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StEP 2020 - 2035 Straßenbahn
geschrieben von Salzufler 
Zitat
Marienfelde
1. Der Streit geht letztlich ja um die Frage, ob nach Fertigstellung des Neubauabschnitts der U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor der U-Bahnbau in Berlin für einige Zeit ruhen sollte, um einen relativ größeren Teil der jedenfalls nicht beliebig vermehrbaren Mittel auf den (Wieder-) Ausbau der Straßenbahn konzentrieren zu können.

Diese Entscheidung wird vor dem Hintergrund des wohl nicht in Frage stehenden Baus der S 21 in den nächsten Jahrzehnten getroffen - der Tunnelbau in Berlin ist nicht nur kein Auslaufmodell, sondern er wird alleine durch die S 21 weiterhin einen erheblichen Teil der vorhandenen Mittel absorbieren.

Diese Frage ist doch längst ausdiskutiert.
Der Neubau der U5 erfolgte auf Wunsch des Bundes als Bestandteil des Hauptstadtvertrages, mit zweckgebundener Sonderfinanzierung aus Bundesmitteln. Gleichzeitig wurden ja für die staatseigene Reichbahn/Bundesbahn sechs Milliarden für den Hauptbahnhof, den Tiergartentunnel und die Grundsanierung der Stadtbahn bereitgestellt, die von der damals noch handlungsfähigen Bausparte der Staatsbahn auch zeitnah umgesetzt wurde.
Nur die sich damals aus Spargründen in Auflösung befindliche Senatsbauverwaltung erklärte den Baustopp und musste in jahrelangen Verhandlungen zum Weiterbau genötigt werden. Selbst die Komplementärmittel des Landes wurden im Zuge der Finanzkrise zur Deckung von Haushaltslöchern verbraten, obwohl sie durch Steuern und Abgaben der Baufirmen und deren Mitarbeitern sofort wieder in der Landeskasse gelandet wären.

Die Milliardeninvestitionen zur Grundinstandsetzung sämtlicher Straßenbahnanlagen und Fahrzeuge und zum nachfolgenden kompletten Austausch des Fahrzeugparks durch Niederflurwagen wurden vor allem anfangs allein durch Kreditaufnahmen der BVG gesichert. Die Tilgung dieser Verbindlichkeiten belastet bis heute die Bilanz der BVG, verhinderte die rechtzeitige Erneuerung und Erweiterung des U-Bahnfuhrparks und zwang zum Verkauf heute fehlender Immobilien. Das betraf nicht nur die Hauptverwaltung und weitere Leitstellen-, IT- und Büroräume in der Potsdamer Straße, sondern ganze Betriebshöfe (Omnibus H, Z, T, Teile von U) und Teilflächen fast aller anderen Höfe.

Die Finanzierung von Eisenbahninfrastruktur sollte dem Eigentümer übertragen werden. Die Refinanzierung erfolgt doch ohnehin aus den hohen Bestellerentgelten. Solange die Länder nicht über ausreichende Alternativen verfügen, müssen sie zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen aus dem Personenbeförderungsgesetz praktisch jeden Preis bezahlen.

so long

Mario
Interessant, jetzt ist die Straßenbahn Schuld an der U-Bahn-Krise.
Zitat
Der weiße bim
Während eine Straßenbahnstrecke (wie derzeit in der Seestraße zu erleben) nach 20 Jahren verschlissen ist und praktisch neu gebaut werden muss, halten U-Bahnbauwerke mindestens 200 Jahre, was den Unterschied an Investitionskosten schon mal ausgleicht.

Au weie, für Tunnel und Brücken (als langlebigstes "Produkt" einer U-Bahn) gilt eine Abschreibungsfrist von 75 Jahren. --> siehe Finanzministerium.

Die sind also relativ langlebig, aber die Errichtung ist erst mal sündthaft teuer, und danach gibt es ordentlich Sanierungsbedarf, wie in jedem Jahr auf allen Berlin U-Bahn-Strecken zu beobachten ist. ;-)

Alle weiteren Komponenten (Fahrzeuge, Gleise, Oberleitung / Stromschiene) haben identische AfAs.
Zitat
TomB
Interessant, jetzt ist die Straßenbahn Schuld an der U-Bahn-Krise.

