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Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung
geschrieben von B-V 3313 
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Havelländer
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Railroader
Würdest du die Berliner fragen, ob sie sich eine Ausschreibung der S-Bahn wünschen, würde vermutlich der größere Teil mit "ja" antworten. Wer das eine will... Man kann sich eben nicht immer die Rosinen rauspicken. Alles hat Vor- und Nachteile.

Auch nur von der Hoffnung getrieben, daß es besser werden würde ohne zu realisieren, daß bei Netz-Problemen und Notarzteinsätzen die Züge genauso stehen.

Die von Dir genannten externen Ausfallgründe sind nicht die, die primär die anhaltende S-Bahn-Krise verursachen, auch wenn sie immer wieder vorgeschoben (und von der Allgemeinheit zu leicht geglaubt) werden.

Siehe [images.vbb.de] (PDF-Seite 27):

Ausfallquote 6,00 %
- davon S-Bahn 82,4
- davon Dritte 12,5
- davon DB Netz AG 5,1
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andre_de

Siehe [images.vbb.de] (PDF-Seite 27):

Ausfallquote 6,00 %
- davon S-Bahn 82,4
- davon Dritte 12,5
- davon DB Netz AG 5,1

Fairerweise solltest du aber auch einen aktuellen Bericht vorlegen. 2015 war die Fahrzeug- und Personalsituation noch eine Nummer angespannter als heute. Eine Beteiligung von DB Netz mit nur 5,1 Prozent kann ich mir heute bei täglichen Signal- und Weichenstörungen schwer vorstellen. Der Anteil DB Netz müsste den Anteil für Ursachen durch Dritte überholt haben bzw. in etwa gleichauf sein.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.2018 12:52 von Railroader.
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Railroader
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andre_de

Siehe [images.vbb.de] (PDF-Seite 27):

Ausfallquote 6,00 %
- davon S-Bahn 82,4
- davon Dritte 12,5
- davon DB Netz AG 5,1

Fairerweise solltest du aber auch einen aktuellen Bericht vorlegen. 2015 war die Fahrzeug- und Personalsituation noch eine Nummer angespannter als heute. Eine Beteiligung von DB Netz mit nur 5,1 Prozent kann ich mir heute bei täglichen Signal- und Weichenstörungen schwer vorstellen. Der Anteil DB Netz müsste den Anteil für Ursachen durch Dritte überholt haben bzw. in etwa gleichauf sein.

Das war der letzte Bericht des VBB (2016). Wenn Du neuere Zahlen hast, gerne. Signal- und Weichenstörungen nimmt man stärker wahr, u.a. durch die Lauftexte und Presseberichte. Über alle naselang ausfallende Linien (S85, S26, …) und insbesondere über ganztägig entfallende Umläufe spricht dagegen kaum jemand, obwohl dies erheblich stärker in die Ausfallquote reinhaut.
Zitat
andre_de

Das war der letzte Bericht des VBB (2016). Wenn Du neuere Zahlen hast, gerne. Signal- und Weichenstörungen nimmt man stärker wahr, u.a. durch die Lauftexte und Presseberichte. Über alle naselang ausfallende Linien (S85, S26, …) und insbesondere über ganztägig entfallende Umläufe spricht dagegen kaum jemand, obwohl dies erheblich stärker in die Ausfallquote reinhaut.

Die Zahlen beziehen sich letztendlich auf das Jahr 2015. Dass die S-Bahn selbst nach wie vor den größten Anteil durch Fahrzeugstörungen und Personalmangel einnimmt, bezweifle ich gar nicht. Die Fahrzeugverfügbarkeit ist aber seit dem Jahr 2015 gestiegen.

