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[N] Geisterstrecken: Homepage von Klaus Schöner
geschrieben von andr.m 
Hallo Klaus,

ich habe einige Fragen zu der Auflistung der Geisterstrecken auf Deiner Homepage.

[mitglied.lycos.de]

Generell wäre es schön, wenn Du immer die Epoche nennen würdest, aus der die Planung stammen (z.B. die geplante Straßenbahn in Richtung Scharrerstr/Zabo) sowie eine Quelle (Literatur, Flächennutzungsplan, o.ä.)

Sind die Mitteldurchlässe der Ringbahnbrücken in der Gleiwitzer bzw. der Münchner Str. nicht auch Relikte der Straßenbahnplanungen für das Reichsparteitagsgelände?

>Minervastr. - Finkenbrunn
Für eine einstmals angedachte U-Bahnstrecke über Gibitzenhof zur Gartenstadt wurde die Trasse entlang des ehem. Ludwig-Donau-Main Kanals freigehalten.

Hast Du nähere Informationen zu den Planungen? Meinst Du den Verlauf des Ludwigkanals vom Wacholderweg bis zur Straße "Finkenbrunn"? Welchen Sinn hätte solch eine Trasse gehabt? Die Bebauung (auf einer Seite der Trasse ist nur Wald) ist doch nicht schnellbahnwürdig oder war eine dichtere Bebauung bis an die A 73 heran geplant? Als Umsteigestation mit Busanschlüssen in alle Richtungen erscheint mir ein Bahnhof Finkenbrunn auch unsinnig. Die Frankenstraße liegt nicht weit entfernt und Eibach wird besser durch Röthenbach angeschlossen?
Oder war damals schon eine Weiterführung in Richtung Kornburg (ähnlich der heute geplanten Stadtbahn) angedacht?

>Eichenwaldgraben
Im Bereich Weiherhaus/Herpersdorf ist ein breiter Grünstreifen freigehalten worden. In den sechziger Jahren war noch ein S-Bahnabzweig von Reichelsdorf über Weiherhaus nach Langwasser geplant. Nach heutigen Vorstellung soll die geplante Stadtbahn nach Kornburg entlang des Eichenwaldgrabens verkehren.

Wie hätte die S-Bahn genau verlaufen sollen? Hätte diese im Bereich Zollhausstr./Neulandsiedlung auf die Ringbahn treffen sollen? Gibt/gab es in diesem Bereich auch Trassenfreihaltungen?

Gruß
Hallo,
ersteinmal vielen Dank für Deine Fragen zu meiner Rubrik "Geisterstrecken" auf meiner Homepage, ich werde versuchen sie weitgehend zu beantworten.


>Generell wäre es schön, wenn Du immer die Epoche nennen würdest, aus der die Planung stammen (z.B. die geplante Straßenbahn in Richtung Scharrerstr/Zabo) sowie eine Quelle (Literatur, Flächennutzungsplan, o.ä.)

Leider weiß ich bei einigen Strecken auch nicht den genauen Zeitpunkt seiner Planung oder Verwirklichung. Oftmals wurde in einigen Straßen nur ein breiterer Mittelstreifen angelegt, ohne daß bereits konkretere Straßenbahn-Planungen vorlagen, quasi in weiser Voraussicht.

>Sind die Mitteldurchlässe der Ringbahnbrücken in der Gleiwitzer bzw. der Münchner Str. nicht auch Relikte der Straßenbahnplanungen für das Reichsparteitagsgelände?

Definitiv nicht, die Straßen in und um das Reichsparteitagsgelände wurden alle so großzügig angelegt, z. B. für die geplanten Militäraufmärsche. Wobei es entlang der heutigen Münchener Str. durchaus möglich wäre, daß man eine Straßenbahntrasse berücksichtigt hat, da eine Verlängerung der Straßenbahn von der Bauernfeindstr. bis ca. Zollhausstr. durchaus vorgesehen war.

>Minervastr. - Finkenbrunn
>Für eine einstmals angedachte U-Bahnstrecke über Gibitzenhof zur Gartenstadt wurde die Trasse entlang des ehem. Ludwig-Donau-Main Kanals freigehalten.
Hast Du nähere Informationen zu den Planungen? Meinst Du den Verlauf des Ludwigkanals vom Wacholderweg bis zur Straße "Finkenbrunn"? Welchen Sinn hätte solch eine Trasse gehabt? Die Bebauung (auf einer Seite der Trasse ist nur Wald) ist doch nicht schnellbahnwürdig oder war eine dichtere Bebauung bis an die A 73 heran geplant? Als Umsteigestation mit Busanschlüssen in alle Richtungen erscheint mir ein Bahnhof Finkenbrunn auch unsinnig. Die Frankenstraße liegt nicht weit entfernt und Eibach wird besser durch Röthenbach angeschlossen?
Oder war damals schon eine Weiterführung in Richtung Kornburg (ähnlich der heute geplanten Stadtbahn) angedacht?