Eine technische Anlage kann nicht Schuld sein, die liegt beim Vorstand und dessen Weisungsgeber im Senat.
Es wurden in den zehn Jahren zwischen 2007 und 2017 genau zwei Prototyp-Einheiten für die U-Bahn beschafft. Die Fahrzeuganzahl sank von 1312 auf 1272.
Die Straßenbahn stellte in dieser Zeit 150 neue Multigelenktriebwagen in Dienst, verdoppelte damit den Bestand an Niederflurwagen und stellte etwa 230 Tatragelenkwagen (115 Zweiwagenzüge) ab.
In dieser Zeit stieg die Fahrgastzahl der U-Bahn von jährlich 473 auf 563 Mio (plus 90 Mio), die der Straßenbahn von 167 auf 197 Mio (plus 30 Mio).
Das sind die Fakten (Zahlen aus dem BVG-Zahlenspiegel 2008 und 2018).

so long

Mario
Zitat
Latschenkiefer
Au weie, für Tunnel und Brücken (als langlebigstes "Produkt" einer U-Bahn) gilt eine Abschreibungsfrist von 75 Jahren. --> siehe Finanzministerium.

Die sind also relativ langlebig, aber die Errichtung ist erst mal sündthaft teuer, und danach gibt es ordentlich Sanierungsbedarf, wie in jedem Jahr auf allen Berlin U-Bahn-Strecken zu beobachten ist. ;-)

Alle weiteren Komponenten (Fahrzeuge, Gleise, Oberleitung / Stromschiene) haben identische AfAs.

Ja, da von falschen Voraussetzungen ausgegangen wird, kommt bei den neueren Nutzen-Kosten-Berechnungen viel zu schlechte Werte raus. Identische AfA wäre nur bei vergleichbaren Bedingungen gerechtfertigt.
Nach langjährigen Erfahrungen halten Gleisoberbau und elektrische Ausrüstung in Tunnelstrecken mindestens doppelt, oft mehr als dreimal so lange wie an der Oberfläche. Zugsicherungsanlagen der U-Bahn sind bisher regelmäßig 50 Jahre in Betrieb. Stromschienen schon mal 100 Jahre. Auf der U2 mussten Stromschienen aus der Bauzeit der Strecke nicht wegen Verschleiss, sondern deswegen erneuert werden, weil es für die Preußen-Profile keine zugelassenen Sicherheitsgeräte (z.B. tragbare Kurzschließer) mehr gibt.

Erstaunlich stabil sind die Tunnelbauwerke aus der Anfangszeit vor 120 Jahren. Vor allem die Dichtung aus Teerpappe ist nach 100 Jahren im Boden oberhalb des Grundwasserspiegels meist unbrauchbar geworden. Daher werden nun alle Tunnel nach und nach freigelegt und neu eingedichtet. Stahl wurde damals sparsam verwendet, fast alle Schäden an Stahlteilen lassen sich beheben. Es spricht viel dafür, dass diese Maßnahmen für die nächsten 100 Jahre ausreichen. Das müssen dann unsere Nachfahren beurteilen.

so long

Mario
Sicherlich halten die Komponenten im Untergrund länger, wenn sie nicht den Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Dafür ist die Baulogistik ungleich schwerer, da man nicht "mal eben" Material neben dem Gleis lagern oder einen Kran einsetzen kann usw.. Das wird die von Dir genannten Kostenvorteile auf jeden Fall deutlich vermindern, wenn nicht gar überkompensieren.

Die AfA gibt ja nur an, welche wirtschaftliche Lebensdauer die Anlagen haben. Trotzdem gibt es Brücken, die nach 40 Jahren erneuert werden müssen, und andererseits Tunnel, die vielleicht 120 Jahre halten. Trotzdem wird auch in diesem Zeitraum Instandhaltung notwendig. Es ist ja nicht so, dass man den Tunnel baut und dann 100 Jahre Ruhe hat.

