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Krise bei der Berliner U-Bahn
geschrieben von Marienfelde 
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
09.03.2018 03:25
Zitat
Wollankstraße
Gut, ich bin nur auf den ÖPNV angewiesen.

Na ich ja auch.

Und ja, sehe ich ja auch so. Der Senat hat die BVG zu lange stiefmütterlich behandelt und am falschen Ende gespart.
und jetzt haben wir den Salat, es muß schnell was passieren. ansonsten im Nahverkehr Kollaps, Katastrophe.....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Arnd Hellinger

Wenn Taxi Piefke in 2016 drei VW-T6 gekauft hat, hindert ihn Ford auch nicht, in 2018 zwei weitere zu kaufen, obwohl er darauf 2016 keine Option vereinbart hat...

Taxi Piefke kann eh bestellen wie er will. Er ist kein Sektorenauftraggeber. Der achtet aber auch auf den Preis.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2018 07:51 von Logital.
Zitat
Railroader
Ja, ich arbeite jetzt schon für die Geschäftsführumg der S-Bahn und nun wohl auch für Siemens. ;) Bin halt ein viel beschäftigter Mensch, wie es scheint. Wieso arbeitet man immer gleich für einen, deren Argumente man nachvollziehen kann?

Nebenbei bemerkt kann man jetzt schon erahnen, was auf Dich und das Forum zukommen wird, sollten die S-Bahnen der BR 483/484 in Betrieb genommen und vielleicht auch mal eine Störung haben werden.
Wer ist nochmal Stadlers Partner im fertigenden Konsortium? Siemens. Auweia.
Zitat
Railroader
..

Und ja, sehe ich ja auch so. Der Senat hat die BVG zu lange stiefmütterlich behandelt und am falschen Ende gespart.

Man hat ja nicht nur bei Fahrzeugen gespart..
Man weis ( bei der Bimmel) schon seit mehr als 5 Jahren, das man wenn man selbst jetzt jedes Jahr alle Fahrzeughandwerkerazubis übernimmt,
die Personalabgänge im Werkstattbereich der nächsten 15 Jahre und weiter nicht mehr kompensieren kann.
Man konnte sich aber bis auf dieses Jahr nicht dazu durchringen, auch alle zu übernehmen.

O-Ton eines Schlipsträgers auf einer Personalversammlung zu dem Thema vor einigen Jahren: "
Eine Einstellung über den gegenwärtigen Finanz und Personalkorridor ist nicht vorgesehen"...
Und nun wird man sich plötzlich und unerwartet wundern, das es nicht nur zuwenig Fahrer gibt..bei wachsender Fahrzeugflotte...

Und wer nun denkt das Fahrzeugzulieferer dann mit Wartungsaufträgen punkten können, wird dabei vergessen, das auch diese mit dem Fachkräftemangel konfrontiert werden.
--------------
DB Regio Bayern hat jetz wohl kürzlich 20 Lokführer aus Rumänien engagiert..die sollen nach Intensivsprachkurs usw dann ab 2019 zum Einsatz kommen..

T6JP
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
09.03.2018 08:47
Zitat
Mike485
Nebenbei bemerkt kann man jetzt schon erahnen, was auf Dich und das Forum zukommen wird, sollten die S-Bahnen der BR 483/484 in Betrieb genommen und vielleicht auch mal eine Störung haben werden.
Wer ist nochmal Stadlers Partner im fertigenden Konsortium? Siemens. Auweia.

Pssst, musst du gleich alles verraten? ;)
Zitat
T6Jagdpilot
DB Regio Bayern hat jetz wohl kürzlich 20 Lokführer aus Rumänien engagiert..die sollen nach Intensivsprachkurs usw dann ab 2019 zum Einsatz kommen..

Spannend, dass auch da endlich das Umdenken einsetzt. Als die Konzernleitung - ob des bevorstehenden Mangels - 2013 Spanier holen und in den Werkstätten einsetzen wollte, könnte man dort nicht schnell genug Gründe finden, warum das gar nicht geht.
Zitat
Railroader
Ja, ich arbeite jetzt schon für die Geschäftsführumg der S-Bahn und nun wohl auch für Siemens. ;) Bin halt ein viel beschäftigter Mensch, wie es scheint. Wieso arbeitet man immer gleich für einen, deren Argumente man nachvollziehen kann.

So jetzt ist es raus! Die Züge fallen aus, weil DU noch bei Siemens im Vorstand tätig bist und deswegen nicht genug Zeit hast, deine Schichten zu fahren! Warte Bursche, wenn wir dich kriegen!!!11111 Ich ruf die Bildzeitung an! So gehts nicht!

