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U3 wieder zur Warschauer Str.?
geschrieben von Tradibahner 
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Lopi2000
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Tradibahner
Straßenbahn von der Stange? Da hat Matschke auf einem Straßenbahn-Sprechtag mal etwas anderes behauptet.

Dass es sie mehr oder weniger von der Stange gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist die BVG ein ausreichend großer und renommierter Kunde, um sich eigene Wünsche und Ansprüche in die Fahrzeuge hinein entwickeln zu lassen. Warum sollte man diese Chance nicht nutzen?

Doch, das ist sogar explizit von der Hand zu weisen, weil es schlicht nicht den Tatsachen entspricht. Es gibt keine Schienenfahrzeuge "von der Stange"! Die Herstellung von Schienenfahrzeugen ist nach wie vor Manufakturarbeit. Der Grad der Automatisierung ist äußerst gering. Auch bei größeren Serien werden nach wie vor alle Fahrzeuge von Hand gefertigt und sind Unikate. Darüber kann auch der hohe Anteil an gleichen Elementen und die Vereinheitlichungen über Fahrzeugplattformen nicht hinweg täuschen. Auch für die BVG gilt wie für alle anderen: Extraausstattung kostet extra. Und zwar doppelt, denn die Fahrzeuge werden nicht nur teurer, sondern auch schwerer.

Bei Straßenbahnen besteht nach wie vor die Besonderheit, dass die gewachsenen Betriebe sehr unterschiedliche Anforderungen an die Fahrzeuge haben, die sich teilweise ausschließen. Das macht es schwer betriebsübergreifend große Serien zu fertigen. Dem steht der Bus entgegen, wo die Fahrzeuge tatsächlich "von der Stange" kommen und lediglich noch in der Farbe variieren. Nicht ohne Grund hat die BVG ihre Sonderlocke mit der eigengestalteten Fahrzeugfront aufgegeben, obwohl das für die Fertigung kaum einen Ausschlag gibt. Aber es kostet natürlich mehr.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Arec
Das geht natürlich auch mit einer Kurz-U1 Uhlandstr - Nollendorfplatz - Magdeburger Platz. Dann reicht doch langfristig auch ein Bahnsteig für 4 Wagen, vielleicht sogar zwei. Dichter als im 10-Minuten-Takt kann der Magdeburger Platz ohnehin nicht bedient werden, wenn man den tunnel nicht neubauen möchte.

Oh ja, noch eine Spielzeug-U-Bahn-Linie...
Als wenn wir mit solchen Gebilden, wie der U4, der U55, der früheren U3 (Wittenbergplatz - Uhlandstraße) oder der noch älteren U5 (Deutsche Oper - Richard-Wagner-Platz) nicht schon genug Erfahrung gesammelt hätten, wie man bei der U-Bahn möglichst viel Leistung für möglichst wenig Nachfrage verballert.
Wir geben einen zweistelligen Millionenbetrag für einen Minibahnsteig aus, um dann zwei für sich selbst bezogen äußerst nachfrageschwache Ministreckenäste mit einer Linie zu verbinden und wundern uns dann, warum die U-Bahn nicht ausreichend wirtschaftlich ist. Und uns auch noch betriebliche Zwänge aufhalsen, diesen Abschnitt dann auch immer bedienen zu müssen.


Es ist und bleibt dabei: Die U-Bahn hat ihre Vorteile und Notwendigkeit auf möglichst direkten, äußerst nachfragestarken Korridoren.
Neue Fahrzeuge und längst fällige Taktverdichtungen im bestehenden Netz der U-Bahn sind wesentlich fahrgastwirksamer und wirtschaftlicher , als die Bedienung irgendeines neuen Stummels - egal wie viel Betriebstunnel da in der Nähe ist.

Bei einem großen Netz kann man sicher den einen oder anderen historisch gewachsenen schwachen Streckenast (z.B. unsere U4) mitbetreiben - aber so etwas neu zu bauen und dann auch mit möglichst fahrgastunwirksamen Minilinien zu bedienen ist und bleibt reinste Geldverschwendung. Da betrifft analog übrigens S-Bahnen und Straßenbahnen ebenso...

