Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 15:43 |
Zitat
Logital
Zitat
DasVerkehrswesen
Zur Finanzierung und Ausgestaltung der beabsichtigten Flughafenpolitik haben sich vor rund 20 Jahren drei Partner zusammengefunden, Berlin, Brandenburg und die Bundesrepublik Deutschland. Einer der drei Partner hat nun seine Untertanen befragt. Von den Stimmberechtigten haben sich 40,0 % für den Erhalt von Tegel ausgesprochen. Brandenburger und bundesdeutsche Steuerzahler haben ihre Meinung gar nicht kundgetan, auch wenn zumindest die erstgenannten von einer Neuausrichtung der Standortpolitik ziemlich betroffen wären. Einen "Mehrheits-Volkswillen" kann ich vor diesem Hintergrund noch nicht zweifelsfrei erkennen.
So sehr ich gegen Tegel bin, aber das Argument auf die Stimmberechtigten den Anteil der Stimmen runterzubrechen ist nach jeder Wahl abgedroschen und falsch. Diejenigen Stimmberechtigten, die nicht gewählt haben haben ihre Meinung nicht kundgetan. Wir wissen nicht ob es denen egal ist oder ob sie in Wirklichkeit für oder gegen rgendwas waren.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 15:47 |
Zitat
Logital
So sehr ich gegen Tegel bin, aber das Argument auf die Stimmberechtigten den Anteil der Stimmen runterzubrechen ist nach jeder Wahl abgedroschen und falsch. Diejenigen Stimmberechtigten, die nicht gewählt haben haben ihre Meinung nicht kundgetan. Wir wissen nicht ob es denen egal ist oder ob sie in Wirklichkeit für oder gegen rgendwas waren.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 15:50 |
Zitat
Tom81
Zitat
Marienfelde
"Brandenburgs Finanzminister Görke ist aber gegen eine Subventionierung Tegels."
Hier noch ein Link zur Online-Fassung: [www.berliner-zeitung.de]
...
Marienfelde
So ein Unsinn, dass Tegel subventioniert werden müsste. Es ist allemal günstiger, die bestehende Infrastruktur weiter zu nutzen, selbst wenn dann weitere Lärmschutzmaßnahmen notwendig sind, als die erforderliche Kapazität beim BER noch zusätzlich hinzubauen. Außerdem lassen sich in Tegel viel höhere Flughafenentgelte durchsetzten als in BER für die Airlines, die unbedingt in TXL bleiben wollen.
Ich stehe in vielen Punkten hinter RRG, und ich weiß, dass es jetzt eine schwierige Situation für sie ist. Aber gerade die 3 Parteien sind es, die immer wieder "mehr direkte Demokratie" gefordert haben, und jetzt müssen sie m.E. halt in den sauren Apfel beißen und den Mehrheits-Volkswillen berücksichtigen.
Statt formeller Briefe mit der Frage nach einer Neubewertung von rechtlichen Risiken an die anderen Mitgesellschafter zu schicken, sollte m.E. erst Mal kreativer Gehirnschmalz verwendet werden, um eine Lösung aufzuzeigen, mit der rechtliche Risiken reduziert werden können, und wie inhaltlich eine Lösung aussehen könnte, die auch den Verlierern des Volksentscheid zumindest etwas entgegen kommt.
Aus meiner Sicht könnte eine Lösung so aussehen:
1. Festgeschriebenes Lärmkontingent für TXL auf Basis des Fluglärms von 1990.
2. Neues Gebührenmodell: TXL deutlich teurer als BER, um Anreize zu schaffen, nach BER zu wechseln; außerdem starke Differenzierung der Landegebühren nach Lärmklassen, damit in TXL möglichst leise Flieger eingesetzt werden (und das Lärmkontingent effizient genutzt wird)
3. Deutliche Einschränkung der erlauben Start- und Landezeiten in TXL: Mo-Fr nur von 7-21 Uhr, Sa nur von 7-13 Uhr, So nur von 15-21 Uhr.
Das wird zu erheblich weniger Lärm zu den Zeiten führen, in denen ein großer Teil der Bevölkerung zu Hause ist.
