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Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
geschrieben von dubito ergo sum 
Zitat
Marienfelde
Ich denke, die Direktvergabe des Berliner S-Bahnbetriebs an ein Unternehmen im Eigentum der Länder Berlin und Brandenburg wäre eine Einigungslinie, die sich nicht nur in diesem Forum, sondern auch beim Souverän selbst (also den Berliner/inne/n und Brandenburger/inne/n) auf eine breite Mehrheit stützen könnte.

Volle Zustimmung, nur wie bekommt man den Senat dazu überredet, etwas sinnvolles für seine Bevölkerung zu machen?
Volksentscheid?
Zitat
ralf51
Zitat
Marienfelde
Ich denke, die Direktvergabe des Berliner S-Bahnbetriebs an ein Unternehmen im Eigentum der Länder Berlin und Brandenburg wäre eine Einigungslinie, die sich nicht nur in diesem Forum, sondern auch beim Souverän selbst (also den Berliner/inne/n und Brandenburger/inne/n) auf eine breite Mehrheit stützen könnte.

Volksentscheid?

Hahaha, siehe Flughafen Tegel.
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Flexist
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ralf51
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Marienfelde
Ich denke, die Direktvergabe des Berliner S-Bahnbetriebs an ein Unternehmen im Eigentum der Länder Berlin und Brandenburg wäre eine Einigungslinie, die sich nicht nur in diesem Forum, sondern auch beim Souverän selbst (also den Berliner/inne/n und Brandenburger/inne/n) auf eine breite Mehrheit stützen könnte.

Volksentscheid?

Hahaha, siehe Flughafen Tegel.

So einen Volksentscheid zur S-Bahn Kommunalisierung würde allenfalls die Linke/SPD/Grünen* fordern. Bei der jetzigen Regierung sehe ich niemanden aus der Opposition, der irgendwas sinnvolles für den ÖPNV oder für eine wie auch immer geartete Deprivatisierung fordern könnte. Die Regierung selbst wird keinen Volksentscheid organisieren. Dann bliebe nur eine Bürgerinnitiative von IGEB, VCD und BUND, deren Reichweite auch eher begrenzt ist. Von daher glaube ich nicht, dass es so einen Volksentscheid geben wird. Der Flughafen Tegel ist ein schlechtes Beispiel für einen Volksentscheid, denn er wurde ja nie so eingebracht, dass am Ende ein Gesetz, also ein wirklicher Entscheid rauskommt, was auch klar ist, wenn man sich etwas mit der Materie beschäftigt, denn dann hätte die Regierung sich auch zurücklehnen können und warten, können, wie die Gerichte entscheiden. Und das hätte sehr lange gedauert, vielleicht sogar länger als die Eröffnung des Flughafens noch dauern wird.

*:die jeweilige Regierungsparteien sind hier zu streichen, Grüne und SPD sind hier je nach herrschendem Flügel evtl. sofort zu streichen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2018 15:35 von Nemo.
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Nemo
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Flexist
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ralf51
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Marienfelde
Ich denke, die Direktvergabe des Berliner S-Bahnbetriebs an ein Unternehmen im Eigentum der Länder Berlin und Brandenburg wäre eine Einigungslinie, die sich nicht nur in diesem Forum, sondern auch beim Souverän selbst (also den Berliner/inne/n und Brandenburger/inne/n) auf eine breite Mehrheit stützen könnte.
Volksentscheid?
Hahaha, siehe Flughafen Tegel.
So einen Volksentscheid zur S-Bahn Kommunalisierung würde allenfalls die Linke/SPD/Grünen* fordern. Bei der jetzigen Regierung sehe ich niemanden aus der Opposition, der irgendwas sinnvolles für den ÖPNV oder für eine wie auch immer geartete Deprivatisierung fordern könnte. Die Regierung selbst wird keinen Volksentscheid organisieren. ...

