Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 15.01.2018 10:54 |
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nicolaas
Die Konsultationen mit dem Europäischen und Deutschen Statistikamt, ob die Kredite nicht auf die Staatsschulden angerechnet werden, sind meiner Meinung nach weiterhin noch nicht beendet. Zumindest habe ich nichts gegenteiliges gehört.
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 15.01.2018 13:49 |
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sansculotte
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nicolaas
Die Konsultationen mit dem Europäischen und Deutschen Statistikamt, ob die Kredite nicht auf die Staatsschulden angerechnet werden, sind meiner Meinung nach weiterhin noch nicht beendet. Zumindest habe ich nichts gegenteiliges gehört.
Eurostat hat sich zur FFG eigentlich recht eindeutig geäußert (hier nachzulesen: [ec.europa.eu]). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich so ohne weiteres doch noch vom Gegenteil überzeugen lassen. Eher wahrscheinlich ist, dass Eurostat sich die ÖPNV-Finanzierung in Berlin insgesamt noch etwas genauer anschaut...
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 15.01.2018 13:54 |
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 15.01.2018 14:20 |
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Jay
Die Gründung einer Gesellschaft ist ersteinmal nur eine rechtliche Hülle. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass alles wie geplant umgesetzt wird.
Zitat
Geschäftsbericht BVG 2016, BVG-Fahrzeugfinanzierungsgesellschaft mbH
Die BVG-FFG wurde am 1. Januar 2016 als 100 %ige Tochter der BVG gegründet.
Resultierend aus der organisatorischen Trennung zwischen dem Kerngeschäft der
BVG und der Schienenfahrzeugbeschaffung erfolgte die Beauftragung zur Finanzierung
und Realisierung der Fahrzeugbeschaffung durch die BVG-FFG. Im Rahmen
der Finanzierung der Beschaffung von U-Bahn- und Straßenbahnfahrzeugen ist sie zur
umfassenden Vertretung der BVG berechtigt und handelt im Namen und auf Rechnung
der BVG. Zu den Aufgaben der Gesellschaft zählen u. a. die Aufnahme von Krediten zur
Finanzierung der Schienenfahrzeugbeschaffung der BVG, das Finanzierungsmanagement
und die Erbringung von Leistungen des beschaffungsbezogenen Finanz- und Rechnungswesens
einschließlich des Controllings.
Zwischen der BVG-FFG und der BVG wurde in 2016 ein Geschäftsbesorgungsvertrag
geschlossen, welcher die jeweiligen Aufgaben und Zuständigkeiten bei der Durchführung
der Schienenfahrzeugbeschaffung definiert.
...
Der Umsatz der BVG-FFG wird im Jahr 2017 voraussichtlich bei 89,5 Tsd. EUR liegen.
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 15.01.2018 18:30 |
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sansculotte
Zitat
nicolaas
Die Konsultationen mit dem Europäischen und Deutschen Statistikamt, ob die Kredite nicht auf die Staatsschulden angerechnet werden, sind meiner Meinung nach weiterhin noch nicht beendet. Zumindest habe ich nichts gegenteiliges gehört.
Eurostat hat sich zur FFG eigentlich recht eindeutig geäußert (hier nachzulesen: [ec.europa.eu]). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich so ohne weiteres doch noch vom Gegenteil überzeugen lassen. Eher wahrscheinlich ist, dass Eurostat sich die ÖPNV-Finanzierung in Berlin insgesamt noch etwas genauer anschaut...
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 17.01.2018 06:54 |
Zitat
nicolaas
Zitat
sansculotte
Zitat
nicolaas
Die Konsultationen mit dem Europäischen und Deutschen Statistikamt, ob die Kredite nicht auf die Staatsschulden angerechnet werden, sind meiner Meinung nach weiterhin noch nicht beendet. Zumindest habe ich nichts gegenteiliges gehört.
Eurostat hat sich zur FFG eigentlich recht eindeutig geäußert (hier nachzulesen: [ec.europa.eu]). Ich kann mir nicht vorstellen, dass die sich so ohne weiteres doch noch vom Gegenteil überzeugen lassen. Eher wahrscheinlich ist, dass Eurostat sich die ÖPNV-Finanzierung in Berlin insgesamt noch etwas genauer anschaut...
