Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Straßenbahn-Neubaustrecken
geschrieben von Karl Lauterbach 
Zitat
Harald Tschirner
Die CDU wetzt schon die Messer gegen die Straßenbahnpläne:



Zitat
Zitat Kurier
Paris und London als Vorbilder

Schließlich will die Partei, dass die U 5, wenn sie denn wie geplant 2020 zum Hauptbahnhof führt, bis Turmstraße verlängert wird. Im Gegenzug soll es weniger Straßenbahn-Neubauten geben: Auf die vom Senat ins Auge gefasste Tram Leipziger Straße – Potsdamer Platz – Schöneberg soll verzichtet werden, ebenfalls aus Platzgründen auf die Verlängerung der Trasse vom Hauptbahnhof zum U-Bahnhof Turmstraße.

Schließlich schlagen Fraktionschef Florian Graf und der Haushaltsexperte Christian Goiny vor, dass Berlin prüft, ein „geschlossenes“ U- und S-Bahn-System zu schaffen: Wie in Paris oder London könnten Zugangsbarrieren eingeführt werden.
– Quelle: [www.berliner-kurier.de] ©2017


Wer sich auf Paris und London beruft ist mit seinem Denken in den 1950er Jahren stecken geblieben!

Nicht so 'Excited' Harald.

Paris & London haben beide, modernere Systeme als zur Zeit bei der BVG der Fall ist. Papierfahrscheine oder gar Bar bezahlen, gehören zumindest in London, die Vergangenheit an. Sich auf London und Paris (im 2017) zu berufen, bedeutet sicherlich nicht, in den 50er Jahren steckengeblieben zu sein. Aber die Gedanke schon, die U-Bahn als Ersatz für alt-mödische Strassenbahnsysteme, wie in den 40er!! Jahren. Weil es einfach nicht mehr die Realität entspricht. Damals in den 40/50ern aber schon. BTW, London hat Strassenbahnen 1952 abgeschafft (ohne H+tler wären sie 1942 abgeschafft), Paris 1938 und New York 1939.

Ich kann nur über die vorgeschobene Gründe schmunzeln, weshalb ein geschlossenes U-& S-Bahn in Berlin nicht funktioniern werde/könnte/sollte. Die sind meistens quatsch. Wenn es gewollte wäre, werde es funktionieren. Es gibt viele Pluspunkte, die für Sperren sprechen. Am wichtigsten und für Berlin sehr interessant, finde ich, ist wieder eine definierte Grenze zwischen Bahnhof/BVG u. S-Bahn Gelände und Strassenland herzustellen. Noch dazu, die Mehrzahl der Bahnhofspersonal, die solche Sperren dauerhaft überwachen müssen, sind auch gut als Hilfe in anderen Situationen, die Tagtäglich im U-Bahn Beriech passieren.

Aber der Hauptgrund, weshalb in Berlin sowas nicht kommen wird, sind die Fahrpreise. Es lohnt sich einfach nicht, solche niedrigen Fahrpreise zu Überwachen. Manche Pendler in London zahlen im Jahr mehr als ein BahnCard 100 in Deutschland. Und ich zweifle, ob BVG und S-Bahn, in der Lage wären vom Null auf, so viele Sperren ständig Betriebsbereit halten und Instandsetzen könnten. Nicht zu sprechen von der Lernprozess 'Touching In' & 'Touching Out' beim Umsteigen, um die bezahlten Fahrpreise so niedrig wie möglich zu halten.

Sperren stellen kein Gefahr bei Feuer dar. Nicht mehr als z.Zt schlecht platziert Fahrstühle (U9 Zoo) oder Fahrscheinautomaten (U9 Amrumer Straße). Umsteigen U-Bahn > S-Bahn London (Touch in - Touch out) [flic.kr] u. [flic.kr]

IsarSteve
Ich halte Sperren mit Türen eher für anachronistisch. Modern wäre ein System, bei dem sich der Chip (auf der Chipkarte/im Handy) automatisch beim Passieren des Eingangs einloggt und ebenso ausloggt. Zumal man ein derartiges System auch bei Bus- und Straßenbahn einführen könnte. Oder man geht weg von der Nutzerfinanzierung hin zu einer kompletten Finanzierung über die Allgemeinheit. Dann stellt sich diese Frage überhaupt nichtmehr.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
IsarSteve
Ich kann nur über die vorgeschobene Gründe schmunzeln, weshalb ein geschlossenes U-& S-Bahn in Berlin nicht funktioniern werde/könnte/sollte. Die sind meistens quatsch.
Ich sehe da keine vorgeschobenen Gründe.

Ich bin beileibe kein Experte für das Londoner Verkehrssystem, war erst einmal da - aber wenn ich die Tube benutzt habe, dann hatten eigentlich alle Stationen recht große Zwischengeschosse / Schalterhallen, wo dann mindestens 5 (meist deutlich mehr) Sperren nebeneinander standen. Klar, macht ja auch Sinn, sonst staut es sich dahinter.
Das System funktionierte dort sehr gut und schnell, als ich es benutzt habe.

