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Straßenbahn-Neubaustrecken
geschrieben von Karl Lauterbach 
Zitat
Tom81
Weiß jemand, warum nicht gleich der Streckenabschnitt von der Kreuzung Turmstraße/Beusselstraße bis zum Zoo mituntersucht wird?

Mit der Umsetzung des vollen "Moabiter Sterns" wären zahlreiche und garantiert gut nachgefragte Linienverlängerungen möglich: (...)

So wie ich das in der Veranstaltung verstanden habe, wurden die Korridore untersucht, die in der Koalitionsvereinbarung festgelegt wurden. Auf welcher Grundlage diese Korridore wiederum festgelegt wurden, ist mir nicht bekannt. Eine Weiterführung nach Süden Richtung Luisenplatz - Westend oder Ernst-Reuter-Platz - Zoo ist sicherlich über kurz oder lang sinnvoll, aber eben erst unter "weiterer Bedarf" (also nach 2026) eingeordnet.

Zum Thema Ringlinien: Der Berliner S-Bahn-Ring sollte ohnehin für jeden Berliner ein abschreckendes Beispiel sein. ;-) Aber selbst in Japan, wo die Verspätung der Shinkansen-Züge in Sekunden gemessen wird, habe ich die einzigen größeren Verspätungen auf den dortigen Ringlinien erlebt (Yamanote-Line in Tokyo, Osaka Loop Line). Die Yamanote-Linie ist auch unter Japanern als notorisch unzuverlässig bekannt. Die Betriebsführung einer Ringlinie ist offenbar per se schwierig. Insofern sehe ich keinen Grund darin, freiwillig eine Ringlinie mit den erheblichen betrieblichen Problemen bei der Straßenbahn einzurichten. Wobei das heute (und auf absehbare Zeit) ohnehin nicht möglich ist.
Zitat
Latschenkiefer
Wobei das heute (und auf absehbare Zeit) ohnehin nicht möglich ist.

Ach nicht? Dabei hatte ich doch die ganze Zeit auf die Linie Gudrunstraße <> Gudrunstraße über Frankfurter Tor, Rummelsburg und Tierpark gewartet...

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Zitat
Karl Lauterbach
Bewundernswert finde ich, mit welch heiligem Ernst hier über Varianten diskutiert wird, die auch in 100 Jahren noch nicht realisiert sein werden. Mit viel Glück - wahrscheinlich ist es nicht - schafft die Politik in dieser Legislatur noch den Bau bis Turmstraße. Danach wird es geänderte politische Rahmenbedingungen (neue Personen und/oder Koalitionen) geben, die den Straßenbahnausbau auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte verhindern werden. Und bis dahin gibt es dann soviel autonomes Fahren, dass sich neue Strecken mit festem Gleiskörper zumindest aus politischer Sicht nicht mehr vermitteln lassen.

Man stelle sich vor, heute vor 100 Jahren säße jemand in einem Wagen der Berlin-Charlottenburger-Straßenbahn auf der Linie Q und hätte für Moabit eine ähnliche Weitsicht vorgebracht. Er würde des Groben Unfugs bezichtigt werden.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Das einzige was zukünftig nichtmehr für eine Straßenbahn sprechen wird, ist der günstige Personalwirkungsgrad. Alle anderen Argumente bleiben ja weiterhin bestehen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Karl Lauterbach
Mit viel Glück - wahrscheinlich ist es nicht - schafft die Politik in dieser Legislatur noch den Bau bis Turmstraße. Danach wird es geänderte politische Rahmenbedingungen (neue Personen und/oder Koalitionen) geben, die den Straßenbahnausbau auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte verhindern werden.

Das kann so kommen, muss aber nicht. Rot-Rot-Grün hat in Berlin seit der Wiedervereinigung eine Mehrheit, nur haben sie lange nicht zueinander gefunden. Die aktuellen Umfragen, die die CDU leicht vorn sehen, sprechen sogar eher für eine Fortführung der Koalition, da die SPD die Wahl zwischen einer selbst geführten Koalition oder einer Juniorpartnerschaft in einer großen Koalition hätte.
Zitat
Nemo
Das einzige was zukünftig nichtmehr für eine Straßenbahn sprechen wird, ist der günstige Personalwirkungsgrad.

