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München: 2. S-Bahn Stammstrecke
geschrieben von Tom 
Hallo Leute!

Ihr habt doch bestimmt schon von den Plänen zum Bau einer 2. S-Bahn-Stammstrecke in München gehört. Was ist euerer Meinung nach die sinnvollste Möglichkeit, 2. Tunnel, Südring oder Zweibahnsystem (S-Bahnen nutzen den Tunnel der U4/U5)?

Wann wird eigentlich der Bau einer Strecke beschlossen? Und wie lange dauerts dann noch bis zur Eröffnung?

Tom
Hallo Tom,

auch hier in Nürnberg haben wir schon von den Planungen eines zweiten S-Bahntunnels in München erfahren. Näheres dazu ist mir leider auch nicht bekannt.

Ich persönlich bin gegen den Bau dieses mit Sicherheit sündhaft teuren Prestigeobjektes.

Ich denke, daß durchaus möglich wäre, den Südring so auszubauen, daß er eine sinnvolle und leistungsfähige Ergänzung zum Stammstreckentunnel werden könnte, zu einem Bruchteil der Kosten die ein zweiter Innenstadttunnel kosten würde.

Einen Mischbetrieb im U4/U5-Tunnel halte ich dagegen für kaum machbar, da die Systeme zu unterschiedlich sind. Außerdem würden dann auch hier sehr schnell Kapazitätsprobleme auftreten.

Gruß Klaus
ich finde den tunnel sinnlos, da die meisten leute direkt in die stadt möchten, und nicht irgendwo in münchen aussteigen wollen, ich denke man sollte eher den bestehenden tunnel 4 gleisig bauen, aber fragt mich nicht ob das möglich ist...ich hab keien ahnung!! aber das wäre für mich noch vertretbar!

mfg schedel.
ich halte einen 4-gleisigen tunnel, falls machbar, ebenfalls für recht sinnvoll. hätte da 2 möglichkeiten, wobei hier beide lösungen erhebliche nachteile haben.

LÖSUNG 1:
4-gleisiger ausbau. alle s-bahnhöfe der stammstrecke könnten angelegt sein wie der s-bahnhof ffm hbf und die bahnhöfe mit erheblich mehr fahrgastaufkommen (hbf, stachus) wie folgt:

<schmaler bahnsteig für ausstieg><gleis 1 ri. westen><breiter bahnsteig für einstieg><gleis 2 ri. westen><etwas breiterer bahnsteig für ausstieg><gleis 3 ri. osten><breiter bahnsteig für einstieg><gleis 4 ri. osten><schmaler bahnsteig für ausstieg>

der große nachteil dieser variante, dass in bereichen vom hbf und stachus sehr viel platz wegen der breite der s-bahnhöfe benötigt wird (ich schätze mal so 40-45m). dieser obenbeschriebene bahnhofsaufbau sieht zwar sehr kompliziert aus, ist aber m.M. mit guter beschriftung und evtl noch anderen maßnahmen für fahrgäste rel. gut überschaubar. man könnte z.b. auf der verteilerebene an den (roll)treppen drehkreuze aufstellen, die nur von unten aus passierbar sind. somit würde das große chaos ausbleiben.

LÖSUNG 2:
4-gleisiger ausbau. allerdings in zwei ebenen übereinander, also z.b. die beiden gleise richtung westen auf der gleichen tiefe der heutigen stammstrecke und die gleise richtung osten darunter. somit könnten alle bahnsteige so bleiben, wie sie heute sind.

der nachteil: wahrscheinlich nicht zu realisieren, weil heute schon in bereichen wie hbf, stachus, marienplatz kaum noch platz für weitere verkehrsmittel ist.

was meint ihr?

gruß
sven
den bestehenden Tunnel viergleisig ausbauen? Prinzipiell halte ich das für eine gute Idee aber ich würd mal sagen das ist nicht möglich (Statik, Zugänge etc.). Damit muss der Tunnel weiter weg gebaut werden und das bedeutet dann im Prinzip das gleiche wie der 2. S-Bahn-Tunnel.