In frühen Netzplanungen, war auch eine U-Bahnstrecke entlang der Gibitzenhofstr. vorgesehen. Diese hätte nach damaligen Vorstellungen weiter in die Gartenstadt verlängert werden sollen. Dafür hat man zwischen dem Südende der Gibitzenhofstr. und Finkenbrunn parallel zum alten Ludwigskanal eine Trasse freigehalten (also keine Bauvorleistungen oder so). Es gab keinerlei genauere Planungen wie diese Strecke genau hätte aussehen sollen, oder ob sie noch über die Gartenstadt hinaus hätte geführt werden sollen.

>Eichenwaldgraben
>Im Bereich Weiherhaus/Herpersdorf ist ein breiter Grünstreifen freigehalten worden. In den sechziger Jahren war noch ein S-Bahnabzweig von Reichelsdorf über Weiherhaus nach Langwasser geplant. Nach heutigen Vorstellung soll die geplante Stadtbahn nach Kornburg entlang des Eichenwaldgrabens verkehren.
Wie hätte die S-Bahn genau verlaufen sollen? Hätte diese im Bereich Zollhausstr./Neulandsiedlung auf die Ringbahn treffen sollen? Gibt/gab es in diesem Bereich auch Trassenfreihaltungen?

Auch diese in den sechziger Jahren angedachte S-Bahnstrecke exisitierte nur in einer wagen Vorstellung der Planer. In weiser Voraussicht hat man im damaligen Bebauungsplan für Weiherhaus, Pillenreuth und Herpersdorf den heutigen Eichenwaldgraben freigehalten. Im Bereich Zollhaus/Langwasser gab es aber meines Wissens keinerlei Trassenfreihaltungen dafür.

Sollte aber jemand andeere Infos zu den damaligen Planungen haben, wäre ich dankbar, wenn er hier posten würde, damit ich meine Homepage entsprechend ergänzen kann.

Gruß
Klaus
Die früher geplante S-Bahn nach Kornburg sollte etwa zwischen der (noch nicht realisierten) Station Wiener Str. und der Station Reichelsdorf nach Osten abzweigen, den RMD-Kanal queren und dem Eichenwaldgraben bis Worzeldorf folgen, d.h. jeweils nördlich parallel zu den Strassen bzw. Wegen "Am Knauersbach" und "Am Wiesengrund" verlaufend.

Nach Langwasser sollte sie m.W.n. nicht führen, sondern östlich von Worzeldorf nach Süden in Richtung Kornburg schwenken.

Die inzwischen geplante Stadtbahn nutzt diese freigehaltene Trasse nur auf dem Teilabschnitt zwischen der Kreuzung Eichenwaldgraben / Marthaweg und Eichenwaldgraben / Barlachstr. Sie schwenkt bereits an der Barlachstr. nach Süden und berührt in Folge dessen insbesondere Worzeldorf im Gegenstaz zur S-Bahnplanung leider nur am Südrand. Dafür erschließt sie Herpersdorf besser.

Eine Darstellung des Verlaufs der U5 entlang der Gartenstadt ist hier zu finden:

[babyurl.com]
wäre es möglich eine solche s-bahn heute noch anzulegen?

Wenn Du genug Geld hast kannst Du alles machen ...
Hallo Klaus,

vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Ich glaube schon, daß überbreite Grünstreifen manchmal auf eine eine Stzraßenbahn hindeuten, doch muß dsies nicht immer zutreffen; daher meine Frage nach den Quellen. Überbreite Mittelstreifen können ja auch für Straßenprojekte vorgehalten worden sein (z.B. Nordwestring beim Vogelherd) oder ganz einfach ohne Hintergedanken aus gestalterischen Gründen zur Auflockerung des Straßenraums angelegt worden sein (z: Äußere Bayreuther Str., Erlanger Str., Münchner Str. u.a.).

Gruß
Hallo Benji,

die Grafik kenne ich schon, und einige Netzmodelle sehen eine U-Bahn in die Richtung vor.
Einen Südast bis zum Dianaplatz kann ich gut verstehen, aber hinter der Verlängerung in diesen Bereich mit einem ENDPUNKT Finkenbrunn kann ich eben keinen Sinn erkennen. Die Strecke erschließt zum einen Wald, zum anderen, überspitzt gesagt, ein paar Reihenhäuser. Sinn hätte die Strecke nur bei Plänen zu einer deutlichen Verdichtung der Bebauung in diesem Bereich oder einer erwogenen Weiterführung in Richtung Kornburg.

