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Nürnberg contra München
geschrieben von Subwaycommander 
Hallo erstmal.
Als Neuling in diesem Forum möchte ich erstmal allen Leuten meinen
Dank aussprechen, die diese Seiten möglich gemacht haben!
Auf so eine pyramidaische Seite habe ich schon ewig gewartet.

Zum Thema:

Als eingefleischter Nahverkehrsfan und beruflich auch angehender Experte
interessiere ich mich seit über 20 Jahren speziell für die U-Bahnnetze in
Nürnberg und München.
Ein ewig leidiges Thema ist und bleibt es, daß München als Landeshauptstadt
Bayerns und der CSU liebstes Kind trotz rotem Ude seit jeher überproportional
gegenüber Nürnberg und seinem Großraum bevorteilt wird.
Niemand wird ernsthaft in Frage stellen, daß das Verkehrsaufkommen in und
um München nicht größer ist als im mittelfränkischen Ballungsraum, aber
lächerliche drei halbe S-Bahnlinien und gut 30 km U-Bahn Nürnberg/ Fürth gegenüber 442 Km S-Netzlänge und ca. 90 km U-Bahn in München sprechen
eine sehr deutliche Sprache.
...und auch aktuell: In München soll mit enormen Kostenaufwand eine zweite
S-Bahnröhre her, wohingegen der Nürnberger Raum froh sein kann, wenn
es zw. Nürnberg und Fürth bei der geplanten S4 überhaupt ein zweites durchgehendes Gleis geben wird.

Vielleicht lehne ich mich bei meinem ersten Forum-Eintrag etwas
weit aus dem Fenster, aber ich finde:
Es muß einfach mehr Gerechtigkeit her in Bayern, speziell beim Nahverkehr!
Kein Wunder, daß der Franke sich immer wie ein bayr. Bürger 2.Klasse fühlt!
Was meint ihr?
Gruß vom neuen Subwaycommander.



Weil jeder Zug zählt!
manu
Re: Nürnberg contra München
09.05.2003 18:08
hallo neugling :-)

du hast absolut recht!!! der beweis für deine these bzg. staatsregierung liegt garnicht soweit zurück. als in nbg (leider) sechs jahre lang die csu den ob stellte und über eine bürgerliche mehrheit verfügte floss nach nbg auch nicht mehr geld; weder in öpnv noch sonst wo hin (frankenschnellweg, usw.).

bleibt nur zu hoffen, dass bei den kommenden landtagswahlen es so ausgeht, dass möglichst viele franken im kabinett sind und diese sich für dieses thema einsetzen.

mfg, ManU!
ich find die Theorie auch interessant München ist zwar größer als Nürnberg aber tortzdem ist das U-und S-Bahn-Netz auch für die Stadtgröße ziemlich groß.

Übrigens was mich schon immer interessiert hat: wie wird man eigentlich beruflich Nahverkehrsexperte?
Hallo Tom,

bin nur hobbymäßig Nahverkehrsexperte aber sag trotzdem mal was;-)) .

Der U-Bahnbau in München und Nürnberg findet nur deshalb statt, weil das Land Bayern ihn zu fast 80% bezahlt. Das heißt im Vegleich zur restlichen Republik ist das was in N und M gebaut wurde und wird fast schon Luxus. Als Beispiele seien hier Düsseldorf, Köln, Frankfurt und Hamburg genannt. Dort würde der Bund wesentlich mehr dazuzahlen aber der Wille der Regierungen ist dort nicht vorhanden (abgesehen von jüngeren Tendenzen in D und K). Ich begrüße als Fan jeden Kilometer U-Bahn der gebaut wird, aber diese Realität muss man schon sehen.

Also das Land Bayern zahlt es, was ich sehr beachtlich und weitsichtig finde. Da kommt nunmal die Landeshauptstadt besser weg (gerecht ist das wohl nicht). Der Bund würde allenfalls den zweiten S-Bahntunnel in M als dringliches Vorhaben bezuschussen.