Ein Volksentscheid über die Berliner S-Bahn wäre noch absurder als der letzte über den Weiterbetrieb des Flughafens Tegel. Man könnte auch einen Volksentscheid starten, jedem volljährigen Berliner aus der öffentlichen Kasse monatlich 5000 Euro zu überweisen ...
Da die Berliner S-Bahn insgesamt einst im Eigentum des Deutschen Reiches und nun der Bundesrepublik Deutschland steht, darf das Land dank Regionalisierung lediglich den Betrieb bestellen und zum Teil bezahlen. Einzige Alternative wäre selbst einen landeseigenen Schnellbahnbetrieb aufzubauen und die Leistungen der S-Bahn (innerhalb Berlins) abzubestellen. Das ist aber aus finanziellen Gründen unrealistisch und der Bahnkonzern weiss das selbstverständlich. Die Abgabe der Betriebsrechte eines Netzteils an das Land Berlin 1984 wird sich nicht nochmal wiederholen.
Bereits aus dem Sachbuch "Die Elektrisierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen als Wirtschaftsproblem. 1931" von Dr.-Ing. Karl Remy (von 1927 bis 1933 Mitglied der Reichsbahndirektion Berlin) geht hervor, dass man Eisenbahnen im Nahverkehr nicht gewinnbringend betreiben kann, was volkswirtschaftlich aber durchaus vorteilhaft sein kann.

Natürlich kann der Schnellbahnverkehr auf Eisenbahnstrecken nie alle Kunden voll zufrieden stellen, das ist aber nicht Aufgabe des Massenverkehrs. Die jährliche Beförderungsleistung von 4,4 Milliarden Personenkilometern bei der S-Bahn stellt alle anderen öffentlichen Verkehrsmittel in Berlin/Brandenburg in den Schatten. Die Gesamtzahl der beförderten Personen von 431 Millionen wurde nur von der Berliner U-Bahn (553 Mio) überboten (alle Zahlen von 2016).

Seine beste Kuh im Stall verkauft auch der dümmste Bauer nicht ;-)

so long

Mario
Zitat
Arnd Hellinger
Übrigens: Was halten eigentlich Organisationen wie die IGEB e.V. - Berliner Fahrgastverband - oder Fahrgastverband PRO BAHN e.V. von dieser Schnapsidee der Bündnis 90/Die Grünen Berlin und ihres Verkehrsstaatssekretärs Jens Holger Kirchner, nun auch noch Wartung sowie Beschaffung neuer S-Bahn-Fahrzeuge separat auszuschreiben und damit bewährte Strukturen zu zerschlagen? Das hat mit sozialer, nachhaltiger Verkehrspolitik wenig zu tun und folgt nur einer neoliberalen Wirtschaftsideologie. :-(

Wenn Du schon mit Schlagwörtern wie "neoliberal" kommst, komme ich mit einem anderen: Staatsmonopolischer Kapitalismus.

Und nein, nicht jeder Ansatz, die Auswüchse des staatsmonopolistischen Kapitalismus etwas zu begrenzen, ist gleich "neoliberal".


Zitat
Arnd Hellinger
Statt dessen sollte der Senat lieber mit dem DB-Konzern über eine Übernahme von ggf. 50,1 Prozent der Gesellschaftsanteile an der S-Bahn Berlin GmbH in Landesbesitz verhandeln.

Dass dazu zwei gehören und die DB das nicht machen würde, haben schon andere geschrieben. Und selbst, wenn sie es machen würde, würde es einen ordentlichen Preis kosten. Das Land wäre einen riesigen Batzen Geld los, und erstmal wäre kein Problem gelöst. Auf sehr lange Sicht würden dann die Kosten pro Jahr sicherlich geringer; aber das würde Jahrzehnte dauern, bis sich das amortisiert hätte.

Zitat
Arnd Hellinger
Zugleich wären die bis 2015 geltend gewesenen Geschäftsbesorgungsverträge der S-Bahn mit DB Netz sowie DB Station&Service wieder in Kraft zu setzen und sogar zu erweitern, damit die operativ-betriebliche Zuständigkeit für die Qualität des Gesamtsystems S-Bahn klar _in_einer_Hand_ läge...

Also, dass alles wieder so toll wird wie 2009?

Sorry, nimm's mir nicht übel. Aber ich kann mir unter allen diskutierten Lösungen nichts Dümmeres vorstellen, als *festzuschreiben*, dass die "operativ-betriebliche Zuständigkeit für die Qualität des Gesamtsystems S-Bahn klar _in_einer_Hand_ läge." Diese eine Hand kann nach Lage der Dinge nur die DB sein (DB Netz kriegt man niemals raus, das Land kann nicht die gesamte einschlägige Infrastruktur kaufen) und das "in einer Hand" festzuschreiben, hieße, festzuschreiben, dass der DB Konzern weiter schalten und walten könnte wie er wollte.

Alles, aber bitte bloß nicht das.

