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Der "C-Tarif" ist zu teuer!
geschrieben von Marienfelde 
Moin,

was mich am C-Tarif wirklich richtig ärgert (und ich bin da nicht alleine):
Flughafen Schönefeld (bzw. später evtl mal BER)!
Beide Flughäfen sind Berliner Flughäfen (und Schönefeld heisst auch "Flughafen Berlin-Schönefeld"!), warum wird man dann zwischen Grünbergallee und Schönefeld mit dem Anschlußfahrschein bzw dem C-Tarif abgezockt (anders kann ich das ehrlich nicht nennen)?
Es gab mal eine Zeit, wo Flughafen Schönefeld sowohl "B" als auch "C" war, je nachdem aus welcher Richtung man kam. Das gehört wieder eingeführt!! Und einige (nicht alle!) nutzen das natürlich aus und kontrollieren genau dort.



Gruß Felix
Zitat
JeDi
Zitat
Marienfelde
2. Einzelne "Transitfahrten" über "Westberlin" kosten extra: Eine Fahrt mit der Buslinie 600 von Mahlow
nach Teltow Stadt kostet 2,20 €. Am Sonntag verkehrt die Linie 600 nicht - daher fährt man dann über
Priesterweg (evtl. auch mit dem Bus über Buckower Chaussee und Lichterfelde Ost). Der Preis dafür
beträgt 3,10 € (Berlin BC).

Die durch die Nichtbedienung der Linie 600 erforderliche "Transitfahrt" über "WB" kostet 90 Cents mehr -
die schlechtere Bedienungsqualität an Sonntagen darf man beim VBB teuer bezahlen.

Sicher, dass dem so ist? Der Wabentarif "ohne Umweg" gilt doch eigentlich immer über Verkehrsübliche Wege?

Jedenfalls habe ich es so der VBB-Seite entnommen: Ohne Umweg 2,20/1,70, via Berlin BC 3,10/2,20.
Der Link klappt leider nicht, ich bin mal wieder ratlos.
Vielleicht noch ein weiteres Beispiel, weshalb ich den "C-Tarif" für zu teuer halte:

Für Sonntag, den 4.02.2018 werden mir auf der VBB-Seite am S-Bf Mahlow genau 0 Busfahrten angezeigt. Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow ist die mit Abstand einwohnerstärkste Kommune im Landkreis Teltow-Fläming (übrigens auch die Kommune mit der höchsten Einwohnerdichte).

Abgesehen von den Bahnen wird am Sonntag absolut nichts geboten in einer Gemeinde mit über 25.000 Einwohnern. Unsereiner zahlt 215 € im Jahr für den "C-Teil". Sieht man von den Bahnen ab, steht dem an Sonn- und Feiertagen (also an ca. 60 Tagen im Jahr) keinerlei Leistung gegenüber.

Nur mal so gefragt: Ihr geht in ein Restaurant, bestellt und bezahlt ein Getränk - nur das Getränk wird Euch leider nicht serviert. So etwas würde ich für Nepp halten.

Eine gute Nacht wünscht Euch
Marienfelde
Die Frage wäre eher, ob es möglich wäre, den Tarifbereich A B und v.a. C noch einmal zu teilen... so dass man nicht den gesamten Bereich C sozusagen kauft sondern nur von z.B. östlich von Potsdam bis westlich von Zeuthen/KW... von KW bis Erkner, etc...

Auch innerstädtisch stellt sich die Frage warum es nicht eine reine Fahrkarte Berlin A geben sollte?


MfG
Ro
Das VBB-Tarifsystem will ich nicht missen, aber egal wie mans macht werden immer Ungerechtigkeiten übrig bleiben. Immerhin muss der VBB nicht enorme Gewinne erwirtschaften, damit die "Mutter der Verkehrsverbünde" ;) an die Börse gehen kann.

Und warum muss die ökologisch-kritische Fliegerei auch noch mit 'ner billigen Anfahrt zum Flughafen unterstützt werden? Der ökologische Energieverbrauch ist eh überschritten, ob man nun mit dem ÖPNV kommt oder nicht. Hier kritisiere ich nicht (nur) die Reisenden, die freiwillig fliegen, sondern auch die Arbeitswelt, die diese Vielfliegerei befördert oder teils verlangt.

