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Elbe-Saale-Bahn startet zum Winter-Fahrplanwechsel
geschrieben von sejutti 
Am 10. Dezember ist es soweit: Eine weitere Eisenbahn-Betreibergesellschaft startet in Sachsen-Anhalt. Für die nächsten zwölf Jahre soll die Deutsche-Bahn-Tochter Elbe-Saale-Bahn (kurz ESA) die Qualität des Nahverkehrs zwischen den Regionen Altmark, Börde und Anhalt steigern.

Verkehrsminister Dr. Daehre möchte den Fahrgästen „mit gutem Service und hoher Zuverlässigkeit (...) ein attraktives Angebot“ bieten und gleichzeitig hofft er, dass der Fiskus mit der ESA zwei Millionen Euro einspart, die dann wiederum in das modernisierungsbedürftige Netz investiert werden können.

Auf insgesamt neun Linien wird die ESA künftig 3,4 Millionen Zugkilometer pro Jahr in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen zurücklegen:

Magdeburg – Loburg
Stendal – Tangermünde
Stendal – Oebisfelde – Wolfsburg
Magdeburg – Haldensleben – Oebisfelde
Lutherstadt Wittenberg – Bad Schmiedeberg
Dessau – Aschersleben
Magdeburg – Aschersleben
Bernburg – Magdeburg
Köthen – Aken

Artikel geschrieben von Andreas Jüttemann



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.11.2006 19:16 von BahnInfo-Redaktion.
Hallo, Andreas!

Ich bin noch so ein bisschen skeptisch was die Elbe-Saale-Bahn angeht.
Laut der aktuellen Ausgabe der Kundenzeitschrift "Auf Achse" von Bahn und NASA ist die ESA ein Tocherunternehmen der DB Regio AG (die widerum zur DB Personenverkehr GmbH gehört, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn AG). Der Herr Michael Hahn, Mit-Geschäftsführer der ESA, ist auch Vorsitzender der DB Regio Südost. Das klingt nicht nach "Privatisierung" und schon gar nicht nach "Wettbewerb".

In einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn heißt es: "Das Design der Fahrzeuge der Elbe Saale Bahn wurde von der Deutschen Bahn AG in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt entwickelt."
Solche Kooperationen laufen doch für gewöhnlich nur, wenn gleichzeitig auch jede Menge Geld fließt. Würde mich nicht wundern, wenn das Land auch bei den Triebwagen selbst zubuttern musste.
Bei folgenden Aussagen von Herrn Hahn konnte ich mir ein Lachen leider nicht verkneifen:

„Die Elbe Saale Bahn wird täglich ihre Fähigkeiten als regionaler Mobilitätsdienstleister unter Beweis stellen. Als starkes Bindeglied zwischen den vielfältig schönen Regionen soll sie im Dienste des Landes Sachsen-Anhalt, seiner Bewohner und seiner Gäste unterwegs sein“

Und es kommt noch besser:

„Pünktlichkeit, Sauberkeit und komfortable Reisebedingungen sind für uns selbstverständlich. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Elbe Saale Bahn haben deshalb Kundenfreundlichkeit zur wichtigsten Prämisse ihrer Arbeit erkoren“

Man mag gar nicht glauben, dass das Ganze im Namen der Deutschen Bahn geschehen soll...
sdwdems schrieb:
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> Man mag gar nicht glauben, dass das Ganze im Namen
> der Deutschen Bahn geschehen soll...

Nein, mag man wirklich nicht.
Wenn es demnächst genaue Neuigkeiten seitens der Bahn über die Anteilseignerschaft der DB Regio an der ESA gibt, werde ich darauf in Bahninfo Magdeburg/Harz expliziter hinweisen.

Danke für deine Infos,
beste Grüße
Andreas
Das ist doch nun weder etwas neues, noch etwas geheimes: Die Elbe-Saale-Bahn wird genauso eine 100%ige Tochter des DB-Konzerns sein, wie es die Regionalbahn Schleswig-Holstein, die Südostbayernbahn oder DB Regio NRW sind.

Zur Stärkung der regionalen Identität und Verankerung werden mehr Kompetenzen aus der Konzernzentrale in die regionalen Untergliederungen vergeben und die wird dann (zumindest teilweise) auch in neuen Gesellschaftsformen verankert.

Teilweise sind es eigenständige GmbHs im vollständigen Konzerneigentum, teilweise auch "nur" quasi Abteilungen. Bei manchen Netzen, wie z.B. der SüdostBayernBahn ist man sogar soweit gegangen, daß auch die Infrastruktur nicht mehr bei DB Netz, sondern der regionalen Gesellschaft liegt. Nichtsdestotrotz sind natürlich sämtliche Vorstände von der Berliner Zentrale schon abhängig und ihr gegenüber verantwortlich.

