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Übergriffe / Angriffe / Überfälle auf BVG Busfahrer
geschrieben von Ecke 
Liebe Mit-Fahrgäste

Es ist jetzt nicht mein Ziel über die Vorfälle in den letzten Tagen zu lamentieren, machen wir und ich sonst hier ja gern.

Vielmehr ist meine Frage, können wir da was tun?
Auch weil, dort wo Busfahrer ungehindert angegriffen werden können, uns Fahrgästen das gleiche droht.

[www.welt.de]

Gruß
Eckehard
In der Tat hört man in den Medien in der letzten Zeit in unschöner Regelmäßigkeit von solchen Vorfällen. Was mich
daher interessieren würde. ist das tatsächliche kriminalstatistische Ausmaß der Zunahme tätlicher Übergriffe auf BVG-
Mitarbeiter gegenüber früheren Jahren. Hoffen wir, daß dieser Spuk irgendwie, wie die Angriffe auf die Fahrzeuge
selbst (Luftgewehrschüsse, Steinwürfe etc.), die vor einiger Zeit "populär" waren, wieder vorbeigeht.

So sicher sein kann man da allerdings nicht: Früher waren solche Überfälle doch wenn überhaupt im Nacht- oder
Spätverkehr zu verzeichnen. Jetzt trauen sich das Leute offenbar am hellichten Tage in nicht eben gering
frequentierten Linien wie 148 oder M21. Und leider muß man auch sagen, daß es für die Übergriffe ein relativ
typisches Täterprofil (jung, männlich und aus bestimmten Regionen stammend, die ich hier nicht nenne, die sich aber
jeder denken kann). Ausnahmen bestätigen die Regel.

Eine hypothetische Lösung wäre natürlich, den Kontakt zwischen Fahrer und Fahrgast à la Straßenbahn zu
reduzieren, aber ob das beim Bus mit allen daraus resultierenden Konsequenzen (Fahrausweise etc.) praktikabel wäre
wage ich zu bezweifeln.
Meiner Meinung nach tragen auch die Verkehrsbetriebe, in diesem Fall die BVG, eine große Mitschuld. Warum lassen sie ihr Fahrpersonal auch ins „offene Messer“ laufen, indem sie sie völlig schutzlos zu Fahrausweißkontrolleuren missbrauchen. In dieser sitzenden Position ist der Busfahrer Angriffen jeglicher Art von der Seite bzw. von hinten völlig hilflos ausgesetzt.

Fahrausweißprüfer dagegen sind erstens mal mindestens zu zweit und sie haben ausserdem noch den Vorteil, dass sie stehend auf einen potenziellen Angriff seitens eines Fahrgastes teilweise besser reagieren können.

In London sitzt auch jeder Busfahrer hinter einer schützenden Glaswand. Warum sollte das in Deutschland also nicht auch möglich sein?
Sicherlich hat es Vorteile, wenn der Busfahrer geschützt ist, allerdings ist er bei Handtätigkeiten zwischen den Fahrgästen auch außen vor und kann sich in "seinem stillen Kämmerlein" zurückziehen und entfällt als Autoritätsperson, die der Fahrer sicherlich für den ein oder anderen Pöbler/Gewalttäter trotzdem noch ist (das trifft sicherlich nicht für alle zu, ich weiß).

Leider kann ich da aus Erfahrung sprechen. Vor kurzem war ich nämlich im Warschau. Dort sind die Fahrer der Busse völlig abgetrennt vom sonstigen Fahrgastraum. Bei einer handgreiflichen Pöbelei fuhr der Fahrer einfach unbeirrt weiter. Später hörte ich von anderen, mit mir befreundeten Polen, dass das so üblich sei, da der Fahrer sich (trotz Schutzscheibe) nicht in Gefahr bringen wolle.

In Berlin hingegen habe ich (glücklicherweise!) schon mehrfach Busfahrer erlebt, die bei pöbelnden oder sonst auf ähnlich Art und Weise unangenehm auffallenden Fahrgästen, den Motor abgestellten wurde und die Fahrt erst bei "Ruhe" bzw. nach Verlassen der jeweiligen Personen fortführten. Sicherlich bringt der Fahrer sich in dieser Situation auch in eine gewisse Gefahr. Aber die Sicherheit der Fahrgäste sinkt auch dadurch, wenn der Fahrer "für sich" ist. Das sollte man nicht außer Acht lassen.

