Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
U-Bahn ist, wo U-Bahn draufsteht
geschrieben von L.Willms 
Moin,

die Frankfurter Stadtbahn kann nicht mit Stromschiene fahren,
da sie oberirdisch als Straßenbahn verkehrt.
Wiederholt muss ich betonen, dass die Stadtbahn nichts
Schlechtes ist, auch hat sie Vorteile gegenüber einer
reinrassigen U-Bahn.



JE
Da muss ich zustimmen, Stadtbahn hat gegenüber einer echten U-Bahn viele Vorteile, vor allem in Punkto weniger Umsteigevorgänge und geringerer Bauauswand. Wobei der Punkt U-Bahn und Stromschiene ja gar nicht so festgeschrieben ist. Umgekehrt aber erfordert der Stromschienenbetrieb bei BoStrab-Anlagen all die Kriterien, die eine U-Bahn festmachen (abgetrennter Gleiskörper, keine Kreuzungen mit anderen Verkehrsträgern etc.)

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
Dann frage ich mich warum uns die VGF für dumm verkaufen will..
Anonymer Benutzer
...
12.08.2010 18:40
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2011 05:55 von 54E.
Hallo,

Und warum gibt Frankfurt dann nicht zu das sie keine U-Bahn haben?
Anonymer Benutzer
...
12.08.2010 19:30
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.01.2011 05:56 von 54E.
Tja, kompliziertes Thema. Und im Laufe der Zeit wird es immer schwieriger, Trennlinien zu ziehen zwischen Straßenbahn, Stadtbahn, U-Bahn, S-Bahn und Regionalbahn, weil alles zusammenwächst.

Es wächst zusammen, weil es gewollt ist. Es ist gewollt, weil es Vorteile für Fahrgäste und Betrieb bringt und weil es mit sich weiterentwickelender Fahrzeug-, Antriebs- und Signaltechnik zunehmend machbar wird.

Wenn eine Stadt eine Voll-U-Bahnlinie (wie Frankfurt mit der U4) und sechs Stadtbahnlinien hat, hat sie dann ein U-Bahnsystem? Wenn eine Voll-U-Bahnlinie verlängert wird und dann zum ersten Mal eine Straße ebenerdig kreuzt (wie die Bochumer U35), kann sie nicht mehr als U-Bahn bezeichnet werden.

Weltweit ist es noch schwieriger, die unterschiedlichen Systeme zu vergleichen. Metro Bits verzeichnet derzeit 176 Systeme weltweit. Da werden Stadtbahn- und Monorail-Systeme mit ihrem Anteil an unabhängiger Strecke mitgezählt. Natürlich ist auch Frankfurt dabei.

______

metrobits.org



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2010 22:17 von Mike.
Hallo miteinander,

ich bin ursprünglich Berliner, arbeite seit Anfang des Jahres jedoch (vorübergehend) bei der S-Bahn Rhein-Main und wohne in Frankfurt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich auch erstmal etwas schmunzeln musste, als ich das erste Mal mit der Frankfurter "U-Bahn" gefahren bin. Zwar hat sie im Innenstadtbereich durchaus U-Bahn-Charakter, sobald es dann aber bspw. auf die Eschersheimer Landstraße geht, hat man eher das Gefühl, in einer Straßenbahn zu sitzen. Die Voll-U-Bahnen halten eben nicht an Straßenkreuzungen und überfahren auch keine Fußgänger, die vor der Bahn über eine rote Ampel laufen. Auch denjenigen, die mich in Frankfurt besuchen kommen, ist es immer relativ schwer zu erklären, dass das da auf der Straße keine Straßenbahn- sondern eine U-Bahn ist. Auch fährt die U-Bahn Frankfurt teilweise mit umgebauten Straßenbahnwagen und nutzt mitunter auch das Straßenbahndepot in Frankfurt-Gutleut, dass sie über die Verbindung der Straßenbahn erreicht.

Das System ist, wie auch die anderen User hier betonen, nicht schlecht. Es hat gegenüber der Voll-U-Bahn Vorteile. Es gibt diese gemischten Systeme auch auf der ganzen Welt. In Los Angeles zum Beispiel gibt es mehrere Linien, die alle unter dem Oberbegriff "Metro" deklariert sind. Es wird jedoch unterschieden zwischen der Subway, also der richtigen U-Bahn und der Light-Rail, was einer Stadtbahn wie der in Frankfurt am Ähnlichsten ist.

