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Die Rheinbahn wird zur "Rein bahn" – Aktion Sauberkeit
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Seit heute wird Pizza, Döner und Burger in den Bahnen und Bussen sowie den U-Bahnhöfen der Rheinbahn der Garaus gemacht. Dann sollen laut Bernhard Hermann vom Vertrieb des Unternehmens unangenehme Gerüche oder Kleckereien der Vergangenheit angehören. „Wir wollen nicht reglementieren“, erklärt der Sprecher und verweist damit in seinen Ausführungen auf die Kunden, die sich in der Vergangenheit mehrheitlich durch die Folgeumstände des Genusses heißer Kost belästigt fühlten.
Ferner wolle man im Hause des Düsseldorfer Verkehrsbetriebes mit „Fingerspitzengefühl“ vorgehen, habe nicht zuletzt deswegen rund 300 Fahrgäste aus allen Altersgruppierungen repräsentativ befragt und werde auch die Umsetzung sowie Kontrolle der neuen Regeln nach Hermann mit höchster Sensibilität durchführen.
Ordnungsentgelte wird es jedoch den Satzungen des Verkehrsverbundes gemäß nicht geben. Diese sehen im Falle einer Verunreinigung lediglich eine Pauschale zur Säuberung in Höhe von 20,- EUR dem Verursacher gegenüber vor. Sehr wohl will sich die Rheinbahn aber vorbehalten, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und nicht Hörwillige von den etwa 70 Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes der Anlagen zu verweisen.
Nebst warmen Speisen wird künftig außerdem der Konsum von Alkohol generell prohibiert und damit auch des Düsseldorfers liebstes Altbier von der Beförderung ausgeschlossen. Unklarheit herrscht allerdings weitestgehend über die Realisierung des Verbotes während Massenveranstaltungen wie der Kirmes. „Dann stört es ja keinen“, ironisiert Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher und lässt eben jene Freizügigkeit der Ermessensentscheidung durchblicken, die man stets im Sinne des Kunden und nicht ausschließlich auf das Unternehmen bezogen treffen möchte. Das betrifft ebenso die momentan in Mode gekommenen mobilen MP3-Player, deren Klang verschiedenster Melodien zuweilen lautstark im ganzen Zug zu hören ist. Zwar sieht man bei der Rheinbahn das Problem durchaus kritisch, will aber mit Entscheidungen nicht vorauseilen, weil eine beurteilte Differenzierung störender Quellen objektiv schwer fällt.

Infolgedessen nennt Vertriebsleiter Hermann den Appell das wichtigste Instrument der gemeinsamen Kommunikation, von dem zugleich die Bitte ausgehe, auch den Müll aus den Bahnen und Bussen mit nach draußen zu nehmen. Ein Tabu sei für ihn hingegen, so viele Reglemente aufzustellen, dass Kunden fern blieben.
Vielmehr arbeitet man an intelligenten Lösungen, investiert bereits gegenwärtig fünf Millionen Euro in die Sauberkeit der Flotte, stellt Service-Teams zur Sofort-Beseitigung bereit und überprüft momentan beispielsweise die Machbarkeit, Mülleimer sowohl an allen Stationen als auch in den Fahrzeugen anzubieten, wie Chantal Kleine, Abteilungsleiterin Marketing der Rheinbahn, BahnInfo gegenüber bestätigt. „Erste Überlegungen dazu gibt es“, sagt die hübsche Kielerin, die sich in Düsseldorf ausgesprochen wohl fühlt und auf das Miteinander aller setzt.

Für alle, die überdies weiterhin auf das Schmausen im Untergrund nicht verzichten wollen, wartet man in der Landeshauptstadt am Rhein im Übrigen mit der Besonderheit des Speisewagens auf, der in Richtung Krefeld kulinarischen Genuss verspricht und von den Reglementen selbstverständlich nicht betroffen ist.

Bild: Chantal Kleine vertritt als Marketing-Leiterin sympathisch die Aktion, der Plakate und Aufkleber vorausgehen. © Christian Linow



Artikel geschrieben von Christian Linow



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.06.2007 03:06 von BahnInfo-Redaktion.
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