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Semesterticket kommt in München
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Die Mehrheit der Münchner Studenten hat sich in einer Abstimmung für die Einführung eines Semestertickets entschieden. Das notwendige Quorum und Mehrzahl der Stimmen wurden an allen drei Münchner Hochschulen erreicht.
 
Das Semesterticket wird ab dem Wintersemester 2013/2014 eingeführt. Jeder Student zahlt pro Semester einen verpflichtenden Sockelbeitrag von 59 Euro und darf dafür unter der Woche zwischen 18 und 6 Uhr sowie am Wochenende und an Feiertagen ganztags im Gesamtnetz des MVV fahren. Ein Ticket, welches ohne zeitliche Einschränkungen im Gesamtnetz gilt, kann zusätzlich zum 59-Euro-Sockel-Ticket für 141 Euro pro Semester freiwillig erworben werden. Die Tickets können mit anderen MVV-Fahrkarten oder auch Regionalzugtickets kombiniert werden. Die bestehenden Ausbildungstarife werden weiterhin angeboten.
 
Die Aktion Münchner Fahrgäste begrüßte das Ergebnis der Abstimmung und lobte Oberbürgermeister Christian Ude für sein Engagement und den Stadtrat für die Bereitschaft, notfalls finanziell einzuspringen. Vor und während der Abstimmung gab es an den Hochschulen zahlreiche Aktionen, beispielsweise Verteilung von Flyern, welche die Studenten auf die Abstimmung aufmerksam machten.



Artikel geschrieben von Veselin Kolev



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.12.2012 00:00 von BahnInfo-Redaktion.
Interessant! Ich dachte, Semestertickets sind inzwischen bundesweit etabliert - da wird es ja "höchste Eisenbahn", dass Deutschlands drittgrößte Stadt nachzieht. Aber was soll ein Student in Gottes Namen mit einem Semesterticket, dass zu Vorlesungszeiten nie gilt?? Das mutet ziemlich absurd an. Zwar kann man für 200 Euro/Semester eine vollwertige Fahrkarte erwerben, was immer noch sehr preiswert ist (33 Euro/Monat), aber diese Sockelvariante für 59 Euro ist doch eine Farce, oder?

Viele Grüße aus Hamburg,
Alexander
Ich hätte da ja die Hoffnung, daß in der "Ausschlußzeit" das Ticket zumindest innerhalb des Stadtgebiets gilt und das nur redaktionell nicht dargestellt ist. Weil für den Gesamtraum braucht ja nicht wirklich jeder ein Ticket.

Tschö
UHM
Zitat
UHM
Ich hätte da ja die Hoffnung, daß in der "Ausschlußzeit" das Ticket zumindest innerhalb des Stadtgebiets gilt und das nur redaktionell nicht dargestellt ist. Weil für den Gesamtraum braucht ja nicht wirklich jeder ein Ticket.

Es ist komischerweise ein nicht unübliches Modell, dass das "Pflichtsemesterticket", das jeder Student zwingend kaufen muss, nur abends und am Wochenende gilt und für die übrige Zeit ein Zusatzticket gekauft werden muss. Ich hatte selbst so ein Ticket an der TFH Berlin. Dass ein solches Modell überhaupt rechtlich haltbar ist, verwundert schon, denn der "Pflichtkauf" dient ja nicht mal der Fahrt zur Hochschule.
Oh, gefunden:
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Fragen & Antworten
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Warum ist in München nur ein Sockelmodell möglich? – Bei einem Sockelmodell – wie es beispielsweise seit 2001 in Stuttgart erfolgreich angeboten wird – ist der Gesamtpreis aufgeteilt in einen obligatorischen Solidarbeitrag und einen freiwilligen Aufpreis. Dadurch wird ein möglichst optimaler Ausgleich zwischen den Interessen der Wenig- und Vielnutzer geschaffen, ohne die Studierenden mit hohen verpflichtenden Beiträgen zu belasten, wie sie in Städten vergleichbarer Größe mit einem Vollsolidarmodell üblich sind. In Bayern sind außerdem auf Grund des Fehlens einer Verfassten Studierendenschaft die Studentenwerke für Semestertickets zuständig (siehe hierzu auch Rechtslage: Warum sind die Rahmenbedingungen bei uns in München besondere? Wer schließt den Vertrag?), weshalb das Bayerische Wissenschaftsministerium zur Minderung des Haftungsrisikos der Studentenwerke einen Solidarbeitrag von maximal 80 € pro Semester für zulässig befindet. Ein Einkomponentenmodell wäre erheblich teurer und läge weit über dieser zulässigen Grenze."
...

Tschö
UHM
In Hamburg ist es ein Vollsolidarmodell, jedoch gibt es Möglichkeiten, sich zu befreien:

JEDER zahlt einen Betrag von ganz grob 200 Euro pro Semester (ich studiere seit ein paar Jahren nicht mehr und habe die genauen Preise nicht im Kopf). Gültig im gesamten Netz, 7 Tage 24 Stunden. Davon gehen rund 80-90% an den hiesigen Verbund, den HVV. Der Rest ist ein "Solidartopf", aus dem all diejenigen ihr Semesterticket erstattet bekommen, die triftige Gründe haben. Dies sind z. B. nachgewiesene Wohnortnähe zur eingeschriebenen Fakultät (genau definiert, ich meine 1,5 oder 2 km sind es), Studenten mit Nebenjob beim HVV (die deshalb bereits mit einer Fahrkarte versorgt sind), Schwerbehinderte etc.; für diese Personen würde eine Zwangsfahrkarte eine unzumutbare Härte darstellen. Persönliche Vorlieben wie ein Auto als Statussymbol oder "Papi fährt mich immer zur Uni" gelten ausdrücklich nicht als Härtefall.

Erstattet wird dabei der Anteil, der an den HVV geht, nicht jedoch der (wesentlich kleinere) Anteil am Solidartopf, den bekommt wirklich niemand erstattet - wäre ja auch ungerecht, weil es ja eine Zusatzgebühr ist, die logischerweise auch die bezahlen müssen, die keinen Härtefallgrund geltend machen können und von der Existenz dieses Solidartopfes überhaupt nichts haben. Interessant ist dabei, dass der HVV den Preis für die Härtefälle dennoch bekommt, da die Erstattung nicht vom HVV stattfindet, sondern aus eben diesem Solidartopf. Dadurch ist das Semesterticket so extrem billig in Hamburg.

Man könnte also sagen, unser "Sockel" ist der Anteil, den jeder zahlt und der gar nicht an den Verbund geht. Das sind ganz grob 30 Euro je Semester. Der Rest ist die Fahrkarte.

Viele Grüße
Alexander
Gibt's seit über 20 Jahren z. B. in Bayreuth - für derzeit 46,93 € sind alle Stadt- und Regionalbuslinien sowie die Züge (DB und agilis) in Stadt und Landkreis Bayreuth und auf einigen Strecken auch darüber hinaus enthalten.
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