Gruß
War nicht in der äußeren Bayreuther einmal eine Straßenbahn (Herrenhütte-Ring)?
Hallo UHM,

ich meinte den Bereich Ziegelsteinstr. bis zum heutigen U-Bahnhof Herrnhütte.
Hallo Michael,

wenn man den betreffenden Bereich mit Stadtplan und Luftbild überprüft, scheint die Trasse noch immer frei von Bebauung zu sein.

[www.geoinformationen.nuernberg.de]

Allerdings würde ja ein ordentlicher S-Bahn Takt nach Worzeldorf an der geringen Kapazität der eingleisigen S 3 scheitern.


Wenn man nun Schnellbahntrassen als Alternative zur Stadtbahn nach Kornburg sucht (das Konzept halte ich für nicht glücklich, da die Reisezeiten in die Stadt m.E. unattraktiv sind), gibt es m.E. eigentlich nur 3 Möglichkeiten.

a) Ursprüngliches S-Bahn Konzept und zweigleisigen Ausbau der S 3 Stammstrecke.

b) S-Bahn Verbindung nach Langwasser, über die Ringbahn und Frankenstadion weiter zum Hbf.

c) Kreuzungsfreie Schnellbahntrasse (für alle Fälle mit U-Bahn Parametern) von der Minervastr. entlang des Frankenschnellwegs und dann des Kanals bzw. des Marthwegs in Richtung Worzeldorf, evtl. unter Nutzung der hier angesprochenen alten S-Bahn Trasse. Man könnte auf dieser Trasse eine Schnellstraßenbahn zum Plärrrer betreiben (ab Pillenreuth Halt nur am Dianaplatz (Ringbus) und Steinbühl (S-Bahn). Sollte eines fernen Tages vielleicht doch noch die U 4 und sogar der Abzweig zum Dianaplatz kommen, bräuchte man die vorhandene Trasse nur anschließen und umrüsten.

Gruß
Hallo Andr. M.,

das ist auch genau der Bereich den ich meine. Schau doch mal auf den alten Netzplänen von Klaus Schöner, z.B. im 1952 fährt da die Linie 15 durch (wenn auch nur in eine Richtung).
Hallo UHM,

1) Während des 1 WK. (genau Daten habe ich im Moment nicht greifbar) wurde die Straßenbahn nach Herrnhütte verlängert. Trasse: ab der Ringbahnbrücke NO-Bf. entlang der Bessemerstr., Schleifenfahrt über Klingenhofstr. und Martinstr.

2) Verlängerung der Straßenbahn nach Ziegelstein nach dem 1 WK. (ca. 1920/21). Entlang der Bessemerstr., dann links durch die Stahlstr. und geradeaus weiter in der Ziegelsteinstr.

3) Anfang der 70er Jahre (ca. 1979/72) wurde die B 2, die bis dahin entlang der Besemerstr. führte, 4-spurig auf ihre noch heute bestehende Trasse gelegt.
3a) Straßenbahn nach Ziegelstein: ab der Ringbahnbrücke NO-Bf. geradeaus weiter im Mittelstreifen der neuen Äußeren Bayreuther Str. An der Einmündung der Ziegelsteinstr. links in diese abbiegend (Trassenführung heute noch deutlich zu erkennen). Aufgabe der Trasse durch die Stahlstr.
3b) Straßenbahn nach Herrnhütte: Nach der Ringbahnbrücke NO-Bf. rechts in die Bessemerstr. abbiegend, Schleifenfahrt wie unter 1) Stillegung Ende der 70er (1978?). Gleisreste Klingenhofstr., Bessemerstr. bis vor wenigen Jahren sichtbar, Haltestelleninsel mit Gleisresten und Oberleitungspfosten im Bereich der Kreuzung Bessemerstr./Äußere Bayreuther Str. bis zur Umgestaltung des Kreuzungsbereichs im Rahmen der Erneuerung der Ringbahnbrücke sichtbar und als Bushaltestelle genutzt.

4) Die Äußere Bayreuther Str. im Bereich der Kreuzung mit der Ziegelsteinstr. bis zum heutigen U-Bahnhof Hernhütte wurde zeitgleich mit 3) angelegt und hat nie eine Straßenbahn gesehen. Der heutige U-Bahnhof hat mit der historischen Straßenbahnhaltestelle nur den Namen gemein.

Alle Klarheiten beseitigt? Gruß!
Jou, da hatte ich das falsch interpretiert.
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