Ingolf
Eine U-Bahn zum Magdeburger Platz kann dann sinnvoll werden, wenn man von Osten her eine Straßenbahn dorthin gebaut hat und man dann dort umsteigen kann. In den Straßenbahnplanungen der 90er war der Magdeburger Platz ja quasi auch als Tram-Hub geplant, weil es dort eben die einzige Möglichkeit zur Errichtung einer Wendeschleife vor Erreichen der City-West gibt. Warum man damals nicht gleich weiter zum Zoo bauen wollte, habe ich nie verstanden. Das komische dabei ist natürlich, das eben diese Straßenbahn die U-Bahnlinie deren Vorleistung der U-Bahnhof Magdeburger Platz wäre, unwahrscheinlich machen würde. Betrieblich ist dieser Stummel natürlich Mist, denn dann muss man im Prinzip die heutige U3 dorthin fahren lassen, die U4 hat viel zu wenig Potenzial und der Kreuzberger Abschnitt kann dann nur noch von der Uhlandstr. aus bedient werden.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.01.2018 12:58 von Nemo.
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Ingolf
Zitat
Arec
Das geht natürlich auch mit einer Kurz-U1 Uhlandstr - Nollendorfplatz - Magdeburger Platz. Dann reicht doch langfristig auch ein Bahnsteig für 4 Wagen, vielleicht sogar zwei. Dichter als im 10-Minuten-Takt kann der Magdeburger Platz ohnehin nicht bedient werden, wenn man den tunnel nicht neubauen möchte.

Oh ja, noch eine Spielzeug-U-Bahn-Linie...
Als wenn wir mit solchen Gebilden, wie der U4, der U55, der früheren U3 (Wittenbergplatz - Uhlandstraße) oder der noch älteren U5 (Deutsche Oper - Richard-Wagner-Platz) nicht schon genug Erfahrung gesammelt hätten, wie man bei der U-Bahn möglichst viel Leistung für möglichst wenig Nachfrage verballert.

Die "Mini-U-Bahn" kostet ja bis auf den Fahrer kaum Geld. Der Bahnsteig ist schon da, einen Fahrer für den 5-Min-Takt Wittenbergplatz-Uhlandstraße braucht man auch heute schon.

Vielmehr geht es hier um die Einhaltung von Qualitätsstandards. Meiner Meinung nach leidet die U4 gerade unter dem 10-Minuten-Takt. Wer die Wahl zwischen M46 und U4 hat, hat gar keinen Grund, einen längeren Weg zur U-Bahn auf sich zu nehmen, wenn dann nicht wenigstens auch gleich ein Zug kommt. Grundsätzlich wäre es wünschenswert, dass auf dem Ku'damm-Ast und auch auf der U4 außerhalb der HVZ ein 5-Min-Takt gefahren wird. Gerade bei der U4 spart das nur ein bisschen Strom und Fahrerstunden, die Wagen stehen ohnehin außerhalb der HVZ nur herum. Zumindest sollte man ausprobieren, ob man damit weiter Fahrgäste überzeugen kann.

Wenn es nach reiner Ausnutzung Fahrleistung geht, wäre eine Weiterführung der U1 von Wittenbergplatz nach Zoo oder Fehrbelliner Platz vermutlich sinnvoller. Es wir jedenfalls niemand zur U1 herunterklettern und dann feststellen, dass der nächste Zug in 8 Minuten kommt, um dann wieder hochzuklettern und den Bus zu nehmen. Dazu braucht es schon ein verlässliches Taktangebot.
Naive Frage, warum kann die U4 nicht am Magdeburger ne Spitzkehre machen und zur Ulandstraße fahren? Geht das technisch?
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2018 08:29 von Tramthusiast.
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Tramthusiast
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...

+1

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



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Tramthusiast
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...

Das ist aber nicht der Sinn von Foren - oder?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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Nemo
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Tramthusiast
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...

Das ist aber nicht der Sinn von Foren - oder?