Grüße von der
Stichbahn
Ich denke, daß es sinnvoll wäre, alle Busse mit Überwachungskameras auszustatten, die auch den Bereich der Fahrerkabine miterfasst. Das würde die Täter vielleicht abschrecken. Und jetzt bitte nicht wieder die Diskussion "Datenschutz", in meinen Augen sollte der Opferschutz (Fahrer und Fahrgäste) in diesem Fall die höhere Priorität haben. Aufzeichnen sollte(n) die Kamera(s) nur auf Knopfdruck.
@drstar: Da muß ich Dir vollkommen zustimmen. Datenschutz hin oder her. Die Daten werden ja nicht missbraucht - jedenfalls noch nicht... :->

Stichbahn
Glaswand ist gut ! Ich habe das alles schon persönlich am eigenen Leib erlebt. Laut BVG kann keine Fahrerkabine eingebaut werden, weil da den derzeit gültigen EU-Normen widerspricht. Es muss wohl auf der linken Seite eine Fluchtmöglichkeit bestehen.
Komischerweise scheint das für die Bimmel nicht zu gelten, oder !?

Gabs da nicht "früher" in den Ikarus-Bussen so eine Schutzwand?

Ansonsten ham wir ja schon mehrfach "sinnreiche" EU-Normen übermittelt bekommen. Aktuellstes Beispiel ist die Trennung zwischen Haltewunsch und Türöffnung, wobei zumindest beim letzten Bus, wo ich das gesehen hab, beide Knöpfe beide Funktionen hatten.

Zum Thema "Begleitung" - früher gabs den Schaffner...
Ich hoffe nur, die Berliner Busfahrer lassen sich von den Überfällen nicht zu stark einschüchtern. Auch wenn die Fahrer oft nicht gerade wegen ihres feinfühligen Charmes berühmt sind, so habe ich doch mehrfach erlebt, das sie lautstark und beherzt eingreifen, wenn es wirklich Probleme gibt - und das zeigte jedenfalls in den Situationen, wo ich dabei war, auch immer Wirkung. Einmal saß ich im Oberdeck, wo hinten eine Horde angetrunkener Jugendlicher anfing, herum zu pöbeln und Fahrgäste zu belästigen.

Erst kam von unten die Lautsprecherdurchsage, daß zu unterlassen, dann stellte der Fahrer den Motor ab, kam strammes Schrittes nach oben und forderte die Jugendlichen sehr deutlich auf, sofort den Bus zu verlassen oder er rufe die Polizei. Und siehe da, die Meute verließ, wenn auch maulend und fluchend, den Bus "halt die Schnauze, wir wollten eh aussteigen, ist sowieso dumm, mit dem Bus zu fahren"
Vielleicht sollte ide BVG mal gucken auf welchen Linien sowas passiert und dort vielleicht bessere Sicherheitsmaßnahmen durchführen. Ich denke mal Linien die durch Neukölln, Kreuzberg, Schöneberg, Wedding etc fahren sind am meisten betroffen.

mfG Marcel
MarcelHR schrieb:
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> Vielleicht sollte ide BVG mal gucken auf welchen
> Linien sowas passiert und dort vielleicht bessere
> Sicherheitsmaßnahmen durchführen. Ich denke mal
> Linien die durch Neukölln, Kreuzberg, Schöneberg,
> Wedding etc fahren sind am meisten betroffen.
>
> mfG Marcel


... also 70% des Busnetzes ?
Zivilcourage fehlt leider vielen von uns. Oder wer von Euch steht auf und versucht einem solchen Treiben Einhalt zu gebieten ?

BB
Das passiert überall....einer Kollegin ist das in Marienfelde passiert...
*Sarkasmuss ein*
Vieleicht sollte man BUS-Marshalls mitfahren lassen?
*Sarkasmuss aus*


Es ist egal ob es sich bei dem Opfer um den Busfahrer oder einem xbeliebigen Bürger handelt.
Da helfen auch keine Kameras (die helfen nur nachträglich).

Das EINZIGE was hilft ist Zivilcourage !!!

_
Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)
Zivilcourage scheint ein Fremdwort zu sein.....In meinem Fall war der Bus voll und einer wollte mir helfen ! Der hat am ENDE mehr abbekommen als ich !!!
Carsten-Alexander schrieb:
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> Zivilcourage scheint ein Fremdwort zu sein.....In
> meinem Fall war der Bus voll und einer wollte mir
> helfen ! Der hat am ENDE mehr abbekommen als ich
> !!!