;)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2018 12:06 von Arec.
Zitat
Logital
Zitat
Arnd Hellinger

Wenn Taxi Piefke in 2016 drei VW-T6 gekauft hat, hindert ihn Ford auch nicht, in 2018 zwei weitere zu kaufen, obwohl er darauf 2016 keine Option vereinbart hat...

Taxi Piefke kann eh bestellen wie er will. Er ist kein Sektorenauftraggeber. Der achtet aber auch auf den Preis.

Taxi Piefke verausgabt auch sein persönliches Vermögen, keine öffentlichen Mittel, von denen er sich, bei Bedarf, so viel beschaffen kann, wie er möchte. Sein eigenes Geld darf man verbrennen, verschenken und beim Black Jack verzocken. Bei öffentlichen Geldern gilt das eigentlich als Untreue.

Ich meine auch, die öffentliche Hand kann auch von Ford nicht daran gehindert werden, zwei oder drei VW-T6 zu kaufen, weil der Beschaffungswert unter der Ausschreibungsgrenze liegt.
Zitat
Arec
Zitat
Logital
Zitat
Arnd Hellinger

Wenn Taxi Piefke in 2016 drei VW-T6 gekauft hat, hindert ihn Ford auch nicht, in 2018 zwei weitere zu kaufen, obwohl er darauf 2016 keine Option vereinbart hat...

Taxi Piefke kann eh bestellen wie er will. Er ist kein Sektorenauftraggeber. Der achtet aber auch auf den Preis.

Taxi Piefke verausgabt auch sein persönliches Vermögen, keine öffentlichen Mittel, von denen er sich, bei Bedarf, so viel beschaffen kann, wie er möchte. Sein eigenes Geld darf man verbrennen, verschenken und beim Black Jack verzocken. Bei öffentlichen Geldern gilt das eigentlich als Untreue.

Ich meine auch, die öffentliche Hand kann auch von Ford nicht daran gehindert werden, zwei oder drei VW-T6 zu kaufen, weil der Beschaffungswert unter der Ausschreibungsgrenze liegt.

Richtig. Während es bei der BVG darum geht einen schon mit rechtlich legalen Tricks vergrößerten Auftrag noch mal deutlich um über die Hälfte des Auftragsvolumens zu erweitern.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Richtig. Während es bei der BVG darum geht einen schon mit rechtlich legalen Tricks vergrößerten Auftrag noch mal deutlich um über die Hälfte des Auftragsvolumens zu erweitern.

Genau. Meines Wissens nach gab es bei Beschaffung der zwei Ik-Prototypen noch zwei Optionen auf weitere Fahrzeuge, eine größere und eine kleinere Option. Die genauen Zahlen sind mir nicht erinnerlich, in offiziellen Dokumenten zu Senatsanfragen habe ich nur gefunden, dass die Optionen existieren, Wikipedia spricht von einer Option von einmal 24 und einmal 10 Vier-Wagen-Einheiten (Quellen sind bahninfo.de und SIGNAL).

Die vorhandenen Optionen können unter bestimmten Bedingungen wohl vergrößert werden, allerdings nur um etwa 10%, ohne dass es einer Neuausschreibung bedarf. Darum hat man 27+11 Fahrzeuge bestellt, also bereits vier Fahrzeuge mehr als ursprünglich ausgeschrieben. Jetzt soll der Auftrag um weitere 20 Fahrzeuge erweitert werden, wogegen Siemens vorgeht. Somit möchte man letztlich statt maximal 36 ausgeschriebenen Einheiten nun 60 Einheiten beschaffen.
Die BVG hat keine Kriese

BVG weist Berichte über Krise zurück

09.03.18 | 11:28 Uhr

"Katastrophal" und "dramatisch" - so hat der Berliner Fahrgastverband die Lage bei der Berliner U-Bahn bezeichnet. Der BVG-Personalrat räumte nun im rbb ein, die Situation sei "nicht die allerschönste" - von einer Krise könne aber keine Rede sein.

weiter hier:
[www.rbb24.de]

Bäderbahn
Zitat
Wollankstraße
Hier liegt einige im Argen, denke mal das Problem ist die Politik, Probleme aussitzen und erst mal nichs machen, siehe Fahrzeugbeschaffung U-/S-Bahn...