Was wirklich auffällt ist das zurückgebliebene S-Bahnnetz in Nürnberg. Da müsste mehr passieren. Aber auch da ist offensichtlich, daß eine S-Bahn nach Siegelsdorf oder Erlangen nicht die Notwendigkeit des zweiten S-Bahntunnels in M erlangt.
Aber hier sind die Probleme z.T. hausgemacht (Die Paralellführung zur U1 nach Fürth verhindert Zuschüsse für die S-Bahn über Fürth nach Erlangen).

Abgesehen davon haben Fürth,Erlangen und Nürnberg zusammen immer noch weniger Einwohner als München. Ich hab natürlich keine Zahlen zur Hand, aber angesichts der herausragenden wirtschaftlichen Bedeutung Münchens in Gesamtdeutschland bin ich da skeptisch ob das Verkehrsaufkommen beider Ballungsräume vergleichbar ist.

Hoffentlich habe ich als "Außerirdischer" niemandem auf die Füsse getreten. Mögen N und M noch viele Kilometer Schnellbahnen in Betrieb nehmen, deutschlandweit sind sie da derzeit Vorreiter.

Gruß
Alex
es ist doch klar, dass die münchner mit uns franken nicht so richtig zu recht kommen, vielleicht können sie es einfach nicht ertragen dass nbg auch seine vorteile hat...
jedenfalls merkt man klar, dass viel VIEL mehr geld nach münchen fließt, und zwar deshalb weil münchen landtagssitz ist und landeshauptstadt.

ich finde es auch eine schweinerei, in münchen denk man einfach mal so an ne miliarde für ne neue stammstrecke der sbahn, während in nbg fast nichts passiert! für eine milliarde könnte man etliches in nbg endlich bauen:

zb: s5 nach ansbach, s6 nach neumarkt (brauchen keine neuen gleise, schnäppchenpreise quasi)
s bahn betrieb nach cadolzburg, s bahn betrieb nach hersbruck (rechts pegnitz), wiederaufbau der bibertbahn bis nach weinzierlein (betrieb mit 2 642 triebwägen..)

alles machbar, doch das geld bleibt aus!!

meine meinung!
ciao schedel
Norimbergus
Re: Nürnberg contra München
11.05.2003 03:02
Es mag zwar stimmen, daß der Freistaat überproportional viel Geld auch in den Nürnberger Nahverkehr steckt, aber unser Vergleich dürfen nicht die Städte anderer Bundesländer sein, sondern München. Schließlich werden die U- und Stadtbahnen anderer Länder aus deren Etats bezahlt (oder eben nicht bezahlt), also aus den Steuern, die in diesen Ländern eingenommen werden (vom Länderfinanzausgleich einmal abgesehen), und in Bayern werden die Nürnberger und die Münchner U-Bahn entsprechend von den Steuern bezahlt, die in Bayern eingenommen werden. Und davon möchten wir bitteschön auch einen gerechten Anteil. (Ähnliches gilt nebenbei bemerkt auch im Kulturbereich. Der Freitstaat zahlt bei den meisten kommunalen Theatern etwa 30% der Subventionen, was es in anderen Ländern nicht gibt, aber in München finanziert er zwei Opernhäuser, das Staatsschauspiel und das Staatsballett ganz aus seiner Kasse. Er gibt also für die Münchner Theater etwa zehn mal so viel Geld aus wie für die Nürnberger - und das ist entscheidend, da wir alle in den gleichen Topf zahlen, aus dem so ungleich wieder verteilt wird. Die Frankfurter Theater werden vom Land Hessen zwar noch viel schlechter unterstützt als die Nürnberger vom Freistaat, aber die Frankfurter zahlen auch keine Steuern, die dann in Nürnberg landen. Ich hoffe, das war jetzt nicht zu sehr off-topic.)