Bei Gleisen hängt der Effekt sehr stark von den Kurvenradien ab. Enge Kurven müssen teilweise schon nach 3-4 Jahren getauscht werden (siehe Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn). Auf gerader Strecke halten die deutlich länger. Auch hier ist der Witterungseffekt aber zu vernachlässigen.
Zitat
schallundrausch

Ich erinnere mich an eine Podiumsveranstaltung in 2015, da wurde wieder die Frage nach der U5 durch Moabit gestellt, und einer der Diskutanten (ich glaube es war Matthias Horth) antwortete, dass es jetzt keine Sinn mache, darüber zu diskutieren, aber dass eine M10 dem Projekt vielleicht eher helfen würde und man in 10... 20 Jahren wieder drüber reden kann, wenn 'der Korridor erstmal eingefahren ist'.

Genauso möchte ich allen U-Bahn-Befürwortern gerne die neuen Straßenbahnstrecken verkaufen: als Vorlaufbetrieb. Sie werden durch gesteigerte Attraktivität erhebliche Mehrverkehre auf die bedienten Achsen konzentrieren (siehe Invalidenstraße). Und damit im zweiten Schritt der Planung neuer U-Bahnstrecken erst die Grundlage geben. (Auf dem Mariendorfer Damm ist das ja fast idealtypisch so).
Aber bitte nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen.

Der Begriff "Vorlaufbetrieb" kann leider ganz leicht so (miss-?)verstanden werden, dass die spätere U-Bahnstrecke in der betreffenden Relation (und darüber hinaus !!) die Straßenbahn ersetzt und eben nicht ergänzt. Für die Fahrgäste ist dieser Ansatz regelmäßig insgesamt von Nachteil. Gerade das von Dir genannte Beispiel Mariendorfer Damm zeigt ja das ganze Dilemma: Erst wurde die U6 nach Alt Mariendorf verlängert, und später musste das örtliche Straßenbahnnetz dran glauben. Für Lichtenrade die absolute A....-Karte, jedenfalls bis 1984, als die S-Bahn erstmalig zum BVG-Tarif nutzbar war. Entschieden werden die Angebote eben leider nicht unbedingt an den Interessen der Fahrgäste und von feinsinnigen Experten der Verkehrserschließung, sondern von der Politik und von unterschiedlichsten weiteren Einflussgruppen. Und dann heißt es eben ganz schnell: "Wozu eine Straßenbahn in Moabit? - hau wech´das ganze Netz - wir bauen die U5!" (die dann aber nach Fertigstellung den Ortsteil nicht richtig erschließt, mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ausschließt, zu mehr Umsteige-Vorgängen führt, vor allem abends ein "spezielles" Publikum anzieht und dadurch viele Kunden vergrault, ggf. seltener fährt als die Straßenbahn, oben mehr Platz für den MIV schafft und Mittel für zahlreiche wichtigere Projekte bindet).

Darüber hinaus birgt der Gedanke des "Vorlaufbetriebs" die Gefahr, dass das System Straßenbahn nicht richtig (weiter-)entwickelt wird. Warum investieren, wenn wir doch bald (real vielleicht in 50 Jahren, oder auch nicht - Hauptsache, die Menschen glauben daran) eine wunderbare U-Bahn haben?!

Meines Erachtens kann man allenfalls dann Vorlaufbetriebe favorisieren, wenn die Anfangs-Investitionen gering sind, beispielsweise bei einem Bussystem. Dann könnte man in der Tat aus der Buslinie eine Straßenbahnstrecke machen - unter Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, ohne dass dem Fahrgast wesentliche Nachteile entstehen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2018 20:15 von Bovist66.
Zitat
der weiße bim
Die höheren Betriebskosten für die gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern kreuzungsfreien U-Bahnstrecken rechtfertigen sich gegenüber allen anderen Stadtverkehrsmitteln durch die höchsten Werte an Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit.

Ganz ehrlich: Meine Erfahrungen in den letzten Wochen waren so, dass Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Sicherheit überhaupt nicht vom Verkehrssystem abhängen. Hitliste der Ausfälle bei S- und U-Bahn:

- Betriebsstörung wegen eines Polizei-Einsatzes;
- Betriebsstörung wegen eines Notarzt-Einsatzes;
- Betriebsstörung wegen eines Feuerwehr-Einsatzes;
- Betriebsstörung wegen einer schadhaften Weiche;
- Betriebsstörung wegen eines schadhaften Signals

und und und.

Im Vergleich dazu lief es bei den Bussen geradezu wie ein Uhrwerk (wenn gerade einmal kein Bus brennt :-) ) ...

