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Siemens scheitert mit Beschwerde gegen U-Bahn-Bestellung
geschrieben von B-V 3313 
Zitat
B-V 3313
Zitat
andre_de
Vermutlich geht niemand auf Dein Kartell-Beispiel ein, weil es überhaupt nichts in Bezug auf das Ausschreibungsrecht aussagt.

Doch, das sagt es. Und zwar eine ganze Menge.

Zitat
andre_de
Außer, dass Kartelle über kurz oder lang auffliegen und die involvierten Hersteller bestraft werden, sogar doppelt.

Auch das gab es schon immer und ist nicht dem Ausschreibungsrecht geschuldet.

Zitat
andre_de
Ein einfaches analoges Beispiel für Dich: Nur, weil sich im Straßenverkehr einige nicht an die Regeln halten (und dafür gelegentlich bestraft werden), beweist das nicht, dass die StVO nicht funktioniert. Im Gegenteil.

Dein Beispiel ist leider mal wieder mehr als unpassend. Passend wäre: Die Einführung der StVO hat auch nicht alle Unfälle/ Verletzte/ Todesopfer verhindern können.

So richtig, so falsch. Ich will jetzt nicht das ganz große Fass aufmachen, denn dann können wir noch ewig über den Sinn und Unsinn von Ausschreibungen diskutieren und kommen keine Schritt weiter.
Nur so viel: Monopole und Kartelle können im bei regulierter Vergabepraxis genauso entstehen, wie bei freihändiger Vergabe. Nur sind sie im zweiten Fall viel wahrscheinlicher und viel leichter unbemerkt aufzubauen. Kriminelle Machenschaften wird es immer geben. Das Vergaberecht macht es nur sehr viel leichter, diese zu entdecken und zu bestrafen.

Ein Wort zu der Firmenübergreifenden, gemeinschaftlichen Abarbeiten von Aufträgen, dem hier einige nachtrauern. Mein Gott, das ging bei Stadtbahnern. Und selbst da dürfte bei einigen von Euch die Erinnerung eine wenig verklärt sein ;)
Schon bei der ICE1-Fertigung offenbart sich, wie ineffizient, teuer, unzuverlässig und ungerecht das System war. Triebköpfe waren fertig, während die Züge nicht zusammengesetzt werden konnten, weil ein bestimmter Mittelwagen fehlte. Natürlich ist da auch einige an Bakschisch von einer in die Tasche in die andere gewandert. Industrie, Politik und Betrieb waren ja noch viel enger miteinander 'verzahnt'. Sehnt sich wer ernsthaft nach diesen guten alten Zeiten zurück?
Und selbst wenn das einigermaßen bestechungsfrei über die Bühne gehen würde, Leute, ihr vernachlässigt die enormen Entwickungskosten, die eine neue Baureihe (zumal bei den gestiegenen Anforderungen, >> Arnd... ;)))) verursacht. Damals haben Bundesbahn und Verkehrsbetriebe auf eigene Kosten Fahrzeuge entwickelt und erprobt und dann in Serie fertigen lassen. Die hauseigene Entwicklungsabteilung will aber auch finanziert werden, und zwar nicht einmal, sondern kontinuierlich. Glaubt ihr wirklich, man würde Züge für 5 Mio. Euro das Stück bekommen, wenn man diese ganzen versteckten Kosten mit einrechnet?
Zitat
Arnd Hellinger
Seibst [...] die ersten 481 wurden [...] von unterschiedlichen Herstellern nahezu identisch gefertigt.

Aber doch nicht unabhängig voneinander? Die Zusammenarbeit Duewag/Adtranz bei den 481 ist doch ähnlich zu bewerten wie heute Siemens/Stadler bei den 483/484?
Zitat
schallundrausch
(...)
Nur so viel: Monopole und Kartelle können im bei regulierter Vergabepraxis genauso entstehen, wie bei freihändiger Vergabe. Nur sind sie im zweiten Fall viel wahrscheinlicher und viel leichter unbemerkt aufzubauen. Kriminelle Machenschaften wird es immer geben. Das Vergaberecht macht es nur sehr viel leichter, diese zu entdecken und zu bestrafen.
(...)

Ich denke, mit dem Vergaberecht kann man die dem Kapitalismus innewohnende Entwicklungstendenz von der Konkurrenz zum Monopol nicht ändern - was nicht gegen das Vergaberecht spricht.

Gegen kriminelle Machenschaften wünsche ich mir eine möglichst große Transparenz bei der Auftragsvergabe (bis hin zur Veröffentlichung der zustandegekommenen Verträge) - und auch gut ausgestattete Staatsanwaltschaften.
Zitat
schallundrausch
Nur so viel: Monopole und Kartelle können im bei regulierter Vergabepraxis genauso entstehen, wie bei freihändiger Vergabe. Nur sind sie im zweiten Fall viel wahrscheinlicher und viel leichter unbemerkt aufzubauen. Kriminelle Machenschaften wird es immer geben. Das Vergaberecht macht es nur sehr viel leichter, diese zu entdecken und zu bestrafen.

Natürlich kann es solche Maschenschaften immer geben. Aber dann ist das Vergaberecht in dem Punkt keine wirkliche Verbesserung. Und bis das Schienenkartell aufgedeckt wurde, dauerte es ziemlich lange.

Zitat
schallundrausch
Industrie, Politik und Betrieb waren ja noch viel enger miteinander 'verzahnt'. Sehnt sich wer ernsthaft nach diesen guten alten Zeiten zurück?

Wenn man sich die Laufbahnen einiger Politiker (Schröder, Koch, Pofalla) nach ihren Mandaten und Ämtern anschaut, dann hat sich da durch das Vergaberecht auch nichts geändert.

Zitat
schallundrausch
Leute, ihr vernachlässigt die enormen Entwickungskosten, die eine neue Baureihe (zumal bei den gestiegenen Anforderungen, >> Arnd... ;)))) verursacht. Damals haben Bundesbahn und Verkehrsbetriebe auf eigene Kosten Fahrzeuge entwickelt und erprobt und dann in Serie fertigen lassen. Die hauseigene Entwicklungsabteilung will aber auch finanziert werden, und zwar nicht einmal, sondern kontinuierlich. Glaubt ihr wirklich, man würde Züge für 5 Mio. Euro das Stück bekommen, wenn man diese ganzen versteckten Kosten mit einrechnet?

Das ist relativ schwierig. Auch die Hersteller lassen sich ihre Entwicklungskosten natürlich bezahlen. Berlin fuhr bei der U-Bahn jahrzehntelang mit einer engen Verzahnung der Industrie in Sachen Fahrzeugbeschaffung- und Entwicklung sehr gut. Das galt auch für viele Doppeldeckertypen. Ob man nach altem Recht auch keine Lieferanten für die geplanten 45 Elektrobusse gefunden hätte? Wäre da eine Zusammenarbeit wie früher nicht besser gewesen? In Berlin kann man sich mit zwei Niederflurgrundtypen bei der Straßenbahn noch glücklich schätzen, Leipzig hat schon derer vier und selbst das kleine Braunschweig derer drei. Natürlich könnte man größere Optionen vereinbaren, aber das verhindern oft die finanziellen Rahmenbedingungen. Im Busbereich ist es dagegen völlig blöd gelaufen. Unterschiedliche Hersteller (derzeit: MB, MAN, Solaris, Scania, VDL) bedeuten unterschiedliche Ersatzteilinien und unterschiedliche Ausbildungen für das Werkstattpersonal und damit höhere Kosten. Da war man mit den weitgehend einheitlichen VÖV-Standardbussen schon einmal deutlich weiter.

Transparenz und eine vetternfreie Wirtschaft sind unabdingbar. Aber auch da hat das derzeitige Vergaberecht noch Schwächen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Flexist
Jetzt wird schon darüber gesprochen, dass eine Linie außer Betrieb genommen werden muss, wenn die Lieferung nicht erfolgt...

Klick!

Irgendwie klingt das für mich nach einem bockigen Kind was seinen Willen nicht bekommen hat und nun schmollt.
Was klingt da nach bockiges Kind? Das mit der Einstellung einer Linie hat der Kurier erfunden und ist kein Statement der BVG.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.2018 16:48 von Logital.
Es ist doch egal wer es erfunden hat, dem Leser wird aber das Gefühl gegeben, daß die BVG eben bockig stellen will weil die neuen Bahnen nicht so kommen. Wer gleich droht, daß eine ganze Linie stillgelegt wird reagiert nicht angemessen und das ist für mich bockig.
Zitat
Bd2001
Es ist doch egal wer es erfunden hat, dem Leser wird aber das Gefühl gegeben, daß die BVG eben bockig stellen will weil die neuen Bahnen nicht so kommen. Wer gleich droht, daß eine ganze Linie stillgelegt wird reagiert nicht angemessen und das ist für mich bockig.

Die BVG droht in diesem Artikel nicht mit einer Einstellung. Einzig der Berliner Kurier saugt sich da etwas aus den Fingern. Das sollte auch ein durchschnittlich gebildeter Leser mitbekommen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Bd2001
Es ist doch egal wer es erfunden hat, dem Leser wird aber das Gefühl gegeben, daß die BVG eben bockig stellen will weil die neuen Bahnen nicht so kommen. Wer gleich droht, daß eine ganze Linie stillgelegt wird reagiert nicht angemessen und das ist für mich bockig.

Die BVG droht doch gar nicht damit. Ich habe ja nix gegen BVG Bashing, aber wir wollen doch bitte bei den Fakten bleiben.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.2018 18:13 von Logital.
Zitat
Bd2001
Es ist doch egal wer es erfunden hat, dem Leser wird aber das Gefühl gegeben, daß die BVG eben bockig stellen will weil die neuen Bahnen nicht so kommen. Wer gleich droht, daß eine ganze Linie stillgelegt wird reagiert nicht angemessen und das ist für mich bockig.

Niemand bei der BVG wird je wieder von der Einstellung einer Linie offen sprechen.
Seitdem das ein Vorstandsvorsitzender wagte, und vom damals amtierenden Finanzsenator und Aufsichtsratsvorsitzenden mit der Höchststrafe (Nichtverlängerung seiner befristeten Bestellung) belegt wurde, gilt der Spruch: ... Schweigen ist Gold. Die Revolverpresse berichtete seinerzeit ausführlich. [www.bz-berlin.de]

Immerhin sind die Vorhersagen, dass es 2015/2016 zur Linieneinstellung kommt, tatsächlich (noch) nicht eingetroffen.
Dank der fleißigen Arbeit der BVGer in den U-Bahn-Werkstätten wurde der Kollaps um drei Jahre hinausgeschoben.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.05.2018 18:21 von der weiße bim.
Zitat
Flexist
Jetzt wird schon darüber gesprochen, dass eine Linie außer Betrieb genommen werden muss, wenn die Lieferung nicht erfolgt...

Es wird doch nächste Wochen schon eine ganze Linie außer Betrieb genommen... ;-)
Zitat
Lopi2000
Zitat
Flexist
Jetzt wird schon darüber gesprochen, dass eine Linie außer Betrieb genommen werden muss, wenn die Lieferung nicht erfolgt...

Es wird doch nächste Wochen schon eine ganze Linie außer Betrieb genommen... ;-)

Richtig, es kommt bereits zum Äußersten ... ;-)

so long

Mario
Zitat
Logital
Was klingt da nach bockiges Kind? Das mit der Einstellung einer Linie hat der Kurier erfunden und ist kein Statement der BVG.
In der Abendschau und in der Morgenpost wurde der Fahrgastverband zitiert (?)
Zitat
GraphXBerlin
In der Abendschau und in der Morgenpost wurde der Fahrgastverband zitiert (?)

Richtig, genauergesagt wurde wohl ein IGEB-Pressesprecher Jens Wieseke in einem dpa-Interview so zitiert und dies machte dann seine Runde in der Presse, so auch in der Berliner Zeitung: [www.berliner-zeitung.de]
Zitat
B-V 3313
Zitat
Bd2001
Es ist doch egal wer es erfunden hat, dem Leser wird aber das Gefühl gegeben, daß die BVG eben bockig stellen will weil die neuen Bahnen nicht so kommen. Wer gleich droht, daß eine ganze Linie stillgelegt wird reagiert nicht angemessen und das ist für mich bockig.

Die BVG droht in diesem Artikel nicht mit einer Einstellung. Einzig der Berliner Kurier saugt sich da etwas aus den Fingern. Das sollte auch ein durchschnittlich gebildeter Leser mitbekommen.

Nur liest der durchschnittlich gebildete Leser gar nicht den Kurier.
Zitat
Wutzkman

Nur liest der durchschnittlich gebildete Leser gar nicht den Kurier.

Das ist so wie keiner die "Bild" liest oder in jüngeren Jahren die "Bravo". Dennoch liegen diese Zeitungen überall rum und erfreuen sich hoher Verkaufszahlen.

Aber ja, die Aussage kam vom Fahrgastverband. So habe ich das auch in Erinnerung.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Lopi2000
Zitat
Flexist
Jetzt wird schon darüber gesprochen, dass eine Linie außer Betrieb genommen werden muss, wenn die Lieferung nicht erfolgt...

Es wird doch nächste Wochen schon eine ganze Linie außer Betrieb genommen... ;-)

Richtig, es kommt bereits zum Äußersten ... ;-)

Hahaha, die Drohung wurde wahr gemacht. :D
Gewonnen wurde dadurch ein DTW mehr.
Zitat
Railroader
Zitat
Wutzkman

Nur liest der durchschnittlich gebildete Leser gar nicht den Kurier.

Das ist so wie keiner die "Bild" liest oder in jüngeren Jahren die "Bravo". Dennoch liegen diese Zeitungen überall rum und erfreuen sich hoher Verkaufszahlen.

Aber ja, die Aussage kam vom Fahrgastverband. So habe ich das auch in Erinnerung.

Schon klar, nur von "keiner" war nicht die Rede, sondern vom "durchschnittlich gebildeten Leser".
Zitat
Wutzkman
Nur liest der durchschnittlich gebildete Leser gar nicht den Kurier.

Was lesen die denn so?
Märkische Volksstimme... *rolleyes*

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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