Du meinst zur (vermeintlichen) Eigenunterhaltung provozieren und trollen? Ja das scheint für einige Menschen der Sinn von Foren zu sein.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Arec
Die "Mini-U-Bahn" [zum Magdeburger Platz] kostet ja bis auf den Fahrer kaum Geld. Der Bahnsteig ist schon da, einen Fahrer für den 5-Min-Takt Wittenbergplatz-Uhlandstraße braucht man auch heute schon.

Jein. Beim derzeitigen Betriebsprogramm mag das zutreffen. Wie ist das aber, wenn U1 und U3 auch dauerhaft zur Warschauer Straße fahren (was ich sehr begrüßen würde, nach Behebung des Fahrzeugmangels auch wieder öfter zur Uhlandstraße)? Dann müsste letztlich die U4 verlängert werden, was dann doch wieder zu höheren Betriebskosten führen würde. Es wird nämlich (zumindest heute*) kaum zu rechtfertigen sein, dass eine neugebaute Station nach wenigen Jahren wieder stillgelegt wird.

___
* Dass das 1907 am Potsdamer Platz, privat finanziert, schonmal passiert ist, tut nichts zur Sache. :)
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Jay
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Nemo
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Tramthusiast
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...

Das ist aber nicht der Sinn von Foren - oder?

Du meinst zur (vermeintlichen) Eigenunterhaltung provozieren und trollen? Ja das scheint für einige Menschen der Sinn von Foren zu sein.

Naja, ich dachte eher an das Spekulieren.. Trollen - ganz sicher nicht. Provozieren - das kommt in Diskussionen (diskutieren ist ja auch ein Zweck von Foren) immer vor. Einfach nur Revisonsdaten und Werbevarianten zu posten ist mir persönlich zu langweilig, ansonsten passiert ja zu wenig, um mehrere Threads zu füllen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2018 10:40 von Nemo.
Zitat
Tramthusiast
Wie wäre es, wenn wir einfach die (zumeist ohnehin realitätsfernen) Spekulationen lassen und erst einmal schauen, was die BVG nun wirklich macht? Dann können wir hier immer noch munter kritisieren und (vermeintliches) Expertenwissen zur Schau stellen...

Da die Ausdünnung auf (unter) dem Kurfürstendamm real ist, wird man wohl noch darüber reden dürfen und über Alternativen und Lösungsmöglichkeiten nachdenken müssen, will ich doch meinen. Leider gibt es immer noch Leute in der Verkehrsplanung, die erst mal irgendwo etwas einschränken, und nur nachsteuern, wenn er richtig quietscht. So Argumente "da müssen wir jetzt erst mal bis zum nächsten Fahrplanwechsel durch" hat wohl jeder schon mal gehört und gelesen und mit dem Kopf geschüttelt.

Zitat
def
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Arec
Die "Mini-U-Bahn" [Anmerkung von def: zum Magdeburger Platz] kostet ja bis auf den Fahrer kaum Geld. Der Bahnsteig ist schon da, einen Fahrer für den 5-Min-Takt Wittenbergplatz-Uhlandstraße braucht man auch heute schon.

Jein. Beim derzeitigen Betriebsprogramm mag das zutreffen. Wie ist das aber, wenn U1 und U3 auch dauerhaft zur Warschauer Straße fahren (was ich sehr begrüßen würde, nach Behebung des Fahrzeugmangels auch wieder öfter zur Uhlandstraße)? Dann müsste letztlich die U4 verlängert werden, was dann doch wieder zu höheren Betriebskosten führen würde. Es wird nämlich (zumindest heute*) kaum zu rechtfertigen sein, dass eine neugebaute Station nach wenigen Jahren wieder stillgelegt wird.

Zunächst sei erwähnt, dass es mir vornehmlich um eine Beibehaltung des Fünf-Minuten-Taktstandards auf dem Ku'damm geht, die Einfügung, dass es zum Magdeburger Platz geht stammt von dir. Dass der Zug dann dort eine Bahnsteigwende macht, erfordert ja schon in gewisser Weise einen Mehraufwand, weil die Wende dort am Bahnsteig und die Fahrt dorthin etwas länger dauert. Das könnte man "mitnehmen", wenn die Züge ohnehin in nächster Nähe zu einem potentiellen Bahnsteigstandort wenden, und dadurch kein zusätzlicher Umlauf gebraucht wird, ist aber erst mal keine Maßnahme, die für den Erhalt des derzeitigen Bedienungsstandards im Netz nötig ist.