Sicherheit in der U-Bahn? Nun ja: Meine Partnerin und ich konnten unlängst im U-Bf Zoologischer Garten beobachten, wie verzweifelt ein Rollifahrer versuchte, wegen eines - wieder einmal - schadhaften Fahrstuhls per Rolltreppe vom Geschoss der U2 zum Bahnsteig der U9 zu kommen. Lösung: mit ordentlichem Schwung auf die Rolltreppe fahren und sich in einer Mischung aus Horizontal- und Vertikal-Position halten, bis der untere Bahnsteig erreicht ist. Abbringen ließ sich der Mann von seinem "Stunt" nicht, und ich mochte nicht hinsehen ...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2018 20:29 von Bovist66.
Zitat
Bovist66
Zitat
schallundrausch
(...)
Genauso möchte ich allen U-Bahn-Befürwortern gerne die neuen Straßenbahnstrecken verkaufen: als Vorlaufbetrieb. Sie werden durch gesteigerte Attraktivität erhebliche Mehrverkehre auf die bedienten Achsen konzentrieren (siehe Invalidenstraße). Und damit im zweiten Schritt der Planung neuer U-Bahnstrecken erst die Grundlage geben. (Auf dem Mariendorfer Damm ist das ja fast idealtypisch so).
(...)

Der Begriff "Vorlaufbetrieb" kann leider ganz leicht so (miss-?)verstanden werden, dass die spätere U-Bahnstrecke in der betreffenden Relation (und darüber hinaus !!) die Straßenbahn ersetzt und eben nicht ergänzt. Für die Fahrgäste ist dieser Ansatz regelmäßig insgesamt von Nachteil. Gerade das von Dir genannte Beispiel Mariendorfer Damm zeigt ja das ganze Dilemma: Erst wurde die U6 nach Alt Mariendorf verlängert, und später musste das örtliche Straßenbahnnetz dran glauben. Für Lichtenrade die absolute A....-Karte, jedenfalls bis 1984, als die S-Bahn erstmalig zum BVG-Tarif nutzbar war.
(...)
Darüber hinaus birgt der Gedanke des "Vorlaufbetriebs" die Gefahr, dass das System Straßenbahn nicht richtig (weiter-)entwickelt wird. Warum investieren, wenn wir doch bald (real vielleicht in 50 Jahren, oder auch nicht - Hauptsache, die Menschen glauben daran) eine wunderbare U-Bahn haben?!
(...)

1. Abgesehen von einigen Einzelfällen (z.B. Turmstraße) führt das "Vorlaufbetriebargument" oft in die Irre: Adlershof 2, Hermannplatz, Sonnenallee, später vielleicht Otto-Suhr-Allee und Kantstraße - in allen genannten Straßenbahnvorhaben ist auch langfristig nicht mit dem Bau von U-Bahnstrecken zu rechnen.

Außerdem sollte man die Straßenbahn als eigenständiges System mit ganz bestimmten Stärken betrachten, wie auch U-Bahn, (Trolley-) Busse und am Rande auch Fähren.

2. Beim Bau der "U 6 Nord" (die Betriebsaufnahme nach Tegel war übrigens am 31. Mai 1958 - heute vor 60 Jahren) fuhr die Straßenbahn bis zur Aufnahme des U-Bahnbetriebs zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Tegel. Erst dann wurden die dortigen Straßenbahnlinien eingestellt - etwa 27 Kilometer Straßenbahnstrecke weniger für eine U-Bahnstrecke von 6,6 Kilometern (Seestraße - Tegel).

Eingestellt wurden auch die "Außenstrecken" nach Heiligensee und Tegelort sowie die Tangentialstrecken nach Wittenau und Reinickendorf. Bei einer derart frivolen Art Verkehrspolitik relativiert sich der Gewinn durch so eine schöne U-Bahnstrecke enorm - es soll Straßenbahnbetriebe geben, die weniger als 27 Kilometer Streckenlänge haben.

3. Anders war es beim Bau der "U 6 Süd": Die Einstellung des Straßenbahnverkehrs zwischen S+U-Bhf. Tempelhof und Platz der Luftbrücke erfolgte bereits zum Fahrplanwechsel im Mai 1961 - es handelte sich nämlich um Parallelverkehr zur U-Bahn, die damals ja noch in Tempelhof (Südring) endete.