Wie auch Du @Frankkfurt sogar zugeben musstest, ist gerade die U5 nicht wirklich eine U-Bahn. Dennoch nennt sie die VGF so und unterscheidet sie auch nicht mit den anderen Linien, die einer U-Bahn schon ähnlicher sind. Und das ist doch der beste Beweis dafür, dass die VGF die Bezeichnung U-Bahn für Linien vergibt, die selbst für die Überzeugten, Frankfurt hätte eine vollwärtige U-Bahn, keine U-Bahnlinien sind.

Es ist halt wirklich Marketing. Wenn man sich aber mit einheimischen Kollegen unterhält, bezeichnen selbst die das System als Stadtbahn. Ich denke auch die VGF würde das auf Anfrage garnicht mal abstreiten. Und wenn alles eine U-Bahn ist, nur weil es U-Bahn genannt wird, gäbe es selbst in Ludwigshafen am Rhein eine U-Bahn.

www.Urbanrail.net bezeichnet das Frankfurter System übrigens auch als Stadtbahn:

The Frankfurt "U-Bahn" is not a real metro, but rather a typical German Stadtbahn (like that of Stuttgart, Dortmund or Hanover), i.e. some sections in the city centre were built to full metro standards, whereas others along outer sections have level crossings, in the case of line U5 even some on-street running.
[www.urbanrail.net]

Viele Grüße
Alex
Moin,

die Linie U4, die ja linienmässig eine U-Bahn war (bis zur Verlängerung
nach Enkheim) konnte nicht den Status einer U-Bahn erfüllen, weil die Wagen
zur Stadtbahn-Zentralwerkstatt über Straßenbahnstrecken fahren mussten,

In einer Sendung des Hessischen Rundfunks über die Hauptwerkstatt
wurde der Reporter immer vom Leiter der StZw dahingehend korrigiert,
dass der Reporter von U-Wagen sprach, und der StZw-Leiter immer
Stadtbahnwagen sagte.

JE
Einen Beweis dafür, dass die VGF selbst ihr System intern als Stadtbahn bezeichnet, liefert ein Blick auf die Homepage:

Kernkompetenz Schiene

Wir sind Verkehrsdienstleister für den Städtischen Schienenverkehr nach Straßenbahn-Bau- und Betriebsordnung (BOStrab) und beherrschen den Straßenbahn- und Stadtbahnbetrieb.
Wir stellen qualifiziertes, freundliches und gut ausgebildetes Fahrpersonal für den Betriebseinsatz bereit und fahren mit modernen, sicheren und auf die Belange unserer Fahrgäste abgestimmten Schienenfahrzeugen.
Wir sind der kompetente und wettbewerbsfähige Partner für die Bereitstellung und Instandhaltung unserer Schienenfahrzeuge.

[www.vgf-ffm.de]

Somit düfte klar sein, dass das System lediglich der Öffentlichkeit unter dem Namen "U-Bahn" angeboten wird.

Viele Grüße



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.08.2010 17:43 von Alex P..
Dumm gesagt liegt der Unterschied zwischen U Bahn und Stadtbahn darin, dass der Lokführer einer U Bahn sich nicht um die StVO zu kümmern hat, weil er den Strassenraum entweder in 20 Metern tiefe unterquert oder auf 4 Meter hohen Viadukten und Dämmen überquert.
Jürgen Sighard Ehlert schrieb:
-------------------------------------------------------
> Moin,
>
> die Linie U4, die ja linienmässig eine U-Bahn war
> (bis zur Verlängerung
> nach Enkheim) konnte nicht den Status einer U-Bahn
> erfüllen, weil die Wagen
> zur Stadtbahn-Zentralwerkstatt über
> Straßenbahnstrecken fahren mussten,

Eigentlich wollte ich hier nichts mehr zu schreiben, aber:
Wenn die Linie U4 keine U-Bahn sein konnte, weil die Wagen zur Werkstatt über die Strassenbahnstrecken fuhren, dann hatte Berlin (Ost) ebenfalls keine U-Bahn.

Die Wagen wurden in der S-BW Rummelsburg gewartet (und spätestens ab Inbetriebnahme des U- und S-Bahnhofes Wuhlheide auch über S-Bahn Gleise geführt.)
Hi,

Bahner schrieb:
-------------------------------------------------------

> Die Wagen wurden in der S-BW Rummelsburg gewartet
> (und spätestens ab Inbetriebnahme des U- und
> S-Bahnhofes Wuhlheide auch über S-Bahn Gleise
> geführt.)