Die Politker freuen sich über steigende Bevölkerungszahlen, aber in die Infrstruktur ( Verkehr, Polizei, Feuerwehr, Gesundheitsweswn usw...) will keiner investieren. Denke mal, die finden es schön, wenn die Bevölkerugszahl steigt, gibt es mehr vom Bundesfinanzausgleich. Mehr Kohle zum verbrennen, noch ein paar Millönchen zum Beispiel für BER

Genau so funktioniert die "Argumentation" in populistischen Bewegungen: Statt auf eine konkrete Fragestellung einzugehen, wird auf die globalpolitische Situation verwiesen und über das Leiden der Welt geklagt. Mit ein bisschen Mühe bekommst Du auch noch eine Anspielung auf die Bankenrettung unter. Wenn Dich die Firma so ankotzt, dann fahr doch einfach nachts zum Werkstor und pinkel denen ans Firmenschild, dann fühlst Du Dich bestimmt besser...
Wie definiert die BVG "Krise"?
Notfahrplan alle 10min auf allen Linien?
Zitat
Wollankstraße
"Fairer Wettbewerb" soll über den Bedürfnisen der Fahrgäste stehen ? Es lebe die EU....

Hauptsache die Mimosen von Siemens werden befriedigt, die Bedürfnisse der Bevölkerung egal, hauptsache Rendite für die Aktionäre.

Wenn Siemens damit durch kommt, wäre ich für eine Einstellung der U7 zwischen Richard-Wagber-Platz ubd Spadau, die Mitarbeiter in diesem Konzern unzufrieden machen und zur Rebellion gegen diese Nieten in ihren Nadelstreifen-Anzüge mobil machen.

Was interessiert mich der Konzern-Gewinn von Siemens, wenn ich auf die U-Bahn angewiesen bin ? Und was interessiert mich deren Konzern-Gewinn ? Wer bekommt den Gewinn ? Drei mal raten.

Die Firma sollte keine öffentlichen Aufträge mehr bekommen, nicht mal für eine Steckdose in irgendeinem Bürgeramt.

Dieses schäbige Verhalten zeigt, was Manager über die Bevölkerung denken, die auf ÖPNV angwiesen sind.

So, jetzt wisch Dir mal den Schaum vom Mund, betrachte die ganze Sache nüchtern, hör auf mit Beleidigungen und Unterstellungen und fang an, sauber zu argumentieren. Danke.

Es gibt keine Rechtsnorm, die ein diffuses 'Fahrgastwohl' (was soll das überhaupt sein?) über das Wettbewerbsrecht stellt.

Das Wettbewerbsrecht sagt aus, dass ab einer bestimmten Geringfügigkeitsschwelle ausgeschrieben werden muss. Punkt. Und das ist keine Gängelung durch irgendeine EU-Institution, das ist der einzig Wirksame Schutz vor Korruption, Vetternwirtschaft, Schiebung und Untreue.
Dieses Wettbewerbsrecht hat die BVG mit der IK19-Bestellung ganz bewusst verletzt. Das kann, muss aber nicht, unter ganz engen Voraussetzungen statthaft sein: in einer Notsituation.
Ob die vorliegt, ist schonmal strittig. Es gibt Fachleute, die behaupten, dass die F79 durch eine Aufarbeitung noch weitere 8 Jahre Dienst tun könnten. Da steht Aussage gegen Aussage, und es ist nur folgerichtig, wenn das gutachterlich vor Gericht geklärt wird. Klarheit für alle.
Wenn eine Notsituation vorliegt, dann darf sich die BVG nicht darauf berufen, wenn sie diese selbst schuldhaft verursacht hat. Und das ist hier alles andere als klar. Mehr noch, die BVG muss sich darauf berufen, dass nicht voraussehbar war, das die F79 auf einmal abgängig sein könnten. Das wird schwierig:
Die F79 haben mit fast 40 Jahren ihre prognostizierte Lebensdauer erreicht. Ferner wurden sie stets über Soll beansprucht, die konstruktive Jahreslaufleistung regelmäßig überschritten, und die Gesamtlaufleistung ist weit über dem, wofür sie ausgelegt wurden. Versuch da mal, zu argumentieren, dass ein Serienschaden nicht erwartbar war. Viel Glück.
Noch mehr, die Risse sind ja nicht plötzlich gehäuft aufgetreten. Sie sind nur plötzlich gehäuft bemerkt worden: weil man vorher nicht darauf geschaut und darauf untersucht hat. Hätte man früher hingeschaut, hätte man auch eher den Serienschaden absehen können. Auch das muss sich die BVG zurechnen lassen.