Auch die Förderung von Neufahrzeugen ist durchaus nicht unüblich. Wobei die bei Neuausschreibungen tendenziell in die Ausschreibung mit einfließt. Sprich: das Land, das den Verkehr ja bestellt und vorher auch ausschreibt, legt fest, welcher Fahrzeugstandard zum Einsatz kommen soll. Dabei gibt es eine erhebliche Spannweite: von groben Qualitätsbeschreibungen bis hin zu landeseigenen Fahrzeugpools, aus denen die Bahnunternehmen dann die Fahrzeuge mieten müssen. (so z.B. bisher bereits in Niedersachsen praktiziert)

In der Ausschreibung sind dann letztlich alle Bieter gleich und kalkulieren diese Fahrzeuge in ihre Preise mit ein, entsprechend steigen die angebotenen Preise an. Ebenso kann es aber auch teuer werden, einen so niedrigen Fahrzeugstandard festzulegen, daß nur alte DB-Fahrzeuge in Frage kommen. Somit gibt es nur einen potentiellen Anbieter und die Vorteile des Wettbewerbsverfahren entfallen.

Ein weiterer Grund für die häufig praktizierte Gründung von Tochterunternehmen für Ausschreibungen ist, daß damit zum Teil alte Tarifverträge der DB AG ausgehebelt werden. Auch die Konkurrenz agiert auf ähnliche Weise. So ist der Harz-Elbe-Express zwar ein regionales Unternehmen mit Sitz in Halberstadt, ist aber eine 100%ige Tochter der Veolia Verkehr GmbH in Berlin.
Mhh, in der Auflistung steht nur die RB13 ab Stendal Ri. Oebisfelde drin, verbleibt DB Regio Nordost nun auf der RB 13 Rathenow-Stendal ?
Moin moin !

Also, Leute, wie sehr man doch mit Namens-Spielereien das Volk verwirren kann. Also, die Elbe-Saale-Bahn als privates Bahnunternehmen zu bezeichnen, ich hau mich wech...

Lopi2000 schrieb:
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> So ist
> der Harz-Elbe-Express zwar ein regionales
> Unternehmen mit Sitz in Halberstadt, ist aber eine
> 100%ige Tochter der Veolia Verkehr GmbH in Berlin.

Aber auch das stimmt so nicht. Der Harz-Elbe-Express (HEX) ist überhaupt kein Unternehmen, sonder lediglich eine Markenbezeichnung. Das Unternehmen heißt "Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH".




wkr

BikerB

[www.verkehrskombinat.de]
Stimmt, ja, da ist Veolia mal einen anderen Weg gegangen. In der Regel heißen die regionalen Tochtergesellschaften auch entsprechend der Markennamen (NordOstseeBahn GmbH, Bayerische Oberlandbahn GmbH, Niederbarnimer Eisenbahn AG), aber die "Harz-Elbe-Express GmbH" gibt es nicht, das entsprechende Tochterunternehmen heißt hier in der Tat "Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt GmbH", was an der Grundidee, der regionalen Tochtergesellschaft jedoch nichts ändert.

Inzwischen gibt es auch eine Domain www.elbe-saale-bahn.de. Diese verweist aber bislang noch auf die DB-Konzern-Seite.
BikerB schrieb:
-------------------------------------------------------
> Also, Leute, wie sehr man doch mit
> Namens-Spielereien das Volk verwirren kann. Also,
> die Elbe-Saale-Bahn als privates Bahnunternehmen
> zu bezeichnen, ich hau mich wech...

Nicht nur das Volk, die offizielle NASA-Pressemitteilung hat das gekonnt suggeriert.
Ich habe den Artikel eben abgeändert, nun heißt es:
"Am 10. Dezember ist es soweit: Eine weitere Eisenbahn-Betreibergesellschaft startet in Sachsen-Anhalt. Für die nächsten zwölf Jahre soll die Deutsche-Bahn-Tochter Elbe-Saale-Bahn (kurz ESA) die Qualität des Nahverkehrs zwischen den Regionen Altmark, Börde und Anhalt steigern."

Ich hoffe, das ist im Sinne des Volkes ;)

Ganz nebenbei gesagt, habe ich jetzt schon desöfteren umlackierte Dieseltriebwägen der ESA im Magdeburger Hauptbahnhof gesehen. Selbst das DB-Design ist geblieben.

Beste Grüße
Andreas
Was wurde denn umlackiert, wenn das DB-Design geblieben ist?
So wie beim SH-Express von Hamburg nach Padborg nur ein paar Farbakzente und Logos?

Foto von der Homepage der Regionalbahn Schleswig-Holstein:

Lopi2000 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Was wurde denn umlackiert, wenn das DB-Design
> geblieben ist?
> So wie beim SH-Express von Hamburg nach Padborg
> nur ein paar Farbakzente und Logos?

Genau.
Die Schriftzüge wurde immerhin umlackiert ;)

Grüße, Andreas
Ich weiss gar nicht, warum Du Dich so aufregst.
Die Leistungen wurden nach einer ordnungsgemäßen Ausschreibung (!) an die DB vergeben.
Was, bitteschön, soll daran kein Wettbewerb sein???

Und zumindest im Raum Stendal-Wolfsburg-Braunschweig klappt es doch bis jetzt ganz gut!
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