzt, weil mit einem Flughafen der langen Wege mehr Reibach gemacht werden kann. In Tegel kommt man ja bis zum Gate nicht wirklich an vielen Geschäften vorbei, woanders wird man direkt hinter der Sicherheitskontrolle direkt in einen Duty-Free-Shop geleitet.

In Tegel wandert das Personal, nicht der Passagier, es sei denn er kommt mit dem Bus. Das ist unterm Strich teurer, da man dem Personal die Wegezeit bezahlen muss. Bei Tegel geht das vermutlich noch, weil der Flughafen ja eher klein ist. Übrigens kann jemand, der gerade sein Gepäck losgeworden ist auch mal ein paar Meter gehen. Diese Commerzkacke mag ich da auch nicht, aber irgendwoher muss das Geld für den Flughafen ja auch kommen. Sofern die Wartezeit nicht ausschließlich zur Beschäftigung des Verkaufspersonals eingeführt wurde, muss man die Zeit ja auch irgendwie füllen.

Duty-Free gibt es übrigens nur noch bei Flügen von/nach außerhalb der EU und des Schengen-Raums. Von daher sind die Preise am Flughafen auch nichtmehr so wirklich günstig.

Ein zentraler Check-In begünstigt zudem die Anreise mit Hochleistungsverkehrsmitteln wie Bahn und sonstigem ÖPNV, während dezentrale Lösungen ÖPNV-Konzepte komplizierter, langsamer werden lassen und keinen so dichten Takt ermöglichen (Schleifenfahrten oder eben die Bedienung nur einer Check-In-Möglichkeit). Beim Taxi ergibt sich bei dezentralen Lösungen das logistische Problem an den Taxiständen immer eine ausreichende Anzahl, aber nicht zuviele Taxis bereitstehen zu haben und Staus bei der Ausstiegsseite zu vermeiden, ohne vor jedem Flugsteig eine Taxianlage wie am BER zu installieren.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
peterl

PS: Das grandiose am tollen Bahnanschluss zum BER ist, dass ich mindestens 30 Minuten warte wenn der Zug ausfällt. Und wir wissen beide, dass das keine Seltenheit ist. Insofern muss man zum BER wohl mindestens einen Zug, also 30 Minuten früher, losfahren was du auf die "ach so tolle Fahrzeit" draufschlagen musst. Zum TXL fährt alle 4 (?) Minuten ein Bus, da ist es mir egal wenn einer ausfällt. Und Signalstörungen gibts beim Bus auch keine. Und selbst wenn die ganze Linie nicht mehr wollte, dann komm ich mit dem Taxi immer noch pünktlich.

Der Flughafenexpress wird alle 20min fahren, 15min-Takt ist nach der Fertigstellung der Dresdener Bahn geplant, nach Bedarf ist eine Verdichtung auf einen 10min-Takt möglich. Ansonsten bleibt noch die U7, die ja beide Flughäfen ähnlich attraktiv fast anbindet. Die S-Bahn ist mehr was für Bürger aus dem östlichen Teil, die Stadtbahn-RE drücke ich jetzt mal in den Skat.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
peterl
Und, wie oft kommt es vor, dass der eine Tunnel gesperrt ist? Sehr selten.

Korrekt, denn den eigenen aus 2 Richtungen anfahrbaren Tunnel für den öffentlichen Verkehr unter das Terminal gibt es in Tegel nicht, sondern beim BER.

Zitat
peterl
Wie oft kommt eine Signalstörung, "Polizeieinsatz", "Störung im Betriebsablauf", "Störung am Triebfahrzeug" usw. bei der Bahn vor? Wir wissen es beide.

Mit Sicherheit weniger häufig als ein durchgehender Stau der aus der TXL-Zufahrt bis auf die Stadtautobahn reicht. Dazu kommt, dass es für die BER-Anfahrt mehrere voneinander weitgehend unabhängige Bahnanbindungen gibt, so dass eine vollständige Störung des Bahnverkehrs eher unwahrscheinlich ist.

Zitat
peterl
Im Übrigen ist es für den Wirtschaftsstandort vor allem wichtig wie lange man mit dem Taxi vom Arbeitsort in den Flieger braucht. Und da ist TXL unschlagbar.

Das mag stimmen, aber dies ist auch nur einer von zig Standortfaktoren, die für einen Wirtschaftsstandort wichtig sind. Und ob die Anreise nun 30 oder 45 Minuten dauert, ist nahezu kein Unterschied, der angesichts der übrigen Standortfaktoren irgendeine Relavanz haben dürfte.
Moin!

