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Dieselnetz Westmünsterland geht zum zweiten Mal in die Ausschreibung
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Bereits zum zweiten mal geht das Dieselnetz Westmünsterland in die Ausschreibung, diesmal erweitert um eine Linie: Die Regionalbahnen 51 (Westmünsterlandbahn), 63 (Baumbergebahn) und 64 (Euregiobahn Münster) gehen in die Ausschreibung. Aufgabenträger auf deutscher Seite sind der Nahverkehrszweckverband Westfalen-Lippe, bei dem es sich um den neuen Dachverband der Aufgabenträger ZRL, ZVM, ZWS, VVOWL und NPH handelt und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr.

Die Linien 63 und 64 wurden bereits Ende der 90er Jahre gemeinsam als damaliges Dieselnetz Westmünsterland ausgeschrieben. Sie laufen von Münster nach Coesfeld bzw. Enschede. Die DB Regio NRW GmbH konnte die Ausschreibung gewinnen und erhielt einen Zehnjahresvertrag, vom 9. Dezember 2001 bis zum 10. Dezember 2011. Die Linie 51 von Dortmund nach Enschede wurde kurz nach der Jahrtausendwende ausgeschrieben und die Prignitzer Eisenbahn erhielt nach gewonnener Ausschreibung einen Siebenjahresvertrag vom 12. Dezember 2004 bis zum 10. Dezember 2011. Nun sollen alle drei Linien gemeinsam ausgeschrieben werden. Noch ist nicht bekannt, ob auch überarbeitete Altfahrzeuge zugelassen werden.

Auf dem Gebiet des Zweckverbandes SPNV Münsterland (ZVM) wurden 80% der dortigen Zugleistungen bereits ausgeschrieben. Lediglich die großen RE-Linien 6, 7 und 15, die nur zu einem geringen Teil ihres Verlaufes auf dem Gebiet des ZVM liegen, werden noch im Rahmen einer freihändigen Vergabe betrieben. Der RE15 soll allerdings zum 13. Dezember 2015 in die Ausschreibung gehen, bei den Linien 6 und 7 hängt alles an den weiteren Entwicklungen im benachbarten VRR. Durch den vorbildlichen Weg, den die Aufgabenträger rund um Münster seit den 90er Jahren gegangen sind, eine Zeit von der andere Aufgabenträger bis heute glauben, es habe keinen Wettbewerb gegeben, kann bereits seit Jahren ein hoher Standard im Schienenverkehr rund um Münster erreicht werden. Taktverdichtungen sind oft nur aufgrund infrastruktureller Mängel nicht möglich, weil immer mehr Leute die Vorteile des Schienenverkehrs erkennen. Dieser erfolgreiche Weg wird nun konsequent fortgeschrieben – Wettbewerb ist der Garant dafür, daß hohe Qualität für die Kunden und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für die Aufgabenträger bestehen bleiben. Im Gegensatz zu anderen Regionen, in denen aufgrund mangelhafter Verkehrsverträge kein ausreichender Wettbewerb stattfindet, sind im Münsterland nicht nur solche Leute auf der Schiene unterwegs, die aus finanziellen Gründen darauf angewiesen sind.

Im Vorfeld der Ausschreibung war unklar, ob auch die Regionalbahn 43, die Emschertalbahn von Dortmund nach Dorsten, die sich vollständig auf dem Gebiet des VRR befindet, mit ausgeschrieben wird. Derzeit betreibt die Nordwestbahn diese Linie, der Vertrag endet am 10. Dezember 2011 – eine Bestandsgarantie darüber hinaus gibt es nicht. Diese Linie geht einer ungewissen Zukunft entgegen, gerade angesichts der Tatsache, daß der große Verkehrsvertrag, den der VRR 2003 abgeschlossen hat, vom Verwaltungsgericht Gelsenkirchen bestätigt wurde, ist es sehr wahrscheinlich, daß das Geld für einen vollständigen Weiterbetrieb dieser Linie fehlen wird.

Artikel geschrieben von Stefan Hennigfeld



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2009 23:59 von BahnInfo-Redaktion.
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