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Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
andre_de
Zitat
drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden.

Das wird das Gericht dann im Herbst auch machen, wenn es zu dem Fall wieder offiziell zusammenkommt. Eine solche Vorab-Indikation ist dagegen nicht unüblich, um der voraussichtlich unterlegenen Partei (hier BVG) die Möglichkeit zu geben, die ganze Sache abzubrechen und sich keine offizielle Klatsche abzuholen. Noch könnte die BVG dies ohne allzu viel Gesichtsverlust tun, indem sie die Bestellung abbricht mit der Argumentation, dass inzwischen Zuviel Zeit vergangen ist und die Übergangsbestellung daher keinen Sinn mehr ergibt. Wobei man zu dieser Einschätzung auch schon längst selbst hätte kommen können...

Viele Grüße
André

Ginge das denn? Würden dann nicht evtl. Schadenersatzansprüche für Stadler entstehen?
Nebenbei ein schöner Absatz aus dem heutigen Tagesspiegel Checkpoint:

Zitat
Tagesspiegel Checkpoint
Die Firma Siemens ist sehr darum bemüht, sich ihren notorisch miserablen Ruf in Berlin nicht zu ruinieren - am BER hat sie klammheimlich trotz blamabler Leistung groß abkassiert, in Spandau und Moabit bangen die Angestellten um ihre Arbeitsplätze, und wenn Sie demnächst vergeblich auf die U-Bahn warten, liegt auch das an dem Dax-Unternehmen: Der BVG fehlen Waggons, aber Siemens verhindert mit einer Klage am Kammergericht eine Direktbestellung bei Stadler – ohne selbst eigene Züge liefern zu können (Fortsetzung der Verhandlung: 16.10.). Dazu die Selbstbeschreibung des Unternehmens: „Unsere Leidenschaft treibt uns an, Maßstäbe zu setzen und langfristig Mehrwert zu schaffen – für unsere Kunden, die Gesellschaft und jeden Einzelnen.“ Berlinerinnen und Berliner werden explizit nicht genannt (und sind offenbar auch nicht gemeint).
Zitat
Marienfelde
Zitat
andre_de
Zitat
drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden.

Das wird das Gericht dann im Herbst auch machen, wenn es zu dem Fall wieder offiziell zusammenkommt. Eine solche Vorab-Indikation ist dagegen nicht unüblich, um der voraussichtlich unterlegenen Partei (hier BVG) die Möglichkeit zu geben, die ganze Sache abzubrechen und sich keine offizielle Klatsche abzuholen. Noch könnte die BVG dies ohne allzu viel Gesichtsverlust tun, indem sie die Bestellung abbricht mit der Argumentation, dass inzwischen Zuviel Zeit vergangen ist und die Übergangsbestellung daher keinen Sinn mehr ergibt. Wobei man zu dieser Einschätzung auch schon längst selbst hätte kommen können...

Viele Grüße
André

Ginge das denn? Würden dann nicht evtl. Schadenersatzansprüche für Stadler entstehen?

Keineswegs. Die Bestellung ist ja noch nicht erfolgt, also gibt es auch keine wechselseitigen Verpflichtungen.
Zitat
Nemo
Vielleicht sollten die BVG-Vorstände mal zusammenlegen und Siemens zur Rücknahme der Klage durch eine freiwillige Sonderzahlung überreden...
*hust* Bestechung *hust*
Zitat
chilldow
Die BZ berichtet auch:
[www.bz-berlin.de]

Was ist der beste Indikator für seriöse Recherche? :D

Zitat
Taktausdünnungen auf den Linien U5 bis U9 – also größere Abstände zwischen den Zügen auf den Strecken mit breiterem Gleisabstand.

Wo liegt denn der Fehler? Das Gleis beschreibt die Einheit zweier mit Schwellen verbundenen Schienen. Da die Fahrzeuge im Großprofil breiter sind als die im Kleinprofil müssen auch die Gleise weiter auseinander liegen.
Zitat
drstar
Was soll denn der Murks jetzt wieder? Wenn das Gericht die Sichtweise vertritt, bei der Vergabe gebe es rechtliche Bedenken, dann sollte das Gericht das nicht so verschwurbelt andeuten, sondern entscheiden. Für was wurde das Gericht jetzt eigentlich bemüht? So hält man die BVG jetzt auch wieder unnötig hin, und damit letztlich die Fahrgäste.
Abgesehen davon vermisse ich in dieser mehr als knappen Stellungnahme, worin das Gericht eigentlich die Bedenken sieht. Der einzige Satz, der dazu noch thematisch passen könnte, ist der letzte.