Vielleicht ist auch nicht der C-Tarif zu teuer, sondern Auto fahren zu billig oder die Mieten zu hoch oder die Staatsausgaben für Militär und Waffen zu hoch oder der Mindestlohn zu niedrig. Und ständig müssen für Ausschreibungen und Wettbewerbe komplexe Entwürfe für die Schublade produziert werden. Das mag vllt. für den einen finanziell billiger sein, aber (gesellschaftlich) effizient ist dieser ganze Bewerbungswahn nicht. Besser wäre, wenn ein beauftragtes Team mehrere Entwürfe macht, ohne den Druck, ob der Auftrag gewonnen wird. So werden effiziente, kreative und intelligente Lösungen gefördert. Was beim jetzigen System rauskommt (architektonisch, beim Bau von Zügen, bei der Zuverlässigkeit...) ist u.a. in vielen Threads hier sehr schön zu sehen.

Gern lasse ich mich belehren, dass irgendwann mal ein demokratischer & gebildete & besserer Kapitalismus erschaffen wird. Entkapitalisierte Ideen klingen auch vielversprechend. Die letzten 26 Jahre hat mein naiver Optimismus durchgehalten.

Was ich sagen will, dass sind doch viele Einzelfälle. Warum bitte ist C (generell) zu teuer und wie sollen Vergünstigungen an einer Stelle gerecht ausgeglichen werden?
Zitat
RobertM
Die Frage wäre eher, ob es möglich wäre, den Tarifbereich A B und v.a. C noch einmal zu teilen... so dass man nicht den gesamten Bereich C sozusagen kauft sondern nur von z.B. östlich von Potsdam bis westlich von Zeuthen/KW... von KW bis Erkner, etc...

Auch innerstädtisch stellt sich die Frage warum es nicht eine reine Fahrkarte Berlin A geben sollte?


MfG
Ro

Man hat das System versucht, relativ einfach zu gestalten. Es fahren wenige Leute über das Stadtzentrum hinaus, sodass die Mehreinnahmen durch eine Aufteilung des Tarifsystems kaum vorhanden wären, bzw. der Kunde könnte kaum etwas einsparen. Die Tarifgrenzen sind mit Ringbahn und Stadtgrenze auch jedem geläufig und einfach zu erklären. Einen A-Fahrschein halte ich für nicht sinnvoll, weil es absolut unverständlich wäre, das eine kürzere Fahrt über die Ringbahn hinweg teurer ist als eine längere Fahrt innerhalb der Ringbahn. Das hat man zwar bei der Stadtgrenze auch, aber diese Grenze ist ja nicht nur tariflich vorhanden, sondern eben auch politisch. Vom C-Bereich ist man ja schon ein ganzes Stückchen unterwegs, bis man die Ringbahn erreicht, sodass hier ein höherer Preis gerechtfertigt erscheint.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Bonn - Köln, was in etwa vergleichbar ist mit Potsdam - Berlin kostet als Einzelfahrschein 7,90 €.
Anonymer Benutzer
Re: Der "C-Tarif" ist zu teuer!
31.01.2018 01:43
Zitat
Elster56
Moin,

was mich am C-Tarif wirklich richtig ärgert (und ich bin da nicht alleine):
Flughafen Schönefeld (bzw. später evtl mal BER)!
Beide Flughäfen sind Berliner Flughäfen (und Schönefeld heisst auch "Flughafen Berlin-Schönefeld"!), warum wird man dann zwischen Grünbergallee und Schönefeld mit dem Anschlußfahrschein bzw dem C-Tarif abgezockt (anders kann ich das ehrlich nicht nennen)

Der Flughafen Schönefeld liegt in Brandenburg, der Bahnhof Grünbergallee in Berlin. Nur weil der Münchener Flughafen "Flughafen München" heißt, liegt er noch lange nicht in München und schau mal, was man da für ein Ticket vom Flughafen in die Innenstadt zahlt.

Bevor hier immer gemeckert wird, dass wir ja alle "abgezockt" werden, sollte man mal die Tarife bundesweit vergleichen. Berlin ist noch recht günstig und wir haben sowas wie eine Kurzstrecke, was andere gar nicht anbieten.