Grüße,

GF
Hallo Marienfelde,

erstmal ein frohes neues Jahr!

Zitat
Marienfelde
Zitat
Global Fisch
Aber wenn man schon Privatbahnen hat und einen Wettbewerber trotzdem künstlich stärkt, was will man dadurch erreichen?
Man höhlt den Wettbewerb aus: Ergebnis ist: der Besteller muss mehr zahlen, kriegt weniger Leistung fürs Geld.
Ergebnis: man schwächt den ÖPNV,

Sorry, ich kann so etwas nicht gutheißen.

Aber warum? Warum sind die "Wettbewerber" billiger?

Neben dem, was Lehrter Bahnhof und schallundrausch schon schrieben, d.h. m.E. sogar vor den von ihnen genannten Punkten:
die bloße Existenz des Wettbewerbs ist m.E. entscheidend.

Marktwirtschaftliche Binsenweisheit: Konkurrenz belebt das Geschäft.

Ein (de facto) Monopolist kann die Preise (fast) nach Gutdünken festsetzen. Hat er ernsthafte Konkurrenz, kann er es nicht mehr.
Ein (de facto) Monopolist muss auch nicht befürchten, bei der nächste Ausschreibung nicht zum Zug zu kommen, wenn er Pfusch abliefert.

Ein funktionierender Wettbewerb mindert diese Probleme. Auch wenn die DB sich in einem echten Wettbewerb durchgesetzt hätte (was sie schon oft genug geschafft hat), wäre es besser als solche Pseudowettbewerbe wie die Ringbahnausschreibung.

Zitat
Marienfelde
Irgendjemand zahlt immer, wenn etwas billiger zu haben ist. Wer zahlt in unserem Fall?

In unserem Fall hätte der DB Konzern gezahlt (oder besser gesagt: weniger Geld eingestrichen). Dann wäre es nicht möglich gewesen, dass die S-Bahn schon vier Jahre nach dem Desaster von 2009 wieder ordentliche Gewinne an den Mutterkonzern abgeführt hätte, sondern sie hätte sich erstmal darum kümmern müssen, wenigstens den laufenden Verkehrsvertrag zu erfüllen. Was sie bis heute noch nicht schafft.

Grüße,

GF



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.01.2018 22:57 von Global Fisch.
Zitat
schallundrausch
Der nächste Redebeitrag zum Thema Ausschreibung und Organisation kommt von der Gewerkschaft EVG. Sie befürchtet die Zerschlagung des Unternehmens S-Bahn Berlin und den Abbau von Arbeitsplätzen.

Ich finde ja, die Gewerkschaft verfehlt mit ihrem Aufschrei das Thema, denn ich lese das so als stellten sie sich prinzipiell gegen eine Ausschreibung und kritisieren dafür den Senat.
Aber lest lieber selber und bildet Euch Eure eigene Meinung.

Berliner Zeitung: Gewerkschaft kritisiert Senat „Wir warnen davor, die S-Bahn zu zerstückeln“

Zitat
BLZ
„Wir warnen davor, die S-Bahn zu zerstückeln. Wer das versucht, muss mit heftigen Reaktionen rechnen“, sagte Heiner Wegner von der Werkstatt Erkner. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sieht das Vorhaben ebenfalls kritisch. „Es geht an den Themen der Menschen in dieser Stadt vorbei“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Häh? Können die bei der EVG eigentlich auch lesen? Das ist ne faktische Direktvergabe bis 2030?! Was wollen die denn noch? Weniger Wettbewerb geht gar nicht!

[ted.europa.eu]

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Wow, wir sind im Jahr 2018, und in der Diskussion auf dem Stand von 2009 ("ob es nun eine Ausschreibung gibt, oder nicht - neue Züge gibt es eh erst im Jahre 2017")

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Logital
Zitat
schallundrausch
Der nächste Redebeitrag zum Thema Ausschreibung und Organisation kommt von der Gewerkschaft EVG. Sie befürchtet die Zerschlagung des Unternehmens S-Bahn Berlin und den Abbau von Arbeitsplätzen.

Ich finde ja, die Gewerkschaft verfehlt mit ihrem Aufschrei das Thema, denn ich lese das so als stellten sie sich prinzipiell gegen eine Ausschreibung und kritisieren dafür den Senat.
Aber lest lieber selber und bildet Euch Eure eigene Meinung.