Zitat
rbb24
[...]
Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die BVG damit den Wettbewerb künstlich einschränke.

Aber einfach so dahingekleckst entbehrt das auch wieder jeder Grundlage. Dreh- und Angelpunkt ist der Umstand, daß die BVG vorgetragen hat, die F79 seien nicht mehr mit vertretbarem Aufwand sanierbar und dies sei erst festgestellt worden, als deren Sanierung eigentlich geplant war - und zu diesem Vortrag lese ich vom Gericht mal so gar nichts.

Komm mal wieder runter. Vom Gericht hast Du bisher gar nichts gelesen, sondern nur ein Zitat in der Presse. Wenn Du dem Gericht Gekleckse vorwirfst, dann musst Du schon die Primärquelle zitieren, und nicht, was irgendein Journalist daraus macht.

Das ist ein vollkommen normaler Vorgang, dass ein Gericht eine Stellungnahme veröffentlicht. Wäre der Fall klar, dann wäre ja jetzt schon ein Urteil gesprochen. Nun wird eben im Oktober weiterverhandelt und dann ein Urteil gesprochen, auch das ist ein vollkommen korrekter Vorgang.

Es geht um zwei Dinge - Erstens: Sind die F79 überhaupt sanierbar? Und nicht zu vertretbarem Aufwand, die BVG können sich nicht aussuchen, auf einmal am Markt vorbei Fahrzeuge zu beschaffen, weil ihr, nur mal als Beispiel, auf einmal Ersatzteile zu teuer werden.
Und Zweitens: Sind sie wirklich unsanierbar, hätte die BVG davon früher Kenntnis erlangen und rechtzeitig gegensteuern können, oder ist die Nichtsanierbarkeit quasi überraschend über sie hereingebrochen?

Bei beiden Fragen gibt es berechtigte Zweifel, und genau deswegen hat das Gericht noch nicht final entschieden. Es gibt sowohl ein Gutachten, das besagt, dass die Querträgerrisse sehr wohl geflickt werden können (halt nur einmal, und damit wahrscheinlich nicht für eine volle 8-Jahres-Periode), als auch steht die Argumentation im Raum, dass die BVG bei Anwendung üblicher Sorgfalt von den Rissen früher erfahren hätten können. Damit hätte sie den Wagenmangel selbst zu verantworten und könnte sich nicht auf einen Notfall berufen.

Nochmal zum Verständnis - das Gericht entscheidet überhaupt nicht über das Vorhandensein eines Wagennotstandes. Der ist total unstrittig und nun einmal gegeben und da. Hier geht es nur darum: haben die BVG den schuldhaft mitverursacht oder nicht. Falls nicht, dann ist alles fein, falls doch, dann können die BVG nicht einfach das Wettbewerbsrecht aushebeln.
Zitat
Nemo
Was wäre denn bitte, wenn 2019-2021 der Großprofil-U-Bahnverkehr nur eingeschränkt stattfinden würde? Wäre das kein Gesichtsverlust? Das wäre schlimmer!

Das wird wohl nicht mehr abzuwenden sein, und findet ja auch bereits statt. Jahrelang haben die Verantwortlichen bei Senat und BVG die U-Bahn sehenden Auges auf dieses Desaster zugesteuert, ohne etwas dagegen getan zu haben. Karriere und Selbstdarstellung waren und sind auf diesen Ebenen offensichtlich wichtiger als die Sicherstellung eines funktionierenden Nahverkehrs. Einziger Trost: Das ist dann zumindest für Frau Doktor N. ein ihrer Wirkenszeit angemessener Schlusspunkt.

André
Zitat
tram-kenner
ZU RGW -Zeiten haben haben fast alle Ostblockländer ihre Strassenbahnen selbst gebaut , obwohl laut Vertrag nur CKD-Praha dafür zuständig gewesen sein soll.
Wo gabs schon Tatra in Polen zum Beispiel..
Nur Ostdeutschland war wie immer hörig.

Das stimmt so nicht. Im RGW-Spezialisierungsabkommen war nur festgelegt, welche Länder über ihren eigenen Bedarf hinaus für den Export produzieren sollten. Noch bis 1967 lieferte der Waggonbau Gotha ja einen großen Teil seiner Straßenbahnproduktion in die Sowjetunion, insgesamt über 1500 Fahrzeuge!
Die Festlegung, dass nur noch CKD Prag Straßenbahnwagen für den Export bauen sollte, wurde tatsächlich korrekt eingehalten.