Verstehe ich nicht. Durch die hohe Platzzahl mit der Möglichkeit der Zugbildung ist die Straßenbahn bei entsprechend starken Verkehrsströmen das personalkostengünstigste Verkehrsmittel als Zubringer zum Schnellbahnnetz.
Bevor es fahrerlose, also autonom fahrende Taxen und Busse geben wird, werden zuerst das U-Bahnnetz (rechtlich und technisch seit 1987 möglich) und als nächstes das sichere weil spurgeführte Schienenfahrzeug ohne Fahrer, aus Servicegründen aber hoffentlich mit Zugbegleiter betrieben.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2017 17:15 von der weiße bim.
Nicht nur außerhalb, auch innerhalb der gegenwärtigen Koalition mehren sich die Bremssignale für die Straßenbahn. Die SPD-Basis West sieht in ihr offenbar eine „veraltete Technologie“ und setzt stattdessen auf die „Zukunft“ Car-Sharing:

SPD-Basis contra Straßenbahn

Es ist absehbar, dass demnächst dieser konservative (und offenbar vom Horizont her sehr beengte) Flügel den Ton angeben wird. Alle ernsten Nachfolgekandidaten des als Ablösekandidaten gehandelten Regierenden Bürgermeisters sind pro U-Bahn und pro Auto, contra Straßenbahn. Wohl gemerkt eine Taktik, die auch Scholz in Hamburg mehrfach den Wahlerfolg gebracht hat. Das Thema Straßenbahn-Renaissance in Berlin ist tot, bevor es begonnen hat.
Es war die letzten Jahre schon immer so, dass SPD und Linkspartei eher nur sekundär am Weiterbau der Straßenbahn interessiert waren, ansonsten würde heute in Spandau bereits wieder eine Straßenbahn fahren und in Lichterfelde auch. Von daher ist das alles keine Neuigkeit. Zudem ist die SPD nicht alleine in der Regierung.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2017 20:22 von Nemo.
Möchten die Genossen also die Mauer wieder aufbauen? Es ist doch nicht zu glauben, welche Betonköpfe sich da im Westen tummeln.
Sind die immer noch nicht in unserem Berlin angekommen? Hoffentlich sterben die bald aus. Das wäre eine regelrechte Befreiung.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2017 21:55 von Ostkreuzi.
Zitat
Ostkreuzi
Möchten die Genossen also die Mauer wieder aufbauen? Es ist doch nicht zu glauben, welche Betonköpfe sich da im Westen tummeln.
Sind die immer noch nicht in unserem Berlin angekommen? Hoffentlich sterben die bald weg. Das wäre eine regelrechte Befreiung.

Ich darf doch sehr bitten! Nur weil die SPD-Vertreter gegen die Straßenbahn sind, hoffen Sie auf deren Tod? Das kann ja wohl nicht sein! Hier ist eine offizielle Entschuldigung fällig, das ist sehr schockierend.

Ich muss schon sagen, so wichtig sind die rumpelnden Eisenkisten nun auch wieder nicht. Hamburg zeigt seit Jahrzehnten, dass man auch ohne Tram einen klasse ÖPNV hinbekommt, der Berlin in puncto Komfort, Sicherheit und Pünktlichkeit um Längen überlegen ist. Es ist zu akzeptieren, dass offenbar die Mehrheit der Westberliner der Tram nichts abgewinnen kann. Insofern wird es für den Frieden der Stadt das Beste sein, das ohnehin nicht realisierbare Straßenbahn-Westausdehnungsprogramm nach Erreichen der Turmstraße komplett zu beerdigen. Die Tram im Osten mag dann noch einige Jahre auf Verschleiß gefahren werden, bevor dann ab ca. 2030 moderne und flexible autonome Systeme berlinweit greifen und die gute alte Eisen-Liese in die verdiente Rente schicken.
SPD Frohnau. Soso. Eine radikale Minderheit im antikommunistischen Herzen West-Berlins, die angesichts einer erdrückenden CDU-FDP-Mehrheit (und wohl auch AfD) in der Gegend wohl kaum repräsentativ für die Berliner SPD sein dürfte.
Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht Ihre extrem schlecht gelaunte Haltung, Herr Lauterbach. Einer der heißesten Kandidaten auf die Müller-Nachfolge, der derzeitige Innensenator Andreas Geisel ist eindeutig Straßenbahnbefürworter. Er hat seiner Nachfolgerin als Verkehrssenatorin auch ein Modell einer Flexity-Straßenbahn als Ermutigung für den Ausbau geschenkt.
Was am Hamburger ÖPNV hervorragend sein soll, ist mir schleierhaft. Vollkommen überlastete Buslinien und ein eher rudimentäre S- und U-Bahnnetz sind alles andere als ein Aushängeschild. Vielleicht mag die Betriebsstabilität besser sein als in Berlin, das vermag ich nicht zu beurteilen, aber das grundlegende Angebot ist es nicht. In Hamburg fehlt Straßenbahn, die Fahrgastzahlen auf vielen Relationen lassen einen befriedigenden Busbetrieb nicht zu.
Hamburg ist als Stadt so ziemlich das Letzte, was es gibt. Deshalb sind auch solche Vergleiche nicht relevant. Hamburg belegt Provinzstatus und wird in anderen Foren auch als rücksichtslose Abriss-Stadt bezeichnet. Insofern hat die SPD-Politik bewiesen, dass sie den Altstalinisten in nichts nachsteht. Sturmfluten werden übrigens in den nächsten Jahren eher zunehmen. Und wenn gewisse Leute diese Orte so toll finden, dann sollen sie uns hier in Ruhe lassen.