Angesichts der momentanen Nichtschuldenaufnahme Deutschlands ist es letztenendes unerheblich, ob die FFG auf die deutschen Staatsschulden angerechnet wird. Es geht im Kern ja eigentlich nur darum, die deutsche Schuldenbremse einzuhalten, zu der die Bundesländer verpflichtet sind. Mir wurde gesagt, dass das Deutsche Statistikamt dies bei dieser Konstruktion schon bejaht hätte. […].
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 17.01.2018 11:32 |
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Arec
Es wäre ja absurd, wenn man ein privatrechtliches Eisenbahnverkehrsunternehmen (beispielsweise die NEB) beauftragen könnte, SPNV-Leistungen zu erbringen, und dafür rechnet sie beim Land jährliche einen Betrag für die Fahrleistung plus Fahrzeugfinanzierung (aus Kredit) oder Leasing (was letztlich auch ein Kredit ist) ab, es dann aber im Umkehrschluss verboten wäre, die Fahrzeuge als Land selbst über Kredite zu finanzieren und dem EVU zur Verfügung zu stellen oder die Leistung gleich selbst zu erbringen.
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 19.01.2018 13:07 |
Zitat
Lopi2000
Statt dass der Staat die Fahrzeuge selbst beschafft und dafür eine Anleihe mit 0,5 % Zinsen auflegt, kauft/finanziert ein privater Investor diese und verlangt 5 % Rendite.
Zitat
sansculotte
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Lopi2000
Statt dass der Staat die Fahrzeuge selbst beschafft und dafür eine Anleihe mit 0,5 % Zinsen auflegt, kauft/finanziert ein privater Investor diese und verlangt 5 % Rendite.
Tatsächlich kauft der private Investor die Fahrzeuge, muss dabei aber gar nicht so sehr auf den Preis schauen, da er den ja eh in einer Oligopol- oder sogar Monopolsituation auf den Nutzer bzw. Besteller umlegen kann. Dann finanziert er die Investition mit 'seinem' Zinssatz, der über dem des Staats liegt: je nach Solvenz liegt der dann vielleicht zwischen 1,5% und 6%. Und weil es ja ein Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht ist, kommt dann die Rendite oben drauf. Die Deutsche Bahn beispielsweise hat ein Ziel-ROCE (Return on Capital Employed) von 9%.
sans
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 20.01.2018 00:50 |
Zitat
sansculotte
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Lopi2000
Statt dass der Staat die Fahrzeuge selbst beschafft und dafür eine Anleihe mit 0,5 % Zinsen auflegt, kauft/finanziert ein privater Investor diese und verlangt 5 % Rendite.
Tatsächlich kauft der private Investor die Fahrzeuge, muss dabei aber gar nicht so sehr auf den Preis schauen, da er den ja eh in einer Oligopol- oder sogar Monopolsituation auf den Nutzer bzw. Besteller umlegen kann. Dann finanziert er die Investition mit 'seinem' Zinssatz, der über dem des Staats liegt: je nach Solvenz liegt der dann vielleicht zwischen 1,5% und 6%. Und weil es ja ein Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht ist, kommt dann die Rendite oben drauf. Die Deutsche Bahn beispielsweise hat ein Ziel-ROCE (Return on Capital Employed) von 9%.
sans
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 22.01.2018 09:20 |
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schallundrausch
Das Monopol auf Fahrzeuge hat jedweder privater Anbieter ja erst post-Ausschreibung. und um diese überhaupt erst für sich entscheiden zu können, spielt der angebotene Preis natürlich eine erhebliche Rolle.
Oder reden wir gerade aneinander vorbei?
Re: IGEB sieht Probleme bei der S-Bahn-Fahrzeugbeschaffung 24.01.2018 20:48 |
Zitat
Lopi2000
Solche Absurditäten waren aber durchaus ein Stück weit gewollt, damit sich private Investoren in solche Konstrukte einbringen können. Mit dem Argument, der Staat solle sich aus Bereichen zurückziehen, die Private vermeintlich besser erledigen können, werden so neue Geschäftsmodelle z.B. für die Versicherungswirtschaft geschaffen, die ihre Milliarden irgendwo gewinnbringend anlegen wollen.
Statt dass der Staat die Fahrzeuge selbst beschafft und dafür eine Anleihe mit 0,5 % Zinsen auflegt, kauft/finanziert ein privater Investor diese und verlangt 5 % Rendite. Mit der Schuldenbremse sollte letzteres Geschäftsmodell begünstigt werden und auf diese Weise angeblich die Staatsschulden reduziert.