Mal ein Beispiel zum Verdeutlichen: Ein Großbrand wegen Blitzeinschlag in einer U-Bahn-BW vernichtet eine große Anzahl von Triebwagen. Der Betrieb ist mit den verbliebenen Wagen nicht mehr darstellbar. Es liegt eine Notlage vor, die die BVG nicht selbst schuldhaft herbeigeführt hat, und die BVG darf in der Größenordnung der vernichteten Wagen Neufahrzeuge direkt beschaffen.
Selber Fall, diesmal aber lässt die BVG dieselbe Anzahl Fahrzeuge vor die Tore der Stadt schleppen, und fackelt die auf nem Acker selber ab. Wieder ist ein Notsituation entstanden, der Betrieb lässt sich nicht mehr in vollem Umfang durchführen. Trotzdem muss sich die BVG an Regeln und Fristen der Ausschreibung halten und muss den Liefertermin des Bestbieters akzeptieren, denn sie hat die Notlage selbst schuldhaft verursacht.

Unser Fall liegt nun genau dazwischen. Denn hier ist die Notlage weder durch Höhere Gewalt noch durch Vorsatz verursacht. Sondern (wahrscheinlich, das muss das Gericht klären) durch einen Grad von Fahrlässigkeit. Springender Punkt ist das Wort "schuldhaft". Lag es im Verschulden der BVG oder des Senats, dass die aktuelle Wagenknappheit herbeigeführt wurde? Falls ja, dann müssen wir alle in den sauren Apfel beißen und den Weg Ausschreibung>Wettbewerb>Bestellung komplett durchziehen.
Für beide Varianten, ja oder nein, gibt es gute Argumente. Und ich hoffe und wünsche mir sehr, dass die Schuld verneint wird und die Bestellung durch geht. Aber ganz klar ist doch, wen hier in der ganzen Sache keine Schuld und keine Verantwortung trifft: Siemens.
Bei allen Sympathien oder Antipathien die einige hier für den Konzern hegen - nichts von dem hat irgend etwas mit dem Fall zu tun. Als nächstes willst Du Flexities zurückschicken, weil Bombardier Hennigsdorf schließen will? Was für ein Unfug.

Reg Dich gerne über die Fahrzeugkrise auf, das tu ich auch. Aber mach das bitte in erwachsenen Menschen würdiger Sprache. Und nenne die Verantwortlichen beim Namen. Und denk Dir nicht irgendwelche Legenden aus nur weil Dir dem Kaeser seine Nase nicht passt.

Beste Grüße,

Arian
Zitat
Wollankstraße

Hauptsache sparen, als ob der ÖPNV ein spiessiger Hausfrauen-Haushalt ist....

Aua. Was für ein Tag ist heute? Ach, ja, es ist ja schon der Neunte... Da darf man also wieder misogynistische und sexistische Kommentare abgeben. Traurig, und mir persönlich auch sehr, sehr peinlich.
Zitat
Arnd Hellinger
@André:

Das Vergaberecht hat allerdings in seiner heutigen Form nicht mehr sonderlich viel mit "freiem und fairem Wettbewerb" zu tun, sondern ist zu formalistisch und preisfixiert geworden, begünstigt somit Marktteilnehmer mit ausgebauter Rechts- und Controllingabteilung zu Lasten solcher, die sich eher um die Qualität ihrer Produkte kümmern. Es verhindert zudem kurzfristige Investitionen öffentlicher Auftraggeber.

In einem "freien und fairen Wettbewerb" hätte nämlich niemand etwas dagegen, entschiede sich die BVG zu einer Nachbestellung von Ik, nachdem sich diese im betrieblichen Alltag als zuverlässig und geeignet erwiesen haben. Da sollte man öffentlichen Auftraggebern durchaus wieder mehr Autonomie einräumen.

Wenn Taxi Piefke in 2016 drei VW-T6 gekauft hat, hindert ihn Ford auch nicht, in 2018 zwei weitere zu kaufen, obwohl er darauf 2016 keine Option vereinbart hat...

Hallo Arnd,

ich schätze Deine Beiträge, Dein Fachwissen und Deine sachliche Argumentation sehr - aber ich fürchte, dass Du hier auf dem Holzweg bist.

Vorher hattest Du vorgeschlagen, Siemens könne ja im Gegenzug andere F-Wagen aufbereiten oder man könne sich im Rahmen der J/JK Ausschreibung außergerichtlich einigen... Ich hoffe, das war ein Scherz, der mit unter der Ironielinie durchgerutscht ist. Derartige Kopplungsgeschäfte sind einfach unzulässig (vom Wettbewerbsrecht mal ganz zu schweigen). Du willst einen etwaigen Rechtsbruch mit einem ganz offensichtlichen Rechtsbruch kompensieren? Himmel hilf!

