Zitat
B-V 3313
Eiskeller bzw. Grenze Staaken/ Brandenburg?

Das würde ich auch so sehen, an diesem Ende Berlins klaffen die S-Bahn-Äste am weitesten auseinander, so daß der gesuchte Punkt irgendwo zwischen Wannsee, Spandau und Heiligensee zu finden ist, wobei Wannsee und Heiligensee schon relativ dicht an der Stadtgrenze liegen; der Eiskeller ragt ja dann auch nochmal ein ganzes Stück nach Brandenburg hinein.

Ich bin sehr verblüfft über die Lösung der ersten Frage. Selbst in Gegenden, wo man weit und breit nichts vermutet, tut sich immer irgendwo eine Haltestelle auf. So gesehen ist Berlin ja ganz gut erschlossen und es wäre in der Tat hochinteressant, herauszubekommen, wer den weitesten Weg zur nächsten Haltestelle hat. Von diesem Weg sollte allerdings nicht nur die Luftlinie gemessen werden.
Nee, Staaken liegt "nur" maximal 3 km vom Bhf. Spandau und damit von der S+U-Bahn entfernt - kommt mir etwas zu wenig vor. Dann würde schon eher Hakenfelde (Nord) passen, da sinds dann schon 4 km vom Bhf. Spandau...

Dennis
Zitat
drstar
Nee, Staaken liegt "nur" maximal 3 km vom Bhf. Spandau und damit von der S+U-Bahn entfernt - kommt mir etwas zu wenig vor. Dann würde schon eher Hakenfelde (Nord) passen, da sinds dann schon 4 km vom Bhf. Spandau...

Ich glaube, es dürfte eher südlich von Spandau sein, so groß wie der Abstand zwischen den Ästen nach S-Spandau und nach Potsdam ist.
Ich komme etwa auf diesen Punkt [www.openstreetmap.org] an der Potsdamer Chaussee (B2) in Höhe des Landesamts für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, der von Spandau ca. 7,3km, vom Pichelsberg 7,1km und von Nikolassee ca. 7,1km entfernt ist. U-Bahnstationen sind dort nicht in der Nähe und Wannsee bis Potsdam Hbf liegen weiter entfernt als Nikolassee.

Edit: die Wikipedia-Vorlage durch einen Openstreetmap-Link ersetzt



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.07.2017 15:58 von Jumbo.
Ich fürchte, meine Formulierung war etwas missverständlich. Nochmal zur Klarstellung:

Ich suche zwei Punkte auf der Berliner Stadtgrenze:

1. Gesucht ist der Punkt, der Luftlinie am weitesten von einem S-Bahnhof entfernt ist.
2. Gesucht ist der Punkt, der Luftlinie am weitesten von einem U-Bahnhof entfernt ist.

Der Punkt von 1. ist gleichzeitig auch der Punkt, der am weitesten von einer S- oder U-Bahnstation entfernt ist. Und ja, dieser Punkt liegt in Spandau und wurde bereits hier ins Spiel gebracht. Mit der kompletten Auflösung warte ich noch, bis ein paar Gedanken zu 2. eintreffen.
Zitat
Periculator
Mit der kompletten Auflösung warte ich noch, bis ein paar Gedanken zu 2. eintreffen.

Meine Antwort zur Frage des am weitesten von einem U-Bahnhof entfernten Punkt:

Der dürfte in Köpenick am Ostrand der Gosener Wiesen liegen, wo die Spree die Landesgrenze erreicht. Vom U-Bahnhof Rudow und auch vom Elsterwerdaer Platz etwa 16,5 km entfernt.

so long

Mario
Die Auflösung:

- Der Punkt Berlins, der am weitesten von einem U-Bahnhof entfernt liegt, befindet sich in etwa bei der vom weißen Bim beschriebenen Position in der Nähe des Kaniswalls. Von hier sind es ca. 16,2 km zum U-Bahnhof Rudow, der U-Bahnhof Elsterwerdaer Platz ist geringfügig weiter entfernt. (Bild)

- Am Nordwest-Zipfel des Eiskellers (von B-V 3313 und dem Alten Köpenicker vermutet) befindet sich der Punkt, der am weitesten von einer S-Bahn-Station entfernt liegt. Hier sind es knapp 7,5 km bis zum Bahnhof Spandau. Dies ist gleichzeigt auch der Punkt, der am weitesten von einer S- oder U-Bahn-Station entfernt liegt. Der Eiskeller ist noch für einen weiteren Rekord gut: Eben jener Punkt ist auch die Stelle, die am weitesten von einer Straßenbahnhaltestelle entfernt liegt - mit 15,0 km Entfernung zum Virchow-Klinikum. (Bilder zu S-Bahn, S+U-Bahn, Straßenbahn).