Abzocke ist es, wenn du einen Schlüsseldienst in der Not beauftragst und der dir dafür 300 EUR berechnet, obwohl die Arbeiten eigentlich nur 50 EUR Wert haben und dir nicht plausibel begründet werden kann, warum es nun so teuer ist. Hier liegt aber, ganz plausibel, eine mit anderen Regionen Brandenburgs identische Preissteigerung vor.

Es ist mir schon verständlich, dass du oder auch die anderen von dir erwähnten Personen das als ärgerlich empfinden, würde mir auch so gehen, wenn ich für eine Station so viel mehr bezahle. Ich sehe jetzt aber die "Abzocke" nicht. Du weißt genau vorher, was du zahlst und hast die Möglichkeit, dir günstigere Alternativen zu suchen. Ich kann auch einem Taxifahrer keine "Abzocke" unterstellen, weil er eben für die Relation Flughafen Schönefeld - Grünbergallee dann 15 EUR haben will. Wenn schon so eine Diskussion, dann um das Thema, warum es keinen reinen City-Tarif für den A-Bereich gibt. Ist es denn auch Abzocke, dass man sich eine Monatskarte AB kaufen muss, obwohl man nur jeden Tag vom Frankfurter Tor zum Alex fährt?

Ich halte die reine A-Karte ;-) schon für sinnvoll, vielleicht sogar als Ersatz für die Kurzstrecke, weil ich denke, dass mehr Fahräste vom reinen A-Tarif profitieren als von der Kurzstreckenregelung. Da hätten dann zwar auch einige Kurzstreckenkunden die A-Karte, aber insgesamt wäre es mE gerechter gegenüber der Mehrzah der Fahrhäste im direkten Vergleich.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2018 01:56 von Railroader.
Zitat
Elster56
Moin,

was mich am C-Tarif wirklich richtig ärgert (und ich bin da nicht alleine):
Flughafen Schönefeld (bzw. später evtl mal BER)!
Beide Flughäfen sind Berliner Flughäfen (und Schönefeld heisst auch "Flughafen Berlin-Schönefeld"!), warum wird man dann zwischen Grünbergallee und Schönefeld mit dem Anschlußfahrschein bzw dem C-Tarif abgezockt (anders kann ich das ehrlich nicht nennen)?
Es gab mal eine Zeit, wo Flughafen Schönefeld sowohl "B" als auch "C" war, je nachdem aus welcher Richtung man kam. Das gehört wieder eingeführt!! Und einige (nicht alle!) nutzen das natürlich aus und kontrollieren genau dort.



Gruß Felix

Mich ärgert es ehrlich gesagt nicht so. Es tut mir leid für die Leute die dort arbeiten oder aus welchem Grund auch immer ihre täglichen Wege zum Flughafen haben. Ansonsten ist aus meiner Sicht die Fahrt zum Flughafen keine Daseinsvorsorge, der steuerseubventionierte Anteil der Fahrkarte darf hier gern etwas niedriger liegen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
RobertM
Die Frage wäre eher, ob es möglich wäre, den Tarifbereich A B und v.a. C noch einmal zu teilen... so dass man nicht den gesamten Bereich C sozusagen kauft sondern nur von z.B. östlich von Potsdam bis westlich von Zeuthen/KW... von KW bis Erkner, etc...


MfG
Ro

Bloß nicht! Was soll das bringen außer den Tarif noch ein Stück komplizierter zu machen. Die meisten fahren einfach nur rein (von C nach A) und nicht komplett durch (C nach C). Die durchschnittliche Reiseweite würde kaum sinken, der Preis dann ebenfalls kaum. Das Durchmesserticket dafür teurer werden.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
Elster56
was mich am C-Tarif wirklich richtig ärgert (und ich bin da nicht alleine):
Flughafen Schönefeld (bzw. später evtl mal BER)!
Beide Flughäfen sind Berliner Flughäfen (und Schönefeld heisst auch "Flughafen Berlin-Schönefeld"!), warum wird man dann zwischen Grünbergallee und Schönefeld mit dem Anschlußfahrschein bzw dem C-Tarif abgezockt (anders kann ich das ehrlich nicht nennen)?
Es gab mal eine Zeit, wo Flughafen Schönefeld sowohl "B" als auch "C" war, je nachdem aus welcher Richtung man kam. Das gehört wieder eingeführt!! Und einige (nicht alle!) nutzen das natürlich aus und kontrollieren genau dort.