Zu dem Mischbetrieb im Tunnel der U4/U5 gibt es eine Broschüre des VCD, die hab ich mal irgendwo im Internet im pdf-Format gefunden. Es hat mich auch überrascht das in dem Tunnel sowas möglich ist.
Zu den Kosten: also der Mischbetrieb im U4/U5-Tunnel würde 340 Millionen € kosten (die Verlängerung der U4/U5 nach Pasing nicht dazugerechnet und es wird vorausgesetzt, dass die U4 nach Englschalking verlängert wird). Der Ausbau des Südrings würde 500 Millionen € kosten und der 2. Tunnel mit 2 Haltestellen 600 Millionen €.

Wobei ja gerade die 2 Haltestellen das Problem sind, ursprünglich waren 5 Haltestellen geplant aber auf die wird aus Kostengründen verzichtet.

Weiß eigentlich irgendwer wie die Linienführung nach Ausbau des Südrings/2. Tunnel aussehen wird? Angeblich sollen nämlich die S5, S6 und S8 nach dem Leuchtenbergring in den Tunnel fahren und nicht mehr über den Umsteigeknoten Ostbahnhof.

Die S2 und S7 sollen dabei weiterhin über den Ostbahnhof fahren, dann aber durch den neuen Tunnel weiter. Das erspart den Zügen das Wenden am Ostbahnhof und soll einen Umbau des Ostbahnhofs überflüssig machen (bei einer Südringlösung muss der Ostbahnhof umgebaut werden, was die Hauptkosten des Südringausbaus ausmacht). Was meint ihr dazu schafft der Ostbahnhof nach Bau des 2. Tunnels die doppelte Anzahl an Züge, wenn die S2 und S7 nicht mehr wenden müssen?

Tom
Den Tunnel viergleisig auszubauen, dürfte eine Lösung sein, die am teuersten ist und am gefährlichsten ist.

Neben der bereits bestehenden S-Bahn-Strecke dürfte kein Platz mehr sein, um zwei weitere Gleise dort anzulegen. Des weiteren dürfte es da erhebliche Probleme geben, da auf Grund der doch noch relativ geringen Tieflage dort kein Schildvortrieb möglich ist und die gesamte Strecke komplett noch mal von oben aufreißen, dürfte politisch nicht durchsetzbar sein (Gewerbetreibende, Verlegung von Infrastruktur usw).
Wenn man die Strecke unter der jetzigen bauen würde, müsste man SEHR tief in die Erde gehen (man bedenke, dass die U1/U2 HBF, Die U4/U5 am Stachus und die U3/U6 am Marienplatz unterfahren müsste).

Die alternative Tunnelroute verläuft ja parallel zur jetzigen Strecke und ich halte sie gar nicht mal für so schlecht, denn auch wenn es nur zwei Bahnhöfe sind, so hat man am Haltepunkt HBF/Stachus (!) und am Marienplatz zu allen U-Bahn-Linien Anschluss und würde zudem die Stadt im Express-Tempo durchfahren. So gesehen, favorisiere ich diese Strecke.

Der Südring ist für viele Leute aus dem Münchner Umland sicherlich unattraktiv, da sie in die Stadt selbst wollen und nicht irgendwo in der "Pampa" aussteigen möchten. Dennoch halte ich auch diesen für eine gute Lösung, denn es würden weitere Stadtteile in München von der S-Bahn erschlossen werden.
Anonymer Teilnehmer
Re: München: 2. S-Bahn Stammstrecke
02.05.2003 12:16
Hallo,

ich sehe das ähnlich. Der Neubau eines nördlichen Tunnels IST quasi die einzige Möglichkeit den vorhandenen Tunnel viergleisig zu bauen. Aufgrund der großen Tieflage am Stachus und am Marienplatz kommt nur die etwas nördlichere Führung über Marienhof in Frage. Es ist auch kein "Prestigeprojekt" weil es meiner Meinung nach das dringendste S-Bahn-Bauvorhaben in Deutschland sind. Die Herausforderung ist gewaltig aber notwendig.
Die Südumfahrung kam nicht in Frage weil die oberirdischen städtebaulichen Eingriffe zu groß wären. Außerdem hatte man befürchtet daß die Fahrgäste in Laim und Ostbahnhof wieder in den alten Tunnel umsteigen und die Belastung somit nicht abnimmt. Eine südliche Umgehung des Zentrums wird nicht akzeptiert wenn es eine bessere Alternative gibt. Abgesehen davon bliebe das Kopfmachen in Ostbf. bestehen.
Die Mitnutzung der U4/U5 ist vom Tunnelprofil her möglich, daß ja exakt dem der DB entspricht (wie auch in Nürnberg) um Wartungsfahrzeuge der DB einsetzen zu können. Die Einrichtung einer Oberleitung wäre vielleicht auch möglich aber dann könnte man durch den Tunnel neben den zwei vorhandenen U-Bahnlinien nur noch max.3 S-Bahnlinien im 10-Minuten-Takt fahren lassen was keine wirkliche Entlastung bringt.

