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Zukunft des ÖPNV in Bayern - ÖPNV-Strategie 2030 vorgestellt
geschrieben von Manfred Erlg 
Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr

[www.stmb.bayern.de]

Zitat

Zukunft des ÖPNV

München, 08.12.2022

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: "Mehr Attraktivität, mehr Fahrgäste, mehr Klimaschutz" -
ÖPNV-Strategie 2030 vorgestellt

• Verkehrsministerium und Zukunftsrat haben Strategie bis 2030 erarbeitet
• Sechs Handlungsfelder für zukunftsfähigen und attraktiven ÖPNV
• Verkehrsminister Bernreiter: „Nachhaltiger Ausbau wichtiger als Billigtickets!“ 

Zuverlässig, gut vernetzt, klimaschonend – der ÖPNV in Bayern soll für die Zukunft noch besser aufgestellt werden. Damit das gelingt, haben das Verkehrsministerium und der Zukunftsrat ÖPNV, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen, Politik, Verkehrsunternehmen und Interessensverbänden, einen gemeinsamen Fahrplan erarbeitet. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter hat die ÖPNV-Strategie 2030 heute mit Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß, der Betriebsleiterin von das Stadtwerk.Mobilität Regensburg, Sandra Schönherr, und dem schwäbischen Busunternehmer Josef Brandner vorgestellt.


„Wir wollen die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV bis 2030 deutlich steigern. Hier in Bayern ziehen alle Beteiligten an einem Strang, damit wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen“, so Minister Bernreiter. „Das Deutschlandticket allein wird unsere Herausforderungen nicht lösen. Zwar werden viele Pendlerinnen und Pendler in den Ballungsräumen davon profitieren, sehr viel weniger aber der ländliche Raum. Besser wäre es, das Geld in den Ausbau von Bus und Bahn zu investieren. An erster Stelle brauchen wir eine leistungsfähige Infrastruktur, dann ein attraktives Angebot und schließlich einen angemessenen Tarif mit einfachem Vertrieb. Ein umfassendes und gutes Mobilitätsangebot, das alle Verkehrsmittel einbezieht, ist die Basis für hervorragende Lebensverhältnisse in der Stadt und auf dem Land.“

Startschuss für die Arbeit an der Strategie war der ÖPNV-Gipfel im Jahr 2019. Seitdem haben die Fachleute in fünf Arbeitsgruppen einen Fahrplan mit zahleichen konkreten Maßnahmen entwickelt, der auf der bisherigen Arbeit der Kommunen, Verkehrsunternehmen und Interessensverbände aufbaut. Minister Bernreiter: „Neben der deutlichen Steigerung der Fahrgastzahlen wollen wir natürlich auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wenn die von uns beschriebenen Maßnahmen umgesetzt sind, können wir mit einem Rückgang des CO2-Ausstoßes um etwa drei Millionen Tonnen pro Jahr in Bayern rechnen und gehen von einer Verlagerung der Verkehrsleistung von über 12 Prozent vom Auto zum ÖPNV aus. Allerdings kostet das viel Geld und wir alle wissen, dass wir aktuell vor allem damit zu kämpfen haben, den Status Quo aufrecht zu erhalten. Natürlich wird sich der Freistaat weiter an der Finanzierung des ÖPNV beteiligen. Entscheidend wird aber sein, dass der Bund sich zukünftig mehr zum Ausbau des ÖPNV bekennt, die Regionalisierungsmittel weiter deutlich erhöht und seinen Pflichten nachkommt wie etwa bei der Digitalisierung des Bahnnetzes, der Elektrifizierung von Bahnstrecken oder der Barrierefreiheit von Bahnstationen!“

Die ÖPNV-Strategie 2030 umfasst sechs Handlungsfelder mit konkreten Maßnahmen.
Das umfassende Strategiepapier finden Sie im Anhang an diese Pressemitteilung. Beispiele daraus sind:

A Infrastruktur und Fahrzeuge

• Ausbau und Ertüchtigung der Infrastruktur für Bus und Bahn
• Erweiterung der Fahrzeugflotten (zum Beispiel 20.000 Busse bis 2030 im Vergleich zu circa 13.000 heute)

B Angebot und Vernetzung

• Anschlussmanagement mit abgestimmten Fahrplänen und möglichst kurzen Umsteige- und Wartezeiten
• Ausweitung der Bedienzeiträume und Verdichtung der Taktverkehre

