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Buga 2007: Busunternehmer drohen mit Boykott
geschrieben von MH 


WIRTSCHAFT

Busunternehmer drohen mit Boykott

Der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg droht ein Boykott deutscher Busunternehmen, falls die Buga GmbH an der Kooperation mit der Deutschen Bahn für einen Ticketverbund in der bisher geplanten Form festhalte.
GERA. Die Gespräche der Buga GmbH mit der Deutschen Bahn AG zu einem Ticketverbund sind noch nicht einmal abgeschlossen, da droht der Bundesgartenschau schon ein Boykott des Internationalen Bustouristik Verbandes RDA. Wie dessen Vizepräsident, der Triptiser Reiseveranstalter Thomas Schumann, erklärte, verzerre der geplante Verbund den Wettbewerb. Nach Vorstellungen der Deutschen Bahn könnten in allen 33 Reisezentren in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt ab sofort Tickets für die Bundesgartenschau angeboten werden. Die bei der Bahn erworbene Eintrittskarte soll gleichzeitig als Fahrschein für den Zug gelten. Als finanzieller Ausgleich müsse hingegen pro Ticket 1,50 Euro von der Buga an die Bahn abgeführt werden. Bei 1,5 Millionen erwarteten Besuchern müsste die Buga demnach 2,25 Millionen Euro an die Bahn überweisen.

"Das ist eine versteckte Zuwendung", sagte Thomas Schumann im Gespräch mit dieser Zeitung. Ohnehin reisten traditionell nur acht Prozent der Besucher mit dem Zug zur Bundesgartenschau an. Bei der schlechten Anbindung von Gera dürfte diese Zahl sogar noch darunter liegen: "Die Bahn spielt in Thüringen eine untergeordnete Rolle." Die Busunternehmen indes bringen mehr als 35 Prozent der Besucher zur Buga. Insofern seien die regionalen Reiseveranstalter sehr daran interessiert, räumte Thomas Schumann ein, von derartigen Großveranstaltungen profitieren zu können: "Bundesgartenschauen haben immer eine Magnetwirkung. Das ist ein riesiger Gewinn für Thüringen."

Falls die Buga GmbH jedoch an einer Kooperation mit der Deutschen Bahn in der bisher geplanten Form festhalte, dann wollen RDA-Mitgliedsunternehmen die Buga 2007 in ihren Reisekatalogen offenbar streichen. Mehr als 3000 Mitgliedsunternehmen gehören dem RDA an. Besonders große Reiseveranstalter aus Nordrhein-Westfalen erwägen einen Boykott der Gartenschau, sagte Thomas Schumann.

In Briefen wurde dieser Unmut der Buga GmbH mitgeteilt. Erste Gespräche sollen bereits stattgefunden haben. Wie Buga-Sprecher Michael Langenstein sagte, wurde der Standpunkt der Busunternehmer auch der Deutschen Bahn übermittelt: "Das Angebot der Bahn muss präzisiert werden." Die Buga erwarte bei den Verhandlungen mit der Bahn auch Unterstützung von politischer Seite in Thüringen. Wichtig sei, dass alle Partner gleichberechtigt behandelt werden, ergänzte Michael Langenstein. Am Rande eines Unternehmertages will Thomas Schumann am kommenden Montag jedenfalls die Sorgen des Bustouristik-Verbandes auch Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) vortragen.

Wann die Verhandlungen mit der Bahn abgeschlossen sind, konnte die Buga GmbH noch nicht sagen. Im Hintergrund dürften dabei auch die Erfahrungen aus dem Frühjahr eine Rolle spielen. Damals hatte die Thüringer Tourismus GmbH (TTG) einen ähnlichen Vorschlag zu einem Ticketverbund vorgelegt: So plante die TTG, die ThüringenCard im Verbund mit den Buga-Tickets zu verkaufen. Pro verkauftem Ticket sollte ein Euro an die TTG abgeführt werden. Der Plan scheiterte schließlich nach wochenlangem Streit.


14.11.2006 Von Karsten JAUCH Thüringer Allgemeine




Die Autofahrer auf den Autobahnen und Straßen in und um gera wird es sicher freuen!
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