Allerdings finde ich die Benachteiligung Nürnbergs bei der U-Bahn auch nicht wirklich gravierend. Sicher könnte das Nürnberg-Fürther Netz etwas größer sein, schließlich sind Nürnberg und Fürth zusammen etwa halb so groß wie München, da kann man sich auf den Standpunkt stellen, daß das Netz auch halb so lang sein soll. Aber solche statistische Rechnungen bringen nicht viel, man muß auch den Bedarf bedenken.
Eklatant ist die Sache tatsächlich bei der S-Bahn. Hier hat der Freistaat viel zu spät viel zu zögerlich agiert. In einem Artikel in der NN (ich glaube, das war anläßlich des Beginns des Betriebs der S3) stand mal, daß für die Finanzierung der S-Bahn Land und Bund zuständig sind, und daß die Nürnberger S-Bahn der einzige Fall war, in dem ein Bundesland (also Bayern) einen Teil seiner Kosten auf die Kommune abgewälzt hat.
Das hausgemachte Problem N-FÜ gäbe es auch gar nicht, wenn die S-Bahn nach Forchheim schon in den 70ern gebaut worden wäre.
Und daß München einen größeren Bedarf nach Ausbau des SPNV hat als Nürnberg mag schon sein, aber man muß sich auf fragen, woran das wohl liegt. Und ob ein verbessertes Angebot nicht auch mehr Nachfrage generiert. War nicht vielleicht das hervorragende S-Bahn-Netz ein wichtiger Standortfaktor und mitentscheidend für die positive Entwicklung, die München in den letzten Jahrzehnten erlebt hat? Könnte es nicht sein, daß Nürnberg jetzt viel besser dastünde, wenn das S-Bahn-Netz schon in den 70ern begonnen und dann zügig ausgebaut worden wäre und Nürnberg auch bei sonstigen staatlichen Leistungen gerecht behandelt worden wäre? Es ist billig, erst einen Standort massiv zu bevorteilen und dann zu sagen, im anderen Standort ist ja nichts los, da brauchen wir nicht so viel investieren, da der Bedarf nicht so groß ist.
Hmmm, stimmt schon, wenn man den geschichtlichen Werdegang der S-Bahn-Nürnberg verfolgt gewinnt man fast den Eindruck es wäre ein ungeliebtes Kind der DB AG bzw. Bayerns. Jahrzehntelanger unattraktiver DB-Nahverkehr und dann eine S-Bahn mit kürzeren Bahnsteigen und viel längeren Ausbauintervallen. Allein die Tatsache das von Anfang an Wendezüge eingesetzt wurden anstatt Triebzüge lässt tief blicken.



Nachricht bearbeitet (12.05.03 09:38)
Hallo Michael,

ja, s-bahnseitig ist Nürnberg immer im Nachteil gewesen. Das liegt zum einen an BAyern aber wohl auch daran, daß die S-Bahn-Nürnberg nicht im Fokus der DB AG ist. Dann kamen noch die leidigen Querelen mit der ICE-Trasse Leipzig-Nürnberg-Ingolstadt dazu (Spange Fischbach-Reichswald oder doch über Roth, nach Erlangen doch viergleisig wegen ICE usw.). Wie sieht es denn momentan mit der S-Bahn nach Erlangen aus. Man hört nichts mehr? Wie sieht es mit demBetrieb der S-Bahn nach Roth aus? Bin da nicht mehr auf dem neuste Stand.

Gruß
Alex
Hallo Supertom.

Also Nahverkehrsexperte ist keine echte Berufsbezeichnung, aber
angehender Verkehrsgeograph, Mitarbeiter der MVG, Hoppy-Verkehrsplaner
und U-S-Bahnfreak ist halt etwas lang.
Gruß vom Subwaycommander.



Weil jeder Zug zählt!
hallo alex,
die s-bahn nach roth fährt seit juni 2001, die sbahn nach forchheim über erlangen ist so gut wie im bau, wir etwa 2009/10 fertig sein...
die sbahn nach ansbach wird ab 2004 gebaut und ist anfang 2006 fertig, die sbahn verlängerung der s1 ab lauf nach hartmannshof soll etwa 2007 fertig sein, eine s-bahn nach neumarkt ist in planung und soll auch etwa 2007/8 fertig sein...


ciao

Hallo,

die Geschichte der S-Bahn ist m.E. wirklich ein Trauerspiel. Einerseits kam das Netz historisch nie richtig in Schwung, andererseits überlager(te)n Fernverkehrsprojekte viele Planungen. In 10 Jahren, wenn die ganzen Netzerweiterungen fahren, sieht es schon besser aus, doch beneiden ich Städte bzw. Regionen wie Hannover und Rhein-Neckar, denen auf einen Schlag ein ganzes Netz hingestellt wurde.