Wenn U1 und U3 beide im 5-Minuten-Takt über die Hochbahn fahren, kann man tatsächlich den Mehraufwand in Kauf nehmen und die U4 dort hin verlängern. Wenn so etwas eintritt, dürfte der Wagenmangel behoben sein und man kann dann auf der U4, ggf. bis Magdeburger Platz, die Reste des Fuhrparks der Baureihe A runterfahren, bis sie "alle" sind. ;)

Was danach kommt, steht dann wirklich in den Sternen. Aber die Investition eines Schmalbahnsteiges und eines zweiten zu schaffenden Zugangs dorthin hat sich dann ggf. schon amortisiert.

Der denkbare Fall wäre für mich aber, dass nach Stabilisierung der Fahrzeugsituation die Kreuzberger Hochbahn wieder im 5-Minuten-Takt mit 8-Wagen-Zügen bedient wird. Das teuerste am Fahrbetrieb ist nun mal der Fahrer, und die derzeit avisierte Lösung lässt sich nur wegen des chronischen Wagenmangels rechtfertigen. Wenn ausreichend Wagen da sind, gibt es dafür nur noch das Argument der Angebotsqualität, da bin ich mir unsicher, ob das ausreicht. Allerdings kann man dann auch die U3 am Nollendorfplatz "teleskopieren" und nur jeden zweiten Zug zum Bahnsteig am Magdeburger Platz führen.
Gibst denn eigentlich schon Meldungen seitens der BVG, die irgendwo nachzulesen sind? Ich frage mich auch seit langem wie diese bei dem Fahrzeugmangel sich eine U3-Verlängerung bis Warschauer Straße erlauben kann. Wahrscheinlich würde es dann irgendwann zu einer folgenden dauerhaften Linienführung kommen:

U1: Uhlandstraße - Wittenbergplatz
U3: Krumme Lanke - Warschauer Straße

(eventuell auch mit umgekehrter Linienbezeichnung)
Zitat
def
Beim derzeitigen Betriebsprogramm mag das zutreffen. Wie ist das aber, wenn U1 und U3 auch dauerhaft zur Warschauer Straße fahren (was ich sehr begrüßen würde, nach Behebung des Fahrzeugmangels auch wieder öfter zur Uhlandstraße)? Dann müsste letztlich die U4 verlängert werden, was dann doch wieder zu höheren Betriebskosten führen würde. Es wird nämlich (zumindest heute*) kaum zu rechtfertigen sein, dass eine neugebaute Station nach wenigen Jahren wieder stillgelegt wird.

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* Dass das 1907 am Potsdamer Platz, privat finanziert, schonmal passiert ist, tut nichts zur Sache. :)

Am Nollendorfplatz wurde 1926 schon einmal ein provisorischer (von der Stadt Schöneberg öffentlich finanzierter) Endbahnhof mit Bahnsteig, Beleuchtung, Ausgangstreppe, Stellwerk, Weichen, Signalen, unterirdischem Verbindungsgang nach knapp 16jähriger Nutzungsdauer zurückgebaut, sogar die kleine Betriebswerkstatt hinter dem Innsbrucker Platz geschlossen.
So ein Bahnsteig am Magdeburger Platz würde nur ein Provisorium darstellen und eben keinen zweistelligen Millionenbetrag erfordern, wie von U-Bahngegnern gern behauptet wird.

Ein dauerhafter Betrieb mehrerer Linien auf dem Kreuzberger Ast ist eher nicht zu erwarten, da nach Verlängerung der U1 unter dem Kurfürstendamm bis Adenauerplatz (oder noch weiter) eine stärkere Zunahme der Nachfrage an diesem Linienende eintreten wird. Die eigentlich sehr gute Zuverlässigkeit der U3 würde unter einer Verlängerung zur Warschauer Straße merklich abnehmen. Aus gutem Grund hat man alle Verzweigungen im U-Bahnnetz abgeschafft, nur der sehr kurze Abschnitt zwischen den Nachbarbahnhöfen Wittenberg- und Nollendorfplatz wird von zwei Linien gemeinsam benutzt.