Jetzt kann man natürlich noch Spielchen treiben, die ich wegen Ermüdungsgefahr nicht noch als Rätselfragen stelle. Zum Beispiel:

- Am weitesten von einem Bahnhof des Regionalverkehrs ist diese Stelle in der Nähe des Fähranlegers "Zum Seeblick" in Schmöckwitz. Die nächsten Bahnhöfe sind mit jeweils knapp 9,0 km Entfernung Erkner, Flughafen Berlin-Schönefeld und Niederlehme. (Bild)

- Apropos Fähre: Am weitesten von einer BVG-Fähre (und der Potsdamer F1) ist dieser Ort östlich der B96 an der Grenze zu Hohen Neuendorf, die Entfernung zum Wilhelmstrand beträgt 24,9 km. (Bild)

- Zu guter Letzt noch etwas über den Nachtverkehr: Von dieser Stelle an der Stadtgrenze bei Arkenberge ist der Abstand zu einer Haltestelle, die zwischen 2 und 3 Uhr nachts bedient wird, am größten: Nämlich 4,3 km bis Alt-Lübars oder nach Französisch Buchholz zur Arnouxstraße. (Bild)

Nachträgliche Ergänzung:
Damit alles seine Ordnung hat - die Daten stammen von daten.berlin.de:
RBS-Bezirke, Dezember 2014, Amt für Statistik Berlin-Brandenburg
VBB-Fahrplandaten Juli 2017 bis Dezember 2017, 17.07.2017, VBB - Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH

Die verwendete Methode ist natürlich nicht zu 100 Prozent genau. Einerseits sind das ganz schnöde Rundungsfehler und Fehler bei der Kartenprojektion. Andererseits sind Bahnhöfe, die gut mal 200 Meter lang sein können, in den Daten auch nur als Punkt vermerkt. In jedem Fall befinden sich die tatsächlichen Punkte mit größtem Abstand aber im näheren Umkreis um die von mir genannten Koordinaten - einen plötzlichen Sprung in ein ganz anderes Gebiet kann man anhand der Daten dann doch ausschließen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.07.2017 10:29 von Periculator.
Ich denke, das passt hier ganz gut hin:
Im heutigen Tagesspiegel (Sa, 29.07.) ist in der Beilage "Mehr Berlin" eine große Karte mit den Lücken im Berliner Nahverkehrsnetz. Leider fehlt eine Legende, aber offenbar sind die dort rot dargestellten Flächen relativ schlecht versorgt. Außerhalb der Innenstadt gibt es realtiv reichlich rote Flecken. Vor allem Spandau fällt mir negativ auf. Unbewohnte Flächen (z.B. im Grunewald) sind weiß dargestellt, werden also nicht berücksichtigt.

Wer sich die Zeitung nicht kaufen möchte: online habe ich die Karte bisher noch nicht gefunden.
Zitat
Latschenkiefer
Ich denke, das passt hier ganz gut hin:
Im heutigen Tagesspiegel (Sa, 29.07.) ist in der Beilage "Mehr Berlin" eine große Karte mit den Lücken im Berliner Nahverkehrsnetz. Leider fehlt eine Legende, aber offenbar sind die dort rot dargestellten Flächen relativ schlecht versorgt. Außerhalb der Innenstadt gibt es realtiv reichlich rote Flecken. Vor allem Spandau fällt mir negativ auf. Unbewohnte Flächen (z.B. im Grunewald) sind weiß dargestellt, werden also nicht berücksichtigt.

Wer sich die Zeitung nicht kaufen möchte: online habe ich die Karte bisher noch nicht gefunden.


Ohne die Karte zu kennen: ohne Legende ist sie unseriös und so gut wie nichts wert! Viel besser sind für Einschätzungen die Karten von CNB, Senat und co, z.B. [www.berlin.de] auf Seite 5 bis 7. Das ist detailliert und seriös, zudem kann man gut einschätzen, wie klein das Problem eigentlich ist und wie hoch der Aufwand wäre, um die fehlenden zwei, drei Prozent der Bevölkerung außerhalb der strengen Erschließungskriterien anzubinden.
Ein Update gleichzeitig zur von Logital aufgeworfenen Frage und der von Latschenkiefer erwähnten Karte:

Da die Mittel noch frisch und greifbar waren, habe ich mal eine Karte erstellt, die sämtliche Haltestellen und Wohngebäude Berlins zeigt. Die Wohngebäude sind nach der Luftlinienentfernung zur nächsten Haltestelle in Berlin eingefärbt (grün: 0 m, gelb: 500 m, rot: 1000 m oder mehr). (Link zur Karte, ca. 8 MB)

Die Daten für die Haltestellen sind die üblichen vom VBB (VBB-Fahrplandaten Juli 2017 bis Dezember 2017, 17.07.2017, VBB - Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH). Die Grundrisse der Wohngebäude stammen aus einem Datensatz der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin von 2012, der hier abrufbar ist. Es sind auch explizit nur Wohngebäude berücksichtigt - keine Bürogebäude, Friedhöfe, Wochenendhäuser oder ähnliches.