Die Anbindung der Region dürfte dann mit einem 20 Minuten Takt (auch wenn 40 Minuten in der Nebenverkehrszeit etwas lang sind) zufriedenstellend gelöst sein, doch liegt das große Manko der Nürnberger S-Bahn m.E. in ihrer fast nicht vorhandenen Bedeutung im innerstädtischen Schnellverkehr. Der 20/40 Minuten Takt ist nicht attraktiv genug, als daß man es ohne Kenntnis der genauen Abfahrtszeiten "wagen" könnte, die S-Bahn innerstädtisch zu benutzen.
Im Stadtbereich (Frankenstadion, Laumamholz und evtl. Eibach) sollte daher der Takt durch Verstärkerzüge (als Kurzüge) halbiert werden, um die innerstädtische Attraktivität zu steigern.

Auch die bauliche Ausführung der S-Bahn erinnert oft an Sparversionen allererster Güte, die vielleicht auch eine Taktverdichtung verhindert, vom Komfort für die Fahrgäste ganz zu schweigen.

- Katastrophale Planung des S-Bahnhofs Frankenstadion
- Abfahrt der zukünftigen S-Bahn nach Ansbach nicht vom S-Bahnsteig 2/3
- S-Bahnhof Steinbühl kann nicht von allen Linien bedient werden die nach Westen und Süden verkehren.
- Numernwechsel der S-Bahnen am Hauptbahnhof verwirrt die Fahrgäste. Man hätte statt dessen lieber die S 1 oder S 2 bis Roth vekehren lassen und auf die Nummer 3 ganz verzichten sollen.

Am ärgerlichsten ist jedoch, daß man den Westkopf des Hauptbahnhofs nicht komplett umgebaut hat, wie es am Ostkopf geschah. Die Maßnahme wäre zwar aufwendig und wohl auch teuer gekommen, doch hätte man einerseits den Fernverkehr neu ordnen können und andererseits einen (großen) S- Bahnhof errichten können, der von allen 3 Linien (Roth, Ansbach, Fürth) bedient wird und so günstige Umsteigemöglichkeiten der S-Bahnen untereinander (damit Reisezeitverkürzung und Entlastung des Hauptbahnhofs) sowie einen Übergang für alle zur Straßenbahn (später vielleicht U-Bahn) bietet.

Naja; genug geärgert

Andreas
du hast schon recht andreas, was in nürnberg fehlt ist die bedeutung der sbahn wie in berlin oder hamburg oder münchen.
ich würde die abschnitte reichelsdorf - hbf - feucht sowie hbf - lauf mit einem 10 minutentakt belegen damit man dort mehr attraktivität erreicht, das problem mit dem linienwechsel am hbf nervt mich auch sehr! das ist nur verwirrend...


ciao schedel
Da sprecht ihr mir mal wieder aus der Seele.

Was wir in Nürnberg haben ist doch eh nur eine Pseudo-S-Bahn!

Das fängt schon beim Fahrzeugpark an.
Statt wie in den meisten anderen Städten einen echten S-Bahntriebzug
einzusetzen, werden wir mit den komischen Wendezuggarnituren beglückt.
Diese Art von Fahrzeug ist meiner Meinung nach nicht nur ungeeignet für
das Nürnberger S-Bahnnetz, sondern fast schon schädlich.
-ein Verstärken oder Schwächen der Züge geht nur mit großem Aufwand
-Die Möglichkeit von Flügelzügen, wie sie für die Strecke nach Neumarkt
überlegt wurde, scheidet ebenso aus.
-Z.B. der ET423 kann deutlich besser beschleunigen, was auf den oftmals
kurzen Stationsabständen wie etwa zum Frankenstadion raus von Vorteil
(gewesen) wäre.
-Die Toiletten in den Wendezügen sind auf allen bisher eröffneten Strecken
fast schon überflüssig bei den relativ kurzen Linien und gehen zu Lasten
der Kapazitäten.