Und auch das - hier leider oft geäußerte - Vorurteil "Billig gewinnt" stimmt so einfach nicht. Sorry, dass ich Dich hier zitiere, andere hatten das vorher schon oft geschrieben.
Vielmehr definiert der Auftraggeber ein Bündel von Zuschlagskriterien und deren Gewichtung. Der Preis ist natürlich ein Bestandteil, aber nur eines von vielen Zuschlagskriterien und alleine nicht ausschlaggebend!
Ich habe hier mal eine Ausschreibung rausgefischt, nur, weil ich sie gerade vorliegen habe (Fahrzeugausschreibungen hab ich leider gerade keine gefunden): hier ging es um die Dienstleistung "Öffentlichkeitsbeteiligung bei Straßenbahnneubauprojekten" (hatte ich schon im Neubaustrecken-Thread verlinkt). Der Preis (hier: Gesamthonorar) geht nur mit 25% Gewichtung in die Beurteilung ein.


Bei einer 'hardware'- Ausschreibung wie U-Bahnfahrzeuge werden dort natürlich andere Kriterien angelegt. Wichtig ist nur: Die Kriterien sind vorher festgelegt und für jeden Bieter einsehbar (Transparenz) und werden auf jeden Bieter gleich angewandt (Gleichbehandlung und Fairness).

Überhaupt darf eine Ausschreibung nicht im Nachhinein geändert werden (eigentlich logisch), aber genau das forderst Du. Die zu liefernde Menge ist zentraler Bestandteil jeder Ausschreibung. Und die darf nicht beliebig verändert werden, nur weil der AG grad lustig ist.

Noch 'n Beispiel - es wird keine Flexity Berlin mehr geben nach 9036. Jetzt hat die BVG alle Neubaustrecken vorfristig fertiggestellt, der Verkehr auf der M13 hat sich verdoppelt und die 21 soll zur Metrolinie im 3-Minutentakt aufgewertet werden. Kurz, die BVG hätte gern noch 20 zusätzliche F8Z, weil die sich im Betrieb so toll bewährt haben. Bombardier würde gerne die Fertigung weiterlaufen lassen und macht der BVG ein gutes Angebot. NEIN!!!
Geht so nicht! Alle Beteiligten müssen sich an die Spielregeln halten, die sie schon vorher kannten. Und die besagen nunmal, dass neu ausgeschrieben werden muss. Und das ist auch gut so. Schreibt die BVG aus, und Bombardier bewirbt sich mit F8Z (weil die ja so toll bewährt sind) dann werden sie die Ausschreibung höchstwahrscheinlich verlieren. Weil sehr wahrscheinlich in den letzten 15 Jahren Bahnen entwickelt wurden, die dieselben Aufgaben zu einem geringeren Preis erledigen. Und sollte Bombardier doch gewinnen, na dann haben sie einfach das beste Angebot abgeliefert, Gratulation. Aber einfach so am Markt und den Wettbewerbern vorbei vergeben ist nicht primär nachteilig für den Wettbewerber, sondern vor allem für den AG - und letztendlich für den Souverän: Weil der sich nicht sicher sein kann, wirklich das beste Angebot erhalten zu haben.
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
09.03.2018 21:28
Hallo Schallundrausch,

danke für den Beitrag und das Beispiel. Ja, man hat leider oft den Eindruck, dass es nur ums Geld geht, aber ich lasse mich dahingehend auch gern eines Besseren belehren und deine Argumente überzeugen in diesem Fall.

Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.03.2018 21:29 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Krise bei der Berliner U-Bahn
09.03.2018 21:40
Zitat
Bäderbahn


"Katastrophal" und "dramatisch" - so hat der Berliner Fahrgastverband die Lage bei der Berliner U-Bahn bezeichnet.

Als "katastrophal und dramatisch" verstehe ich in der Tat auch etwas anderes. 2010/2011 bei der Berliner S-Bahn war katastrophal und dramatisch, bei der BVG kann ich noch keine Katastrophe erkennen. Die U-Bahn ist auf einigen Linien etwas unzuverlässig, ich sehe aber kein Chaos. Bisher läuft es in der Regel geordnet, auch wenn mal ein Zug ausfällt.
Das Chaos werden wir bekommen, falls 2019 die F79er Züge ausgemustert werden müssen, die IK19 nicht kommen und keine andere Lösung vom Himmel fällt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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