Die Einstellung der Straßenbahn zwischen Tempelhof und Lichtenrade (nebst Schließung des Betriebshofs Tempelhof in der Kaiserin-Augusta-Straße) folgte dann mit dem Winterfahrplan im Oktober 1961. Lange vor der 3,3 Kilometer langen Erweiterung der U-Bahn nach Alt-Mariendorf am 28. Februar 1966 wurde die überwiegend stadtbahnmäßig trassierte Straßenbahn nach Lichtenrade rücksichtslos beseitigt. Heute wird ihr ehemaliger besonderer Bahnkörper auf weiten Abschnitten von "Autlern" als Parkraum fehlgenutzt.

4. Ich bin ja der Meinung, man sollte die Kurfürstendammlinien, wenn überhaupt, dann frühstens nach Fertigstellung der U-Bahn bis zum (heutigen) Adenauerplatz einstellen - die paar Jahre bis zum Bau der U-Bahn wird man die verhaßte Straßenbahn ja wohl noch ertragen können,

meint Marienfelde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.06.2018 14:56 von Marienfelde.
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2018 23:26 von Henning.
Zitat
B-V 3313
Zitat
PassusDuriusculus
Wie oben steht müssen nicht zehnfache Personenkilometer geleistet werden, wenn sich die hohen Baukosten durch die selteneren Instandhaltungskosten ausgleichen.

Das tut sie ja nicht. Denn ob nun angeblich nur alle 200 Jahre oder 20 Jahre spielt dann keine Rolle. Ich wusste auch nicht, dass die U9 zwischen Rathaus Steglitz und Walther-Schreiber-Platz im Juli nun schon 200 Jahre alt wird!

Die Strecke der U9 zwischen Rathaus Steglitz und Walter-Schreiber-Platz wurde 1974 eröffnet. Sie wird im September 44 Jahre alt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2018 23:13 von Henning.
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn
31.05.2018 23:51
Zitat
B-V 3313

Braucht er das wirklich?

Wenn ich mir die rappelvollen Züge auf der M4 angucke, so hat das schon U-Bahnpotential. Man sollte die Fahrgäste fragen, die die Verbindung täglich nutzen. Ich denke schon, dass da einige lieber etwas mehr zum Bahnhof laufen, als sich täglich volle Bahnen und lange Fahrzeiten anzutun. Und wie gesagt: U-Bahnbau benötigt Zeit. Man darf nicht vom heutigen Bedarf ausgehen, sondern von dem in 10 Jahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.05.2018 23:53 von Railroader.
Zitat
Henning
Die Strecke der U9 zwischen Rathaus Steglitz und Walter-Schreiber-Platz wurde 1974 eröffnet. Sie wird im September 44 Jahre alt.

Mir sind sämtliche Eröffnungsdaten der Berliner U-Bahn bekannt, das war Sarkasmaus. Spar dir bitte in Zukunft solche Antworten auf meine Beiträge.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Railroader
Wenn ich mir die rappelvollen Züge auf der M4 angucke, so hat das schon U-Bahnpotential.

Bei 40m-Bahnen?

Zitat
Railroader
Man sollte die Fahrgäste fragen, die die Verbindung täglich nutzen.

Wenn mann dann noch ehrlich die Kosten und Belastungen während der jahrzehntelangen Bauarbeiten offenlegt - gerne!

Zitat
Railroader
Ich denke schon, dass da einige lieber etwas mehr zum Bahnhof laufen, als sich täglich volle Bahnen und lange Fahrzeiten anzutun.

Komisch, dass viele Fahrgäste lieber die M4 als die S75 benutzen. Diese Tatsache führt deine Behauptung ad absurdum.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn
01.06.2018 01:23
Zitat
B-V 3313


Wenn mann dann noch ehrlich die Kosten und Belastungen während der jahrzehntelangen Bauarbeiten offenlegt - gerne!

Ich frage mich ehrlich gesagt, warum immer diese Kostenrechnung kommt? Wir zahlen doch eh unsere Steuern, die werden nicht weniger, wenn man die Gelder für den U-Bahnbau, statt für andere Projekte nutzt. Der gemeine Berliner sieht seine Steuergelder eh zum Fenster rausgeworfen, warum sollte er also gerade beim U-Bahnbau widersprechen?