Mich ärgert es ehrlich gesagt nicht so. Es tut mir leid für die Leute die dort arbeiten oder aus welchem Grund auch immer ihre täglichen Wege zum Flughafen haben. Ansonsten ist aus meiner Sicht die Fahrt zum Flughafen keine Daseinsvorsorge, der steuerseubventionierte Anteil der Fahrkarte darf hier gern etwas niedriger liegen.

Mich auch nicht. Zum einen haben ja Leute, die in Erkner, Hennigsdorf oder im Havelpark Dallgow arbeiten, das gleiche Problem. Zum anderen ist die Regelung Stadtgrenze = Tarifgrenze nun wahrlich keine Berliner Besonderheit, sondern in vielen Städten üblich. Sie hat den Vorteil, dass sie relativ gut nachvollziehbar ist, auch auf "normalen" (also nicht von Verkehrsbetrieben herausgegebenen) Stadtplänen. "Abzocke" ist das auch nicht. Das trifft eher auf die zahlreichen Special-Airport-Express-Züge und -Busse in zahlreichen Städten zu, die ein vielfaches des normalen Nahverkehrs kosten und z.T. von der Gesamtreisezeit her noch nicht einmal schneller sind.
Zitat
Railroader
(...)
Bevor hier immer gemeckert wird, dass wir ja alle "abgezockt" werden, sollte man mal die Tarife bundesweit vergleichen. Berlin ist noch recht günstig und wir haben sowas wie eine Kurzstrecke, was andere gar nicht anbieten.
(...)

"Stammkunden werden abgezockt", habe ich in meinem Eingangsbeitrag zugespitzt geschrieben, und dies mit dem relativ höheren Preis der Jahreskarte im Vergleich zum Einzelfahrschein begründet.

Indirekt ist der Vorschlag enthalten, den Preis der Jahresnetzkarte für Berlin ABC um 51 € auf 925 € zu senken.

Nochmal zurück zum "Diedersdorf-Beispiel" (Ihr könnt natürlich auch andere Ortslagen nehmen, Diedersdorf ist ja nicht der einzige Ort in Brandenburg, für den ein Angebot im ÖV am Wochenende für unnötig gehalten wird): Bei einer Einzelfahrt nach "Berlin A" zahle ich 3,40 €, und ich bekomme dafür dann immerhin eine sofortige Fahrt.

Anders sieht es bei einer Jahreskarte aus. Hier steht dem Preis von 976 € für 365 (366) Tage in Diedersdorf selbst ein Angebot an nur (geschätzt) 255 Tagen gegenüber - wegen der Nichtbedienung der Buslinien 704 und 720 an Sonnabenden, Sonn- und Feiertagen.

Vorschlag: Ein Abschlag von 30% von 925 € für Einwohner in Diedersdorf - wegen "Nichtleistung" an Wochenend- und Feiertagen. Gut, der Vorschlag ist wohl eher theoretisch, wenn man sich überlegt, wie "viele" Jahresnetzkarten Berlin ABC zum Regeltarif an Diedersdorfer verkauft werden (0?).

Ich überlege gerade, wie die im Land Brandenburg betriebene (Nah-) Verkehrspolitik zum Beispiel im Kanton Bern ankäme: Ich würde sagen, das Schweizervolk würde sich so eine Politik nicht gefallen lassen.

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Marienfelde
Für Sonntag, den 4.02.2018 werden mir auf der VBB-Seite am S-Bf Mahlow genau 0 Busfahrten angezeigt. Die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow ist die mit Abstand einwohnerstärkste Kommune im Landkreis Teltow-Fläming (übrigens auch die Kommune mit der höchsten Einwohnerdichte).

Abgesehen von den Bahnen wird am Sonntag absolut nichts geboten in einer Gemeinde mit über 25.000 Einwohnern. Unsereiner zahlt 215 € im Jahr für den "C-Teil". Sieht man von den Bahnen ab, steht dem an Sonn- und Feiertagen (also an ca. 60 Tagen im Jahr) keinerlei Leistung gegenüber.