Hauptargumente für den 2. Tunnel sind für mich:

1) Das Kopfmachen für die Linien von Giesing in Ostbf. könnte entfallen wenn man genau diese in den Tunnel einführt. Der Linksverkehr könnte sogar bestehen bleiben damit man am Ostbf. bahnsteiggleich in den alten Tunnel umsteigen kann.

2)Der Tunnel sollte für RE aus Augsburg, Rosenheim, Mühldorf usw. mitgenutzt werden. Sollte München21 dann jemals kommen braucht man für den Fernverkehr nur noch zwei Gleise zu bauen. Bisher waren immer vier Gleise und die Südumfahrung für die S-Bahn vorgesehen. Im Endeffekt spart man also Geld durch die Zusammenlegung der REs und der S-Bahnen im neuen Tunnel.

3)Ein gegenwärtig von der S-Bahn in Erwägung gezogenes Express-S-Bahnsystem liesse sich mit dem Citytunnel besser realisieren dann würde es aber keinen 10-Mimuten-Takt auf manchen Außenästen geben was ich als Nachteil empfinde.

Nachteil wären außerdem die wenigen Halte in der City für die S-Bahnen von Giesing die man aber mit dem oben erwähntem Prinzip am Ostbahnhof wieder aufheben könnte.

Gruß
Alex
soweit, so gut, aber ein 2. Tunnel hat auch massive Nachteile:

1. Wer durch den neuen Tunnel fährt, kann nach dem aktuellen Stand nur am Marienhof - Marienplatz und am Hauptbahnhof umsteigen. Am Hauptbahnhof liegt die S-Bahn-Haltestelle ungünstigerweise am Nordende des Bahnhofs, nördlich der jetzigen S-Bahn-Station, die U1/U2/U7/U8 liegt aber am östlichen Ende, was lange Umsteigewege zur Folge hat. Von der U4/U5 am Südende reden wir jetzt mal gleich gar nicht. Dann bleibt als einigermaßen annehmbare Umstiegsmöglichkeit nur noch der Marienplatz, der allerdings, genau wie die U3 und U6 schon heute überlastet ist. Das fatale bei der Sache ist jetzt, dass sich die Fahrgäste den Fußweg zur U4/U5 am Hauptbahnhof sparen wollen und lieber mit der U3/U6 zum Odeonsplatz fahren um dort umzusteigen, was die U-Bahn in dem Bereich nochmal zusätzlich belastet.

2. Allerdings will nicht jeder Fahrgast auch in die U-Bahn umsteigen, sondern auch in die Trambahn. Der Trambahnknoten Stachus ist allerdings nicht mehr direkt erreichbar, sondern nur noch über die U4/U5 oder über die alte Stammstrecke.

3. Es gibt natürlich viele Fahrgäste, die direkt in der Innenstadt aussteigen wollen. Heute haben sie dazu an 5 Stationen (Hauptbahnhof - Rosenheimer Platz) die Möglichkeit. Wer jetzt die Stationen Isartor und Rosenheimer Platz erreichen will, muss wohl die alte Stammstrecke benutzen.

4. Dabei kommt das nächste Problem: aus dem Vorteil, die S2 und S7 nicht mehr kopfmachen lassen zu müssen, wird der Nachteil, dass Fahrgäste auf diesen Außenästen nur durch den neuen Tunnel fahren können.