Und was hat hier die Mehrheit der Westberliner damit zu tun, dass die Ostberliner nach wie vor ständig an irgendwelchen Endstellen inmitten der Weltstadt Berlin das Verkehrsmittel wechseln müssen??? Kleinkarierter kann man nicht denken. Es ist höchste Eisenbahn, endlich die notwendigen Schritte für einen modernen ÖPNV (und nicht so einen Mist wie in Hamburg) einzuleiten. Wenn die Autolobby in ihrem Schlafstädtchen Frohnau der Meinung ist, die wesentlichen Entwicklungen Berlins so ekelhaft auszubremsen, dann sollten sie lieber die Vorzüge von Hannover oder Gelsenkirchen genießen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.10.2017 21:40 von Ostkreuzi.
@ostkreuzi: Du solltest Dein Weltbild vielleicht mal überdenken.
Ich muss hier gar nichts überdenken.
Hamburg hat auch gute Seiten. Die Bahnstrecken nach Berlin, Dänemark und Westerland z.B. ^^
Zitat
Karl
Hamburg zeigt seit Jahrzehnten, dass man auch ohne Tram einen klasse ÖPNV hinbekommt, der Berlin in puncto Komfort, Sicherheit und Pünktlichkeit um Längen überlegen ist.

Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Jetzt mal die Straßenbahn völlig unbeachtet - das Hamburger ÖPNV-Netz ist katastrophal. Vor Allem das Schnellbahnnetz. Es folgt in seiner Struktur nur einem einzigen Ziel: Dem Hauptbahnhof. Damit einhergehend sind gewundene, sehr unkoordiniert wirkende Trassen - was zu inakzeptablen Fahrzeiten auf vielen Routen führt. Lediglich der nördliche U3-Ring bietet den Ansatz einer tangentialen Verbindung. Was auf der Hochbahn fährt, kann auch mit Komfort nicht aufwarten. Die Sitze der DT4 sind nicht nur hart, sondern auch jenseits einer vernünftigen Ausformung, sodass man die vierzig Minuten, die man mitunter in den Zügen unterwegs ist.

Zu Sicherheit und Pünktlichkeit kann ich nichts sagen. Hier haben wir aber auch keine sonderbar hohen Maßstäbe zum Vergleich in Berlin, sodass in diesen Punkten andere Städte durchaus gewinnen können.

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Prust! "Hamburg zeigt seit Jahrzehnten, dass man auch ohne Tram einen klasse ÖPNV hinbekommt, der Berlin in puncto Komfort,"
Das halte ich ja nun für ein Gerücht und es wurde ja schon argumentiert warum das nun überhaupt nicht zutrifft. Gestimmt hat es vor vielen Jahren als es in Hamburg noch ein flächendeckendes Straßenbahnnetz gab,heute sind die zumeist zu kleinen Busse eine Zumutung.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Nicht aufregen, Herr Lauterbach hat diese Aussage wahrscheinlich unter Androhung von Folter durch die Frohnauer Ultras geschrieben.
Interessant ist auch, dass er es war, der dieses Thema hier aufgebracht hat und am Anfang total interessiert getan hat, wie denn nun die 3 Planverfahren zur Straßenbahn laufen würden, letztlich aber schreibt, dass "die rumpelnden Eisenkisten" so wichtig nun auch nicht seien.
Eigentor! Das ist an Unglaubwürdigkeit nicht mehr zu toppen.
Zitat
Karl Lauterbach
Es ist zu akzeptieren, dass offenbar die Mehrheit der Westberliner der Tram nichts abgewinnen kann.

Diese von Dir unterstellte Mehrheitsmeinung kannst Du sicher belegen? Der Morgenpost-Artikel legt eine solche Mehrheitsmeinung nicht dar, ganz im Gegenteil. Oder ist das einfach nur Dein persönlicher (und damit völlig irrelevanter) Wunsch?

Zitat
Karl Lauterbach
...bevor dann ab ca. 2030 moderne und flexible autonome Systeme berlinweit greifen ...

LOL noch so ein Träumer. Finden Sie zehn Unterschiede zwischen einem leeren Google-Campus und dem von lauter Bekloppten durchsetzten PKW-Verkehr einer Großstadt.

Im Übrigen war die zitierte SPD über die letzten Jahre wesentlich an den diversen Regierungen beteiligt und hat in der Zeit absolut nix hinsichtlich Verkehrswende auf die Reihe bekommen. Da ging die ganze Energie der SPD-Basis wohl dafür drauf, die S-Bahn-Krise zusätzlich zu verschärfen und um über 10 Jahre zu verlängern. Super kompetente Truppe das ist...

André
Genau, und wenn die restlichen SPD-Verbände ihrer Auflösung zuvorkommen wollen, weil sie irgendwann unter 5% sein werden, dann sollten sie entsprechend scharf die Frohnauer Ultras zurückweisen!
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