Zweifel habe ich nur an der Quote für DB Netz. Infrastrukturbedingte Störungen bekomme ich ja in der Regel über Funk mit und da ist schon eine Zunahme gegenüber 2015 erkennbar. Allein in meiner Schicht bekomme ich zum Teil mehrere Störungen am Tag über Funk mit, es gibt dann aber auch noch 2 andere Schichtlagen. Interessant wäre auch die Grundlage der Berechnung. Geht die Störung nur zu Lasten der DB Netz, während die Störung gegeben ist oder zählt auch eine gewisse Zeit danach zum Sortieren der Fahrzeuge und des Personals noch mit rein? Dass dies nicht stundenlang passieren sollte, ist unstrittig. Aber ein gewisser Zeitraum, den man auch mit ausreichend Personal und Fahrzeugen zum Stabilisieren bräuchte, wäre durchaus angebracht.
Zitat
Railroader
Dass die S-Bahn selbst nach wie vor den größten Anteil durch Fahrzeugstörungen und Personalmangel einnimmt, bezweifle ich gar nicht.

Nichts anderes wollte ich zum Ausdruck bringen und mit Zahlen unterlegen.

Zitat
Railroader
Zweifel habe ich nur an der Quote für DB Netz. ... Allein in meiner Schicht bekomme ich zum Teil mehrere Störungen am Tag über Funk mit, es gibt dann aber auch noch 2 andere Schichtlagen.

Ich halte es für wenig zielführend, offizielle Zahlen in Zweifel zu ziehen, wenn man keine anderen belastbaren Fakten/Quellen hat. Über Bauchgefühle zu diskutieren, hilft nicht weiter. Wenn ich aber z.B. auf der S1 und S2 sehe, dass quasi täglich Umläufe ganztägig (!) fehlen, dann macht das in der Ausfallstatistik sicher deutlich mehr aus, als eine Signalstörung für eine Stunde.

André
Zitat
andre_de

Ich halte es für wenig zielführend, offizielle Zahlen in Zweifel zu ziehen, wenn man keine anderen belastbaren Fakten/Quellen hat.

Sorry, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte, dass ich bezweifele, dass die Quote für DB Netz heute immer noch so gering ist.
Zitat
andre_de
Wenn ich aber z.B. auf der S1 und S2 sehe, dass quasi täglich Umläufe ganztägig (!) fehlen, dann macht das in der Ausfallstatistik sicher deutlich mehr aus, als eine Signalstörung für eine Stunde.

André

In der Regel sind aber Signale nicht mehr nur eine Stunde gestört, sondern mitunter ebenfalls ganztägig oder wiederholt innerhalb mehrerer Tage.
Ich würde einfach folgendes machen: Einen runden Tisch mit dem Bürgermeister, Verkehrssenatorin, BVG, Stadler und Siemens. Stadler darf die benötigte NAchbestellung liefern und dafür wird Siemens ein etwaiges Volumen für eine spätere Baureihe im Klein- oder Großprofil zugesichert.
Fakt ist, dass trotz der Versäumnisse der BVG Siemens sich für die Zukunft keine Freunde bei der BVG macht. Zukünftige Ausschreibungen könnten rein aus Trotz evtl. gegegn Siemens sprechen.
Wäre ich irgendein Verantwortlicher bei Siemens würde ich genau aus dieser Krise versuchen einen Vorteil zu ziehen.

Klingt jetzt alles nach Vetternwirtschaft, allerdings sieht man, dass gesetzliche Ausschreibungen im "Notfall" keine Möglichkeiten haben um zu reagieren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.05.2018 21:44 von GraphXBerlin.
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GraphXBerlin
Ich würde einfach folgendes machen: Einen runden Tisch mit dem Bürgermeister, Verkehrssenatorin, BVG, Stadler und Siemens. Stadler darf die benötigte NAchbestellung liefern und dafür wird Siemens ein etwaiges Volumen für eine spätere Baureihe im Klein- oder Großprofil zugesichert..

Dann würden ggf. Andere klagen.
Zitat
GraphXBerlin
Ich würde einfach folgendes machen: Einen runden Tisch mit dem Bürgermeister, Verkehrssenatorin, BVG, Stadler und Siemens. Stadler darf die benötigte NAchbestellung liefern und dafür wird Siemens ein etwaiges Volumen für eine spätere Baureihe im Klein- oder Großprofil zugesichert.
Fakt ist, dass trotz der Versäumnisse der BVG Siemens sich für die Zukunft keine Freunde bei der BVG macht. Zukünftige Ausschreibungen könnten rein aus Trotz evtl. gegegn Siemens sprechen.
Wäre ich irgendein Verantwortlicher bei Siemens würde ich genau aus dieser Krise versuchen einen Vorteil zu ziehen.