Baulich ist das Netz ohnehin eine einzige Katastrophe und Billigvariante, so wie es Andr. M. geschrieben hat.
Es wird in keinster Weise an die Zukunft gedacht.
Bestes Beispiel: Eingleisig von Nbg nach Fürth, ein Desaster!

Noch ne Frage: Warum um Alles in der Welt sollen denn die Bahnsteige
an den noch geplanten Strecken nur noch einen 75cm hohen Banhnsteig
erhalten, das ist doch völliger Unsinn bei den jetzigen Fahrzeugen.
Das einzige sinnvolle Fahrzeug für diese Bahnsteighöhe wäre der
ET424, wie er in Hannover fährt. ???
Gruß Subwaycommander.



Weil jeder Zug zählt!
FRECHHEIT!!
15.05.2003 22:32
> Noch ne Frage: Warum um Alles in der Welt sollen denn die
> Bahnsteige
> an den noch geplanten Strecken nur noch einen 75cm hohen
> Banhnsteig
> erhalten, das ist doch völliger Unsinn bei den jetzigen
> Fahrzeugen.
> Das einzige sinnvolle Fahrzeug für diese Bahnsteighöhe wäre
> der
> ET424, wie er in Hannover fährt. ???
> Gruß Subwaycommander.


DAS IST DER GRÖSSTE SCHWACHSINN DER JE GEBAUT WURDE!!
das ist der absolute witz, ich mein was soll der kak?? alle reden von der zukünftigen s1 forchheim - hartmannshof, aber wie soll das funktionieren?!
die bahn ist sooo scheiße (sorry) was die sbahn nbg betrifft!! absolute frechheit ist des, nürnberg - fürth 1 gleis das ist der witz, das heißt mehr als ein 20 minuten takt ist nicht möglich!! (gleicher fehler richtung eibach!)


wooooa ich bin schon wieder so sauer auf die bahn!!!!
achja offizielle begründung für die 76cm bahnsteige: die bahnsteige ermöglichen im gegensatz zur den 96cm bahnsteigen den mischbetrieb mit zügen die doppelstockwägen führen...naja wer will schon doppelstockwägen als sbahn haben?!

und warum fährt auf der s3 die sbahn nicht mit 5 wägen wie geplant und gebaut?! und warum hat nürnberg keine sbahn triebzüge vom typ 423?

ciao schedel
Hallo,

gibt es irgendwo im Netz Pläne bzw. eine genaue Beschreibung des Baus der S-Bahn nach Forchheim und des Ausbaus der ICE-Strecke nach Bamberg?
Falls nicht, könntet ihr mir die Pläne, von denen Ihr wißt kurz beschreiben, insbesondere hinsichtlich der S-Bahn und des Streckenausbaus zwischen Nürnberg und Erlangen?


Was ist aus den Tunnelprojekten geworden (ICE-Tunnel Gostenhof-Eltersdorf und Gütertunnel Rothenburger Str. Eltersdorf)? Sind die endgültig gestorben?

Wie will man die bestehende Strecke überhaupt um 2 Gleise erweitern, gerade im Bereich Neusündersbühl/Jansenbrücke?

Wie will man die Verkehrsströme (Abzweig der Fernbahn nach Erlangen und Würzburg), S-Bahn, Abzweig der Ringbahnh) beim Bahnhof Fürth entflechten? Zum störungsfreien und flüssigen Betrieb müßten dort doch gewaltige Kreuzungsbauwerke entstehen!

Wird eine mögliche Weiterführung der S-Bahn von Fürth in Richtung Siegelsdorf planerisch berücksichtigt?


Auf den Homepages der Bahn, des Verkehrsministeriums, der Stadt usw. ist immer nur von einem "viergleisigen Ausbau" zwischen Nürnberg und Ebensfeld die Rede, doch gibt es nirgendwo Detailpläne. Da ich momentan nicht mehr in Nürnberg wohne und nur noch zu Besuch komme, bin ich auch von der Lokalpresse abgeschnitten.