Die Aufgabe der unwirtschaftlichen Fertigung von Straßenbahnwagen in Gotha ergab sich durch die Verpflichtung, die geplante Zahl an Kühlwagen für den Bedarf der anderen RGW-Staaten zu produzieren. Der Waggonbau Dessau schaffte das nicht allein.
Und für den Fortbestand der meisten DDR-Straßenbahnbetriebe war die Importmöglichkeit aus der CSSR eher vorteilhaft. Der Bau von Rekowagen im RAW Schöneweide verstieß ebenso wenig gegen den RGW-Beschluss wie der Bau von Straßenbahnen in Königshütte für den polnischen Bedarf, die Produktion bei GANZ-MAVAG für den ungarischen, in Leningrad, Ust-Katawsk und Riga für den sowjetischen, in Craiova, Timisoara und der Hauptwerkstatt Bukarest für den rumänischen und in der Hauptwerkstatt Sofia für den bulgarischen Markt.

so long

Mario



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.06.2018 18:04 von der weiße bim.
Unter Vorbehalt, weil Zitat aus der Springerpresse:
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.

Das zeigt aber meines Erachtens eine viel größere und wichtigere Misere, als die aktuelle Krise mit den F79: Welcher moderne Betrieb braucht den bitte eine 21%ige betriebliche Reserve und kann trotzdem nicht alle Kurse und schon gar nicht in der vorgesehenen Länge bestücken? Das ist doch total absurd.
Für gewöhnlich wird bei Schienenfahrzeugen mit 10% Betriebsreserve kalkuliert. 20% deuten auf eine hoffnungslos ineffiziente Instandhaltung hin. 20% und tägliche Ausfälle dagegen schreien nach einem Totalversagen der täglichen Wartung. Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.
@schallundrausch

Das Thema hatten wir schon in Threads, wo es um die S-Bahn ging.
10 % für gewöhnliche Schienenfahrzeuge bei der Eisenbahn mag ja reichen. Da kann sich z. B. DB Regio Nordost kurzfristig Wagenmaterial von anderen DB Regio-Betrieben ausleihen, da die Fahrzeuge kompatibel sind.

Bei "Spezialfahrzeugen" wie U-Bahn-Wagen oder auch die S-Bahn Fahrzeuge im Berliner oder Hamburger Netz geht das natürlich nicht.
Soweit ich weiß, hatte die Berliner S-Bahn zu Reichsbahnzeiten mal 30 % Reserve. Und vor knapp zehn Jahren kam es ja schon zu den ersten Vorboten der S-Bahn-Krise als unter Heinemann sinnlos Fahrzeuge verschrottet wurden, die dann bei Engpässen gefehlt haben und heute noch fehlen. Ähnliche Fehler wurden in Hamburg gemacht.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Die BILD lässt ihre Sensationsgier auch bei diesem Thema nicht zu kurz kommen:


Zitat
tram-kenner
Ist das also freie Marktwirtschaft ?
ZU RGW -Zeiten haben haben fast alle Ostblockländer ihre Strassenbahnen selbst gebaut , obwohl laut Vertrag nur CKD-Praha dafür zuständig gewesen sein soll.
Wo gabs schon Tatra in Polen zum Beispiel..
Nur Ostdeutschland war wie immer hörig.

Sachlich falsch-Die DDR hatte den Anstoß dazu gegeben Straßenbahnen für den RGW vor allem von CKD bauen lassen.
Der Export von Kühlwagen aus dem Gothaer Werk war ertragreicher als der von Straßenbahnen, vor allem für Devisen ( Transferrubel) .
Polen hat genau zwei Tatra gekauft-und dann den Kopierer angeworfen....

T6JP
Zitat
schallundrausch
Unter Vorbehalt, weil Zitat aus der Springerpresse:
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.

Das zeigt aber meines Erachtens eine viel größere und wichtigere Misere, als die aktuelle Krise mit den F79: Welcher moderne Betrieb braucht den bitte eine 21%ige betriebliche Reserve und kann trotzdem nicht alle Kurse und schon gar nicht in der vorgesehenen Länge bestücken? Das ist doch total absurd.
Für gewöhnlich wird bei Schienenfahrzeugen mit 10% Betriebsreserve kalkuliert. 20% deuten auf eine hoffnungslos ineffiziente Instandhaltung hin. 20% und tägliche Ausfälle dagegen schreien nach einem Totalversagen der täglichen Wartung. Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.