Klingt jetzt alles nach Vetternwirtschaft, allerdings sieht man, dass gesetzliche Ausschreibungen im "Notfall" keine Möglichkeiten haben um zu reagieren.
Natürlich gibt es im Vergaberecht mehr als genügend Möglichkeiten, im Notfall schnell und schmerzlos Sachen zu beschaffen. Allein, dafür muss es ein Notfall sein und genau darüber wird doch gestritten: Reicht die Inkompetenz und Arroganz der Entscheider aus, um eine Notvergabe zu rechtfertigen oder nicht. Wäre jetzt das Dach von einem der Betriebswerke eingestürzt und hätte einen Großteil der Flotte zerstört, so hätte die BVG natürlich umgehend neue Fahrzeuge bestellen können.
Zitat
Railroader
Zitat
GraphXBerlin
Ich würde einfach folgendes machen: Einen runden Tisch mit dem Bürgermeister, Verkehrssenatorin, BVG, Stadler und Siemens. Stadler darf die benötigte NAchbestellung liefern und dafür wird Siemens ein etwaiges Volumen für eine spätere Baureihe im Klein- oder Großprofil zugesichert..

Dann würden ggf. Andere klagen.
Hm, wer denn? Die BVG hat doch in der Vergangenheit immer bei denselben Herstellern bestellt, oder (?)
Zitat
GraphXBerlin
Hm, wer denn? Die BVG hat doch in der Vergangenheit immer bei denselben Herstellern bestellt, oder (?)

Sie muss aber ausschreiben und kann nicht nun mit Siemens einen Deal für die Lieferung anderer Fahrzeuge machen und damit wieder die Ausschreibung unterwandern. Auch dann könnten zurecht andere Hersteller klagen.
Zitat
Railroader
Zitat
GraphXBerlin
Hm, wer denn? Die BVG hat doch in der Vergangenheit immer bei denselben Herstellern bestellt, oder (?)

Sie muss aber ausschreiben und kann nicht nun mit Siemens einen Deal für die Lieferung anderer Fahrzeuge machen und damit wieder die Ausschreibung unterwandern. Auch dann könnten zurecht andere Hersteller klagen.
Ne, m.W. kann jetzt dagegen kein anderer mehr vorgehen. Dafür gibt es ja Fristen, innerhalb derer ein Hersteller Einspruch erheben muss - was nur Siemens getan hat. Denn hier setzt die Vergabekammer an und sagt, diese Frist hat Siemens verpasst. Nur auf dieser Basis könnten BVG und Siemens überhaupt einen Vergleich schließen, der z.B. auch schlichtweg nur einen Schadensersatz für Siemens vorsieht. Das soll, so habe ich es vor einigen Jahren vor der Vergaberechtnovelle gelesen, beim Bau durchaus üblich (gewesen?) sein. Ich habe mich jedoch zugegebenermaßen damit nicht beschäftigt, seitdem es das neue Vergaberecht gibt.
Zitat
GraphXBerlin
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Railroader
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GraphXBerlin
Ich würde einfach folgendes machen: Einen runden Tisch mit dem Bürgermeister, Verkehrssenatorin, BVG, Stadler und Siemens. Stadler darf die benötigte NAchbestellung liefern und dafür wird Siemens ein etwaiges Volumen für eine spätere Baureihe im Klein- oder Großprofil zugesichert..

Dann würden ggf. Andere klagen.
Hm, wer denn? Die BVG hat doch in der Vergangenheit immer bei denselben Herstellern bestellt, oder (?)