Vielen Dank im voraus

Andreas
hey du hast ne email von mir....

ciao schedel



Nachricht bearbeitet (16.05.03 14:26)
Benji
Re: S-Bahn Nürnberg; ein Ärgernis
18.05.2003 20:17
Ein wenig muss ich bei so viel Kritik schon einmal richtigstellen:

* Bauzeit: Die Verzögerungen auf den Strecken nach Schwabach/Roth und Erlangen/Forchheim ist den lange Zeit unklaren Fernverkehrsplanungen geschuldet. Schliesslich wäre es auch dumm gewesen, Bauwerke zu errichten, die nach kurzer Zeit ggf. wieder hätten abgerissen werden müssen.

* Qualität: Ein erhebliches Qualitätsmerkmal der Nürnberger S-Bahn liegt (bisher) in den unbhängigen Trassen. Weder auf S1, S2 noch S3 findet Mischverkehr mit anderen Linien oder gar dem Fernverkehr statt, die einzelnen R4-Zugpaare einmal ausgenommen. Dieses Unabhängigkeit gibt es im Münchener Netz nicht und zu Beginn (1972) gab es dort noch viel weniger davon als heute. - Sie macht aber u.U. einen erheblichen Teil der Pünktlichkeit aus.

Allerdings muss man natürlich berechtigter Weise hinzufügen, dass die künftigen Nürnberger S-Bahn-Strecken (Ansbach, Neumarkt) teilweise keine S-Bahnen in diesem bisherigen Nürnberger Sinne mehr werden, sondern im Mischverkehr betrieben werden sollen. Also eher umbenannte Regionalbahnen mit anderem Fahrplan, aber das ist m.E. auch ok so.

Den anderen Kritikpunkten stimme ich zu, wobei sich hier teilweise (aber leider eben auch nur teilweise) Entspannung anbahnt:

[1] Fahrzeuge: Mittel- bis langfristig wird auch das Nürnberger Netz Triebwagen an Stelle von Wendezügen bekommen. Toiletten sind aber in jedem Falle immer gut.

[2] Bahnsteighöhe: Zunächst erschien es auch mir als Unsinn (Umbau 96 cm auf 76 cm), und in einer lange andauernden Übergangsphase wird es das auch sein. Aber es ist die Voraussetzung für den künftigen Mischbetrieb mit RegionalBahnen / RegionalExpressen auf einzelnen Strecken (so wie heute schon z.B. die Bahnsteige in Laufamholz die diese künftige Höhe aufweisen), und in so fern ist es konsequent. Solange der Mischbetrieb nicht zu einer erheblichen Verschlechterung der Pünktlichkeit führt bringt er ja auch nur Vorteile, z.B. klare Trennung des Nahverkehrs und eben nicht nur der S-Bahn vom Fernverkehr. Dafür müsste natürlich m.E. ausreichend Sorge getragen werden, z.B. bei der Fahrplangestaltung.

[3] Steinbühl: Stand der Dinge vor einigen Jahren, dass die Konzeption dieses Bahnhofes alle drei Linien berücksichtigt. Und vor Ort sieht es ja auch danach aus. Wenn die Ansbacher Strecke nun anders geführt werden soll, dann ist es bestimmt wieder eine ärgerliche Sparmaßnahme wie auch...

[4] ... der Wegfall der Station Neusündersbühl, der im Zusammenhang mit einer orderntlichen Ringlinie (nicht wie heute vier unterqualifizierte Teillinien) ebenso viel Bedeutung zukäme wie allen anderen Stationen am Ring. Bei der S2 war man hier noch wesentlich visonärer: Die Station Dutzendteich wurde damals extra zum Ring hin verlegt.

