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Karlsruher Modell
geschrieben von Gudrun Taesch 
Karlsruher Modell
03.12.2003 09:43
Hallo liebe Forumbesucher,

ist ehrlich gesagt mein erster solcher Internetauftritt. Brauche aber dringend Hilfe!
Ich benötigte sämtlich Infos zum Karlsruher Modell. Vor allem betriebliche Dinge zwischen DB und Stadt! Kann mir jemand weiterhelfen?
Weiterhin kann mir jemand sagen, in welchen deutschen Städten nun solche Modelle, angelehnt am Karlsruher Modell, verwirklicht sind?

Zusätzlich wären Infos über vorhandene Systemwechsel, Besonderheiten sehr hilfreich.

Ich danke schon mal für hoffentlich viel Hilfe! Muss dringend mein Wissen über diese Modelle erweitern!

Gudrun
Hallo,
also die Zweisystemfahrzeuge in Karlsruhe fahren als Strassenbahn mit 750 Volt Gleichstrom durch die Stadt und wechsel dann in das 15kw Wechselstromnetz der DB. Am 25.09.92 wurde die erste Zweisystemlinie zwischen Bretten und dem Albtalbahnhof Durlach eröffnet.Es gibt zwei verschiedene Fahrzeug Typen: die GT8-100C/2SY und die GT8-100D/M2SY. Die Fahrzeuge besitzen zwei verschieden Funk und Sicherungseinrichtungen. Außerdem besitze sie ein spezielles Radreifenprofil welches auf Strassenbahn sowie auf Vollbahngleisen funktioniert. Ein Transformator sorgt dafür das das Fahrzeug beide Stromsysteme verträgt. Der erste Zweisystemwagen wurde übrigens 1986 ausgeliefert.

Ein dem Karlsruhermodell (andere Fahrzeuge) sehr ähnliches System befindet sich in Saarbrücken.Die Züge fahren als Gleichstrom Tram durch die Stadt und auf den Strecken der DB mit Wechselstrom. Dann gibt es noch die Losetalbahn bei Kassel. Hier fahren Strassenbahnen auf einer von Güterzügen befahrenen Eisenbahnstrecke. Die Strecke ist besitz allerdings das gleiche Stromsystem wie die normale Tram, weil sie nur von Dieselloks befahren wird. In Kassel wird aber bald auch eine Linie eröffnet die über eine elektrifizierte DB-Strecke führt (also wie in Karlsruhe und Saarbrücken). Ein Vorlaufbetrieb mit aus Saarbrücken ausgeliehenen Fahrzeugen wurde schon durchgeführt(allerdings nur auf der DB-Strecke).

Dann gibt es noch die Vogtlandbah in Zwickau. Hier hat man eher eine Eisenbahn in die Stadt geholt. Die Dieseltriebwagen fahren ein Stück auf einem Dreischienengleis durch die Stadt und wechseln dann auf eine nichtelektriefizierte Eisenbahnstrecke.

Das Gleiche gibt es in Nordhausen wo die Dieseltriebwagen der HSB bis auf den Bahnhofsvorplatz fahren. Außerdem plant man einige Strassenbahnwagen in Nordhausen mit einem Dieselargregat zu versehen und sie dann auf den Strecken der HSB einzusetzen. Einen Probewagen gab es schon.

In Bremen gibt es auch konkrete Planungen die Tram auf Eisenbahngleisen ins Umland zu führen.

So, ich hoffe weitergeholfen zu haben.

Gruss Dominik
Re: Karlsruher Modell
03.12.2003 16:28
Hallo Gudrun,

wenn Du die Informationen für eine Studienarbeit o.ä. brauchst, empfehle ich Dir mal einen Blick auf das VDV-Verbandsorgan "Der Nahverkehr". Sollte in gut sortierten Uni-Bibliotheken (sofern es so etwas noch gibt ;-< ) vorhanden sein, ansonsten gibt es das auch im Bahnhofsbuchhandel.
Gerade im aktuellen Heft (11-12/2003) steht ein längerer Beitrag über die Dienstplanung im Karlsruher Modell, der auch recht gut auf die betrieblichen Besonderheiten eingeht.

Schönen Gruß,
Tramubus

In Kassel gibt es noch eine ältere Mischebtriebsstrecke zwischen Eisenbahn und Straßenbahn - die Linie nach Baunatal-Großritte. Aber solche Linien gibt es schon länger: Die Linien 16 und 18 der Kölner-Verkehrsbetriebe fahren auch auf der Strecke der Häfen- und Güterverkehr Köln (HGK) zwischen Köln und Bonn.
Insgesamt soll Köln den ältesten Mischbetrieb Straßenbahn/Eisenbahn haben - was ich aber nicht definitiv bestätigen kann - bis zur Beschaffung der B-Wagen auf den Linien zwischen Bonn und Köln, fuhren dort die Wagen der Köln-Bonner-Eisenbahn - eine mit 750 V Gleichstrom elektrifizierte Eisenbahn, die sich mit der Straßenbahn die Strecke teilte.

In Frankfurt gab es bis 1983 auf den Taunusbahnen (heutige U2 und U3) einen Mischbetrieb mit Straßenbahn/Kleinbahnfahrzeugen bzw. später Stadtbahnwagen und Eisenbahn-Güterverkehr - teils mit 2 Dampfloks des Typs pr. T2 oder mit einer Diesellok des Typs V36 (alle drei Fahrzeuge hatten für die Signalansteuerungen einen Stromabnehmer !). Des weiteren gab es noch einen Gepäcktriebwagen sowie eine E-/Akkulok. Zum Schluß setzte man die 260 (heute 360) ein - im Krieg gab es auch die Einsätze der BR 94.

Spontan fällt mir beim Kürzel "HSB" auch die Hanauer Straßenbahn AG ein - dort findest du unter der Rubrik "Bürgerbahn" ein Projekt für eine Zweisystem-Niederflurstadtbahn zwischen Hanau und Nidderau.
- [www.hsb-service.de]

Parallel dazu gibt es die AG Stadtbahn Hanau, die ein Netz mit Strecken nach Frankfurt, Aschaffenburg und Friedberg vorsieht.
- [www.stadtbahn-hanau.de]

PS: Ab März bis Dezember 2004 soll zwischen Hanau Hbf und Rüsselsheim Opelwerke auf der ein Paar von Karlsruher Stadtbahnwagen fahren - mindestens einer soll ein bedienter Bistrowagen sein.

Fährt 4mal Mo-Sa mit Halt in Hanau Hbf, Hanau-West, Hanau Wilhelmsabd, Maintal Ost, Frankfurt Ost, Frankfurt Süd, Frankfurt Flughafen, Rüsselsheim, Rüsselsheim Opelwerk.

Und zum Thema Mehrsystembahnen, der wichtigste Link aus technischer Seite: [www.karr.de]
Re: Karlsruher Modell
03.12.2003 19:12
Ich würde Sarrbrücken als Beispiel für ein Zweisystemnetz nicht vergessen.
Die Fahrzeuge sollen sogar für 3 verschiedene Stromsysteme ausgestattet werden, damit Frankreich besser ans Netz angeschlossen wird.

Unioner
Hallo Gudrun,

unter dem Link "www.city-bahn.de" findest du das Projekt "City-Bahn-Chemnitz", welches so ähnlich wenn nicht genauso wie in Karlsruhe funktionieren soll.

MfG Wilfried Wagner
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