Zitat
B-V 3313
Komisch, dass viele Fahrgäste lieber die M4 als die S75 benutzen. Diese Tatsache führt deine Behauptung ad absurdum.

Das ist jetzt aber hoffentlich nicht dein Ernst *lach*? Da hast du aber 'nen erstklassiges Beispiel gewählt. Die M4 nutzen viele Fahrgäste mittlerweile lieber, weil der Betrieb auf der S75 unzuverlässig ist. Man hat die Leute über Jahre hinweg, so traurig es ist, dazu umerzogen, doch lieber gleich von der S-Bahn Abstand zu nehmen und mit der Straßenbahn zu fahren. Du glaubst doch wohl nicht, dass die Fahrgäste freiwillig mit der Straßenbahn fahren würden, wenn es ein zuverlässiges Angebot im 5-Minutentakt, mit einer Fahrzet von 10 Minuten, zum Alex gäbe?
Zitat
Railroader
Ich frage mich ehrlich gesagt, warum immer diese Kostenrechnung kommt?

Weil sie bei einer ehrlichen Diskussion dazu gehört.

Zitat
Railroader
Wir zahlen doch eh unsere Steuern, die werden nicht weniger, wenn man die Gelder für den U-Bahnbau, statt für andere Projekte nutzt. Der gemeine Berliner sieht seine Steuergelder eh zum Fenster rausgeworfen, warum sollte er also gerade beim U-Bahnbau widersprechen?

Weil das Geld dann an anderen Stellen fehlt. Absolut Spurlos und belastungsfrei ist der U-Bahnbau nun auch nicht.

Zitat
Railroader
Das ist jetzt aber hoffentlich nicht dein Ernst *lach*? Da hast du aber 'nen erstklassiges Beispiel gewählt. Die M4 nutzen viele Fahrgäste mittlerweile lieber, weil der Betrieb auf der S75 unzuverlässig ist. Man hat die Leute über Jahre hinweg, so traurig es ist, dazu umerzogen, doch lieber gleich von der S-Bahn Abstand zu nehmen und mit der Straßenbahn zu fahren. Du glaubst doch wohl nicht, dass die Fahrgäste freiwillig mit der Straßenbahn fahren würden, wenn es ein zuverlässiges Angebot im 5-Minutentakt, mit einer Fahrzet von 10 Minuten, zum Alex gäbe?

Das ist doch Blödsinn. Weder ist die U-Bahn zur Zeit zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, noch fahren alle Fahrgäste von Falkenberg zum Alex. Die M4 könnte ja auch noch beschleunigt werden, das verschweigt der U-Bahnfreund nur gerne.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn
01.06.2018 02:03
Zitat
B-V 3313

Das ist doch Blödsinn. Weder ist die U-Bahn zur Zeit zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, noch fahren alle Fahrgäste von Falkenberg zum Alex. Die M4 könnte ja auch noch beschleunigt werden, das verschweigt der U-Bahnfreund nur gerne.

Du, ich habe absolut nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn, ich finde sie durchaus sinnvoll. Nur kommt es mir bei den Diskussionen hier manchmal so vor, als hätten wir unser bisheriges U-Bahnsystem nicht, ginge es nach dem Plan der Straßenbahnfreunde. Wann wurde die U5 gebaut? In den 30ern? Hätten wir die Diskussion in den 30ern hier gehabt, würdest du mir vermutlich auch erzählen, dass eine Straßenbahn zwischen Alex und Alt-Friedrichsfelde sinnvoller ist als eine U-Bahn, obwohl die Züge heute zu jeder Tag- und Nachtzeit ausgelastet sind. Ich sehe durchaus ein Potential für den Nordosten. Und ich hatte schon das Vergnügen, von Marzahn zum Alex mit einer Straßenbahn zu fahren. Es ist sicher was für Kurzstreckenkunden oder für welche, die sich die Stadt ansehen wollen. Aber doch bitte nicht für Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren.
Anonymer Benutzer
Re: StEP 2020 - 2035 Straßenbahn
01.06.2018 02:06
Zitat
B-V 3313

Weil das Geld dann an anderen Stellen fehlt.