Nur mal so gefragt: Ihr geht in ein Restaurant, bestellt und bezahlt ein Getränk - nur das Getränk wird Euch leider nicht serviert. So etwas würde ich für Nepp halten.

Auch, wenn ich Dich in dem Anliegen, den Wochenend- und Nachtverkehr auch im Umland auszuweiten, unterstütze - der Vergleich hinkt: denn man kann sich ja vor dem Kauf einer Jahreskarte über das Angebot informieren, es wird ja nicht der Eindruck erweckt, dass es an Sonntagen ein Angebot gäbe. Insofern "bestellt und bezahlt" man das, was im Fahrplan veröffentlicht ist.

Das führt mich aber zu einer anderen Frage: kann man eigentlich eine Zeitkarte zurückgeben und anteilig erstattet bekommen, wenn man sie wegen einer Fahrplanänderung nicht mehr nutzen kann? Wenn also zum Beispiel der Betriebsbeginn nach hinten verschoben wird und ich deshalb nicht mehr mit dem Nahverkehr zur Arbeit komme? In diesem Fall würde ich ja tatsächlich nicht das bekommen, was ich bezahlt habe.
Man könnte also einen C-Tarif mit Wochenende und einen ohne Wochenende anbieten. Und dann noch einen mit mehr als Stundentakt und einen mit Stundentakt oder weniger... Solange die Landkreise sich nicht einig sind, einen einheitlichen Angebotsstandard anzubieten sind derartige Ungerechtigkeiten leider nicht zu vermeiden. Denn bei jeder Tarifsenkung stellt sich die Frage, wer finanziert sie. Die Umlandbusbetriebe sind übrigens eher der Meinung, dass sie viel zu wenig von diesem C-Tarif abbekommen, man müsste hier also nicht nur den Preis senken, sondern auch mehr Geld reinstecken. Ich als Berliner möchte das aber nicht bezahlen. Viele Umlandbewohner sind ja auch rausgezogen, weil ihnen Berlin zu teuer geworden ist. Ist doch klar, das es dann weniger Leistung gibt.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Man könnte also einen C-Tarif mit Wochenende und einen ohne Wochenende anbieten. Und dann noch einen mit mehr als Stundentakt und einen mit Stundentakt oder weniger... Solange die Landkreise sich nicht einig sind, einen einheitlichen Angebotsstandard anzubieten sind derartige Ungerechtigkeiten leider nicht zu vermeiden. Denn bei jeder Tarifsenkung stellt sich die Frage, wer finanziert sie. Die Umlandbusbetriebe sind übrigens eher der Meinung, dass sie viel zu wenig von diesem C-Tarif abbekommen, man müsste hier also nicht nur den Preis senken, sondern auch mehr Geld reinstecken. Ich als Berliner möchte das aber nicht bezahlen. Viele Umlandbewohner sind ja auch rausgezogen, weil ihnen Berlin zu teuer geworden ist. Ist doch klar, das es dann weniger Leistung gibt.

Damit hast du die Probleme ganz gut auf den Punkt gebracht. Für die Bestellung der Busverkehre sind die Landkreise zuständig und da ist das Angebot sehr unterschiedlich. Der VBB versucht da mit dem PlusBus einen Anreiz zur Verbesserung zu schaffen. Dass das funktioniert und zu steigenden Fahrgastzahlen führ, zeigt Belzig. Auf der anderen Seite sehe ich aber auch das Land in der Verpflichtung ein kreisübergreifendes Grundnetz zu fördern. Genau das Gegenteil passiert aber. Die einzige "landesbedeutsame Buslinie" wurde zum Fahrplanwechsel aufgegeben.