Gleichzeitig wird eine solche Verkürzung der Öffnungszeiten dafür sorgen, dass die meisten Billigflieger (die ihre Jets ja möglichst effizient ausnutzen wollen) und alle Verbindungen zu anderen großen Hubs wie Frankfurt, München, Amsterdam, Paris CDG, London Heathrow zwangsläufig nach BER wandern werden, weil diese ja auch Abflüge vor 7 Uhr und Ankünfte nach 21 Uhr erfordern und auch zw. Sa 13 Uhr und So 15 Uhr stattfinden müssen.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 15:56 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 16:19 |
Zitat
Nemo
Regierung und Privatflieger blockieren das Terminal in Schönefeld nicht, sodass sie so oder so die Kapazität nicht begrenzen. Man hätte da also nichts von.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 16:38 |
Zitat
Nemo
Regierung und Privatflieger blockieren das Terminal in Schönefeld nicht, sodass sie so oder so die Kapazität nicht begrenzen. Man hätte da also nichts von.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 16:42 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 26.09.2017 16:47 |
Ja, aber für Privatflieger gibt es das GA Terminal, das ist so oder so eigenständig.Zitat
T6Jagdpilot
Das Terminal nicht, aber durch diverse Sicherheitskontrollen müssen die auch
Richtig, aber weit weniger als in TXL, dort liegen die Bahnen zu dicht beieinander und können nicht unabhängig genutzt werden. BER hat genügend Abstand, beide Bahnen lassen sich daher uneingeschränkt gleichzeitig verwenden.Zitat
T6Jagdpilot
und "Lücken" für die zwischen startenden und landenden Flugzeugen brauchts auch.
Überlastet sein wird der Terminalbereich von BER. Die Kapazität der Start- und Landebahnen ist mit 429.000 Flugbewegungen pro Jahr angegeben. Zum Vergleich: Frankfurt / Main hatte im letzten Jahr ~469.000 Flugbewegungen, TXL + SFX zusammen 282.000. Da ist beim BER also noch viel Luft nach oben.Zitat
T6Jagdpilot
Und das jetzt alles vor dem Hintergrund, das der BER bereits bei seiner Eröffnung überlastet sein wird
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 15:25 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 15:34 |
Zitat
hvhasel
Langsam wird es peinlich. Warum sich auch mit handfesten juristischen Details beschäftigen, wenn man weitere Luftschlösser wie eine U-Bahn-Anbindung ins Spiel bringen kann:
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 16:07 |
Zitat
Lopi2000
So kann man versuchen, davon abzulenken, dass man diese angeblich so desaströse Politik 20 Jahre lang mit getragen und in den planerisch entscheidenden Phasen sogar hauptverantwortlich betrieben hat...
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 16:30 |
Zitat
hvhasel
Zitat
Lopi2000
So kann man versuchen, davon abzulenken, dass man diese angeblich so desaströse Politik 20 Jahre lang mit getragen und in den planerisch entscheidenden Phasen sogar hauptverantwortlich betrieben hat...
Ja, in der Tat.
Damit Ihr auch einen Einblick in den Volltext dieses Dringlichkeitsantrages erhaltet, habe ich den mal herausgesucht (Link in die PDF-Datei). Ich dachte schon, die Medien verkürzen hier in der Darstellung.
Gut finde ich auch die relativ umfassende Passage über den notwendigen Ausbau der Verbindungen zum BER. Ich dachte, das wäre ein Hauptgrund für die (vermeintlich) notwendige Offenhaltung des Flughafens Tegel gewesen.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 16:33 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 27.09.2017 19:05 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 12:41 |
Zitat
Marienfelde
Ich halte es für durchaus wichtig, immer auch die Größenordnung des Teils des Volkes zu beachten, der seine Rechte aus Artikel 20 Abs. 2 GG nicht wahrnimmt, weil er sich an einer Wahl oder einer Abstimmung nicht beteiligt. Die Beteiligung des Souveräns an Wahlen und Abstimmungen ist für eine Demokratie von elementarer Bedeutung.
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 13:08 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 17:14 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 20:10 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 20:35 |
Re: Volksentscheid zum Flughafen Tegel 28.09.2017 21:02 |