An welcher denn? Wo fließt das Geld heute, nach dem Wunsch der Berliner, rein? Welches Projekt wird gerade von deinem Steuergeld realisiert, dass du dir wünscht?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.06.2018 02:09 von Railroader.
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313

Das ist doch Blödsinn. Weder ist die U-Bahn zur Zeit zuverlässig wie eine Schweizer Uhr, noch fahren alle Fahrgäste von Falkenberg zum Alex. Die M4 könnte ja auch noch beschleunigt werden, das verschweigt der U-Bahnfreund nur gerne.

Du, ich habe absolut nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn, ich finde sie durchaus sinnvoll. Nur kommt es mir bei den Diskussionen hier manchmal so vor, als hätten wir unser bisheriges U-Bahnsystem nicht, ginge es nach dem Plan der Straßenbahnfreunde. Wann wurde die U5 gebaut? In den 30ern? Hätten wir die Diskussion in den 30ern hier gehabt, würdest du mir vermutlich auch erzählen, dass eine Straßenbahn zwischen Alex und Alt-Friedrichsfelde sinnvoller ist als eine U-Bahn, obwohl die Züge heute zu jeder Tag- und Nachtzeit ausgelastet sind. Ich sehe durchaus ein Potential für den Nordosten. Und ich hatte schon das Vergnügen, von Marzahn zum Alex mit einer Straßenbahn zu fahren. Es ist sicher was für Kurzstreckenkunden oder für welche, die sich die Stadt ansehen wollen. Aber doch bitte nicht für Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren.

Lustigerweise gab es in den früheren Jahren einen Parallelverkehr von Straßenbahn und Ubahn z.B. in Neukölln oder Friedrichshain, den man aufgegeben hat-
selbst ohne das ganze Ampelgedöns von heute war die Bimmel nicht schneller als die Ubahn-aber sie übernahm die Feinverteilung zwischen den U-Bahnhöfen.
Jedes Verkehrsmittel hat seine Daseinsberechtigung, man muß nur prüfen was die sinnvollste Variante ist.
Eine Ubahn z.B. vom Tierpark nach Schöneweide wäre vllt schneller, hätte aber auch nur 3 oder 4 Bahnhöfe und damit nicht den Einzugsbereich der Straßenbahn von heute.

T6JP
Zitat
Railroader
Du, ich habe absolut nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn, ich finde sie durchaus sinnvoll.

Sehr gut, da sind wir schon zu zweit. :-)

Zitat
Railroader
Nur kommt es mir bei den Diskussionen hier manchmal so vor, als hätten wir unser bisheriges U-Bahnsystem nicht, ginge es nach dem Plan der Straßenbahnfreunde.

Komisch, niemand der Straßenbahnbefürworter fordert irgendeine eine Stilllegung von U-Bahnstrecken, nicht mal der U4. Die U-Bahnfans wollen stets Straßenbahnstrecken ersetzen.

Zitat
Railroader
Wann wurde die U5 gebaut? In den 30ern?

Ab Mai 1927, Eröffnung am 21. Dezember 1930.

Zitat
Railroader
Hätten wir die Diskussion in den 30ern hier gehabt, würdest du mir vermutlich auch erzählen, dass eine Straßenbahn zwischen Alex und Alt-Friedrichsfelde sinnvoller ist als eine U-Bahn, obwohl die Züge heute zu jeder Tag- und Nachtzeit ausgelastet sind.

Blödsinn. Aber damals dachte niemand daran die Straßenbahn oben durch die U-Bahn unten zu ersetzen. Nebenbei - heute ist das S-Bahnnetz auf einem ganz anderen Stand als in den 20er Jahren!

Zitat
Railroader
Ich sehe durchaus ein Potential für den Nordosten. Und ich hatte schon das Vergnügen, von Marzahn zum Alex mit einer Straßenbahn zu fahren. Es ist sicher was für Kurzstreckenkunden oder für welche, die sich die Stadt ansehen wollen.

Nun fährt die Straßenbahn aber nicht im luftleeren Raum. Es gibt genug Verbindungen zwischen Alex und Marzahn wo die Straßenbahn die erste Wahl ist.

Zitat
Railroader
Aber doch bitte nicht für Pendler, die diese Strecke jeden Tag fahren.

Das S-Bahnnetz ist im Osten/ Nordosten dichter als in den meisten anderen Stadtteilen. Wozu also noch eine U-Bahn entlang der Landsberger Allee?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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