Und genau das hemmt die Zivilcourage. Viele würden gerne helfen, haben aber Angst, dass ihnen dann etwas passiert. Es wird doch immer gerne erzählt, dass solche Leute dann nen Messer oder ne Pistole zücken.
Inwiefern ich persönliche eingreifen würde, kann ich auch nicht pauschal sagen - das ist Situationsabhängig. Auch wenns hart klingt, manchmal macht es keinen Sinn als Einzelperson einzugreifen, da man dann selbst getroffen wird. Da ist es dann wichtiger sich die Personen möglichst genau zu merken und anschließend dem Opfer erste Hilfe zu leisten und bei der Ermittlung zu helfen.
Ich denke, bei einem Einzelangreifer würde ich das Risiko eingehen einzugreifen und die angreifende Person "außer Gefecht" zu setzen. Bei 2 Personen wirds schon kritisch, weil ich dann unterlegen, bzw. zusammen mit dem Fahrer maximal gleichwertig bin. Bei mehr Personen wirds schon zu gefährlich - aber wie gesagt, es kommt immer auf die Situation drauf an. 110 ist aber immer ein guter Tipp - dann kann man die Täter vielleicht sogar noch in Aktion beschreiben.

Wie ist eigentlich die Rechtliche Lage, fällt so ein Angriff "nur" unter Körperverletzung, oder gibts dafür auch "schon" den "gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr"?
Jay schrieb:
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> 110 ist aber immer ein guter Tipp - dann
> kann man die Täter vielleicht sogar noch in Aktion
> beschreiben.
>
> Wie ist eigentlich die Rechtliche Lage, fällt so
> ein Angriff "nur" unter Körperverletzung, oder
> gibts dafür auch "schon" den "gefährlichen
> Eingriff in den Straßenverkehr"?

110 sofort anrufen = Zivilcourage
Zivilcourage heißt nicht wie Rambo die Truppe aufzumischen sondern ZU HELFEN ! Egal wie ... Zivilcourage heißt aber eben nicht die Zeitung noch tiefer ins Gesicht zu drücken oder den Walkman lauter zu drehen.

Wenn man körperlich einschreitet will/muß dann greift in der Regel der " Notwehrparagraph ".
Dieser schützt einen vor rechtlichen Folgen die bei sog. Gefahrenabwehr entstehen können. Aber Vorsicht!! Nur Abwehren nicht Angreifen!!
Gleichzeitig könnte aber auch die Abteilung "Erste Hilfe" greifen.
Bin aber nur Laie in Rechtsfragen :-)))



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Wenn Du morgens schon einen Anschiss bekommst, dann weißt Du das Du nicht alleine bist auf dieser Welt (D.Wischmeyer)
Gut, dann verstehen wir ja dasselbe darunter. Rechtlich gesehen bin ich denke ich dafür ausreichend geschult, auch was die Anwendung von "Gewalt" und Verhältnismäßigkeit angeht - nur körperlich bin ich nicht ganz der Muskelmann ;-)

Nuja, nu muss ich mich erstmal mit Urheberrecht rumschlagen, weil ich da was "verbrochen" hab... :-(
Hallo erstmal!
Nachdem ich mal paar Monate keine sonderliche Lust hatte, meinen Senf zu allem zu geben, möchte ich in diesen Beitrag doch eingreifen:

Zunächst einmal erfolgten die jüngsten Angriffe auf das Fahrpersonal auf Mitarbeiter der Berlin Transport GmbH, unsere meinungsbildende Presse kann in solchen Dingen ja nicht so recht unterscheiden.

Neben der Frage, wie die BVG mit diesem Problem umgeht, darf man nicht vergessen, dass auch bei der BT umfangreich an Lösungsansätzen gesucht wird, schließlich fahren über 1000 Kollegen des Tochterunternehmens im Großen Gelben durch die Stadt. So kam es zu einem offenen Brief des Betriebsratsvorsitzenden der BT an das Abgeordnetenhaus, den verkehrspolitischen Sprechern sowie auch an das Mutterunternehmen.
Die Frage die er dort stellt und auf dessen Antwort ich ja sehr gespannt bin ist, warum keine halbgeschlossene Kabine nachgerüstet werden darf. Hier wird mit EU-Richtlinien argumentiert und die Tatsache, dass ein Fluchtweg bestehen müsse, inform einer Tür auf der linken Seite (aus diesen Gründen haben wir ja bei neuen Bussen auch keine Schranke mehr und es bedarf Nothähne an der Außenseite des Busses).
Da London zitiert wurde, kann ich auch mit dem Beispiel Wien antreten: Auch hier trennt eine Plexiglasscheibe den Fahrgastraum ab und zwar seit Jahrzehnten - beides Länder der EU.