Du meinst sicher Wuhletal und RAW Schöneweide? Die U-Bahn hatte ihre Werkstatt aber hauptsächlich in Friedrichsfelde, nahe dem gleichnahmigen U-Bahnhof. Es gab aber Fahrzeuge, die im damaligen RAW Schöneweide instandgesetzt wurden. Der Unterschied zur Stadtbahn in Frankfurt liegt aber hauptsächlich darin, dass die U-Bahnen nicht aus eigener Kraft übers S-Bahnnetz gefahren sind. Eine Ausnahme waren ggf. die damaligen EIII-Züge, die ohnehin nur umgebaute S-Bahnwagen waren. Kritker dürfen also gerne behaupten: Ost-Berlin hatte auf der Linie E größtenteils keine richtigen U-Bahnwagen :-)

Dennoch geht es doch hier immer wieder um den Punkt, dass eine U-Bahn nichts im Straßenverkehr zu suchen hat. Würde Frankfurt den Verkehr auf der Eschersheimer Landstraße in die Tiefe verlegen und die Bahnübergänge schließen , könnte man die U1 bis U3 guten Gewissens auch U-Bahn nennen.
Eine schienemäßige Verbindung zur DB haben ja außerdem die meisten U-Bahnen. Bei Münchens U6 ist der Übergang zur Münchner Ringbahn halt zwischen Freimann und Studentestadt, oder in Nürnberg gibts im Betriebshof Langwasser hinten ein Übergabegleis Richtung Bf Langwasser. Und jene Strecken die aus dem geschlossenen System U-Bahn herausführen dürfen sogar Bahnübergänge haben - bestes Beispiel ist dabei Münchens Verbindungskurve. Nur müssen die Bo-Strab-Betriebsanlagen gegen die EBO-Anlagen abgegrenzt sein, in der Praxis erfolgt das bei den beiden genannten Beispielen mittels Zäunen, die verhindern, das man von den (leicht betretbaren) DB-Anlagen in die BoStrab - U-Bahnbetriebsanlagen hineinlaufen kann.

Gruß D. Vielberth
[www.gleistreff.de]
Alles ist wie immer, nur schlimmer... (Bernd das Brot)
HOCHBAHN-Fan schrieb:
-------------------------------------------------------
> Dumm gesagt liegt der Unterschied zwischen U Bahn
> und Stadtbahn darin, dass der Lokführer einer U
> Bahn sich nicht um die StVO zu kümmern hat, weil
> er den Strassenraum entweder in 20 Metern tiefe
> unterquert oder auf 4 Meter hohen Viadukten und
> Dämmen überquert.

Nö. Die U-Bahn kann auch auf der selben Ebene wie PKW
verkehren (Beispiel: Nürnberg Eberhardshof), baulich getrennt muss sie aber sein.

Übrigens hat auch FÜRTH eine echte U-Bahn :-D

SCNR,
-Efchen
Übrigens hat auch FÜRTH eine echte U-Bahn :-D

He, so gesehen haben Garching, Ahrensburg, Ammersbek, Großhansdorf und Norderstedt auch richtige U Bahnen...
So ich roll dieses Thema mal wieder auf

Hier schreibt jemand über unsere U-bahn und er sagt das wir auch echte U-Bahnen haben

Ich werde mit euch darüber so lange diskutieren bis ihr einseht das FFm auch zu den U-Bahnstädten gehört.

[stadtregion.org]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.04.2011 05:59 von frankkfurt.
Da kannst du uns lange mit belästigen, die Fakten sprechen einfach dagegen...
Hm, na dann geht mal nach Wien und fahrt mit der U6: Kreuzungsfreier U-Bahnbetrieb mit Straßenbahnfahrzeugen auf ehemaliger Eisenbahnstrecke, die zunächst auf Stadtbahnbetrieb umgebaut wurde, um dann ins U-Bahnnetz integriert zu werden. Aus Denkmalschutz- und Kostengründen hat man auf eine Erhöhung der Bahnsteige und eine umrüstung auf Stromschienenbetrieb verzichtet und setzt dann halt Niederflurfahrzeuge ein. Die Fahrzeuge haben einen Blinker, damit sie über das Straßenland ins Depot fahren können...

Was ist das jetzt?

Übrigens gibt es in Wien echte Straßenbahnen, echte U-Bahnen und Unterpflasterstraßenbahnen...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Dieses Thema wurde beendet.