Ein Problem ist, dass die Züge (derzeit baubedingt) noch nicht einmal innerhalb des Großprofils freizügig getauscht und eingesetzt werden können. Dein Werkstattneubau brächte also vor Wiederherstellung des Waisentunnels rein gar nichts, zumal ich im Großprofil keinen dafür nutzbaren Standort wüsste, der von allen Ecken des Netzes mit akzeptablem Zeitaufwand erreichbar wäre - rund um Alex und Mehringdamm ist großer Industriebau nicht zulässig und die Hw Seestraße kann an ihrem jetzigen Standort kaum erweitert werden. Wo soll das Ding also hin...?

Zudem: Die größere Reserve hängt schlicht auch mit dem Alter und der wartungsintensiveren Technik (Schaltwerke vs. Leistungselektronik...) der Züge zusammen.

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
schallundrausch
...Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.

...Wo soll das Ding also hin...?

Vielleicht hier???

klick

"Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist."
Die Frage ist doch, ob es an der Werkstatt liegt, oder an anderen Gründen wie z.B.

Fähigkeiten des Personals,
Personalmangel,
Ersatzteilmangel oder an der wegen der Typenvielfalt nicht möglichen Ersatzteilhaltung.

Falls es einer von den Gründen ist, dann würde eine neue Werkstatt nichts nutzen.

Vielleicht ist das ja auch ein Grund, die U7 nach Schönefeld zu verlängern, dann könnte man dort irgendwo in der Einflugschneise ein Depot bauen, dass seine Ersatzteile auch schnell per Luftfracht bekommen kann.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Schade dass wir in einer Recht-Haber-Gesellschaft leben und uns jegliche Pragmatik verloren geht. Das Problem ist klar: Wagenmangel. Einfache Lösung: Weitere IKs. Gerichte können dann gerne klären, wer wem was zu zahlen hat.
Anstatt: Der Klügere gibt nach, passiert ein Rumwühlen in der Vergangenheit, wovon die Gegenwart sich auch nicht verändert. Hätte, hätte Fahrradkette etc.

Ein Beispiel wie sich das Phänomen im Großen und Kleinen durch die Gesellschaft zieht:

Szneario: Ein Verkehrsteilnehmer (VT) hat grün:

Recht-haberischer Weg: VT fährt bzw. geht. Wird von einem Bankräuber auf der Flucht/Gehetztem Arbeitenden/Liebeskummernden unaufmerksamen Menschen (VT2) überfahren. Ergebnis: VT tot, aber er hatte Recht yey ^^

Pragmatischer Weg: VT nimmt Umwelt wahr, sieht den VT2, hat ein Nachteil von 20 Sekunden, bleibt aber gesund und lustig:)))
Dein pragmatischer Weg hat der Studentin ja wahnsinnig geholfen, die da von dem Irren, der flüchtete, umgenietet wurde. Manchmal hilft es auch nicht, die Umwelt wahrzunehmen, wenn da ein Fahrzeug mit über 100 Klamotten angeschossen kommt, bist Du halt platt. Also war der Vergleich nicht nur unpassend, sondern auch noch daneben. Meine Meinung.

Dennis
man kann nie alle Risiken ausschalten...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
schallundrausch
Unter Vorbehalt, weil Zitat aus der Springerpresse:
Zitat
B.Z.
► Die gesamte Wagenreserve der BVG würde von 21 auf 13,4 Prozent schrumpfen – viel zu wenig angesichts der vielen Reparaturen des durchschnittlich 28 Jahre alten Bestandes, der häufigen Fahrgastunfälle und Graffiti-Auszeiten zum Sofort-Reinigen der Züge.

Das zeigt aber meines Erachtens eine viel größere und wichtigere Misere, als die aktuelle Krise mit den F79: Welcher moderne Betrieb braucht den bitte eine 21%ige betriebliche Reserve und kann trotzdem nicht alle Kurse und schon gar nicht in der vorgesehenen Länge bestücken? Das ist doch total absurd.
Für gewöhnlich wird bei Schienenfahrzeugen mit 10% Betriebsreserve kalkuliert. 20% deuten auf eine hoffnungslos ineffiziente Instandhaltung hin. 20% und tägliche Ausfälle dagegen schreien nach einem Totalversagen der täglichen Wartung. Vielleicht sollte man lieber eine neue, funktionierende Betriebswerkstatt bauen, als noch mehr rumstehende Züge zu kaufen. Keine Ironie, mein ich ernst.
Mit einer der Gründe ist wohl, dass die BVG U-Bahn nur tagsüber Instandhaltung macht(e?). Keine Ahnung, ob das inzwischen geändert wurde. Aber wenn man den ganzen kleinen Schrott nicht Nachts erledigen kann, dann muss natürlich die Reserve größer sein um zur HVZ noch die Fahrzeuge reparieren zu können.
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