Die Spreizung zwischen AB und BC/ABC liegt eben auch darin begründet, dass das Land Berlin für AB anteilig mehr Zuschüsse gewährt und somit die Erhöhungen in den letzten Jahren geringer ausgefallen sind, bzw. in anderen Punkten deutlich mehr aufgeschlagen wurde. Erinnert sei hier z.B. an die Kleingruppenkarten mit Steigerungen über 20%. Gleichzeitig verschärft sich dadurch aber das Pendlerproblem, weil die "Tarifflucht" zu nimmt. Das Problem ist aber nicht nur die Grenze zwischen B und C sondern genauso das Ende des S-Bahnnetzes und des C-Bereiches. Lichtenrade beschwert sich über die Umländer aus Blankenfelde, die dort die Anwohnerstraßen zuparken. Gleichzeitig sind aber auch die P+R-Anlagen in Blankenfelde gut gefüllt und dort schimpft man u.a. auf die Rangsdorfer, die mit dem Auto zum ersten Halt der S-Bahn fahren. Damit sind wir dann auch wieder beim Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und Regelmäßigkeit des Angebotes. 3 S-Bahnen im glatten 20er-Takt von 4 bis 1 Uhr sind attraktiver als 2 Regios die Stunde mit geringerer Zuverlässigkeit und weniger Betriebsprogramm.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Das Problem ist aber nicht nur die Grenze zwischen B und C sondern genauso das Ende des S-Bahnnetzes und des C-Bereiches. Lichtenrade beschwert sich über die Umländer aus Blankenfelde, die dort die Anwohnerstraßen zuparken. Gleichzeitig sind aber auch die P+R-Anlagen in Blankenfelde gut gefüllt und dort schimpft man u.a. auf die Rangsdorfer, die mit dem Auto zum ersten Halt der S-Bahn fahren. Damit sind wir dann auch wieder beim Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und Regelmäßigkeit des Angebotes. 3 S-Bahnen im glatten 20er-Takt von 4 bis 1 Uhr sind attraktiver als 2 Regios die Stunde mit geringerer Zuverlässigkeit und weniger Betriebsprogramm.

..weswegen die RE nach Potsdam, KW, Erkner oder Bernau auch alle gähnend leer sind, während sich in den S-Bahnen dorthin die Leute stapeln.

Alles klar.

Sorry, Jay, als Pauschalaussage ist Dein letzter Satz nicht sonderlich wirklichkeitsnah.

Die Gründe, warum im Blankenfelde-Korridor die S-Bahn klar attraktiver ist, liegen woanders.
Du übersiehst schlichtweg, dass man dort nicht wirklich einen "Zielkonflikt zwischen Schnelligkeit und Regelmäßigkeit des Angebotes" hat. Zu praktisch allen relevanten Zielen innerhalb Berlins hat die S-Bahn hier keine oder keine nennenswerten Schnelligkeitsnachteile. Auch das "2 Regios die Stunde" stimmt für die meisten Ziele innerhalb Berlins aus dem Korridor nicht.

Dass die meisten aufgrund der relativ weitläufigen Siedlungsstruktur in diesen Orten ein Großteil ohnhin erstmal mit dem Auto zum Bahnhof fährt kommt hinzu, auf ein paar Kilometer längere Autofahrt kommt es dann auch nicht mehr an.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2018 14:42 von Global Fisch.
Zitat
Marienfelde
Nochmal zurück zum "Diedersdorf-Beispiel" (Ihr könnt natürlich auch andere Ortslagen nehmen, Diedersdorf ist ja nicht der einzige Ort in Brandenburg, für den ein Angebot im ÖV am Wochenende für unnötig gehalten wird): Bei einer Einzelfahrt nach "Berlin A" zahle ich 3,40 €, und ich bekomme dafür dann immerhin eine sofortige Fahrt.

Ich sah mal in einem brandenburgischen Dorf eine Bushaltestelle mit einem Fahrplan, der zwei Busfahrten am Tag (Mo-Fr an Schultagen) auswies und daneben eine VBB-Reklame: "Was spricht eigentlich gegen eine Monatskarte"?
Zitat
Marienfelde
Indirekt ist der Vorschlag enthalten, den Preis der Jahresnetzkarte für Berlin ABC um 51 € auf 925 € zu senken.

Nochmal zurück zum "Diedersdorf-Beispiel" (Ihr könnt natürlich auch andere Ortslagen nehmen, Diedersdorf ist ja nicht der einzige Ort in Brandenburg, für den ein Angebot im ÖV am Wochenende für unnötig gehalten wird): Bei einer Einzelfahrt nach "Berlin A" zahle ich 3,40 €, und ich bekomme dafür dann immerhin eine sofortige Fahrt.