5. Auf den jetzigen Plänen ist am Ende des neuen Tunnels eine Abzweigung Richtung Ostbahnhof und eine Richtung Leuchtenbergring eingezeichnet. Oder im Klartext: Es gibt Züge der S5, S6 und S8, die den Ostbahnhof umfahren, womit sie noch einen Umsteigeknoten weniger erreichen (damit gibt es keine Möglichkeit, vor der Station Marienhof umzusteigen!). Als Lösung dazu wäre eine S-Bahn (ich nenn sie mal S100) ab Leuchtenbergring über Ostbahnhof, alte Stammstrecke nach Pasing denkbar. Das führt aber dazu, dass die Fahrgäste öfter umsteigen müssen.
Beispiel: Flughafen - Messestadt:
wer über die S8 fährt, muss am Leuchtenbergring in die S100, am Ostbahnhof in die U5, um dann am Innsbrucker Ring in die U2/(U7) zu steigen.

nur soviel zu den Nachteilen...
Anonymer Teilnehmer
Re: München: 2. S-Bahn Stammstrecke
04.05.2003 11:56
Hallo Tom,

die auf den Plänen eingezeichnete Tunnelausfädelung die den neuen Ostbahnhof nur tangiert könnte aber nur für Regionalexpresse gedacht sein, ide von Rosenheim, Mühlheim usw. kommen. Ich denke es wäre am sinnvollsten die S-Bahnen die nicht am Ostbahnhof Kopf machen weiter in den alten Tunnel fahren zu lassen. Für die Fahrgäste von Giesing die zum Rosenheimer Platz und zum Isartor wollen wäre die Umsteigemöglichkeit im Linksbetrieb geeignet.

Die langen Umsteigewege lassen sich schon aufgrund der großen Tieflage nicht verhindern. Das soll ja wohl so aussehen, daß man am Hbf. auf einer Seite den Hbf. und auf der anderen schon den Stachus erreicht. Angeblich wurden die 40m Tieflage wegen München 21 gewählt. Warum man nicht die Fernbahnröhren tiefer laufen lässt verstehe ich auch nicht.

Gruß
Alex
Hallo Alex,

dann bleibt ja eigentlich nur noch die Frage wie der Marienplatz die Mehrbelastung verkraften soll und was im Störfall passiert. Ein Störfall im alten Tunnel bedeutet, dass die Linien über den Leuchtenbergring entweder im Hauptbahnhof enden müssten oder über den neuen Tunnel direkt zum Leuchtenbergring (ohne Halt am Ostbahnhof) fahren würden, was für die Umsteiger dort natürlich zum Problem wird.

Die Station Hauptbahnhof/Stachus halte ich zwar für sinnvoll, aber wie soll man Leuten die sich damit nicht auskennen klarmachen, dass das bei manchen S-Bahnen (im alten Tunnel) 2 getrennte Stationen, für andere S-Bahnen im neuen Tunnel praktisch eine Station ist und das die U4/U5 am Hauptbahnhof und am Stachus hält? Der U-Bahn-Plan wird damit relativ kompliziert zu lesen sein.

Tom
Anonymer Teilnehmer
Re: München: 2. S-Bahn Stammstrecke
06.05.2003 10:53
Hallo Tom,

Tja sicher, so ein Störfall im alten Tunnel ist lästig. Aber heute hätte man gar keine Möglichkeit außer die U4 oder U5 um auszuweichen. Mit dem zweiten Tunnel würde dann der Ostbahnhof nicht angefahren werden was aber wohl zu verschmerzen wäre, wenn der Fahrgast rechtzeitig gewarnt wird und am Hbf. in die U4/U5 umsteigen kann (vorausgesetzt die funktioniert dann ;-)). Auf jeden Fall könte man auf eine Störung flexibler reagieren als heutzutage.

Der Netzplan wird mit dem zweiten Tunnel komplizierter, wohl war. AFAIK war aber ein Hauptargument gegen die Südumgehung, daß es den Fahrgast überfordert rauszufinden welcher Zug über die Innenstadt (Tunnel) führt und welcher über die Südumgehung. Da finde ich es symphatischer wenn abgesehen vom Isartor und Rosenheimer Platz die gleichen Halte bedient werden.

Am Marienhof und am Hbf. würde es eine riesige unterirdische Buddelei geben. Wenn der Marienplatz und der Stachus weiter funktionieren sollen müsste es wohl auch direkte Übergänge vom neuen Tunnelbahnhof zur U-Bahn geben ohne das alte Wege gekreuzt werden. Andererseits bräuchte man am Marienhof nicht unbedingt eine Verbindung zwischen altem und neuem S-Bf., am Stachus wäre nur der Übergang zur U4/U5, Straßenbahn interessant und am Hbf. zur U1. Naja, wir werden sehen was die sich so ausdenken.

Gruß
Alex
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