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[VVS] Neue Tarife im VVS zum Jahreswechsel
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) will seine Kinder- und Familienfreundlichkeit in den nächsten Jahren weiter ausbauen. In einem ersten Schritt kosten ab 1. Januar 2007 alle Einzeltickets für Kinder maximal die Hälfte des Tickets für Erwachsene. In den nächsten Jahren soll dieser Rabatt nach dem Motto „Kinder fahren für die Hälfte“ auch auf alle Mehrfahrtenkarten ausgedehnt werden.

„Wir senken damit für Kinder den Fahrpreis in der Zone eins um fünf Prozent“, betonte VVS-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber nach der Entscheidung der VVS-Gremien am Mittwoch. „Dies ist eine Ergänzung unseres Scool-Abos, das ja alle Fahrten in der Freizeit schon mit einschließt.“ Für Kinder unter sechs Jahren muss beim VVS traditionell überhaupt nichts gezahlt werden. Weber wies daneben auf die schon bestehenden Mitnahmemöglichkeiten auf Zeitkarten im VVS hin: „Erwachsene können an Samstagen, Sonn- und Feiertagen in einem großzügigen Umfang Kinder mitnehmen, ohne zusätzlich ein Ticket zu lösen.“

Auf eine weitere tarifliche Verbesserung können sich Senioren freuen, die im Besitz einer Jahreskarte sind. Sie haben ab 1. Januar im Rahmen des Geltungsbereichs ihrer Jahreskarte die Möglichkeit, auch vor 9 Uhr preiswerter als andere VVS-Kunden unterwegs zu sein. Sie benötigen dazu lediglich einen Einzelfahrschein für Kinder und fahren damit in dieser Zeit zum halben Preis. Samstags, sonn- und feiertags gelten Jahres- und Monatskarten für Senioren ohnehin zeitlich unbeschränkt.

Geschäftsführer Dr. Weber: „Diese Vergünstigung für die Jahreskarten ist ein Bonbon für Premiumkunden“. Der VVS empfiehlt allen Senioren, die noch mit Monatskarten fahren, auf die rabattierte Jahreskarte umzusteigen. Wer dies noch im alten Jahr tut, erhält die Jahreskarte zum heutigen Preis und kann so zusätzlich Geld sparen. Jahreskartenkunden bekommen außerdem das VVS-Bonusheft mit zahlreichen Gutscheinen für Vergünstigungen im gesamten Verbundgebiet.

Verbessert werden auch die Konditionen für alle VVS-Kunden, die am Bankabbuchungsverfahren teilnehmen (monatlich rund 13.500 Fahrgäste). Sie erhalten im neuen Jahr einen erhöhten Bonus (ein EURO pro Monat) und bekommen obendrein ihre Wertmarke frei Haus geliefert.

Alles beim alten bleibt es dagegen nach dem Willen der VVS-Gremien bei der Kurzstrecke. Das Ticket wurde zu Jahresbeginn grundlegend reformiert und im Preis auf einen Euro abgesenkt. Dieser „Signalpreis“ sei vom Markt akzeptiert, eine Ausdehnung nur auf S-Bahnen aber nicht auf Nahverkehrszüge rechtlich nicht möglich.

Die Fahrgäste des VVS müssen sich ab Januar 2007 auf eine durchschnittliche Preissteigerung von 3,5 Prozent einrichten. Damit liegt der VVS weit unter den Erhöhungen anderer Verbünde. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr musste seine Preise in diesem Jahr bereits zwei Mal anheben (zum 1. Januar 2006 um 3,4 Prozent und zum 1. August um weitere 4,9 Prozent). Die Tariferhöhung beim Rhein-Main-Verbund Frankfurt zum 1. Januar 2007 beträgt 4,8 Prozent. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg erhöht seine Preise gar um 5,4 Prozent.

Beim VVS ist man sich sicher, dass die Fahrgäste Bus und Bahn im Verbund weiter die Treue halten: „Verbundfahren bleibt angesichts der deutlichen Preissteigerungen beim Auto eine lohnende Alternative“, stellte VVS-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber fest. Seit dem Jahr 2000 seien die Preise für den Kauf und die Unterhaltung von Kraftfahrzeugen stärker gestiegen als die Fahrpreise im VVS.

Mit Sorge verfolgt der Verbundgeschäftsführer die Kürzungen staatlicher Zuschüsse, „die das Tarifgeschäft auch künftig belasten werden“. Die Verkehrsunternehmen bekommen im dritten Jahr in Folge 1,5 Millionen Euro am Ausgleich für verbilligte Schülertickets abgezogen. Die Erstattung für die kostenlose Beförderung Schwerbehinderter wird in 2007 nochmals um 120.000 Euro verringert. Die Zuschüsse für Neuinvestitionen, z.B. für die Anschaffung von Bussen, werden zurückgefahren. Hinzu komme jetzt die Kürzung der Regionalisierungsmittel für den Schienenverkehr. Die Ausfälle müssten in den kommenden Jahren weiter von den Fahrgästen mitgetragen werden. „Dazu gibt es keine Alternative, wenn wir die hohe Qualität des Angebots im Verbundgebiet aufrecht erhalten wollen“, so der VVS-Geschäftsführer.



Artikel geschrieben von Clemens Kistinger



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.10.2006 00:44 von BahnInfo-Redaktion.
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