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[M]Tiefenlage der U-Bahn
geschrieben von Anonymer Benutzer 
Anonymer Benutzer
[M]Tiefenlage der U-Bahn
02.10.2003 20:40
Hallo,

ich komme aus Berlin und war vor zwei Wochen in München.
Bin dort täglich mit der U-Bahn von Goetheplatz bis Giselastraße und zurück gefahren. Dabei ist mir die verhältnismäßig große Tiefenlage des Tunnels aufgefallen, d.h. vom Zwischengeschoss bis zum Bahnsteig war nochmal ein ziemlicher Höhenunterschied zu überwinden.
Nun habe ich in einem Thread weiter unten schon gelesen das der Tunnel unter der Lindwurmstraße ehemals als S-Bahn geplant und schon zu NS-Zeiten gebaut worden ist.
Daher meine Frage: Ist diese Tiefenlage für München typisch (bin andere Strecken nicht gefahren)? Und welche Bewandnis hat das?

Desweiteren ist mir am Olympiapark ein verwahrloster S-Bahnhof aufgefallen.
Stammt der noch von 1972? Und wenn ja, wurde extra für die Olymp. Spiele eine S-Bahn-Stichstrecke gebaut und danach wieder aufgegeben? Also so verfallen sah der Bhf eigentlich noch nicht aus, ich habe dafür nur keine bessere Erklärung.

Würde mich freuen, wenn mir jemand da weiterhelfen könnte.

Vielen Dank im voraus für Antworten.


Gruß
Gunnar
Hallo!

Die Tiefenlage der U-Bahn am Goetheplatz ist für München schon typisch, ich würd sogar sagen die U-Bahn liegt dort in relativ geringer Tiefe. Am Marienplatz liegt die U3/U6 in sehr großer Tiefenlage unter der S-Bahn (die dort auf 2 Ebenen übereinander liegt), aber die tiefste Stelle liegt auf der U4/U5 zwischen Karlsplatz (Stachus) und Odeonsplatz 36m unter der Erde.

Im Vergleich zu den Berliner Strecken (vor allem den sehr alten) liegen aber alle Bahnhöfe relativ tief, damit man überall noch ein Verteilergeschoss einbauen kann.

Zum Bahnhof Olympiapark: Dieser wurde erst 1988 aufgegeben, deshalb sieht der noch nicht so verfallen aus. Die S-Bahn-Strecke führte direkt auf den Nordring, das ist nicht sonderlich weit. Der Bahnhof wurde nach Olympia nur noch bei Großveranstaltungen im Olympiastadion genutzt, war aber nie sehr frequentiert und 1988 hat man ihn dann aufgegeben.

Viele Grüße nach Berlin!

Tom
Hallo Gunnar,

der Grund für die große Tiefe der U - Bahn liegt in den geologischen Vorraussetzungen in München begründet. Der Untergrund ist in München sehr sandig (Schotterebene). Gleichzeitig ist der Grundwasserspiegel sehr hoch (Isar) mit einem relativ starken Strom (Nähe zu den Alpen). Um dieser ungünstigen baulichen Situation auszuweichen, hat man etliche Tunnel unter der grundwasserführenden Schicht gebaut. Dies hat den Vorteil, dass man die Tunnel bergmännisch vortreiben kann. Durch die Tunnelbauweise hat man während der Bauzeit wiederum geringe Behinderungen und Belästigungen an der Tunneloberfläche.

Der tiefste Bahnhof ist übrigens Trudering, wo es aufgrund von geol. Unregelmäßigkeiten während des Baus zu einem Einbruch des Erdreichs und mehreren Toten gekommen ist.

Am Marienplatz liegen S - Bahnen untereinander und die U - Bahn darunter in sehr weit auseinanderliegenden Tunnelröhren, weil man in den 60ern Bedenken wegen der Statik des Rathauses hatte.

Holger

Der tiefste Bahnhof ist Trudering? Ich dachte der tiefste Bahnhof ist am Karlsplatz mit 34m
hab ich auch immer gedacht! wie tief liegt trudering denn?

Anonymer Benutzer
Re: [M]Tiefenlage der U-Bahn
04.10.2003 13:58
Hallo,

erst mal vielen Dank für die Infos.

>Der Untergrund ist in München sehr sandig (Schotterebene). Gleichzeitig ist der Grundwasserspiegel sehr hoch (Isar) mit einem relativ starken Strom (Nähe zu den Alpen). Um dieser ungünstigen baulichen Situation auszuweichen, hat man etliche Tunnel unter der grundwasserführenden Schicht gebaut.

In Berlin gibt es da ungefähr die gleichen Voraussetzungen (Sander, Urstromtal), sieht man aktuell beim Lehrter Bahnhof, wo sich die Gründung auch veteuert und in die Länge gezogen hat, oder bei Parlamentsbauten (Jakob-Kaiser-Haus). Aber da hat man halt versucht über der grundwasserführenden Schicht zu bauen.
Die geringeren Beastung des Oberflächenverkehrs und strassenunabhängigere Trassenführung ist selbstverständlich ein gutes Argument, auch wenns ein bißchen teurer wird. Aber München hat(te)
ja Geld;-)

Zum S-Bahnhof Olympiapark: Traurig, traurig,erinnert mich irgendwie an die toten Strecken in Berlin. Die S-Bahn scheint in München ja eh atwas das Stiefkind zu sein, oder irre ich mich da?

