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Demonstration gegen Alkoholverbot führt zu Vandalismusschäden
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Ab heute gilt in allen Münchner S-Bahnzügen ein Alkoholverbot, was es für die U-Bahnzüge bereits seit längerem gibt. Zu einem "Abschiedstrinken" hatten sich Tausende vorwiegend Jugendliche auf Facebook verabredet. Sie versammelten sich meist am Karlsplatz und an der Hackerbrücke und fuhren auf der Stammstrecke hin und her - laut und meist mit einer Flasche in der Hand.
 
Da, wo sie unterwegs "feierten" bzw. "demonstrierten", schalteten die Säufer die Beleuchtung aus, indem sie die Neonröhren herausrissen. Als Ergebnis waren viele Züge zweigeteilt: Die eine Hälfte hatte Beleuchtung und war mit normalen Fahrgästen besetzt, die andere Hälfte dunkel und überfüllt mit dem lauten und hüpfenden Party-Volk. Ernsthafte Vandalismusschäden wie kaputte Fenster gab es laut Polizei an 22 Zügen. Der Bahnhof Karlsplatz (Stachus) wurde zwischenzeitlich gesperrt: Eine S-Bahn musste ihre Fahrt dort beenden und ohne Fahrgäste vermutlich wegen Vandalismusschäden ins Depot fahren. Darüber hinaus wurden in den Zügen etliche Zigaretten angezündet, obwohl dort ein absolutes Rauchverbot gilt.
 
Wie so oft, hatten verschiedene Teilnehmer unterschiedliche Motivation für ihre Anwesenheit. Manche Jugendliche beschränkten sich aufs Inhaltliche und protestierten friedlich gegen das Verbot. Andere wiederum missbrauchten das Event, um ihren Spaß am Randalieren auszuleben. Viele waren gekommen, weil sie neugierig waren bzw. sich einfach betrinken wollten. Die Aktion hatte für den S-Bahnbetrieb massive Folgen: Manche Züge bkamen mehr als eine Stunde Verspätung,  mussten vorzeitig wenden bzw. ausfallen. Das Ausmaß der Sachschäden kann noch nicht geschätzt werden.
 
Weitere Bilder:    
So wird die Innenbeleuchtung in den Zügen ausgeschaltet.
 
Die Polizei hatte hier am Karlsplatz weniger zu tun als beispielsweise am Ostbahnhof.
 
Das ZDF war vor Ort, filmte und interviewte. Die lokale Presse war ebenso vertreten.
 
Jugendlicher raucht in der S-Bahn. Das Bild entstand mit seiner Einverständnis. Teilweise konnte ich aber Personen überzeugen, die Zigarette zu löschen. 



Artikel geschrieben von Veselin Kolev



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2011 00:00 von BahnInfo-Redaktion.
Wie sieht es denn jetzt gut drei Jahre später aus mit dem Alkoholverbot?

Hier in Hannover wird ebenfalls immer wieder mal ein Alkoholverbot diskutiert. Es trifft mich nicht persönlich, weil ich gewöhnlich nicht im Bus oder der Bahn trinke. Aber trotzdem finde ich, dass es möglich sein sollte, es den Fahrgästen selbst zu überlassen, ob sie Alkohol trinken oder nicht, wenn sie z. B. an der Haltestelle auf den Bus warten. Es wird in Hannover mit Plakaten darauf aufmerksam gemacht, dass ein solches Verhalten nicht erwünscht ist. Und ich denke, dabei sollte man es belassen.

Wofür ich kein Verständnis habe und hier meine andere Frage nach Bayern: Wird denn in den Haltestellen und auf den ÖPNV-Verkehrsmitteln Werbung für alkoholische Getränke gemacht? Das hielte ich für extrem kontraproduktiv und auch für unseriös: Einerseits den Alkoholkonsum an Haltestellen und In Öffis per Dekret verbieten - andererseits an eben jenen Orten für alkoholische Getränke werben, bzw. Werbung dafür zulassen.
Hallo Jules,

Es ist ruhig geworden...

Nun, auf Haltestellen habe ich schon mal Zigarettenwerbung beobachtet, Alkohol hingegen weiß ich nicht - vielleicht erinnere ich mich nicht dran.

Ob ein Verbot Sinn macht - weiß ich nicht. Randalieren in Zügen ist mit Sicherheit auch verboten, trotzdem sieht man immer wieder mal "verwüstete" Züge, z.B. nach einem Fußballderby.

Beste Grüße,
Veselin
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