Die Frage warum es bei der Bim geht, ganz einfach: Schon mal was von BOStrab und BOKraft gehört?

Aber spinnen wir etwas weiter: Jetzt haben im Jahre 2008 alle Busse eine halbgeschlossene Kabine, Kameras und meinetwegen hochbewaffnete Busfahrer:

Ändert das etwas an unserer Gesellschaft? Wir reden doch nur über Symtombekämpfung!

Kameraüberwachung? Der Lacher inzwischen, sehen die Zweirichtungsfahrzeuge bei der Straßenbahn inzwischen genauso schlimm aus wie alle anderen im Einsatz befindlichen Fahrzeuge (ausgenommen Wagen 2020, weiß auch nicht warum... ?!?). Die neuesten Solaris sind nach einer Woche Einsatz schon im Heck wieder eingekratzt. Die Fahrzeuge in Berlin sehen zum br***en aus, die S-Bahn kommt auf die tollste Geldwegwerfidee aller Zeiten, indem alle Fensterlaminate ausgewechelt werden und der neue BVG-Chef kündigt an, jede U-Bahn bestreifen zu wollen. Worte, Blubberblasen und Gefasel, mit welchem Geld denn?
Machen wir uns doch mal nichts vor, diese Stadt ist pleite, die gesamte Versorgung, sei es Verkehr, Straßenreinigung etc. wurde auf das nötigste Minimum zurückgefahren. Über die mich hier langweilenden Traumtänze im Forum über Steckenverlängerungen und U-Bahn-Neubauten mag ich jetzt auch nicht reden...

Der Ansatz ist falsch, die BVG oder S-Bahn sei in der Handlungspflicht, es sind Eure Volksvertreter, die zumeist Freifahrt in Berlins Öffentlichen haben und merkwürdigerweise dort nur zu Eröffnungen oder Ereignissen in einem stundenlang grundgereinigten Zug anzutreffen sind. Herr Sarrazin wird in seinem Dienstwagen nicht das Problem des Scratchings haben und an der Verkehrsampel wird auch keine molwanische Zigeunerin in sein Auto einsteigen um um eine Spende zu betteln.

Also nervt Eure Volksvertreter, schreibt sie an (sie müssen antworten), belästigt das Abgeordnetenhaus.

Was der durchschnittliche U-Bahn, Bus- oder Straßenbahnfahrer bei der derzeitgen Politik und der "Sicherheits"-lage in unserer Stadt macht kann ich aus Erfahrung sagen: Resignieren!

(Grüße an Mario: Du siehst ich lebe noch :-) )
Hallo,

also brauchen wir eine "Null-Toleranz-Politik" und massiven Sicherheitspersonaleinsatz im gesamten öffentlichen Raum? Ein schönes Arbeitsbeschaffungsprogramm. Nur, wer soll das bezahlen? Berlin ist bekanntermaßen irgendwie pleite.

Grüße von der Ostbahn
hat das wirklich was mit Pleite zu tun? Bin kürzlich nach Hessen gezogen und hier ist es komischerweise andersrum. Innen blitzen die Züge der BR423 das man sich freut mich ihnen zu fahren. Und außen sehen sie katastrophal aus. Da kann sich die BR481 auch in Ihrer Ursprungserstlackierung noch beweisen.

Aber wieso ist es dort möglich über Tage und Wochen einen Zug durch die Gegend zu fahren ohne das es zerkratze Scheiben, zerschmierte Wände und (in Berlin nicht mehr gang und gebe) aufgeschlissene Sitzpolster gibt?

Ich denke das liegt doch eher an der Gesellschaft. Anders würde ich das Problem nicht beschreiben wollen.

Und was die ausgetauschten Fenster angeht. Was willst Du machen. Irgendwann steigen Dir die Fahrgäste aufs Dach wenn sie nur noch ins trübe schauen. Und zu diesem Zweck wurden doch die Folien eingeführt das man sie problemlos und kostengünstig ersetzen kann. Sicher muss das irgendwoher bezahlt werden, aber immer noch besser als ne ganze Scheine für 600,- € auszutausen.

Und man sieht das da noch was getan wird. Hier in Hessen wird eine gesprungene Scheibe mit einer großen Folie überklebt damit sie nicht weiter "reißt". In Berlin wird der ganze Wagen geschlossen. Also da sieht man die unterschiedlichen Verkehrssysteme wie sie mit den verschiedensten Situationen umgeht.

Es geht als nicht immer ums liebe Geld.
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