[5] Nürnberg - Fürth: Sieh hierzu die Stellungnahme von ProBahn. Der dortigen Forderung nach 2 Gleise für S-Bahn und Nahverkehr an Stelle des geplanten jeweils nur einem Gleis für nur S-Bahn (nördlich der Fernverehrsgleise) und nur Nahverkehr (südlich der Fernverkehrsgleise) schliesse ich mich voll an:

[www.pro-bahn.de]

Norimbergus
Re: Nürnberg contra München
18.05.2003 23:42
zu [2] Mischbetrieb ist ja schön und gut, aber Barrierefreiheit sollte es schon geben. Dann muß man halt das entsprechende Material einsetzen. Ich denke, Nürnberg wird nicht der einzige Fall sein, in dem so ein Mischbetrieb möglich ist oder sein soll. Da sollte es doch möglich sein, die Einstiegshöhen der verschiedenen Zugarten zu harmonisieren.
Ich habe mich in Hamburg sehr über die dortige U-Bahn geärgert, weil es teilweise Niveauunterschiede oder Spalte von bis zu 20cm Höhe bzw. Breite zwischen Bahnsteig und Zügen gegeben hat.
Bezüglich Barrierefreiheit ist ja auch der Bahnhof Röthenbach/Pegnitz eine Katastrophe: Zugang ist nur über eine Treppe möglich.

zu [5] Wird es eigentlich ohne große Umbauten möglich sein, später einmal das demnächst entstehende südliche Nahverkehrsgleis für den Fernverkehr und das nörliche Fernverkehrsgleis für die S-Bahn zu nutzen? Werden die neuen S-Bahn-Haltestellen so gebaut, daß sie später dementsprechend genutzt werden können? Wird ein späterer S-Bahn-Halt Neusündersbühl berücksichtigt und genügend Platz zwischen den Gleisen gelassen? Wenn irgendwann mal hoffentlich auch die Rangaubahn, Zenngrundbahn usw. mit der S-Bahn bedient werden, dann wäre das doch nötig. Oder muß dann im Norden ein fünftes Gleis gebaut werden?
Norimbergus schrieb:

> zu [2] Mischbetrieb ist ja schön und gut,
> aber Barrierefreiheit sollte es schon geben.

Langfristig wird es die ja dann wieder geben. Nur in der Übergangsphase wird es 96 cm Fahrzeuge an 76 cm Bahnsteigen (und ggf. umgekehrt) geben. Darauf sollte/könnte man m.E. mit bestimmten Maßnahmen wie einer Linienführung die diese Nachteile begrenzt und einer Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer z.B. an einer Tür o.ä. reagieren.

Leider betreibt die Bahn, bedingt durch unterschiedliche Vorstellungen in den einzelnen Bundesländern (= Besteller des SPNV) derzeit eben mehrere verschiedene Bahnsteighöhen. Im Karlsruher Raum sind z.B. 56 cm die Regel. Lediglich von den uralten 38 cm wird man sich nun fast überall im Bundesgebiet verabschieden, bis auf 1 oder 2 Länder.

> zu [5] Wird es eigentlich ohne große
> Umbauten möglich sein, später einmal
> das demnächst entstehende südliche
> Nahverkehrsgleis für den Fernverkehr
> und das nörliche Fernverkehrsgleis für
> die S-Bahn zu nutzen? Werden die
> neuen S-Bahn-Haltestellen so gebaut,
> daß sie später dementsprechend genutzt
> werden können? Wird ein späterer S-Bahn
> -Halt Neusündersbühl berücksichtigt und
> genügend Platz zwischen den Gleisen
> gelassen?

Nach meiner Kenntnis der Pläne leider alles zu verneinen.

> Wenn irgendwann mal hoffentlich auch
> die Rangaubahn, Zenngrundbahn usw.
> mit der S-Bahn bedient werden, dann
> wäre das doch nötig.

Für diese Linien kommt alternativ aber auch eine Einbindung in das U-Bahn-Netz oder ein Straßenbahnbetrieb in Frage.

> Oder muß dann im Norden ein fünftes
> Gleis gebaut werden?

Nach dem letzten Stand der mir bekannten Pläne: ja.

Im Übrigen wird auch die früher einmal geplante S-Bahn nach Siegelsdorf und damit der entsprechende Abzweig nicht mehr baulich berücksichtigt. Darin gründet sich auch, warum das S-Bahngleis zwischen Nürnberg und Fürth nördlich und das R-Bahngleis südlich der Ferngleise liegen soll: Somit ist es möglich, sich westlich des Bf. Fürth jegliches Überwerfungsbauwerk zu sparen.
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