C Tarif, Vertrieb und Kommunikation

• Etablierung einfacher, durchgängiger Tarife in Bayern
• Unkomplizierter Fahrscheinverkauf als Voraussetzung für einfachen Zugang zu Bus und Bahn
 
D Digitalisierung und Innovation

• Vernetzung von Verkehrsmitteln und Mobilitätsangeboten für durchgehende Wegeketten
• Plattform für Mobilitätsdaten zur Entwicklung von smart vernetzten Angeboten

E Organisation

• Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren im ÖPNV
• Unterstützung für Initiativen gegen Fachkräftemangel

F Finanzierung

• Vereinfachung von Zuweisung und Abruf finanzieller Mittel
• Überarbeitung und bei Bedarf Anpassung der Förderprogramme

Sandra Schönherr, Betriebsleiterin von das Stadtwerk.Mobilität Regensburg: „Mobilität vernetzt, integriert und vor allem multimodal denken und umsetzen, nur so lässt sich die Mobilitätswende schaffen und die Pendlerströme sinnvoll weiterentwickeln. Wichtige Ansätze und Ideen sind nun in der Strategie gebündelt und ganzheitlich betrachtet. Für die nachhaltige und langfristige Entwicklung ist die stabile Finanzierung des ÖPNV-Angebotes mit verlässlichem Angebot und einfacher Preisstruktur wichtig.“

Josef Brandner, Geschäftsführer von Brandner Bus Schwaben: „Auch künftig muss die bewährte Kooperation zwischen den Aufgabenträgern und den Verkehrsunternehmen im Bereich der eigenwirtschaftlichen Verkehre möglich sein. Denn die Vergütung nach beförderten Fahrgästen fördert die unternehmerische Initiative und schont die Kasse der Kommunen.“

Robert Niedergesäß, Landrat des Landkreises Ebersberg: „Die offenen Fragen im Bereich der Mobilität, des Klimaschutzes und der Verkehrswende sind für unsere und kommende Generationen sehr wichtig und fordern nachhaltige Antworten. Zudem ist funktionierende Mobilität nach unserer Auffassung eine wesentliche Rahmenbedingung für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region und damit auch gleichermaßen Basis für den Wohlstand und die Lebensbedingungen der Menschen.“

Minister Bernreiter: „Wir gehen die Herausforderungen ganzheitlich und nachhaltig an, auch wenn das viel Arbeit bedeutet. Der Bund hat mit dem 9-Euro-Ticket und dem Deutschlandticket bisher zu einseitig auf vermeintlich günstige Preise gesetzt. Dabei gerät eine verlässliche Finanzierung des ÖPNV unter Berücksichtigung der aktuell stark veränderten Rahmenbedingungen aus dem Blickfeld. Wir brauchen in Bayern flächendeckende Verkehrsverbünde – diese bieten neben einheitlichen Tarifen wichtige strukturelle Voraussetzungen für weitere Verbesserungen des ÖPNV. Auch die bessere Vernetzung von Fahrrad und ÖPNV gehen wir an und wollen ein Angebot schaffen, Fahrräder bei der Fahrt im Regionalbus mitzunehmen. Die Busse sollen außerdem zunehmend mit alternativen Antrieben unterwegs sein. Dafür fördern wir die Anschaffung von so genannten Klimabussen und den Ausbau der Tank- und Ladeinfrastruktur. Kurz: Während der Bund auf schnelle Schlagzeilen aus ist, kümmern wir uns um einen leistungsfähigen und attraktiven ÖPNV, der den unterschiedlichen Gegebenheiten in ganz Bayern gerecht wird. Ich danke allen Mitgliedern des Zukunftsrats ÖPNV für ihr großartiges Engagement!“

[Anhang]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.12.2022 21:37 von Manfred Erlg.
Soviel Dummheit in einer Pressemitteilung!

“Das Deutschlandticket allein wird unsere Herausforderungen nicht lösen. Zwar werden viele Pendlerinnen und Pendler in den Ballungsräumen davon profitieren, sehr viel weniger aber der ländliche Raum.”

Wenn man sich nur einmal die Verkehrsverbund-Karte auf wikipedia anschaut kann man schon sehen wie saumäßig der ÖPNV in ländlichen Räumen in Bayern vernetzt ist - nämlich praktisch gar nicht. Das 49€-Ticket ist deshalb für den ländlichen Raum in Bayern um einiges wichtiger als z.B. in Brandenburg wo bereits jetzt ein Verkehrsverbund den ganzen ÖPNV abdeckt.
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