Eigentlich schon. Die damaligen Bauer der D- und F-Züge sind heute auch teilweise Bombardier und Siemens.
@Chep: Ich beziehe das auf eine neue Baureihe. @GraphXBerlin schrieb ja, man sollte sich mit Siemens einigen, Stadler baut die IK und Siemens bekommt den Auftrag für eine andere Baureihe. Das wäre doch aber auch nicht zulässig, da die BVG diese neue Baureihe ja auch ausschreiben muss und nicht einfach Siemens den Auftrag geben kann. Da könnten doch dann andere Hersteller ebenfalls klagen?
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Chep87
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Railroader
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GraphXBerlin
Hm, wer denn? Die BVG hat doch in der Vergangenheit immer bei denselben Herstellern bestellt, oder (?)

Sie muss aber ausschreiben und kann nicht nun mit Siemens einen Deal für die Lieferung anderer Fahrzeuge machen und damit wieder die Ausschreibung unterwandern. Auch dann könnten zurecht andere Hersteller klagen.
Ne, m.W. kann jetzt dagegen kein anderer mehr vorgehen. Dafür gibt es ja Fristen, innerhalb derer ein Hersteller Einspruch erheben muss - was nur Siemens getan hat. Denn hier setzt die Vergabekammer an und sagt, diese Frist hat Siemens verpasst. Nur auf dieser Basis könnten BVG und Siemens überhaupt einen Vergleich schließen, der z.B. auch schlichtweg nur einen Schadensersatz für Siemens vorsieht. Das soll, so habe ich es vor einigen Jahren vor der Vergaberechtnovelle gelesen, beim Bau durchaus üblich (gewesen?) sein. Ich habe mich jedoch zugegebenermaßen damit nicht beschäftigt, seitdem es das neue Vergaberecht gibt.

Es ging um den Punkt, dass Siemens bei Rücknahme der Klage ein künftiger Auftrag zugesichert werden solle und dagegen könnten selbstverständlich andere Hersteller klagen, denn da ist noch keine Frist gelaufen. Und die Sicht, dass Siemens die Frist verpasst habe, hat singulär die Vergabekammer. Aber dieser Punkt wurde vom Gericht bereits kassiert, so dass aktuell klar ist, dass Siemens einspruchsberechtigt ist und den Einspruch auch fristgerecht eingelegt hat.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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Railroader
@Chep: Ich beziehe das auf eine neue Baureihe. @GraphXBerlin schrieb ja, man sollte sich mit Siemens einigen, Stadler baut die IK und Siemens bekommt den Auftrag für eine andere Baureihe. Das wäre doch aber auch nicht zulässig, da die BVG diese neue Baureihe ja auch ausschreiben muss und nicht einfach Siemens den Auftrag geben kann. Da könnten doch dann andere Hersteller ebenfalls klagen?
Sorry! Nicht mitbekommen O:-)
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Railroader
@Chep: Ich beziehe das auf eine neue Baureihe. @GraphXBerlin schrieb ja, man sollte sich mit Siemens einigen, Stadler baut die IK und Siemens bekommt den Auftrag für eine andere Baureihe. Das wäre doch aber auch nicht zulässig, da die BVG diese neue Baureihe ja auch ausschreiben muss und nicht einfach Siemens den Auftrag geben kann. Da könnten doch dann andere Hersteller ebenfalls klagen?
Nein, nicht den kompletten Auftrag sondern eine zugesicherte Option für ein Volumen von bestimmten Fahrzeugen nach einer erfolgten Ausschreibung. Ob so ein Versprechen vor einer Ausschreibung rechtens ist weiß ich nicht und stelle es selbst sogar ein wenig in Frage.
Ich hab zwar auch wenig Ahnung, aber ich denke nicht, dass das rechtens ist. Die BVG wird ja nicht rein aus emotionalen Gründen entscheiden dürfen, für welchen Anbieter sie sich entscheidet. Wenn nun bspw. Alstom die Ausschreibung für den J gewinnt, kann man ja nicht sagen, dass aber Siemens 10 J-Züge davon baut.
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Railroader
Wenn nun bspw. Alstom die Ausschreibung für den J gewinnt, kann man ja nicht sagen, dass aber Siemens 10 J-Züge davon baut.

Doch, warum denn nicht? :p

Handelsblatt: Siemens und Alstom besiegeln Fusionspläne für Bahnsparte

Sorry, konnte mich nicht zurückhalten ;)

Viele Grüße
Manuel
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