Nur: an vielen Stellen im Berliner Netz sehe ich einfach keinen Platz für solche Sperren.
Es gibt sicherlich auch sehr viele Bahnhöfe, wo das überhaupt kein Problem wäre, aber gerade bei den älteren Innenstadtbahnhöfen fehlt der Platz.
Nimm zb mal U6 Kochstraße oder Stadtmitte. Wo willst du da noch Sperren installieren? An jeder Treppe eine rein und eine raus? :)

In den letzten Jahren sind auch viele Aufzüge mit direkter Verbindung vom Straßenland zur Bahnhofsebene gebaut worden. Die bräuchten dann ja ebenfalls eigene Sperren.
Und an der Sperre brauchen wir dann einen Mitarbeiter, der das ganze überwacht und bei Problemem hilft. Das wären dann zb Stadtmitte U6 alleine 5 Leute (4 Treppen + Aufzug). Oder Hallesches Tor ebenfalls mindestens 4.

Da bin ich mir sicher: die Kosten dieses Sperrensystems fressen die Mehreinnahmen durch eine geringere Schwarzfahrerquote ganz sicher mehr als nur auf...
Und wenn das so ist, frage ich mich: wozu dann?

~ Mariosch



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2017 19:51 von Mariosch.
Vorschlag: Macht bitte einen eigenen Thread für Bahnsteigsperren auf.

Das Ganze hat mit Straßenbahn-Neubaustrecken nicht so viel zu tun ... :-)
Was für ein Beweis der Inkompetenz! Populismus in der Opposition, nichts davon in der Regierung umsetzen - das überzeugt Wähler bestimmt nachhaltig!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Morgen gibt es eine Veranstaltung, auf die an Straßenbahn-Hst. hingewiesen wird:

Beste Grüße
Harald Tschirner


Zitat
Harald Tschirner
Morgen gibt es eine Veranstaltung, auf die an Straßenbahn-Hst. hingewiesen wird:

Soll man das - analog zu Moabit - etwa jetzt so deuten, dass dann kommende Woche auf dem Gabentisch im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg oder Lichtenberg eine schöne kleine Sammlung Aktenordner zu bestaunen sein wird, deren Innereien man dann auch als ZIP-Paket bei SenUVK abrufen darf...?

Viele Grüße
Arnd
Keine Ahnung, ich gebe nur das Bild eines Straßenbahnfahrers wider, dass er mir zugesandt hat.

In jedem Fall wird es höchste Zeit dass etwas passiert und wenn ich mir so das umfangreiche Werk zur Turmstraße ansehe, dann frage ich mich ob unsere Bürokratie noch alle ... im Schrank hat! Wie umfangreich soll da einmal das Werk für die Strecke zum Rathaus Steglitz oder zum Hermannplatz werden? Na ja, bis dahin greift wohl wieder eine neue Politik, die das ganze Papier hinweg fegt und weiter auf Stinkebusse setzt...

Beste Grüße
Harald Tschirner
2 Aktenordner sind eigentlich nicht viel für ein derartiges Projekt. Die kann sich der Praktikant noch locker untern Arm bringen und persönlich vorbei bringen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Harald Tschirner
(...) und wenn ich mir so das umfangreiche Werk zur Turmstraße ansehe, dann frage ich mich ob unsere Bürokratie noch alle ... im Schrank hat! Wie umfangreich soll da einmal das Werk für die Strecke zum Rathaus Steglitz oder zum Hermannplatz werden? Na ja, bis dahin greift wohl wieder eine neue Politik, die das ganze Papier hinweg fegt und weiter auf Stinkebusse setzt...

Die Anforderungen an ein PFV fallen nicht vom Himmel und werden auch nicht mit dem Ziel ersonnen, Straßenbahnprojekte zu verhindern, sondern beruhen auf bei früheren Vorhaben gemachten Erfahrungen, sich ändernden wissenschaftlichen Erkenntnissen, Rechtsprechung etc.. Das mag Dir jetzt überzogen kompliziert vorkommen, ist aber Ausdruck funktionierender Rechtsstaatlichkeit und Bürgerbeteiligung. Selbst in China und Russland sind die Zeiten vorbei, in denen Bürger die von Präsidenten und Bürgermeistern beschlossenen Verkehrsprojekte klaglos akzeptieren. In einer dicht bebauten Region wie Berlin geht's nicht ohne Abwägung _aller_ vorgetragenen Belange...

