Donnerstag, 12. Oktober 2006


Freie Fahrt für24,6 Millionen Euro

Bürgerschaft votiert für Verknüpfungspunkt Warnemünde-Werft

Warnemünde (Von Sabine Schubert) • Eine Weiche für die Zukunft ihres Seebades hat gestern Abend die Bürgerschaft der Hansestadt Rostock gestellt. Sie stimmte zu, dass mit den Planungen für den ÖPNV-Verknüpfungspunkt Warnemünde-Werft begonnen werden kann. Die Anwohner der viel befahrenen Rostocker und der Alten Bahnhofsstraße, aber auch Fahrzeugführer, die dort vor der oft geschlossenen Bahn-Schranke stehen, dürfen aufatmen: Die Bürgerschaft hat sich gestern zum Bau des seit vielen Jahren diskutierten Verkehrsverknüpfungspunktes an der Lortzingstraße bekannt, in dem sie dem Planungsbeschluss für dieses Vorhaben zustimmte.

Mit der Realisierung des Kreuzungsbauwerks, das ein Gemeinschaftsvorhaben von Stadt und der Deutschen Bahn AG ist, wird ein Zeichen für die nachhaltige Entwicklung Warnemündes gesetzt. Zugleich wird der Verkehr aus beiden Straßen genommen. Durch diese rollen derzeit an einem normalen Tag laut Zählungen um die 6000 Fahrzeuge, von denen dann viele vor der Schranke stehen, hinter der 90 Züge pro Tag und Richtung im Einsatz sind. Weitere Züge wird es auf der Strecke geben, denn die Bahn baut die Verbindung Berlin – Rostock aus und hat, so die stellvertretende Leiterin des Tief- und Hafenbauamtes Heike Schröder, Interesse, weitere Züge auch bis Warnemünde rollen zu lassen.

Die Zeit drängt. Einerseits hat die Schranke per Ausnahmegenehmigung des Bundesverkehrsministeriums nur noch eine Betriebserlaubnis bis zum 31.Dezember 2010. Andererseits soll in diesem Bereich auch das Kreuzfahrt-Areal weiter entwickelt werden. „Für den Ausbau des Liegeplatzes 8 wurde seitens der Stadt bereits ein Förderantrag gestellt. Das Land, das dort in Größenordnungen investiert hat, signalisiert weitere Unterstützung“, sagte Heike Schröder. Allerdings, so schränkte sie ein, gibt es seitens der Aker-Werft noch keine endgültige Entscheidung, das alte Becken der Stadt zur Verfügung zu stellen. Das Land habe bereits mündlich zugesagt, die Planungskosten, die auf die Stadt zu kommen, zu übernehmen. Noch im Oktober erwarte man den Zuwendungsbescheid.

Einschließlich Planungskosten rechnet man mit einer Investition von rund 24,6 Millionen Euro für die neue Kreuzung. Auf die Stadt Rostock kommen dank aller Fördermittel in drei Jahren etwa 2,6 Millionen Euro Kosten zu. Entschieden ist noch nicht, ob der Verkehr künftig durch einen Tunnel oder über eine Brücke geleitet wird. Das wird derzeit noch geprüft. Hintergrund ist der hohe Grundwasserspiegel, der Nachfolgekosten durch häufiges Auspumpen des Tunnels mit sich bringen könnte.

Ziel der Stadt ist es, in den Jahren 2008 bis 2010 den behindertengerechten Nahverkehrsverknüpfungspunkt bauen zu lassen, der auch eine Anbindung der Stadtautobahn und der Werftallee sowie den Abriss der Fußgängerbrücke an der Werft vorsieht.
Die Schranke ist oft geschlossen. 90 Züge in jede Richtung rollen pro Tag auf den Gleisen. Hinzu kommen in der Saison Sonderzüge.





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