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Der O-Bus entdeckt die Welt - Innovation kommt aus Solingen
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Wenn man an O-Busse in Deutschland denkt, dann fallen einem zunächst die Städte Esslingen, Eberswalde oder Solingen ein. Das jedoch könnte sich bald ändern, weil das gummibereifte Gefährt mit Oberleitung derzeit eine bislang nie da gewesene Renaissance erlebt und Metropolen wie „Wunderland“ oder „Miniaturhausen“ nach langer Abstinenz wieder auf den elektrischen Bus setzen. Gebaut wird in den Niederlanden, weltweit exklusiv geliefert jedoch aus Deutschland, genauer aus der für ihre Klingen berühmte Stadt Solingen unweit von Wuppertal.

Werner Stahlhaus heißt der Mann, der dafür sorgt, dass die Modellbahnanlagen überall mobil bleiben und stets mit neuem Rollmaterial versorgt werden. Mit seinem Fachgeschäft im Stadtteil Weyer lässt er die Herzen von Groß und Klein höher schlagen, bietet auf großer Fläche so ziemlich alles, was man zum Spielen braucht. Seiner immensen Auswahl schuldend, genießt er im Umkreis hohes Ansehen und musste in den vergangenen Jahren, der übrigen Tendenz zum Trotze, sogar weiter expandieren.
Der O-Bus ist dabei für den sympathischen Solinger, der zudem sowohl einen Elektrofachhandel betreibt als auch entsprechende Anlagen in Gebäuden installiert, aus der Stadt nicht wegzudenken. „Er ist für mich eine Leidenschaft, weil er einmalig ist. Schon als ich zur Schule ging, war ich von ihm fasziniert“, sagt er mit leuchtenden Augen und deutet währenddessen auf die originalgetreu nachempfundene Miniatur in seiner Hand. Die präsente Affinität zum Modellbau nun mit dem Synonym des Ortes im bergischen Land zu vereinen, war die Herausforderung, der sich Stahlhaus nur per Zufall annahm, wie er sagt. Als der ansässige Rasiererhersteller Wilkinson, dessen Marketingleiter Stammkunde bei Eichner&Stahlhaus ist, im Jahre 2005 einen Bus im Maßstab „H0“ seinen Geräten zum Zwecke eines Obolus beifügte, wurde er aufmerksam. Zum einen war das Gefährt so heiß begehrt, dass die Nachfrage immer rasanter stieg und Stahlhaus begann, erhebliche Chargen aufzukaufen. Binnen drei Monaten verließen so 250 Handexemplare den Laden. Zum anderen erinnerte er sich, dass es ein elektrisch fahrfähiges Modell bereits vor Jahrzehnten – allerdings analog und nicht wie heute üblich digital – gegeben hatte. Den endgültigen Anstoß aber lieferte letztlich die Produktpräsentation des niederländischen Leiterplattenherstellers MANS&MANS, der mit seiner Unterorganisation TrainPCB Zubehörteile aller Art für den Modellbau anbietet. Hier demonstrierte man einen vollkommen motorisierten O-Bus neuester Generation des Originalfabrikanten Van Hool, und verwies im Kontext zur gegenwärtigen Situation von Betrieben auf die Stadt Solingen.

Stahlhaus fühlte sich angesprochen, nahm zu dem Geschäftsführer sowie bekennenden Modellbahnfan H.C.B.W. Molmans Kontakt auf und schickte ihm einen Wilkinson-Wagen. Das Ergebnis: Der erste Prototyp wurde Programm, welches gegenwärtig mit dem so genannten Start-Set ein besonderes Schmankerl darstellt. Für gerade einmal 196,50 Euro erhalten Amateure oder Fortgeschrittene sowohl einen komplett fahrfähigen und sogar beleuchteten O-Bus des berühmten Typs „Uerdingen-Henschel ÜH III“ als auch des Weiteren jede Menge Zubehör wie beispielsweise 2,50 m elektrischen Mastdraht respektive 5 m Oberleitung, 10 Masten und vieles mehr. Ein absoluter Exportschlager, dessen Entwicklung ungebremst voranschreitet. Bestimmt nicht zuletzt deswegen, weil Stahlhaus außerdem den Umbau eines seitens der Kundschaft bereits vorhandenen O-Busses desgleichen bewirbt.
Über 100 solcher Start-Sets hat er seit Einführung Mitte letzten Jahres verkauft, Nachfrage kontinuierlich steigend. Als einzigartig nennt der Solinger Vertriebspartner die Konstruktion des Fahrdrahts, die er vor Ort auf einer eigens errichteten Anlage anmutend präsentiert. Der Vorteil liege hier im Detail, berichtet Stahlhaus. Während konventionell motorisierte Modellbusse einen Akku erfordern, den man von Zeit zu Zeit nachladen müsse, werde der umgerüstete Wagen, des Vorbildes gemäß, von der Oberleitung her gespeist – Beleuchtung inklusive. Ein Clou, der den Rheinländer in der Umgebung und Szene zu einer halben Berühmtheit gemacht hat, da einerseits Medien ausführlich über ihn berichteten und er andererseits weltweit, ausgenommen die Niederlande, der einzige Vertriebspartner eines solchen 1:87-Obusses ist. Zudem verkauft er nach wie vor die von Wilkinson auf den Markt gebrachten Fahrzeuge samt Hänger und gehört damit zu einer Hand voll Händler überhaupt. Ein Muss also für jeden Liebhaber, Eichner&Stahlhaus einen Besuch abzustatten. Natürlich mit dem O-Bus, der hält direkt vor der Tür – Station Weyer. Ansonsten ist die Bestellung selbstverständlich auch virtuell möglich.

Mehr Informationen gibt es unter der Internetadresse: www.stahlhausgmbh.de

Bild: Werner Stahlhaus liebt seinen O-Bus. Sowohl Original als auch Vorbild. © Christian Linow





Artikel geschrieben von Christian Linow



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2007 08:05 von BahnInfo-Redaktion.
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