Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 15:27 |
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andre_de
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drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden.
Das wird das Gericht dann im Herbst auch machen, wenn es zu dem Fall wieder offiziell zusammenkommt. Eine solche Vorab-Indikation ist dagegen nicht unüblich, um der voraussichtlich unterlegenen Partei (hier BVG) die Möglichkeit zu geben, die ganze Sache abzubrechen und sich keine offizielle Klatsche abzuholen. Noch könnte die BVG dies ohne allzu viel Gesichtsverlust tun, indem sie die Bestellung abbricht mit der Argumentation, dass inzwischen Zuviel Zeit vergangen ist und die Übergangsbestellung daher keinen Sinn mehr ergibt. Wobei man zu dieser Einschätzung auch schon längst selbst hätte kommen können...
Viele Grüße
André
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Tagesspiegel Checkpoint
Die Firma Siemens ist sehr darum bemüht, sich ihren notorisch miserablen Ruf in Berlin nicht zu ruinieren - am BER hat sie klammheimlich trotz blamabler Leistung groß abkassiert, in Spandau und Moabit bangen die Angestellten um ihre Arbeitsplätze, und wenn Sie demnächst vergeblich auf die U-Bahn warten, liegt auch das an dem Dax-Unternehmen: Der BVG fehlen Waggons, aber Siemens verhindert mit einer Klage am Kammergericht eine Direktbestellung bei Stadler – ohne selbst eigene Züge liefern zu können (Fortsetzung der Verhandlung: 16.10.). Dazu die Selbstbeschreibung des Unternehmens: „Unsere Leidenschaft treibt uns an, Maßstäbe zu setzen und langfristig Mehrwert zu schaffen – für unsere Kunden, die Gesellschaft und jeden Einzelnen.“ Berlinerinnen und Berliner werden explizit nicht genannt (und sind offenbar auch nicht gemeint).
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Marienfelde
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andre_de
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drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden.
Das wird das Gericht dann im Herbst auch machen, wenn es zu dem Fall wieder offiziell zusammenkommt. Eine solche Vorab-Indikation ist dagegen nicht unüblich, um der voraussichtlich unterlegenen Partei (hier BVG) die Möglichkeit zu geben, die ganze Sache abzubrechen und sich keine offizielle Klatsche abzuholen. Noch könnte die BVG dies ohne allzu viel Gesichtsverlust tun, indem sie die Bestellung abbricht mit der Argumentation, dass inzwischen Zuviel Zeit vergangen ist und die Übergangsbestellung daher keinen Sinn mehr ergibt. Wobei man zu dieser Einschätzung auch schon längst selbst hätte kommen können...
Viele Grüße
André
Ginge das denn? Würden dann nicht evtl. Schadenersatzansprüche für Stadler entstehen?
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 16:27 |
*hust* Bestechung *hust*Zitat
Nemo
Vielleicht sollten die BVG-Vorstände mal zusammenlegen und Siemens zur Rücknahme der Klage durch eine freiwillige Sonderzahlung überreden...
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 16:28 |
Zitat
chilldow
Die BZ berichtet auch:
[www.bz-berlin.de]
Was ist der beste Indikator für seriöse Recherche? :D
Zitat
Taktausdünnungen auf den Linien U5 bis U9 – also größere Abstände zwischen den Zügen auf den Strecken mit breiterem Gleisabstand.
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drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden. Für was wurde das Gericht jetzt eigentlich bemüht? So hält man die BVG jetzt auch wieder unnötig hin, und damit letztlich die Fahrgäste.
Abgesehen davon vermisse ich in dieser mehr als knappen Stellungnahme, worin das Gericht eigentlich die Bedenken sieht. Der einzige Satz, der dazu noch thematisch passen könnte, ist der letzte.
Zitat
rbb24
[...]
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die BVG damit den Wettbewerb künstlich einschränke.
Aber einfach so dahingekleckst entbehrt das auch wieder jeder Grundlage. Dreh- und Angelpunkt ist der Umstand, daß die BVG vorgetragen hat, die F79 seien nicht mehr mit vertretbarem Aufwand sanierbar und dies sei erst festgestellt worden, als deren Sanierung eigentlich geplant war - und zu diesem Vortrag lese ich vom Gericht mal so gar nichts.
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 16:45 |
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Nemo
Was wäre denn bitte, wenn 2019-2021 der Großprofil-U-Bahnverkehr nur eingeschränkt stattfinden würde? Wäre das kein Gesichtsverlust? Das wäre schlimmer!
Zitat
tram-kenner
ZU RGW -Zeiten haben haben fast alle Ostblockländer ihre Strassenbahnen selbst gebaut , obwohl laut Vertrag nur CKD-Praha dafür zuständig gewesen sein soll.
Wo gabs schon Tatra in Polen zum Beispiel..
Nur Ostdeutschland war wie immer hörig.
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 18:06 |
Zitat
tram-kenner
Ist das also freie Marktwirtschaft ?
ZU RGW -Zeiten haben haben fast alle Ostblockländer ihre Strassenbahnen selbst gebaut , obwohl laut Vertrag nur CKD-Praha dafür zuständig gewesen sein soll.
Wo gabs schon Tatra in Polen zum Beispiel..
Nur Ostdeutschland war wie immer hörig.
Zitat
schallundrausch
Unter Vorbehalt, weil Zitat aus der Springerpresse:
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.
Das zeigt aber meines Erachtens eine viel größere und wichtigere Misere, als die aktuelle Krise mit den F79: Welcher moderne Betrieb braucht den bitte eine 21%ige betriebliche Reserve und kann trotzdem nicht alle Kurse und schon gar nicht in der vorgesehenen Länge bestücken? Das ist doch total absurd.
Für gewöhnlich wird bei Schienenfahrzeugen mit 10% Betriebsreserve kalkuliert. 20% deuten auf eine hoffnungslos ineffiziente Instandhaltung hin. 20% und tägliche Ausfälle dagegen schreien nach einem Totalversagen der täglichen Wartung. Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 18:37 |
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
schallundrausch
...Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.
...Wo soll das Ding also hin...?
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 18:52 |
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 19:04 |
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 19:28 |
Re: Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung 19.06.2018 19:39 |
Mit einer der Gründe ist wohl, dass die BVG U-Bahn nur tagsüber Instandhaltung macht(e?). Keine Ahnung, ob das inzwischen geändert wurde. Aber wenn man den ganzen kleinen Schrott nicht Nachts erledigen kann, dann muss natürlich die Reserve größer sein um zur HVZ noch die Fahrzeuge reparieren zu können.Zitat
schallundrausch
Unter Vorbehalt, weil Zitat aus der Springerpresse:
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.
Das zeigt aber meines Erachtens eine viel größere und wichtigere Misere, als die aktuelle Krise mit den F79: Welcher moderne Betrieb braucht den bitte eine 21%ige betriebliche Reserve und kann trotzdem nicht alle Kurse und schon gar nicht in der vorgesehenen Länge bestücken? Das ist doch total absurd.
Für gewöhnlich wird bei Schienenfahrzeugen mit 10% Betriebsreserve kalkuliert. 20% deuten auf eine hoffnungslos ineffiziente Instandhaltung hin. 20% und tägliche Ausfälle dagegen schreien nach einem Totalversagen der täglichen Wartung. Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.