Zitat
peterl
PS: Das grandiose am tollen Bahnanschluss zum BER ist, dass ich mindestens 30 Minuten warte wenn der Zug ausfällt.

Ich widerspreche auch Nemo hier. Die Züge fahren ab Eröffnung ungefähr im 15 Minuten-Takt, da zusätzlich zum Airport-Express alle 30 Minuten noch die RE 7 und RB 14 kommen. Dazu kommen noch die S9 und S45, die im 10 Minutentakt fahren, für West-Berlin aber etwas lange brauchen. Dazu gibt es für den Süden noch ein paar Buslinien.

Zitat

Und Signalstörungen gibts beim Bus auch keine. Und selbst wenn die ganze Linie nicht mehr wollte, dann komm ich mit dem Taxi immer noch pünktlich.
Haha, offenbar hat nicht nur mich das Argument nicht überzeugt.

Zitat

@iGEL: Ich würde es so sagen: Es ist wie mit allen Sachen eine Frage der Abwägung der Vor- und Nachteile gegeneinander. Und hier scheinen mir die Vorteile einfach zu überwiegen bzw. ich bewerte die Nachteile als nicht so gravierend
Teil 1 sehe ich genau so. Aber ich sehe kaum Vorteile, nur kurze Wege nach West-Berlin. Dafür so viele Kosten, Lärm- und Abgasbelastung und vergebene Chancen bei der Stadtentwicklung?
Zitat

(siehe auch meine Erfahrungen als Schüler in der Einflugsschneise).

Ich halte es schon für einen Unterschied, ob man in einer Einflugschneise arbeitet oder zur Schule geht, oder ob man dort leben und schlafen möchte. Zumal man als Schüler ja einiges gar nicht so mitbekommt und selbst oft nicht ganz leise ist. Und nicht jeder ist gleich empfindlich, was Lärm angeht.

iGEL

PS: Ich glaube nicht, dass die Taxi-Anbindung tatsächlich Standort-Entscheidungen beeinflußt, solange die Situation nicht wesentlich schlechter als in den meisten Städten ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.09.2017 00:44 von iGEL.
Zitat
Nemo
Über den Bahnanschluss wird man sich bei Schönefeld neu nun wirklich nicht beschweren können. Gerade bei der ÖPNV-Anbindung, da kackt Tegel trotz seiner innerstädtischen Lage gegenüber Schönefeld neu so richtig ab.
Den S-Bahn-Anschluss, der in einem riesigen Umweg zum Terminal geführt wird oder den geplanten Einbahn-Ring-RE, der entweder auf der Hinreise oder Rückreise für einen enormen Fahrzeitzuwachs sorgt.

Tegel ist in der Tat nicht gut an den ÖPNV angeschlossen, aber über Beusselstraße/TXL ist die Anbindung an Charlottenburg oder Mitte zeitlich mit Köln, Hamburg oder Düsseldorf vergleichbar. Und gerade der berliner Norden und Westen erreicht den TXL deutlich besser als den SXF.

Ich muss aber zugeben, dass ich meist beim TXL mit dem Taxi an/abreise - Die Firma zahlt schließlich.

Zitat
Lopi2000
Das mag stimmen, aber dies ist auch nur einer von zig Standortfaktoren, die für einen Wirtschaftsstandort wichtig sind. Und ob die Anreise nun 30 oder 45 Minuten dauert, ist nahezu kein Unterschied, der angesichts der übrigen Standortfaktoren irgendeine Relavanz haben dürfte.
Dann ist es umso komischer, dass gerade in München die meisten neuen Unternehmen sich im Norden in Richtung Flughafen ansiedeln.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 20:49 von Beförderungsfall Nr. 8821.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Was die Lage angeht, so sind eigentlich nur die großen Drehkreuze außerhalb der Städte, während in Metropolen rund um den Globus die Flughäfen, die primär den in der jeweiligen Stadt an- und abreisenden Gästen bzw. dem reinen Kurzstreckenverkehr dienen, immer eher in Tegellage sind. Sydney, New York, Adelaide, Barcelona, Düsseldorf, Paris-Orly, Hamburg.

Also Barcelona-El Prat würde ich ja eher in die Schönefeld-Lage (SXF) verorten, liegt der Flughafen doch vor den Toren der Stadt und bis ins Stadtzentrum ist man auch eine Weile unterwegs.

Den deutschlandweit nächsten Flughafen zum Stadtzentrum würde ich in Bremen vermuten, da fährt man ja wirklich nur ein paar Minuten mit der Straßenbahn.
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