Gruß
Gunnar
naja stiefkind würde ich mal nicht sagen! die s-bahn ist in münchen sehr sehr populär, sie wäre noch attraktiver wenn auf einigen strecken der 10-minuten takt im angebot wäre!

Hallo nach Nürnberg!
Der 10-Minuten-Takt wird kommen. Deswegen wird bei der S-Bahn ja schon seit Jahresanfang fleissig eine LZB auf der Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof verlegt (der Grund für die Tunnelsperrungen am Wochenende).
Deiner Aussage, daß die S-Bahn sehr populär ist, kann man nur mit gemischten Gefühlen zustimmen. Die S-Bahn ist unumstritten der wichtigste Nahverkehrsträger für die Pendler aus der und in die Region. Ob sie deswegen allerdings beliebt ist (vor allem jetzt, wenn sich täglich Verspätungen anhäufen), steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Ich würde aber dennoch nicht sagen, daß die S-Bahn als Stiefkind anzusehen ist. Was ich jedoch schon gehört habe, ist, daß Fahrgäste, die auf einer Strecke die S-Bahn oder ein MVG-Verkehrsmittel benützen können, doch lieber auf die MVG-Verkehrsmittel (= U-Bahn, Tram, Bus) zurückgreifen. Das sollte der BEG (= Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH = Besteller der Nahverkehsleistungen) und der DB Regio doch noch ein wenig zu denken geben.

Viele Grüße
Der Fahrgast
Anonymer Benutzer
Re: [M]Tiefenlage der U-Bahn
11.10.2003 21:17
Hallo,

da bin ich ja doch etwas verwundert.
Das heisst, dass auch im Innenstadtbereich zur Hauptverkehrszeit nur ein 20-Minuten-Takt existiert?
Also dann kann die S-Bahn für den innerstädtischen Verkehr ja wirklich kaum Relevanz haben. Muß sie in München wahrscheinlich auch nicht?!

Aber eins möcht ich noch sagen, auch wenns offtopic ist: Um die Radfahrwege beneide ich euch, hab mich sehr wohl gefühlt, auch wenn ich nicht mein eigenes Radl dabeihatte:-)

Gruß
Gunnar
ja alle linien (7 stück) fahren "nur" im 20 minuten takt. mehr geht ja bekanntlich net (tunnel) deswegen wird da ja fleißig gebastelt damit man auf manchen linien (s2/s4) demnächst den 10 minutentakt hat.n optimal wäre natürlich so ein taktzeitenschema wie in berlin oder hamburg, wo man auf den meisten linien schon im 10-minuten takt, bzw 5 minuten takt fährt.

naja es fehlen eben die gleise, mensch warum hat man damals den tunnel net 4-gleisig gebaut *g*

gruß MS

ps: juhu 600. post..

Das stimmt leider nicht ganz, folgende Linien werden ab Ende 2004 im 10-Minuten-Takt fahren: S2 (von Dachau bis Leuchtenbergring), S3 (jetzige S8-West ab Maisach bis jetzige S5 Zorneding) sowie S5 (Wessling bis jetzige S2 Deisenhofen).

Wer sich über die Nummern wundert: Ende 2004 ändern sich sämtliche Ost-Äste der S-Bahnen, im Westen stimmt's endlich wieder wenn die S8 wieder S3 heißt wie früher.

Heute fahren auf der Stammstrecke wie gesagt 7 Linien im 20-Minuten-Takt und in der HVZ noch Verstärker auf der S8 Olching-Ostbahnhof. Das macht dann alle 2-5 Minuten einen Zug auf der Stammstrecke.



--
U-Bahn München
äääääähm du hast es erkannt, ich bin voll verpeilt mit den ost-ästen.

kannst du eventuell die neue linienfolge hier reinposten?! warum hat man die s3 damals in s8 umbenannt? und warum macht man das jetzt wieder rückgängig? gab es eine zeit wo s3 und s8 fuhren? ich hab immer gedacht die s3 würde bei eröffnung der flughafen strecke in s8 umbenannt?

gruß MS

Ich hab den geplanten Netzplan mal online gestellt: [home.flosch.de]

S3 und S8 fuhren eine Zeit lang beide, S3 Nannhofen-Ostbahnhof und S8 Pasing-Flughafen. Das wurde dann zusammengefasst soweit ich mich erinnere. Deswegen war eine ganze Weile auf den Netzplänen auf der Stammstrecke eine Linie zu viel zu sehen weil nur der Teil überklebt wurde, der die ex-S3 enthielt.

Angeblich hat man dann S8 als Bezeichnung gewählt weil "S8 fährt zum Flughafen" den Leuten eingetrichtert wurde und man das nicht ändern wollte. Ob das stimmt, weiß ich nicht, ich find's relativ blöde irgendwie.
Hallo,

S8 hat die Linie geheißen, weil die S8 als achte Linie hinzugekommen ist. Man hat die S3 gebrochen, weil man den Fluggästen nicht zumuten wollte, mit ihren Koffern in eine schon recht volle S- Bahn aus Maisach einzusteigen. Anfangs ist die S8 auch ganztags als Langzug gefahren. Hat man dann aber aus Kostengründen wieder aufgegeben.

Holger
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