Dann noch eine kurze Auswertung:

- Als größtes Gebiet mit schlechter Erschließung fällt der Bereich um das Karower Kreuz auf.
- Beim Eiskeller gibt es anscheinend auch Wohnbebauung. Ein Gebäude am Eiskellerweg ist das mit der größten Entfernung zu einer (Berliner) Haltestelle, es sind etwa 2,8 Kilometer bis zur Haltestelle "Oberjägerweg".
- 93% aller Wohngebäude haben im Umkreis von 500 meine Haltestelle, 86,7% sogar innerhalb von 400 m.
- Umgekehrt gibt es aber auch 1.089 Wohngebäude (von 285.821), von denen aus die nächste Haltestelle 1 km oder mehr entfernt ist.
- Die mittlere Entfernung (Median) beträgt 209 Meter.
Hallo Periculator,

sehr cool, danke!

Was ich aber als Problem für den ÖPNV ansehe, ist weniger, dass die Wohnbebauung schlecht angeschlossen wäre, sondern dass zu viele Arbeitsplätze schlecht mit dem ÖPNV erreichbar sind. Das ist m.E. der Punkt, der den MIV so treibt.

Viele Grüße
Manuel
Interessant. Am Stadtrand gibt es teilweise "rote Gebiete", wo die nächste Haltestelle in Brandenburg liegt und nicht berücksichtigt wird. Was mich aber überrascht ist, wie viele Gebiete es in Köpenick und Schöneweide gibt, die schlecht erschlossen sind, und nicht nur Einfamilienhaus-Siedlungen: Adlershof Nord, Nalepastr., Märchenviertel, Mahlsdorf Süd, Wendenschloß Ost...
Dann ist der Bahnhof/Haltepunkt Karower Kreuz eine schöne Aufwertung für die dort wohnenden Menschen :)
Wann soll diese Station eigentlich gebaut werden?
Die Bahn baut bei ihren derzeitigen Bauarbeiten bis 2020/2022 ja keine Vorleistungen mit (nicht beauftragt*)

* [m.morgenpost.de]
Die Karte des Tagesspiegel ist inzwischen auch online verfügbar:
[verkehrsluecken.tagesspiegel.de]

Offline war die Karte "Schlecht angebunden" veröffentlicht. Und es gibt eine Legende! :-) Die Gebiete sind - wie schon vermutet - bei mehr als 500 m Entfernung orange eingefärbt. Wobei auch diese Darstellung täuschen kann. Ein Bus, der alle 20 Minuten in die falsche Richtung fährt, hilft auch nicht weiter.

Der Bereich Karower Kreuz ist ÖPNV-mäßig katastrophal angebunden, wobei es auch keine Straßen gibt, die für einen Busverkehr geeignet sind. Außer ein paar Vorleistungen (im Sinne von: wir verbauen uns nichts) wird da in den nächsten 10 Jahren nicht passieren.
Wenn ich die Karte des Tagesspiegels richtig verstehe, betrachtet diese Zeitung alle Wohnlagen Berlins, die mehr als 500 m von einem S- oder U-Bahnhof entfernt liegen, als schlecht an den ÖPNV angebunden. Diese Aussage halte ich für falsch. Man kann doch nicht einfach die Rolle von Straßenbahn- und Buslinien ignorieren.

Das es ältere Menschen gibt, die mit der Verlegung der Linienführung des 248 am Spittelmarkt Probleme haben, kann ich nachvollziehen. Doch wieso müssen sie deshalb bis zur Bushaltestelle Fischerinsel laufen? Hier mal eine Karte mit der heutigen Linienführung des 248 (orange Linie) und der früheren (gestrichelte violette Linie):



alte und neue Linienführung des 248


Es entfielen damals die Bushaltestellen Alte Jakobstraße und Kommandantenstraße. Läuft man von der ehemaligen Haltestelle Alte Jakobstraße zur Haltestelle Fischerinsel, kommt man doch auf halbem Wege zwangsläufig an den U-Bahnhöfen Spittelmarkt (auch 248-Haltestelle) oder Märkisches Museum vorbei. Die ehemalige Bushaltestelle Kommandantenstraße lag eh schon sehr nahe an der M29 Trasse (Haltestelle Waldeckpark).

Die Problematik in Moabit kenne ich aus eigener schlechter Erfahrung. Habe in der Gegend gearbeitet, bevor ich für fünf Jahre nach Hamburg ging. Leicht übertrieben formuliert: für den Arbeitsweg nach Hamburg brauchte ich zum Teil weniger Zeit als für den nach Moabit. Und das obwohl bis zum Berliner Hauptbahnhof mit der S7 das gleiche Verkehrsmittel genutzt werden konnte. Eigentlich müsste hie die U5 bis Jungfernheide verlängert werden. Oder wenigstens, dann aber schnell, die Straßenbahn.

Gruß
Micha


Zitat
Micha
Wenn ich die Karte des Tagesspiegels richtig verstehe, betrachtet diese Zeitung alle Wohnlagen Berlins, die mehr als 500 m von einem S- oder U-Bahnhof entfernt liegen, als schlecht an den ÖPNV angebunden. Diese Aussage halte ich für falsch. Man kann doch nicht einfach die Rolle von Straßenbahn- und Buslinien ignorieren.

Deswegen kann man ja auf der Seite dann auch unter mehreren Kartenansichten auswählen. U.a. steht auch die Option "inkl. Bus/Tram" etc. mit zur Wahl. Einfach mal unter die Karte gucken ;)

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