Die stärkste Auslastung der U3 liegt eben nicht am Wittenbergplatz, sondern zwischen Spichernstraße (Übergang zur U9), Heidelberger Platz (Ringbahn) und der Universität (Thielplatz). Das Umsteigen zwischen der U1 und U3 ist sehr komfortabel am gleichen Bahnsteig möglich, am Nollendorfplatz sogar in beiden Fahrtrichtungen.

Falls die U3 wirklich nach Warschauer Straße verlängert wird und die U1 nicht zum Nollendorfplatz zurückgezogen wird, müsste der möglicherweise eingerichtete U-Bahnhof Magdeburger Platz von der U4 bedient werden. Betrieblich würde sich die Fahrzeit der U4 von 2x 6 Minuten auf 2x 7,5 Minuten erhöhen. Dafür würde ein zusätzlicher Zug/Umlauf erforderlich werden. Im Fünfminutentakt wären es dann fünf Einheiten und im Zehnminutentakt drei. Diesem Mehraufwand stünde sicherlich keine Ergebnisverbesserung in gleicher Höhe gegenüber.

so long

Mario
Zitat
Bahnmeier
Gibst denn eigentlich schon Meldungen seitens der BVG, die irgendwo nachzulesen sind? Ich frage mich auch seit langem wie diese bei dem Fahrzeugmangel sich eine U3-Verlängerung bis Warschauer Straße erlauben kann. Wahrscheinlich würde es dann irgendwann zu einer folgenden dauerhaften Linienführung kommen:

U1: Uhlandstraße - Wittenbergplatz
U3: Krumme Lanke - Warschauer Straße

(eventuell auch mit umgekehrter Linienbezeichnung)

Würde ich gar nicht so schlecht finden.
Für Umsteiger U9-Nord - U1-Ost, die nach Kreuzberg möchten, würde sich jedoch dadurch ein Umweg ergeben, da dann ein kleiner Umweg mit Umstieg in Spichernstraße (und dort ist der Umsteigeweg lang) gefahren werden müsste. Für die Fahrgäste aus Wedding wäre das nicht schlimm, da sie auch mit U6 und U8 hinkommen, aber für die Relation Moabit-Kreuzberg würden sich dadurch Verschlechterungen ergeben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2018 14:53 von RathausSpandau.
Zitat
Bahnmeier
Ich frage mich auch seit langem wie diese bei dem Fahrzeugmangel sich eine U3-Verlängerung bis Warschauer Straße erlauben kann. Wahrscheinlich würde es dann irgendwann zu einer folgenden dauerhaften Linienführung kommen:
U1: Uhlandstraße - Wittenbergplatz
U3: Krumme Lanke - Warschauer Straße

Zur Verlängerung trotz Fahrzeugmagel: Gerade der Mangel ist der Grund dafür, dass die Verlängerung erfolgt. So können mehr Wagen für den Fahrgastbetrieb nutzbar gemacht werden, weil langen Wendefahrten bzw. -zeiten der U3 am Nollendorfplatz entfallen und eine Ausdünnung Uhlandstr-Wittenbergplatz möglich ist (sowohl vom Takt als auch von der Wagenanzahl). Insgesamt können also die wenigen verfügbaren Wagen besser verteilt werden. Wenn die U3 auf 6-Wagen-Züge stabilisiert werden kann, ist sogar ein 4-Wagen-Zug auf der neuen U1 denkbar, die dann nur noch im 10-Minuten-Takt verkehren wird. Dann hätte man weiterhin (oder wieder) 16 Wagen je 10 Minuten auf der Kreuzberger Hochbahn.

