Edit: Überschrift eindeutiger gemachtZitat
»Die BVG rechnet immer auf Kante« - Interview mit Jeremy Arndt
Im U-Bahnbereich ist die Situation im Moment sehr angespannt. Das liegt vor allem daran, dass die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit der planmäßigen Instandsetzung nicht hinterherkommen. Dabei geht es vor allem um Arbeiten, die nach bestimmten Kilometerleistungen vorgeschrieben sind. Es müssen Fahrzeuge in Größenordnungen abgestellt werden, die dann logischerweise für den Verkehr nicht zur Verfügung stehen. Vandalismus spielt natürlich auch eine Rolle, aber nicht in dem Maße. Am vergangenen Dienstag fehlten insgesamt 86 Wagen im U-Bahnbetrieb. 64 Fahrten sind ausgefallen. So sieht der Alltag gerade aus.
Das hat zwei Gründe. Der eine ist, dass die Fahrzeugflotte veraltet ist. Es ist über Jahre hinweg letztendlich vom Senat versäumt worden, eine kontinuierliche Fahrzeug-Neubeschaffung sicherzustellen. Der zweite ist die Umstellung der Fahrzeuginstandsetzung. Um die Effizienz zu steigern hat die BVG sich eine Unternehmensberatung reingeholt. Tatsächlich haben die Maßnahmen dafür gesorgt, dass die Standzeiten der Fahrzeuge in den Werkstätten sich drastisch erhöht haben. Das ist so der vorwiegende Grund, warum es da gerade so hakt.
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GraphXBerlin
Nun, es ist nicht in Abrede gestellt, dass Unternehmensberater durchaus Möglichkeiten für effizienteres Arbeiten sehen und vorschlagen können was zu einer Verbesserung führen könnte. Allerdings sollten solche Sachen immer mit den praktizierenden Mitarbeitern gestaltet werden. Und genau dies wird oft nicht gemacht. Die Umsetzung erfolgt nur nach Zahlen und betriebswirtschaftlichen Logiken. Dass aber die Praxis bzw. die praktischen Abläufe nicht theoretisch abzusehen sind bzw. zu planen sind sehen diese Berater nicht.
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GraphXBerlin
Nun, es ist nicht in Abrede gestellt, dass Unternehmensberater durchaus Möglichkeiten für effizienteres Arbeiten sehen und vorschlagen können was zu einer Verbesserung führen könnte. Allerdings sollten solche Sachen immer mit den praktizierenden Mitarbeitern gestaltet werden. Und genau dies wird oft nicht gemacht. Die Umsetzung erfolgt nur nach Zahlen und betriebswirtschaftlichen Logiken. Dass aber die Praxis bzw. die praktischen Abläufe nicht theoretisch abzusehen sind bzw. zu planen sind sehen diese Berater nicht.
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Arnd Hellinger
Zur Wahrheit gehört dann nämlich auch, dass in den "praxisnahen" Bereichen der BVG durchaus eine gewisse Resistenz gegenüber externer Beratung und Innovationstransfer von außen zu beobachten ist: "Ham wa imma so jemacht..." oder "Da könnte ja jeder kommen..."
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Nemo
Von welchem Wartungskonzept redet man hier eigentlich?
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GraphXBerlin
Nun, es ist nicht in Abrede gestellt, dass Unternehmensberater durchaus Möglichkeiten für effizienteres Arbeiten sehen und vorschlagen können was zu einer Verbesserung führen könnte. Allerdings sollten solche Sachen immer mit den praktizierenden Mitarbeitern gestaltet werden. Und genau dies wird oft nicht gemacht. Die Umsetzung erfolgt nur nach Zahlen und betriebswirtschaftlichen Logiken. Dass aber die Praxis bzw. die praktischen Abläufe nicht theoretisch abzusehen sind bzw. zu planen sind sehen diese Berater nicht.
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Jay
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Nemo
Von welchem Wartungskonzept redet man hier eigentlich?
Das Wartungskonzept für die Fahrzeuge der U-Bahn. Also das, was in Britz, Friedrichsfelde, Grunewalde und Seestraße (sowie massenhaft extern) passiert.
Schon oft genug vorgekommen in der BVG. Selbst die eingekauften Führungskräfte innerhalb der BVG wollen oft das Rad neu erfinden - viereckig.Zitat
KT4
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Arnd Hellinger
Zur Wahrheit gehört dann nämlich auch, dass in den "praxisnahen" Bereichen der BVG durchaus eine gewisse Resistenz gegenüber externer Beratung und Innovationstransfer von außen zu beobachten ist: "Ham wa imma so jemacht..." oder "Da könnte ja jeder kommen..."
Und genau so sorgt man dafür, dass die Bereitschaft zu Veränderungen niedrig bleibt: indem man sich als Manager um seine Aufgabe drückt und externe Berater holt, und die Mitarbeiter erst mit den fertigen Beschlüssen konfrontiert. Ob das bei der BVG so lief, weiß ich natürlich nicht. Aber so kommt es in einigen Betrieben vor.
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Nemo
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Jay
Das Wartungskonzept für die Fahrzeuge der U-Bahn. Also das, was in Britz, Friedrichsfelde, Grunewalde und Seestraße (sowie massenhaft extern) passiert.
Das ist klar. Ich meinte das schon ein wenig konkreter, was hat man gegenüber dem alten Wartungskonzept geändert und warum funktioniert das nicht? Fehlt ein Betriebshof oder sind die bestehenden zu klein? Es war ja mal an der Granitzstr. und in Hönow jeweils ein neuer geplant.
Gerade im Kleinprofil gibt es ja auch in Warschauer Str. und Krumme Lanke sogar stillgelegte Betriebshöfe, bzw. ein Betriebshof, der nur noch als Wagenhalle benutzt wird.
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Jahreskarte
Das ändert aber alles nichts an der einfachen Regel, wer mehr Leistung erbringen ( kürzerer Takt und 24/7/365) will, braucht mehr Fahrzeuge und mehr Personal.
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Bd2001
...
Man hat gegenüber dem alten Konzept z.B. die Arbeitszeiten geändert. Auch wurden die Fertigungsabläufe geändert. Das führt dazu, daß Fahrzeuge mit mehreren Schäden jetzt mehrmals hinteinander in die Werkstatt müssen um jeweils einen Schaden zu beheben.
Dazu kommt noch das Problem mit den fehlenden Ersatzteilen. Das Werkstättenkonzept sieht eine just-in-time-Lieferung von Ersatzteilen vor. In der Praxis kommen aber monatelange Lieferzeiten oft vor.