Die Deutsche Bahn erneuert die Strecke zwischen Magdeburg und Erfurt

Moderne Steuerungstechnik mit dem Kopf in Güsten

Von Daniel Wrüske







Nach anfänglicher Verzögerung durch einen Defekt eines Schwerlasttransporters hievte ein 300-Tonnen-Kran einer Spezialfirma aus Leuna die fünf jeweils 30 Tonnen schweren Segmente für das neue Stellwerk in Staßfurt ganz fix an Ort und Stelle. Die Bauteile am Bahnübergang Bernburger Straße wurden sofort montiert. Bereits am Dienstag waren ähnliche Segmente am Güstener Bahnhof aufgebaut worden. Foto: Falk RockmannAb März 2007 soll die Steuerung und Überwachung des Zugverkehrs zwischen den Bahnhöfen in Eickendorf und Güsten mittels moderner Computertechnik erfolgen. Schon seit Mai arbeitet die Deutsche Bahn intensiv an der Strecke.

Staßfurt / Güsten. " Die moderne Technik automatisiert den Bahnbetrieb und ermöglicht einen reibungslosen und zuverlässigen Zugverkehr – entsprechend den heutigen technologischen Anforderungen ", erläutert Bahnsprecherin Erika Poschke-Frost den Hintergund des millionenschweren Vorhabens. Anfang des Jahres begannen die Arbeiten zunächst mit Sanierungsarbeiten an den fünf Bahnübergängen in Güsten. Die lagen zum Teil auf einem nicht mehr tragfähigen Untergrund. Allein diese Arbeiten kosteten über eine Million Euro, an denen sich die Stadt beteiligen muss.


Im Mai wurden dann 56 Signale eigens mit einem Helikopter eingeflogen und auf vorbereitete Fundamente montiert. 21 von ihnen stehen allein im Bereich des Bahnhofs Güsten.

Hier entsteht seit 2004 ein neues elektronisches Stellwerk als " Gehirn " der gesamten neuen Anlage. In ihm laufen die Signal-, Sicherungs- und Leitinformationen der gesamten Strecke zusammen. Das schafft die Voraussetzung für eine künftige Erhöhung der Streckengeschwindigkkeit von derzeit 100 km / h auf 120 km / h.

Auch in Staßfurt, Bernburger Straße, werden Teile des neuen Systems installiert. Dabei werden Lichtsignale komplett mit den Gleismagneten für die Zugbeeinfl ussung zusammengeschlossen. Das System erkennt dann, in welchen Streckenbereichen sich ein Zug befindet und regelt auch die Schrankensteuerung an den Bahnübergängen. Diese musste in besagten Abschnitten teilweise noch per Hand betätigt werden.

" Ziel aller Arbeiten ist, die Infrastruktur des Regionalnetzes Burgenland / Mittelelbe komplett zu modernisieren ", so Erika Poschke-Frost. Der Abschnitt Schönebeck-Sandersleben sei als Teil der überregionalen Strecke zwischen Magdeburg und Erfurt und damit als Verbindung zweier Bundesländer von großer Bedeutung.

Die Arbeiten verlangen nicht nur von den Zugreisenden viel Geduld. Immer wieder war die Strecke aus Sicherheitsgründen für den Zugverkehr gesperrt worden.

Auch die Autofahrer an den Bahnübergängen, sei es in Güsten oder in Staßfurt, werden noch kurzzeitige Verzögerungen in Kauf nehmen müssen.
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