Zu deiner vermuteten neuen Linienführung: Das wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht so kommen. Ohne Verlängerung von Zügen von Uhlandstraße auf die Kreuzberger Hochbahn bis zur Warschauer Straße (mindestens aber Kottbusser Tor, siehe dazu aber unten) müssen auf der gesamten U3 bis Krumme Lanke zumindest mittelfristig 8-Wagen-Züge eingesetzt werden. Das wäre bei einer Führung bis Krumme Lanke im 5-Minuten-Takt ein definitiver ein nenneswerter Mehraufwand, vermutlich wäre es selbst, wenn man Breitenbachplatz-Krumme Lanke auf 10-Minuten-Takt ausdünnt ein Mehreinsatz an Wagen, als wenn man die Züge aus Kreuzberg an der Uhlandstraße wenden würde.

Ich kann darüber hinaus keinen Vorteil erkennen, die Linienenden zu tauschen. Nur jetzt für den Moment und in der jetzigen Situation macht das Konzept Sinn, weil man sich zusätzliche Wagen der jetzigen westlichen U1 und auf der U3 durch zusätzliche Fahrerstunden und einem schlechteren Angebot auf dem Ku'damm erkauft. Andere Vorteile bestehen dadurch nicht, der Übergang U1<>U3 ist ja heute schon am Nollendorfplatz bahnsteiggleich möglich. Dieser Anschluss würde auch noch verloren gehen, wenn man die Züge von Uhlandstr. kommend schon am Wittenbergplatz enden lässt. Ein bahnsteiggleicher Übergang von der U2 ist dann auch nicht wenigstens in einer Richtung möglich, gewendet werden muss dann immer über das südlichste Gleis.

Zitat
RathausSpandau
[RathausSpandau zum o.g. Linienkonzept, Anm. von Arec] Würde ich gar nicht so schlecht finden.
Für Umsteiger U9-Nord - U1-Ost, die nach Kreuzberg möchten, würde sich jedoch dadurch ein Umweg ergeben, da dann ein kleiner Umweg mit Umstieg in Spichernstraße (und dort ist der Umsteigeweg lang) gefahren werden müsste. Für die Fahrgäste aus Wedding wäre das nicht schlimm, da sie auch mit U6 und U8 hinkommen, aber für die Relation Moabit-Kreuzberg würden sich dadurch Verschlechterungen ergeben.

Die reine Fahrtzeit würde sich, wenn man nicht Mehrfachumsteigen will, um drei Minuten verlängern. Die Umsteigesituation ist aber an Kurfürstendamm und Spichernstraße in etwa gleich, beide Bahnsteige liegen (verbunden mit einem Fußweg) Kopf-an-Kopf. Allerdings mangelt es (wie oben geschrieben) an einem Vorteil für diese Lösung, die Nachteile (Abkopplung der U1 von jeglichen kurzen Anschlüssen, vermutlich Ausdünnung des Taktes) überwiegen in meinen Augen. Mindestens eine Fahrt alle 10 Minuten sollte über Wittenbergplatz hinaus verkehren, bestenfalls bis Warschauer Straße, alternativ mit Anschluss dorthin auch nur bis Nollendorfplatz/Magdeburger Platz.

Eine Führung bis Kottbusser Tor ist eigentlich nur möglich, wenn man dafür einen 2,5-Minuten-Takt bis zum Kottbusser Tor anbietet. Ein 6/4-Takt ist vielleicht gerade noch verträglich, aber bei einem 7/3-Takt wird es meiner Meinung nach zu eng, da die Auslastung auch östlich von Kottbusser Tor noch recht hoch ist und der Zug, der die Umsteiger von dem endenden Zug aufnehmen muss, logischerweise nach der größeren Lücke fahren würde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2018 15:07 von Arec.
Zitat
Arec
Zur Verlängerung trotz Fahrzeugmagel: Gerade der Mangel ist der Grund dafür, dass die Verlängerung erfolgt. So können mehr Wagen für den Fahrgastbetrieb nutzbar gemacht werden, weil langen Wendefahrten bzw. -zeiten der U3 am Nollendorfplatz entfallen und eine Ausdünnung Uhlandstr-Wittenbergplatz möglich ist (sowohl vom Takt als auch von der Wagenanzahl). Insgesamt können also die wenigen verfügbaren Wagen besser verteilt werden.