Berliner Zeitung: Gewerkschaft kritisiert Senat „Wir warnen davor, die S-Bahn zu zerstückeln“

Zitat
BLZ
„Wir warnen davor, die S-Bahn zu zerstückeln. Wer das versucht, muss mit heftigen Reaktionen rechnen“, sagte Heiner Wegner von der Werkstatt Erkner. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sieht das Vorhaben ebenfalls kritisch. „Es geht an den Themen der Menschen in dieser Stadt vorbei“, sagte ein Sprecher auf Anfrage.

Häh? Können die bei der EVG eigentlich auch lesen? Das ist ne faktische Direktvergabe bis 2030?! Was wollen die denn noch? Weniger Wettbewerb geht gar nicht!

[ted.europa.eu]

Oha, man will also tatsächlich direkt an die DB vergeben. Da hat sich die Diskussion seit 2008 ja echt gelohnt (damals noch mit der Junge Reyer). Politikerverdrossenheit ist da ja wohl kein Zufall.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Wow, wir sind im Jahr 2018, und in der Diskussion auf dem Stand von 2009 ("ob es nun eine Ausschreibung gibt, oder nicht - neue Züge gibt es eh erst im Jahre 2017")

Exakt so sieht es aus. Ein Grund von mehreren, warum ich auf Sprüche wie "bei der S-Bahn muss alles in einer Hand bleiben" oder gar noch pathetischer: "Die S-Bahn darf nicht zerschlagen werder" alles andere als begeistert reagiere.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.01.2018 08:44 von Global Fisch.
Die IGEB äußert sich dazu

tl;dr: Fahrzeugpool ja oder nein ist für die IGEB beides vertretbar, sie mahnt aber zu Tempo.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.2018 14:37 von vasarius.
Ich versteh das nicht. Es kommen neue Fahrzeuge und es besteht sogar eine Option. Und selbst wenn die deutsche Bahn nicht gewinnt, gibt es Fahrzeuge zu kaufen, die bereits getestet und somit schneller im Einsatz sind.
Zitat
Flexist
Ich versteh das nicht. Es kommen neue Fahrzeuge und es besteht sogar eine Option. Und selbst wenn die deutsche Bahn nicht gewinnt, gibt es Fahrzeuge zu kaufen, die bereits getestet und somit schneller im Einsatz sind.

Was nutzen Optionen, wenn sie nicht gezogen werden? Und wer soll einfach so auf gut Glück Fahrzeuge kaufen? Wie aus dem Text hervor geht, muss eine Entscheidung über das "wie" der Fahrzeugbeschaffung getroffen werden. Und das möglichst schnell, damit wir nicht wieder eine jahrelange Hängepartie erleben, wie aktuell. Die 483/484 hätten eigentlich JETZT zur Verfügung stehen müssen, wenn der Senat mal früher seine Entscheidungen zur Ring-Ausschreibung getroffen hätte.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zur Information: [www.berliner-woche.de]
Mit freundlichen Grüssen aus Paris
umrk
Und noch was dazu: [www.tagesspiegel.de]
Mit freundlichen Grüssen aus Paris
umrk
Hallo
Die S-Bahn kommt mir vor wie das Kind im Kaukasischen Kreidekreis, nur hier zerren nicht nur zwei dran.
Grüße
Tradibahner, nur dir sind die Seiten 6 und 7 in der aktuellen punkt3 von heute gewidmet. ;-)
Zitat
micha774
Tradibahner, nur dir sind die Seiten 6 und 7 in der aktuellen punkt3 von heute gewidmet. ;-)

Es wäre schön gewesen hättest du wenigstens das Thema angerissen, oder vielleicht gar ein Link zur Ausgabe.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
micha774
Tradibahner, nur dir sind die Seiten 6 und 7 in der aktuellen punkt3 von heute gewidmet. ;-)

Es wäre schön gewesen hättest du wenigstens das Thema angerissen, oder vielleicht gar ein Link zur Ausgabe.

Leute zu verunglimpfen oder zu mobben macht doch viel mehr Spass, obwohl es bei der S-Bahn bzw. DB Netz weiterhin nicht gut läuft, wie man am heutigen Montag morgen wieder erleben darf.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Haha. Wo ist da ein Mobbing zu erkennen wenn ich einen Hinweis setze?

Logital, es geht in der Punkt3 darum, wie die S-Bahn im Störungsfall reagiert. Welches andere Thema behandelt denn der Tradibahner hier im Forum?
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