Ich überlege gerade, wie die im Land Brandenburg betriebene (Nah-) Verkehrspolitik zum Beispiel im Kanton Bern ankäme: Ich würde sagen, das Schweizervolk würde sich so eine Politik nicht gefallen lassen.

Du hast zwar in der Schweiz ein tendentiell deutlich dichteres ÖPNV-Angebot als hierzulande (so was wie Diedersdorf hätte selbstverständlich auch am Wochenende Busse, ist ja zudem als Ziel für Freizeitaktivitäten nicht ganz unbedeutend) , aber dennoch ebenfalls sehr unterschiedlicher Häufigkeit je nach Ort. Und auch in der Schweiz gibt es das nicht, dass ÖPNV in seltener bedienten Orten billiger wäre als in Städten.


Und generell: es gibt immer ein Spannungsverhältnis zwischen einfachen und gerechten Tarifen (dass es auch Tarife gibt, die sowohl kompliziert als auch ungerecht sind, steht dazu nicht im Widerspruch). Am einfachsten wäre eine Flatrate (aber da zahlt der Wenigfahrer dann wie der Vielfahrer), am gerechtsten vielleicht ein reiner Entfernungstarif (vielleicht auch degressiv). Wir haben in Berlin einen relativ einfachen Tarif, wodurch man billig durch ganz Berlin kommt, aber irgendwann muss es immer Sprünge geben, die naturgemäß umso höher ausfallen, je größer die jeweiligen Zonen sind.

Generell finde ich den Sprung zu C nicht so wahnsinnig hoch; das habe ich anderswo schlimmer erlebt. Gut, es gibt ein paar Macken, etwa dass man oft AB für Fahrten durch C mitbezahlen muss, obwohl man AB eigentlich schon hat, oder dass ich für eine Fahrt von Steglitz nach Griebnitzsee eigentlich mehr bezahlen müsste als für eine von Steglitz nach Groß Kreutz; aber das ist vergleichsweise m.E. noch Kleinkram.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2018 15:08 von Global Fisch.
Zitat
RobertM
Die Frage wäre eher, ob es möglich wäre, den Tarifbereich A B und v.a. C noch einmal zu teilen... so dass man nicht den gesamten Bereich C sozusagen kauft sondern nur von z.B. östlich von Potsdam bis westlich von Zeuthen/KW... von KW bis Erkner, etc...

Das gab es sogar eine zeitlang mal – wann genau, müsste ich erst nachgucken.
Da gab es einfache (A)BC-Fahrscheine, bei denen der Start- und Zielort im selben oder im Nachbarlandkreis liegen musste. Wollte man von einem brandenburgischen Landkreis in den übernächsten (also z.B. Schöneiche in LOS nach Eiche [das mit dem Kaufpark Eiche] in BAR), brauchte man einen ABC-D-Fahrschein (das D stand für „Durchmesser“), der etwas teurer als ein ABC-Fahrschein war.
Zitat
def
Das führt mich aber zu einer anderen Frage: kann man eigentlich eine Zeitkarte zurückgeben und anteilig erstattet bekommen, wenn man sie wegen einer Fahrplanänderung nicht mehr nutzen kann? Wenn also zum Beispiel der Betriebsbeginn nach hinten verschoben wird und ich deshalb nicht mehr mit dem Nahverkehr zur Arbeit komme? In diesem Fall würde ich ja tatsächlich nicht das bekommen, was ich bezahlt habe.

Zumindest wenn man die Zeitkarte im Abonement hat, kann man sie zurückgeben und ggf. anteilig erstattet bekommen (bei Jahreszahlung). Das geht sogar ohne Angabe von Gründen mit einer außerordentlichen Kündigung, die zu jedem Monatsende möglich ist. Bei monatlicher Zahlung in 12 Raten kann es allerdings bei einer außerordentlichen Kündigung zu einer Nachzahlung kommen, da der Preis für die bereits genutzten Tage auf der Basis einer Monatskarte ohne Abo neu berechnet wird. (siehe Anlage 5 zum VBB Tarif, Punkte 10.2 und 10.4)

Wie es sich allerdings bei einer normalen Jahreskarte gegen Einmalzahlung (und ohne Abo) verhält, weiß ich auch nicht.
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