Das heißt doch aber auch, dass die Wagen höhere Laufleistungen in geringerer Zeit erbringen. Gerade das wird immer wieder als Argument für die kürzeren "Lebens"zyklen jüngerer Fahrzeuggenerationen und umfangreichere Werkstattaufenthalte angeführt.

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@Arec:

Das war auch kein Wunschdenken von mir sondern eine Vermutung, wie es (langfristig) kommen könnte. Aber unter dem Kurfürstendamm (einer weltbekannten Straße) sollte öfter als 10 Minuten eine U-Bahn fahren. Und ich frage mich auch was man in Kreuzberg dazu sagen wird, wenn dort nicht mehr die U1 fahren würde.
Zitat
Arec

Die reine Fahrtzeit würde sich, wenn man nicht Mehrfachumsteigen will, um drei Minuten verlängern. Die Umsteigesituation ist aber an Kurfürstendamm und Spichernstraße in etwa gleich, beide Bahnsteige liegen (verbunden mit einem Fußweg) Kopf-an-Kopf.

Am Kürfürstendamm kann man direkt von beiden Bahnsteigen der U1 runter auf die Ebene des U9-Bahnsteigs. An der Spichernstr. muss man von der U9 in Richtung Warschauer Str. zuerst hoch, über die U9 rüber und dann wieder runter, unter der U3 durch und dann wieder hoch auf den Bahnsteig. Das ist für mich ein gewaltiger Unterschied.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.01.2018 16:35 von Nemo.
Zitat
Philipp Borchert
Zitat
Arec
Zur Verlängerung trotz Fahrzeugmagel: Gerade der Mangel ist der Grund dafür, dass die Verlängerung erfolgt. So können mehr Wagen für den Fahrgastbetrieb nutzbar gemacht werden, weil langen Wendefahrten bzw. -zeiten der U3 am Nollendorfplatz entfallen und eine Ausdünnung Uhlandstr-Wittenbergplatz möglich ist (sowohl vom Takt als auch von der Wagenanzahl). Insgesamt können also die wenigen verfügbaren Wagen besser verteilt werden.

Das heißt doch aber auch, dass die Wagen höhere Laufleistungen in geringerer Zeit erbringen. Gerade das wird immer wieder als Argument für die kürzeren "Lebens"zyklen jüngerer Fahrzeuggenerationen und umfangreichere Werkstattaufenthalte angeführt.

Ja, langfristig ist das natürlich ein Grund. Allerdings ist es ja, platt gesagt, egal, ob ich mit zwei Zügen je Tag 1000 km fahre, und die dann 30 Jahre halten - oder ob ich mit einem Zug 2000 km fahre, der aber nur 15 Jahre hält. Letzteres passt sogar eher besser zu den aktuellen Entwicklungen der Industrie, dass man Ersatzteile nur noch wenige Jahre verfügbar hält.

Zitat
Bahnmeier
Das war auch kein Wunschdenken von mir sondern eine Vermutung, wie es (langfristig) kommen könnte. Aber unter dem Kurfürstendamm (einer weltbekannten Straße) sollte öfter als 10 Minuten eine U-Bahn fahren. Und ich frage mich auch was man in Kreuzberg dazu sagen wird, wenn dort nicht mehr die U1 fahren würde.

Ich meinte nur, ich kann keine Gründe finden, weshalb deine Vermutung realität werden sollte. Es spricht aus meiner Sicht nichts für einen dauerhaften Linientausch, zudem hat der weiße Bim weiter oben schon erwähnt, dass langfristig eher das Ziel ist, die Ku'damm-Strecke bis Adenauerplatz zu verlängern. Ich gehe davon aus, dass dies eines der realistischsten U-Bahn-Projekte in der nächsten Zeit ist.

Ich glaube auch, in Kreuzberg ist es herzlich egal, wo man hinter Wittenbergplatz hinfährt. Die zwei Stationen machen den Kohl nicht fett, es gibt Gründe für beide Verbindungen, die (geringe, dreiminütige) Fahrtzeitersparnis zur U9-Nord wurde ja schon genannt, die Direktverbindung nach Dahlem ebenfalls.
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