Die Strecke nach Steglitz wird man übrigens schon wegen der Finanzierung in zwei oder drei Planfeststellungsabschnitte teilen und "Stinkbusse" werden neu selbst bei Verzicht auf Tramstrecken - den ich mir _nicht_ wünsche - kaum beschafft werden.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Harald Tschirner
Morgen gibt es eine Veranstaltung, auf die an Straßenbahn-Hst. hingewiesen wird:

Hier die professionelle Ankündigung:

[www.berlin.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ok, das ist mies, ganz mies. Ich hatte das Datum der betreffenden Veranstaltung ja vor Wochen mal aus irgendwelchen BVG-Folien rauszitiert, bin dann aber davon ausgegangen, dass sie nicht stattfindet, weil nirgends, wirklich nirgends, eine Einladung/Pressemitteilung/Ankündigung zu finden war (stand ja in den Folien noch als 'unter Vorbehalt' drin. Selbst auf der offiziellen Senatsseite zum Projekt
http://www.berlin.de/senuvk/verkehr/politik_planung/oepnv/planungen/de/ostkreuz.shtml
ist kein Hinweis auf die Veranstaltung zu finden. Auch auf der Startseite von SenUVK - nix. Und dann so eine maximal gut versteckte Ankündigung im Veranstaltungskalender... meine Herren, da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. So vorbildlich man offen, transparent und bürgernah beim Projekt Turmstraße I und II vorgeht, so befremdlich ist das 'Verheimlichen' am Ostkreuz. Klar wird es da Gegenwind geben. Aber hat Herr Kirchner Angst vor kritischen Gegenfragen (in der Ankündigung ist ja noch nichtmal das Panel der Diskutanten benannt!)? Oder den lächerlichen Autoparker-BI? Transparente Bürgerbeteiligung sieht anders aus.
Das hängt da seit einigen Tagen an den Haltestellen und spricht vor Allem die potenziellen Fahrgäste an. Passt doch.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Man will also offensichtlich eher mit den Anwohnern reden. Vielleicht rechnet man auch eher mit zuvielen Leuten. Die Aula, Sporthalle, Mehrzweckraum einer Grundschule ist ja vom Platzangebot eher begrenzt. Letztendlich gilt es ja auch vorallem die Anwohner zu überzeugen. Für jeden anderen Berliner ist der Vorteil dieser Strecke ja auch offensichtlich.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Genau! Von den Anwohnern gab es ja wohl schon die Aussage "Straßenbahn brauchen wir hier nicht" o. ä. Klar, wenn man fußläufig zum Bahnhof wohnt...

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Genau! Von den Anwohnern gab es ja wohl schon die Aussage "Straßenbahn brauchen wir hier nicht" o. ä. Klar, wenn man fußläufig zum Bahnhof wohnt...

Und genau deswegen möchte man den Rahmen wohl auch auf die unmittelbar Betroffenen und fachlich Interessierten begrenzen, zumal zu dem Projekt schon unter Herrn Geisel Info-Veranstaltungen stattfanden.

Ich selbst werde nachher auch teilnehmen... :-)

Viele Grüße
Arnd
Das könnte heute Abend wirklich interessant werden. Mal sehen, wie die Stimmung vor Ort ist. Danke schonmal im Voraus an jedem, der sich dafür die Zeit nimmt/nehmen kann. Bin gespannt zu lesen, was dabei herauskommt.
Zitat
Slighter
Das könnte heute Abend wirklich interessant werden. Mal sehen, wie die Stimmung vor Ort ist. Danke schonmal im Voraus an jedem, der sich dafür die Zeit nimmt/nehmen kann. Bin gespannt zu lesen, was dabei herauskommt.

Lautes Gebrüll und in 12 Monaten bei Baubeginn ketten sich dann die Gegner an ihre SUV und werden mitsamt denen weggetragen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Es war doch relativ zivilisiert. Natürlich die üblichen Argumente: Parkplätze, Kurvenquitschen, Lärm, Ladezonen usw. Ansonsten ist diese Strecke jetzt also offiziell in Planfeststellung, die Pläne werden ab Anfang Januar ausgelegt. Einsprüche und Anregungen können dann bis Mitte Februar angebracht werden. Planfeststellungsbeschluss wird dann Ende 2018 erwartet. Dementsprechend Baubeginn mit Leitungsarbeiten 2019, Gleisbau und Eröffnung 2020.

Ich persönlich bin eigentlich vorallem mit der Radwegführung durch den Bahnhof Ostkreuz in Richtung Osten unzufrieden: geht dann durch die Haltestelle durch.

Edit: Ich habe auch keine klare Gegen-Straßenbahn-Stimmung wahrnehmen können, nur scheinen Autofahrer aus irgendeinem Grund zu glauben, das es ein Recht auf kostenlosen Parkraum auf öffentlichen Straßenland gibt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.11.2017 00:36 von Nemo.
Leider ist mir das gestern nicht aufgefallen: Weshalb wird die Nachtlinie N40 eigentlich nicht bis zum Ostkreuz verlängert sondern endet weiterhin 1,5 Haltestellen vorher am Wühlischplatz? An Wochenendnächten wäre das doch eine sehr sinnvolle Verknüpfung mit dem S-Bahn-Nachtverkehr. Oder gleich zum S Nöldnerplatz zur Verknüpfung mit dem N94er?
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen