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Gleichzeitige Sperrung U7 und S-Bahn Südring
geschrieben von Tradibahner 
Also an der Nordseite der Möckernbrücke (also aus Richtung Neukölln) kam/komme ich praktisch nur abends vorbei. Ich fand jetzt nicht, dass es da unmöglich gewesen wäre, zu halten. (Mag sein, dass mich ob der Dunkelheit mein Eindruck täuscht)

Aber auch diese parallelen Straßenbauarbeiten wären dann nur ein weiteres Mosaiksteinchen, das es so ärgerlich macht, diese Sperrung gerade jetzt durchzuführen. (Und da genügt mir das Schulterzucken der BVG „Sei mal flexibel...geht halt nicht anders“ einfach nicht.)

Die Umfahrung des Bahnhofs ist nervig und kostet viele abendliche Fahrgäste nochmal das „bisschen Flexibilität“ 10-Minuten warten zu dürfen. Meine Geduld ist da dann echt am Ende.

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Zitat
Chep87


Dann muss halt der MIV ein bisschen flexibel sein :-D

Wäre auch eine Möglichkeit: Zumal wir doch seit Jahren einen R2G-Senat haben, der zwar sonst nicht viel taugt und zustande gebracht hat, aber wenigstens gegenüber dem
geheiligten Automobil doch wesentlich weniger Zurückhaltung an den Tag legen sollte (Konjunktiv), als eine Regierung mit CDU-Beteiligung.

Wieseke (siehe oben) hatte schon recht: Frau Günther sollte mal von ihrer Klima-Wolke herunterkommen und sich mit den alltäglichen Problemen der Verkehrsplanung
auseinandersetzen.

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Zitat
Deutsche_Oper
Also an der Nordseite der Möckernbrücke (also aus Richtung Neukölln) kam/komme ich praktisch nur abends vorbei. Ich fand jetzt nicht, dass es da unmöglich gewesen wäre, zu halten. (Mag sein, dass mich ob der Dunkelheit mein Eindruck täuscht)

Aber auch diese parallelen Straßenbauarbeiten wären dann nur ein weiteres Mosaiksteinchen, das es so ärgerlich macht, diese Sperrung gerade jetzt durchzuführen. (Und da genügt mir das Schulterzucken der BVG „Sei mal flexibel...geht halt nicht anders“ einfach nicht.)

Die Umfahrung des Bahnhofs ist nervig und kostet viele abendliche Fahrgäste nochmal das „bisschen Flexibilität“ 10-Minuten warten zu dürfen. Meine Geduld ist da dann echt am Ende.

Am Tage ist da regelmäßig Stau. Wenn man noch eine Spur sperren würde dann wäre das Chaos vorprogrammiert. Übrigens ist die Sperrung der linken Spur nicht wegen Straßenbauarbeiten - die BVG baut da einen Aufzug.

Den Zeitvorteil verliert man da auch ganz schnell weil man, im Gegensatz zur Südseite, auch die Straße queren muß.
Zitat
Bd2001
Am Tage ist da regelmäßig Stau. Wenn man noch eine Spur sperren würde dann wäre das Chaos vorprogrammiert. Übrigens ist die Sperrung der linken Spur nicht wegen Straßenbauarbeiten - die BVG baut da einen Aufzug.

Die von der VLB vorgeschriebene Führung des Ersatzverkehrs, im Vorfeld nochmals geändert, ist für viele Leute kaum nachvollziehbar. Durch die Nutzung der Möckernstraße statt der Großbeerenstraße wären die mehrfachen Linksabbiegevorgänge vermeidbar gewesen.

so long

Mario
Zitat
Ingolf
Ist eben preiswerter, als konzentriertes Bauen und gut organisierte Ersatzangebote ...

So ist es. Man könnte auch die Instandhaltung und laufende Erneuerungen sein lassen. Dann sind Ersatzverkehre nur noch ungeplant bei den dann häufiger auftretenden Betriebsstörungen zu organisieren (was ohnehin keiner kann ohne rund um die Uhr 365 Tage im Jahr verfügbare Ersatzfahrzeuge nebst abrufbereit stehenden Personalen vorzuhalten).
Nehmen diese Störungen überhand, schließt die Aufsichtsbehörde die ganze Linie (oder gleich den ganzen Betrieb), der Staat investiert dann sehr große Summen und alles wird ohne Betrieb grundlegend erneuert. Die Londoner Tube hat das schon durch und kann sich nun wieder sehen lassen.

so long

Mario
@bim:

Ich kann es nicht mehr hören. Im Raum Berlin gibt es über 700 km S-, U- und Straßenbahnstrecken, die alle ja ab und an modernisiert und instandgehalten werden müssen. Da ist es doch ein seltsamer Zufall, dass auffällig häufig parallele oder benachbarte Strecken gesperrt sind. Neben Neukölln ist an diesem Wochenende z.B. mal wieder Karlshorst besonders betroffen (S3, U5, M17).

Es spricht auch für die völlige Unfähigkeit oder den Unwillen aller Beteiligten, wenn man notwendige Arbeiten so lange aufschiebt, bis man mit einer Sperrung durch die Aufsichtsbehörde zu rechnen hat. Dass die U7 im Bereich Hermannplatz über 80 Jahre alt ist, ist bekannt. Wann die letzte Grundsanierung erfolgte, sicher ebenso.
Wenn Netz nur noch bauen darf, wenn im Umkreis von 5km nichts gebaut wird, kommen die zu gar nichts mehr. Bauarbeiten bedingen außerdem eine langwierige Vorarbeit, da die notwendigen Partner auch nicht mal eben weitere Kapazitäten aus dem Ärmel schütteln können. So viele auf Bauarbeiten im Gleisbereich spezialisierte Firmen gibt es schließlich nicht.
Da wegen überzogener Vorderungen in besiedelten Gebieten nur noch in kleinen Zeitfenstern gearbeitet werden kann, kommt es halt zu Überschneidungen. Klar ist doof aber da hätten alle mal vorher drüber nachdenken sollen und nicht nur das persönliche Ruhebefinden im Fokus haben sollen.
Zum Trost, auf der Straße ist es ja nicht besser, egal ob in Berlin oder im Umland.
Zitat
Havelländer
Wenn Netz nur noch bauen darf, wenn im Umkreis von 5km nichts gebaut wird, kommen die zu gar nichts mehr. Bauarbeiten bedingen außerdem eine langwierige Vorarbeit, da die notwendigen Partner auch nicht mal eben weitere Kapazitäten aus dem Ärmel schütteln können. So viele auf Bauarbeiten im Gleisbereich spezialisierte Firmen gibt es schließlich nicht.

Dann scheinen aber schlicht die Vernetzungstreffen in ihrer derzeitigen Form komplett überflüssig zu sein. Wenn man langfristig planen muss, dann muss man sich eben auch langfristig abstimmen. Dann hilft es vielleicht nichts, 2017 festzustellen, dass 2018 auf parallelen Strecken nicht mehr verschiebbare Bauarbeiten anliegen - dann muss man 2017 besprechen, wo 2019 Bauarbeiten nötig werden, und zwar, bevor man Firmen beauftragt. Geht natürlich nicht, wenn die durch-BWL-isierte Bauabteilung kurz vor knapp (= der behördlichen Sperrung) feststellt, dass eine 80 Jahre alte Strecke auch mal saniert werden muss. (Wenn dies sich nicht so zugetragen haben sollte, sollte die BVG mal an ihrer Kommunikation arbeiten. Denn genau dieser Eindruck von den Abläufen drängt sich Außenstehenden gerade auf. Hilfreich könnte sicher sein, auch mal auf Bauarbeiten auf parallelen Strecken hinzuweisen, die dank der Abstimmung tatsächlich verzerrt wurden.)

Und wenn der Schaden dann doch eingetreten ist, sollte man sich wenigstens die Verhöhnung der Leidtragenden sparen. Ich denke da z.B. an den groß gefeierten gemeinsamen SEV von Stadtbahn und U5 vor einiger Zeit (der v.a. Einsparungen für BVG und S-Bahn, aber deutliche Umwege und weitere Fahrzeitverlängerungen für die Fahrgäste bedeutete) oder an die jetzige Aussage, mal solle eben ein bisschen flexibel sein. Wenn eine Person eine Stunde länger pro Tag für ihren Hin- und Rückweg braucht, ist das ein konkreter Schaden, wenn es genug sind, auch ein volkswirtschaftlicher Schaden. Man multipliziere einfach mal die Zahl der verlorenen Stunden pro Tag mit dem Mindestlohn, um eine Vorstellung zu bekommen. Das ist in der rein betriebswirtschaftlichen Rechnung der BVG natürlich nicht vorgesehen. Wieso sollte sie als öffentlicher Betrieb auch in gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen denken.

Für den einzelnen Pendler bedeutet der längere Weg zur und von der Arbeit de facto eine Gehaltskürzung (da er ja länger unterwegs ist, um das gleiche Geld zu verdienen). Wie Nikutta wohl reagierte, wenn man ihr Gehalt um diesen Prozentsatz kürze und ihr noch verbal ins Gesicht spuckte, sie solle sich mal nicht so haben und ein wenig flexibel sein? Was für eine Ignoranz denen gegenüber, die über Steuern und Fahrgelder die eigene Stelle finanzieren, spricht eigentlich aus dem Satz mit der Flexibilität?

Insgesamt könnte man auch fragen, wieso Großbetriebe wie die BVG oder erst recht die DB ihren Gleisbau nicht komplett mit eigenen Kapazitäten ausrichten können und sich von Fremdfirmen abhängig machen - eigentlich haben sie genug Gleisanlagen, um diese Kapazitäten dauerhaft auszulasten. Und selbst wenn es zwischendurch ein paar Wochen pro Jahr gibt, in denen sie nicht ausgelastet sind - ist es wirklich teurer, ein paar Wochen pro Jahr unterausgelastete Kapazitäten zu finanzieren als ausgerechnet dann externe Dienstleistungen einzukaufen, wenn diese mutmaßlich am teuersten sind? (BVG und DB sind ja die einzigen Infrastrukturinhaber, die in den Ferien bauen - und höhere Nachfrage führt zu höheren Preisen.)

Zitat
Havelländer
Da wegen überzogener Vorderungen in besiedelten Gebieten nur noch in kleinen Zeitfenstern gearbeitet werden kann, kommt es halt zu Überschneidungen. Klar ist doof aber da hätten alle mal vorher drüber nachdenken sollen und nicht nur das persönliche Ruhebefinden im Fokus haben sollen.

Du meinst im konkreten Fall (rund um das Tempelhofer Feld) die Bewohner des U7-Tunnels oder jene, die auf der Stadtautobahn campieren? Man muss Gründe schon sparsam dosieren, sonst glaubt sie irgendwann keiner mehr. Ist ein wenig wie bei "höherer Gewalt", worunter bei der DB inzwischen ja ein paar Zentimeter Schneefall im Winter, Temperaturen von über 30° C im Sommer oder Laub im Herbst zu zählen scheinen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2018 08:25 von def.
Bei allem Sparguthaben der BVG durch ausgefallene Züge kann es nicht Sinn des Unternehmens sein an bis zu 4 Stellen gleichzeitig in Berlin Busse durch Ersatzverkehr zu binden.

Dahlem U3, Mitte U5, Kreuzberg U7, Karlshorst M17 nimmt über den Daumen gepeilt 25 Wagen in Anspruch mit mind. 75 Diensten wenn man drei Fahrer pro Tag rechnet.
Zitat
micha774
Bei allem Sparguthaben der BVG durch ausgefallene Züge kann es nicht Sinn des Unternehmens sein an bis zu 4 Stellen gleichzeitig in Berlin Busse durch Ersatzverkehr zu binden.

Dahlem U3, Mitte U5, Kreuzberg U7, Karlshorst M17 nimmt über den Daumen gepeilt 25 Wagen in Anspruch mit mind. 75 Diensten wenn man drei Fahrer pro Tag rechnet.

SEV M17 ist seit heute Geschichte

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Zitat
micha774
Bei allem Sparguthaben der BVG durch ausgefallene Züge kann es nicht Sinn des Unternehmens sein an bis zu 4 Stellen gleichzeitig in Berlin Busse durch Ersatzverkehr zu binden.

Dahlem U3, Mitte U5, Kreuzberg U7, Karlshorst M17 nimmt über den Daumen gepeilt 25 Wagen in Anspruch mit mind. 75 Diensten wenn man drei Fahrer pro Tag rechnet.

M17 ist fertig, dafür SEV für Bau Dörpfeldstr.

Es werden allerdings oft für SEV Fremdfirmen samt Personal eingekauft.

T6JP
Zitat
def
Zitat
Havelländer
Wenn Netz nur noch bauen darf, wenn im Umkreis von 5km nichts gebaut wird, kommen die zu gar nichts mehr. Bauarbeiten bedingen außerdem eine langwierige Vorarbeit, da die notwendigen Partner auch nicht mal eben weitere Kapazitäten aus dem Ärmel schütteln können. So viele auf Bauarbeiten im Gleisbereich spezialisierte Firmen gibt es schließlich nicht.

Dann scheinen aber schlicht die Vernetzungstreffen in ihrer derzeitigen Form komplett überflüssig zu sein. Wenn man langfristig planen muss, dann muss man sich eben auch langfristig abstimmen. Dann hilft es vielleicht nichts, 2017 festzustellen, dass 2018 auf parallelen Strecken nicht mehr verschiebbare Bauarbeiten anliegen - dann muss man 2017 besprechen, wo 2019 Bauarbeiten nötig werden, und zwar, bevor man Firmen beauftragt. Geht natürlich nicht, wenn die durch-BWL-isierte Bauabteilung kurz vor knapp (= der behördlichen Sperrung) feststellt, dass eine 80 Jahre alte Strecke auch mal saniert werden muss. (Wenn dies sich nicht so zugetragen haben sollte, sollte die BVG mal an ihrer Kommunikation arbeiten. Denn genau dieser Eindruck von den Abläufen drängt sich Außenstehenden gerade auf. Hilfreich könnte sicher sein, auch mal auf Bauarbeiten auf parallelen Strecken hinzuweisen, die dank der Abstimmung tatsächlich verzerrt wurden.)

Hier haben wir das Dilemma: Bei DB Netz stehen schon die Termine für 2020 fest. Man kann also nur über 2021 sprechen. Die BVG kann da aber noch keine Aussagen treffen weil ihr nicht bekannt ist welche Mittel ihr im Jahr 2021 zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen eingeplant werden können.

Nein, die Strecke stand auch nicht vor der behördlichen Sperrung. Weder der Abschnitt auf der U7 noch der auf der U1 sind es. Aber wenn man nicht etwas dagegen macht, dann sperrt in der Tat in ein paar Jahren die TAB den Hochbahnabschnitt der U1. Bei U7 geht es nur um Verbesserung der Betriebsabwicklung.

Und wenn der Schaden dann doch eingetreten ist, sollte man sich wenigstens die Verhöhnung der Leidtragenden sparen. Ich denke da z.B. an den groß gefeierten gemeinsamen SEV von Stadtbahn und U5 vor einiger Zeit (der v.a. Einsparungen für BVG und S-Bahn, aber deutliche Umwege und weitere Fahrzeitverlängerungen für die Fahrgäste bedeutete) oder an die jetzige Aussage, mal solle eben ein bisschen flexibel sein. Wenn eine Person eine Stunde länger pro Tag für ihren Hin- und Rückweg braucht, ist das ein konkreter Schaden, wenn es genug sind, auch ein volkswirtschaftlicher Schaden. Man multipliziere einfach mal die Zahl der verlorenen Stunden pro Tag mit dem Mindestlohn, um eine Vorstellung zu bekommen. Das ist in der rein betriebswirtschaftlichen Rechnung der BVG natürlich nicht vorgesehen. Wieso sollte sie als öffentlicher Betrieb auch in gesamtgesellschaftlichen Zusammenhängen denken.

Für den einzelnen Pendler bedeutet der längere Weg zur und von der Arbeit de facto eine Gehaltskürzung (da er ja länger unterwegs ist, um das gleiche Geld zu verdienen). Wie Nikutta wohl reagierte, wenn man ihr Gehalt um diesen Prozentsatz kürze und ihr noch verbal ins Gesicht spuckte, sie solle sich mal nicht so haben und ein wenig flexibel sein? Was für eine Ignoranz denen gegenüber, die über Steuern und Fahrgelder die eigene Stelle finanzieren, spricht eigentlich aus dem Satz mit der Flexibilität?

Insgesamt könnte man auch fragen, wieso Großbetriebe wie die BVG oder erst recht die DB ihren Gleisbau nicht komplett mit eigenen Kapazitäten ausrichten können und sich von Fremdfirmen abhängig machen - eigentlich haben sie genug Gleisanlagen, um diese Kapazitäten dauerhaft auszulasten. Und selbst wenn es zwischendurch ein paar Wochen pro Jahr gibt, in denen sie nicht ausgelastet sind - ist es wirklich teurer, ein paar Wochen pro Jahr unterausgelastete Kapazitäten zu finanzieren als ausgerechnet dann externe Dienstleistungen einzukaufen, wenn diese mutmaßlich am teuersten sind? (BVG und DB sind ja die einzigen Infrastrukturinhaber, die in den Ferien bauen - und höhere Nachfrage führt zu höheren Preisen.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2018 12:04 von Bd2001.
Zitat
Bd2001
Hier haben wir das Dilemma: Bei DB Netz stehen schon die Termine für 2020 fest. Man kann also nur über 2021 sprechen. Die BVG kann da aber noch keine Aussagen treffen weil ihr nicht bekannt ist welche Mittel ihr im Jahr 2021 zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen eingeplant werden können.

Liegt hier also der Hase oder zumindest wesentliche Teile des Häschens im Pfeffer? Dann kann ich für die unglückliche Verquickung zweier gravierender Baumaßnahmen gleich wieder ein bisschen Verständnis aufbringen. Kann ein Verkehrsträger finanziell höchstens ein, zwei Jahre in die Zukunft blicken, beim anderen Anbieter sind diese zwei Jahre hingegen quasi schon Vergangenheit, dann wird eine gemeinsame Bauabstimmung in der Tat schwierig. Dann hätte ich aber gern, dass die beiden Platzhirsche mir das so erklären - und nicht erst der 52. Beitrag in einem Internetforum. Mit "stellt euch mal nicht so an" überzeugt man nach meiner Erfahrung kaum einen Kritiker. Die Öffentlichkeitsabteilung der BVG hat aber inzwischen offensichtlich jede Bodenhaftung verloren und ist zur reinen Geldverschwendung verkommen. Es mag an den eingeheimsten Preisen liegen, dass man dem Kunden heute nur noch Unflätigkeiten ins Gesicht rotzt, statt ihm Hintergründe zu erklären. Dabei könnte sachliche Information so manchen Kritiker besänftigen. Nur gibt's dafür wahrscheinlich keine Medienpreise. Dass die BVG nur noch auf letztere schielt, den Kunden und seine Bedürfnisse inzwischen aber weitestgehend aus den Augen verloren hat, ist eine Fehlentwicklung, deren Ende ich herbeisehne.
Zitat
DasVerkehrswesen
Zitat
Bd2001
Hier haben wir das Dilemma: Bei DB Netz stehen schon die Termine für 2020 fest. Man kann also nur über 2021 sprechen. Die BVG kann da aber noch keine Aussagen treffen weil ihr nicht bekannt ist welche Mittel ihr im Jahr 2021 zur Verfügung stehen und welche Maßnahmen eingeplant werden können.

Liegt hier also der Hase oder zumindest wesentliche Teile des Häschens im Pfeffer? Dann kann ich für die unglückliche Verquickung zweier gravierender Baumaßnahmen gleich wieder ein bisschen Verständnis aufbringen. Kann ein Verkehrsträger finanziell höchstens ein, zwei Jahre in die Zukunft blicken, beim anderen Anbieter sind diese zwei Jahre hingegen quasi schon Vergangenheit, dann wird eine gemeinsame Bauabstimmung in der Tat schwierig. Dann hätte ich aber gern, dass die beiden Platzhirsche mir das so erklären - und nicht erst der 52. Beitrag in einem Internetforum. Mit "stellt euch mal nicht so an" überzeugt man nach meiner Erfahrung kaum einen Kritiker. Die Öffentlichkeitsabteilung der BVG hat aber inzwischen offensichtlich jede Bodenhaftung verloren und ist zur reinen Geldverschwendung verkommen. Es mag an den eingeheimsten Preisen liegen, dass man dem Kunden heute nur noch Unflätigkeiten ins Gesicht rotzt, statt ihm Hintergründe zu erklären. Dabei könnte sachliche Information so manchen Kritiker besänftigen. Nur gibt's dafür wahrscheinlich keine Medienpreise. Dass die BVG nur noch auf letztere schielt, den Kunden und seine Bedürfnisse inzwischen aber weitestgehend aus den Augen verloren hat, ist eine Fehlentwicklung, deren Ende ich herbeisehne.

Absolut richtig, da stimme ich Dir zu 100 % zu. Wenn man nach außen kommuniziert, dass man die Arbeiten nun unbedingt durchführen muss, weil sonst die Sperrung der Strecke droht, und dann noch die Leute, in deren Leben man ziemlich stark eingreift, beschimpft, braucht man sich über entsprechende Reaktionen nicht zu wundern. Und auch nicht darüber, dass man für absolut unfähig gehalten wird.

Ja, es wird Zeit, dass man sich bei der BVG wieder um die kümmert, die das Ganze finanzieren. Und dazu würde bspw. ein Zeichen Richtung Senat gehören, dass man Bauarbeiten genauso langfristig planen können sollte wie die DB. Es wäre sicher nicht das schlechteste, wenn man die derzeitige Situation mit der parallelen Sperrung von U7 und Südring nutzen würde, die Vorteile einer solchen Planung mit dem Umweg über die Öffentlichkeit der Politik nahezubringen.

@Bd2001: Du hast wohl einige Abschnitte von mir nicht gelöscht. :)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2018 13:22 von def.
Wo ist das Problem? Wenn DB Netz schon die Baumaßnahmen für 2020 kennt, kann sie dies doch der BVG schon jetzt so mitteilen. Schon weiß die BVG, wann und wo es bei der S-Bahn und DB Regio zu Sperrungen kommt, und kann diese bei eigenen Planungen berücksichtigen. Ist dann halt Pech, daß die BVG sich an der DB orientieren muß, weil die eben früher terminiert.

Dennis
Zitat
micha774
Bei allem Sparguthaben der BVG durch ausgefallene Züge kann es nicht Sinn des Unternehmens sein an bis zu 4 Stellen gleichzeitig in Berlin Busse durch Ersatzverkehr zu binden.

Dahlem U3, Mitte U5, Kreuzberg U7, Karlshorst M17 nimmt über den Daumen gepeilt 25 Wagen in Anspruch mit mind. 75 Diensten wenn man drei Fahrer pro Tag rechnet.

Das passiert ja nicht. Die BVG-Bauvorhaben (zumindest die einen nennenswerten Ersatzverkehr nach sich ziehen) sind intern, vor allem zwischen U-Bahn und Straßenbahn koordiniert.
Dahlem U3 und Kreuzberg U7 finden nacheinander statt. Die U3 fährt seit dem 19.3. wieder im Normalbetrieb.
Allein im Ersatzverkehr U7 sind übrigens exakt 22 Scania-Gelenkbusse ganztags im Einsatz, plus Rufbus (Yorckstraße - Hermannplatz).
An die Sperrung der U7 schließt sich unmittelbar die Baustelle U1 an. Da ist null Luft für Bauzeitüberschreitung oder Verschiebung.

Im übrigen verstehe ich nicht, warum immer nur das landeseigene Verkehrsunternehmen am Pranger steht, wenn die DBAG in ein laufendes Bauvorhaben der BVG reingrätscht.
Derselbe Ärger wird sich in den Herbstferien wiederholen, denn die U1/U3 pausiert in Kreuzberg wieder vom 17.9. - 2.11.; in dieser Zeit sperrt die DBAG nochmals den Südring in Tempelhof vom 19.-22. Oktober.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Im übrigen verstehe ich nicht, warum immer nur das landeseigene Verkehrsunternehmen am Pranger steht, wenn die DBAG in ein laufendes Bauvorhaben der BVG reingrätscht.
Derselbe Ärger wird sich in den Herbstferien wiederholen, denn die U1/U3 pausiert in Kreuzberg wieder vom 17.9. - 2.11.; in dieser Zeit sperrt die DBAG nochmals den Südring in Tempelhof vom 19.-22. Oktober.

Geht man von den von Bd2001 genannten Zahlen aus, ist es die BVG, die in laufende Bauvorhaben der DB reingrätscht. Insgesamt ist die Situation aber weniger dramatisch als derzeit: zum einen geht es ja nur um ein Wochenende, zum anderen ist die gleichzeitige Sperrung von Südring und Kreuzberger Hochbahn m.E. weniger gravierend als die gleichzeitige Sperrung von Südring und U7.
Zitat
der weiße bim

Im übrigen verstehe ich nicht, warum immer nur das landeseigene Verkehrsunternehmen am Pranger steht, wenn die DBAG in ein laufendes Bauvorhaben der BVG reingrätscht.

Finde ich ziemlich überraschend, dass man nicht versteht, warum die BVG "am Pranger steht".

DasVerkehrswesen hat es auf den Punkt gebracht:
Zitat
DasVerkehrswesen
Dann hätte ich aber gern, dass die beiden Platzhirsche mir das so erklären - und nicht erst der 52. Beitrag in einem Internetforum. Mit "stellt euch mal nicht so an" überzeugt man nach meiner Erfahrung kaum einen Kritiker.

So ist es: Alles das hat man gefälligst mal zu kommunizieren – anstatt die Kundenzeitschrift mit überflüssigen B-Promi-Interviews zu füllen. Dann wissen und (verstehen) es vielleicht sogar die meisten. Frau Reetz die Presse anranzen zu lassen: "Glauben Sie, wir machen das mit Absicht" genügt eben nicht.
Das betrifft die S-Bahn mit, obwohl hier ja, wie sich nun scheibchenweise herausstellt, die BVG "gegrätscht" hat (und vielleicht nicht mehr anders konnte). Aberdas folgende – bravo, DasVerkehrswesen, ich könnte es nicht besser formulieren - ist dann nun wirklich ein Alleinstellungsmerkmal der BVG:

Zitat
DasVerkehrswesen
.Die Öffentlichkeitsabteilung der BVG hat aber inzwischen offensichtlich jede Bodenhaftung verloren und ist zur reinen Geldverschwendung verkommen. Es mag an den eingeheimsten Preisen liegen, dass man dem Kunden heute nur noch Unflätigkeiten ins Gesicht rotzt, statt ihm Hintergründe zu erklären. Dabei könnte sachliche Information so manchen Kritiker besänftigen. Nur gibt's dafür wahrscheinlich keine Medienpreise.

Irgendwann haben sich eben die Gags mal verbraucht, mit denen man das eigene Unvermögen fortwährend ironisiert und fallen auf ihren Urheber – oder Auftraggeber, denn den Werbefuzzis kann es ja relativ egal sein – zurück. Immer noch nicht klar, warum die BVG hier am Pranger steht und die S-Bahn (die ja auch, was Ausfälle und dgl. betrifft, ein Tollhaus ist) hier mal vergleichsweise ungeschoren davon kommt?


Zitat
der weiße bim
Derselbe Ärger wird sich in den Herbstferien wiederholen, denn die U1/U3 pausiert in Kreuzberg wieder vom 17.9. - 2.11.; in dieser Zeit sperrt die DBAG nochmals den Südring in Tempelhof vom 19.-22. Oktober.

Kann man – da gebe ich def recht - nicht entfernt vergleichen: Erstens geht es offenbar nur um ein Wochenende und zweitens bedienen Südring und Kreuzberger Hochbahn nicht (oder kaum) die gleichen Verkehrsströme.

Eher könnte man die BVG noch fragen, warum sie sich eigentlich bei der VLB (Stichwort: ungleich sinnvollere Möckernstraße) nicht hat durchsetzen können, warum es keine Busspuren gibt und warum sie vor dem Ersatzverkehr, der ja wohl auch vor Monaten „beschlossen“ wurde, nicht wenigstens ihren dusseligen Aufzug (dem man sowieso recht bald – vor allem in der Gegend - als Pissoir zweckentfremden wird) beschleunigt zu Ende hat bauen können. Jetzt steht diese Baustelle ja offenbar auch noch einer wesentlich cleveren Abwicklung des Busersatzverkehrs an der Möckernbrücke im Wege.

Ich mein: Einen läppischen Aufzug. Aber gut: Da fehlt mir als Ausstehender wieder der Einblick in die Zusammenhänge und den Berliner Vorschriften und Behördendschungel und wer über zwei Jahre (!!) an einem einzelnen U-Bahn-Ausgang in Rathaus Steglitz herumbaut, dem muss man bei einem Aufzug diese Zeit auch zugestehen)

Ceterum censeo U5 esse aedificandam
Zitat
drstar
Wo ist das Problem? Wenn DB Netz schon die Baumaßnahmen für 2020 kennt, kann sie dies doch der BVG schon jetzt so mitteilen. Schon weiß die BVG, wann und wo es bei der S-Bahn und DB Regio zu Sperrungen kommt, und kann diese bei eigenen Planungen berücksichtigen. Ist dann halt Pech, daß die BVG sich an der DB orientieren muß, weil die eben früher terminiert.

Das Problem ist, dass es eben doch nicht ganz so einfach ist.

Die DB machte ihren "3-Jahres-Plan" und guckt voraus, dass die Maßnahmen in Korridoren bündelt, um mehrefache Sperrungen zu vermeiden. Manche Maßnahmen gehen aber auch erst nacheinander, so dass es trotzdem zu Mehrfachsperrungen einer Strecke kommt. In dieser Phase werden auch schon grob die Zeiträume festgelegt, in denen eine Maßnahme stattfinden soll. Der Zeitplan konkretisiert sich dann immer mehr, steht aber erst wirklich endgültig, wenn die Bauaufträge vergeben sind. Allerdings kommt es auch bei der Bahn dazu, dass Maßnahmen recht kurzfristig abgesagt oder verschoben und andere Maßnahmen kurzfristig vorgezogen werden müssen.

Relevant bei der Bahn: Stehen die nötigen Baumaschinen zur Verfügung & habe ich einen LST-Abnahmeprüfer. Insbesondere der Neubau von Stellwerken, der uns derzeit besonders intensiv beschäftigt, bietet kaum zeitliche Flexibilität. Wenn da etwas abgesagt wird, reiht es sich hinten wieder ein. Das geht bei der S-Bahn aber nicht, weil mit dem EBA die Ablösung der Fahrsperre fest vereinbart wurde und dafür jährlich eine bestimmte Anzahl an Strecken auf ZBS umgestellt werden muss.

Die BVG kann ihre Terminketten natürlich ebensowenig unabhängig wählen. Der Einbau der Weichen in Möckernbrücke und U6-Süd war eigentlich schon mit der ESTW-Inbetriebnahme im letzten Jahr geplant. Man kann aber nur Weichen einbauen, die physische vorhanden sind. Das sind die Nachwirkungen des Schienenkartells, die da für teils sehr lange Lieferzeiten sorgen.

Hinzu kommt, wie schon vom Bim erklärt, dass die U-Bahn möglichst im Winter/Frühjahr bauen soll und die Straßenbahn möglichst im Sommer/Herbst. Und trotzdem hat die BVG ein Problem damit rechtzeitig die nötigen Genehmigungen zu erhalten (Stichwort VLB) und/oder die SEV-Kapazitäten bereitzustellen. Und gerade die mangelnden SEV-Kapazitäten sorgen dafür, dass Projekte für die BVG unverschiebbar werden. In diesem Konkreten Fall hängt ja eben an der Zeitkette auch die U1-Sperrung, die im Anschluss folgen soll.

Angesichts des enormen Nachholbedarfs bei der Erneuerung der Infrakstruktur + die laufende Grundinstandsetzung der U-Bahn und der ZBS-Ausbau bei der S-Bahn sorgen dafür, dass es sicher nicht das letzte Mal gewesen sein wird. Anfang der 20er Jahre erwartet uns sehr großes Ungemach im Norden und alle Beteiligten versuchen derzeit ihre Maßnahmen so zu koordinieren, dass es keine Tripple-Sperrung gibt. Und trotzdem ist es gut möglich, dass 2021/22 die Kremmener Bahn (S25), die U6-Nord und die A111 zeitgleich gesperrt werden, so wie es uns aktuell 2018/19 auch mit der Stettiner Bahn und der A114 droht(e).

Und ja, die Koordinationsrunde hat seit ihrer Einführung schon für Verbesserungen gesorgt und parallele Sperrungen vermieden oder reduziert. Die BVG hat da 2017 auch noch mal gelernt, dass die U3-Süd besser nur in der vorlesungsfreien Zeit gesperrt werden sollte und ihre Planungen noch entsprechend anpassen können. 2018 hat sie das von Beginn an berücksichtigt. Die S-Bahn konnte auch durch den Druck der BauKo-Runde ihre Stadtbahnsperrung zum ZBS-Einbau noch einmal anpassen.

Es passiert also schon Einiges im Hintergrund, auch wenn das Ergebnis leider nicht immer zufriedenstellend ist. Insbesondere das gerade vergangene Wochenende ist angesichts der vielen Sperrungen doch ziemlich schwer verdaulich. S2-Süd-Sperrung, U7, Ring-Einschränkung, überlappten sich mit S3+M17-Sperrung und der U5-Quartalssperrung. Unglücklicherweise kam dann auch noch der Schienenbruch zwischen Baumschulenweg und Schöneweide dazu. Das war schon ziemlich einmalig.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
@Jay
Vielen Dank für diesen fundierten Post – habe ich wirklich noch das ein oder andere daraus erfahren (Z.B. Schienenkartell), was mir so noch nicht bekannt war. (Ist ja bei Beiträgen vom Weißen Bim in der Regel ähnlich).

Allerdings bestehe ich auf dem, was ich und andere „Kritiker“, die nicht "vom Fach" sind, zuvor angemerkt haben:

Dem (mündigen) Fahrgast kann man all das zumindest in einer Kurzfassung mitteilen, anstatt ihn mit blöden Sprüchen („Machen wa mit Absicht, wa!“, „Sei doch mal ein BISSCHEN flexibel“) zuzudröhnen. Dann steigt vielleicht auch das „Verständnis“ für diese Hintergründe.

An ihrer Kommunikationsstrategie müsste gerade die BVG mal dringend arbeiten.

Und hinzu kommt eben auch noch, dass die Organisation des Ersatzverkehrs – was sowohl die Streckenführung als auch die fehlenden Busspuren betrifft – sich als „sub omnibus canonis“ erweist.

Ceterum censeo U5 esse aedificandam



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.03.2018 15:15 von Deutsche_Oper.
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